Befördert durch eine stetige Zunahme des Anteils älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung erfährt das Thema Alter im deutschsprachigen Diskurs ein zunehmendes Interesse, das sich auch in einer stetig wachsenden Zahl sozial- und kulturwissenschaftlicher Auseinandersetzungen mit Phänomenen des Alter(n)s widerspiegelt. Eine gerontologische Kommunikationsforschung zeichnet sich hingegen erst allmählich im interdisziplinären und internationalen Feld der Aging Studies ab. Dies nimmt der Band Kommunikation im Alter zum Anlass, aktuelle theoretische und empirische Arbeiten aus dem deutschsprachigen Raum zu versammeln, die die kommunikationstheoretischen Überlegungen der Aging Studies aufgreifen, neu kontextualisieren und weiterdenken. Die Beiträge des Bandes behandeln das Phänomen Alter(n) aus soziologischer, kommunikationstheoretischer und -empirischer, linguistischer und auch gerontologischer Perspektive. Im ersten Teil rückt die Frage nach Möglichkeiten einer näheren Bestimmung von (Kommunikation im) Alter in den Fokus. In diesem Rahmen wird Alter nicht als statische, sondern als relationale Größe entworfen, die im Alltag und in der Wissenschaft immer nur bis auf weiteres und kontextspezifisch bestimmbar ist. Im zweiten Teil wird die kontextuelle und kulturelle Variabilität von Alterskonzepten anhand empirisch fundierter Beiträge zu kultur-, milieu- und situationsspezifisch variierenden Auslegungen und Überwindungen von Altersgrenzen vertieft. Der dritte Teil widmet sich schließlich interaktiven Dimensionen alterstypischer degenerativer Erkrankungen wie Demenz und fragt, wie intersubjektive Kommunikation unter diesen Bedingungen überhaupt möglich ist.
Die Herausforderung, schulisches Lernen in Zeiten der Corona-Pandemie zu re-organisieren, hat einen neuen Blick auf die Potenziale und Notwendigkeiten des Lernens mit digitalen Medien eröffnet. Die Diskussion erstreckt sich von Euphorie und beobachtbaren Innovationsschüben bis hin zu Ernüchterung über tatsächliche Praktiken, fehlende Rahmenbedingungen und Fragen der Bildungsgerechtigkeit. Vor diesem Hintergrund werden im vorliegenden Beitrag die Zielsetzungen schulischen Lernens mit digitalen Medien ausdifferenziert. (DIPF/Orig.) ; The challenge of re-organising teaching and learning in times of the Corona pandemic has opened up a new perspective on the potential and necessity of learning with digital technologies in schools. The discussion ranges from euphoria and the observation of innovation spurts to disillusionment about actual practices, the lack of basic conditions and questions of educational equity. The present contribution takes up this discussion by clarifying the objectives of school learning with digital media. (DIPF/Orig.)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5321-5334
"In recent years politicians and social scientists have become ever more concerned with citizens' participation in informal networks ('social participation'). From both fields, the state has theoretically been proposed as an important determinant of social participation. Differing state institutions would explain the large country level differences in the average level of social participation. This article studies the impact of a range of state institutions on participation in broad, informal networks. The editors distinguish two aspects of social participation: the quantity (the number of social meetings) and the quality (the character of the informal relationships in the form of help provision). Taking up a new institutionalist approach, they test three explanations that have been raised theoretically but have not - or not sufficiently - been tested empirically before. The crowding out thesis claims that a large welfare state undermines the role of informal networks as an economic safety net, and therefore has a detrimental effect on social participation. According to the economic safety thesis a large welfare state and economic prosperity at the national level will offer citizens the resources and financial security to look for self actualization through social participation. Finally, the safe refuge thesis claims that people who life in a hostile socio-political environment that gives them little civic autonomy in the public sphere will opt for participation outside of the public sphere - that is around secure ties in informal networks. They test these lines of reasoning in a multilevel research design on data of the European Social Survey 2002. They simultaneously test the impact of the social security, economic development, democracy, civil rights and state corruption on social participation. The crowding out thesis is refuted by the data: social security expenditure has no impact on social participation. Economic prosperity, on the other hand, stimulates social participation, which is in line with the economic safety thesis. The most important determinant of social participation, however, is the level of corruption in a society. In corrupt societies people have less social meetings and provide less help to others than in incorrupt societies." (author's abstract)
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Kazimierz Kutz (1929-2018) gehört zu den wichtigsten oberschlesischen Persönlichkeiten im Polen der letzten Jahrzehnte. Unbequem für alle, bewies er seine souveräne Position in diversen politischen wie kulturellen Debatten. Er war ein Demokrat, der im Senat (dem Oberhaus des polnischen Parlaments), in Medien, in Diskussionen immer eine eigene Position vertrat. Bekannt wurde er nach 1990 vor allem als oberschlesischer Lokalpatriot und Sympathisant der Autonomiebewegung RAŚ, die seit einiger Zeit vor allem im Industrierevier um Kattowitz aktiv ist. Sie trieb lautstark die Diskussion über Regionalismen in Polen voran, so dass man in Polen den Ruf der letzten oberschlesischen "Autochthonen" auf jeden Fall vernommen hatte. Ja, der letzten, denn mittleiweile gibt es mehr "echte" Oberschlesier in Deutschland, und diejenigen, die noch in den Wojewodschaften Oppeln und Kattowitz (Schlesien) leben, sind längst von der in Oberschlesien nach 1945 zugezogenen polnischen Bevölkerung majorisiert worden. Kutz leistete der RAŚ öffentlichkeitswirksame Hilfe, indem er den "Warschauer Blick" auf Polens Regionen, zumal auf die ehemaligen deutsch-polnische Grenzregionen lenkte und kritisch kommentierte. Seine Anliegen waren: Anerkennung der komplizierten Grenzland-Identitäten, Wahrnehmung der kulturellen Vielfalt, Verständnis für regionale Dialekte, Sitten und andere Eigenarten.Seit Mitte der 1950er Jahre zählte Kutz zu den bekanntesten polnischen Filmregisseuren, er gehörte der "polnischen Filmschule" um Andrzej Wajda, Andrzej Munk und Janusz Morgenstern an, später ging er eigene Wege, aber die Auseinandersetzung mit Polens (regionaler) Geschichte ließ ihn sein Leben lang nicht los. Von seiner Herkunft (1929 in Szopienice / Schopinitz geboren) war in seinen Werken zunächst nichts zu spüren. Als Oberschlesier in Lodz, später in Warschau, wollte oder musste er zunächst sein Polentum, seine Loyalität, ja seine Kosmopolität unter Beweis stellen mit Filmen wie Krzyż Walecznych (Tapferkeitskreuz), Nikt nie woła (Niemand ruft), Ktokolwiek wie (Wer kennt diese Frau), Upał (Hitze). Kutz über jene Zeit: "Schlesien – das war kein Thema für Gespräche mit Freunden, einfach weil Schlesien in Polen falsch verstanden wurde – zuerst die Wehrmacht, dann der Sozialismus. Als jemand von dort hat man sofort die Arschkarte gezogen, schon deswegen sollte man lieber über Schlesien schweigen. Zu erklären, polnischer Oberschlesier zu sein, hatte keinen Zweck"[1]. Erst 1969 begann Kutz sein Oberschlesien-Triptychon mit Sól ziemi czarnej (Das Salz der schwarzen Erde, 1969), Perła w koronie (Eine Perle in der Krone, 1971) und Paciorki jednego różanca (Perlen eines Rosenkranzes, 1979). Es sind Filme, die jahrzehntelang repräsentativ für die polnische Filmproduktion waren und die sich mit der Geschichte und Gegenwart dieser besonderen Region beschäftigten.Zuschauer, die ein Gespür für regionale Geschichte, Dialekte und Kultur haben, werden bei der heutigen Betrachtung des Triptychons enttäuscht sein. Er findet darin nicht sehr viel von dem später von Kutz geforderten Verständnis für die Vielfalt der Region. Alle drei Filme zeigen nämlich nur eine Dimension: das ausschließlich polnische Oberschlesien, mit Menschen, die nur eine, und zwar die polnische nationale und kulturelle "Option" repräsentieren. Die folgenden Anmerkungen beziehen sich nur auf diesen Aspekt des Triptychons.Sól ziemi czarnej erzählt von militärischen Aufbegehren eines Teils der Oberschlesier beim 2. Aufstand im August 1920 gegen die deutsche Vorherrschaft und für die Angliederung der Region an das 1918 wiedererstandene Polen. Die Hauptprotagonisten – der Vater und die sieben Söhne Basista – kämpfen tapfer gegen die als eine graue militärische Masse dargestellten Deutschen, deren maschinenartiges Erscheinungsbild als Militärkolonne sehr an die Wehrmachtdarstellungen aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert. In Wirklichkeit kämpfte auf deutscher Seite damals kein reguläres Militär, sondern es waren vor allen paramilitärische Selbstschutz- und Freikorpseinheiten, die im Äußeren und in Ausrüstung mit den "polnischen" Aufständischen durchaus vergleichbar waren (die tatsächliche militärische Gewalt hatten damals die in der Region stationierten Entente-Einheiten). Die Aufständischen – die gestern noch in Kohlegruben und Hüttenwerken arbeiteten – kämpfen im Film für ein idealisiertes Polen, ein Land voller Farben (geniale Szene mit Fernglasblick nach Polen), kontrastiert mit dem Einheitsgrau Oberschlesiens. Auch wenn der Film eine Art Tagtraum darstellt und die Ereignisse einen eher symbolischen Charakter haben, wird deutlich, dass Kutz hier das politische und psychologische Kernproblem jener Zeit völlig außer Acht lässt: Die Zerrissenheit der Oberschlesier, deren Mehrheit keinesfalls die polnische nationale Option vertrat. Gezeigt werden aber nur diejenigen, die fest überzeugt sind, für das unbekannte, mythologisierte Polen zu kämpfen, andere nationale Haltungen findet man nicht, bis auf die Gefühle des jüngsten Basista zu einer deutschen Krankenschwester, die wahrscheinlich wie die Aufständischen eine zweisprachige Oberschlesierin ist. Das Anliegen des Regisseurs war wahrscheinlich nicht, nach historischer Objektivität zu trachten, sondern Oberschlesien durch die Aufstände in die polnische Tradition einzufügen. Angesichts der Geringschätzung der Oberschlesier im Nachkriegspolen schuf Kutz eine filmische Realität, die der romantischen Tradition der polnischen Schule entsprach und der Region Selbstachtung zurückbringen sollte. Da wundert es nicht, dass Kutz das offizielle Bild der Region aus der Zeit der Volksrepublik aktiv mitprägt: Oberschlesier waren (alle oder fast alle) polnische Patrioten, die durch die Deutschen germanisiert wurden, aber ihrem Polentum treu geblieben sind und dies in den Aufständen unter Beweis stellten.Interessant wird es noch, wenn man fragt, wer im Film die Oberschlesier spielt. Wenn man die Hauptdarsteller hört, merkt man sofort, dass wohl keiner von ihnen mit einem wirklichen oberschlesischen Tonfall aufwarten kann, bei den meisten ist es ein gekünstelter Dialekt, der hin und wieder einfach "vergessen" wird und durch das Hochpolnische ersetzt wird. Das ist nicht weiter verwunderlich – auch wenn man den beiden Hauptdarstellern Olgierd Łukaszewicz und Jan Englert das sprachliche Bemühen anerkennen muss, so wird dem Betrachter schnell klar, dass hier allemal sprachliche "Warschauer" Distanz vorherrscht, es fehlt der Tonfall, es fehlt der Blues der Sprache, der ja doch die regionale Authentizität ausmacht… Möglicherweise fand Kutz in Oberschlesien keine geeigneten Schauspieler, seine Heldengeschichte verlangte aber auch nach phantasievollen, romantisierenden Gestalten, deren Protagonisten er in Warschau fand. Kutz er war dafür bekannt, dass er den Oberschlesiern diese selbstbewussten männlichen Merkmale absprach und sie oft genug der Mut- und Anspruchslosigkeit ("dupowatość") bezichtigte. Der romantische Kampf um ein polnisches Oberschlesien hat mit diesem Werk ein filmisches Denkmal erhalten, aber mit der dramatischen Wirklichkeit jener Zeit, mit einem Abwägen der Haltungen und den nationalen Trennlinien, den familiären Zerwürfnissen und sprachlichen Nuancen hat der Film nichts zu tun. Sicherlich durfte Kutz die polnische Geschichte damals, vor mehr als 50 Jahren, nicht anders als eben heroisch zeigen, war doch der offizielle Kult um die "schlesischen Aufstände" einer der Eckpfeiler polnischer Ansprüche auf die Oder-Neiße-Gebiete.Dass die polnische Option nicht eindeutig positiv für Oberschlesien war, zeigt Kutz in Perła w koronie. Obwohl er bereits im unabhängigen Polen spielt, müssen Oberschlesier hier wieder in den Kampf ziehen, was für die ehemaligen Aufständischen sicher enttäuschend gewesen sein muss. Diesmal streiken sie im Jahr 1934 gegen den Willen der deutschen Eigentümer, die angesichts der Weltwirtschaftskrise die Grube Zygmunt wegen Unrentabilität schließen wollen. Der Anführer des Streiks – ein Sozialist (gespielt von Franciszek Pieczka) – konstatiert, dass der einzige Unterschied zu früher die Uniform des Polizisten ausmache, für ihre politischen Umtriebe würden die Streikenden nun von polnischen statt deutschen Ordnungshütern geschlagen. Hier hört man einen leisen Vorwurf gegenüber dem Warschauer Vorkriegsregime, das am status quo Oberschlesiens mit "deutschen Kapitalisten" festhält (in Wirklichkeit bemühte sich der Woiwode Michał Grażyński stark, die Industriebetriebe nach 1926 von deutschen Eigentümern "zu befreien"). Hubert, der Streikanführer, meint: "Erst wenn es ein gerechtes Polen geben wird, wird Oberschlesien wirklich befreit", sicherlich ein Seitenstich gegen das kapitalistische Zwischenkriegspolen und ein vermeintliches Plädoyer für die sozialistische Volksrepublik. Noch zur Sprache: Ausgerechnet Pieczka, der einzige Schauspieler im Film (bekannt von der Rolle des Gustlik in der populären TV-Serie Vier Tankisten und ein Hund), bei dem immer der oberschlesische Tonfall auffällt, bemüht sich hier so gut wie nur möglich Hochpolnisch zu sprechen – ein rätselhafter und enttäuschender Eingriff (des Regisseurs Kutz???). Wollte Kutz dadurch den Oberschlesier für sein polnisches Publikum durch die Sprache romantik-tauglich machen und ihm typisch polnische Merkmale verleihen – Mut, Kampf, Überzeugung?Paciorki jednego różańca zeigt dann das kommunistische oberschlesische Paradies am Ende der 1970er Jahre: Die Grubenverwaltung stampft auf Teufel komm raus Plattenbauten aus dem Boden und zerstört damit historisch gewachsene Vorstadtgemeinschaften. Ausgerechnet der hochdekorierte "Held der Arbeit" Karol (Karlik) Habryka, der in einem typischen kleinen Werkshäuschen aus der Vorkriegszeit seine Rente genießt, stellt sich dagegen und will sein Anwesen nicht für eine Wohnung im Hochhaus eintauschen. Mehr noch - er leistet Widerstand. Ein gewagtes Sujet, das auf das polnische Kino der moralischen Unruhe mit Zanussi, Kieślowski und Holland hinweist, und den gesellschaftlichen Ungehorsam gegen die Machthaber ankündigt (1980 entstand die Solidarność). Hier aber ist der Held noch alleine, keiner sonst hat den Mut, gegen die Grubenoberen, die Miliz, die Partei aufzubegehren: Habrykas Nachbarn ziehen in die "Hochhausschubladen", der Sohn ebenfalls, die Ehefrau ist unglücklich und zerrissen. Der Film gleicht in erster Linie einer universellen Moralität, Oberschlesien ist aber nicht nur Kulisse. Habryka verteidigt, als Atheist und Sozialist nicht ganz typisch für die Region, die traditionellen oberschlesischen Werte: Verbundenheit mit Arbeit, Familie und Heimat. Der Film geht auf eine authentische Auseinandersetzung um die Zerstörung von Teilen der einmaligen Gieschewald-Siedlung (poln. Giszowiec), eines Stadtteils im Süden von Kattowitz, Ende der 1970er Jahre zurück. Einmalig war auch der Hauptprotagonist, gespielt von einem tatsächlich betroffenen Laien mit Namen Augustyn Halotta, dessen Holzhaus der Abrissbirne tatsächlich zum Opfer fiel. Zusammen mit seiner Frau (Marta Straszna) wirken sie nicht zuletzt durch ihre Sprache authentisch polnisch-oberschlesisch. Allerdings sprechen die Direktoren, Ingenieure, aber auch einfache Nachbarn, ja selbst die Kinder und Enkelkinder keinen richtigen Dialekt, dies wirkt gekünstelt. Auch hier enttäuscht Pieczka, der versucht gekünstelt Hochpolnisch zu sprechen, dagegen bemüht sich sein Bruder zwar Oberschlesisch zu sprechen, jedoch mit mäßigem Erfolg.Kutz´ Werk zeigt symbolisch das Ende einer bestimmten Epoche Oberschlesiens, wie aus einer zweisprachigen Region eine einsprachige, eine kulturell homogene wird, er zeigt, dass Menschen "aus dem richtigen Polen" in die gigantischen Industriekombinate kommen, das Land und seine Schätze für sich einnehmen, die Region kulturell und sprachlich umkrempeln. Symbol dessen sind die Attacken der "asiatischen" Hochhausbewohner, die sich gegen den "egoistischen Alten" stellen, die Söhne in Betrieben unter Druck setzen, den Enkel überfallen, die Haustiere töten. Symbolisch wird die Region, wie Kutz sie kannte – ein Oberschlesien der Oberschlesier mit ihren traditionellen Werten - in der Begräbnisszene von Habryka zu Grabe getragen. (Es gibt noch eine andere Deutung der Szene: Zu Grabe getragen wurde einige Jahre zuvor auch der Woiwode Ziętek, ein oberschlesischer Kommunist und Kutz´ Verbündeter im Kampf um ein menschliches Antlitz der Region. Ziętek stand mit dem mächtigen Kattowittzer Parteisekretär Zdzisław Grudzień auf Kriegsfuß, dessen Modernisierungsmethoden hier als entmenschlicht gezeigt werden. Den Film soll Kutz ein wenig "im Geheimen" gedreht haben, wohl wissend, dass er damit Grudzieńs Zorn hervorrufen würde; überraschenderweise äußerte dieser keine Bedenken, Zeugen wollen gesehen haben, wie Grudzieńs Frau nach der Filmpremiere in Tränen ausbrach.)Bei aller Sensibilität für die oberschlesische Seele: Die 1970er Jahre in Oberschlesien werden in diesem letzten Film nicht objektiv gezeigt: Keine der Gestalten trägt sich etwa mit dem Gedanken, nach Westdeutschland auszureisen, keiner hat dort Verwandte, keiner bekommt Pakete "aus dem Rajch", keiner hat irgendwas mit einer "deutschen Option" zu tun. Allerdings ist hier ehrlichkeitshalber daran zu erinnern, dass viele Oberschlesier nicht untätig geblieben sind: Angesichts der enttäuschenden ökonomischen, aber auch gesellschaftlicher Entwicklung wie etwa der zunehmenden Entfremdung im eigenen Land haben mehr als 200.000 von ihnen in den 1970er Jahren und im nächsten Jahrzehnt weitere Hunderttausende die Region in Richtung Bundesrepublik verlassen, darunter viele ehemalige "schlesische Aufständische". Diese sind heute in der westdeutschen Gesellschaft angekommen, ihre Kinder wissen in der Regel nur noch, dass ihre Vorfahren aus dem "Osten" kommen. Aber sie erkennen, sollten sie Kutz´ Filme heute ansehen, die Familientradition und die Lebenswirklichkeit ihrer Eltern und Großeltern nicht wieder. So ist Kutz mit seinem Oberschlesien-Triptychon heute relativ einsam geblieben. [1] Aleksandra Klich, Cały ten Kutz. Biografia niepokorna, Kraków 2009, S. 51
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Der staatlicher Einfluss und die Kontrolle der klassischen Medien in der Türkei führte zu einem großen Erfolg der sozialen Medien. Doch neue Gesetze schränken nun auch hier die Meinungsäußerung ein.
Die Besonderheiten des eLearnings als ein breit einsetzbares und zugleich stark individualisierbares Lehr- und Lerninstrument machen es erforderlich, neben dem jeweiligen Lernkontext auch die besonderen Voraussetzungen der verschiedenen Nutzergruppen bei der Konzipierung bzw. Anpassung des Instruments zu berücksichtigen. Diesbezüglich sind Entwicklungsstand, Erfahrungen und Konzepte internetbasierter modularer Angebote mit zielgruppenspezifischen schulischen Inhalten bislang recht selten analysiert worden. Evaluationen zum Stellenwert der neuen Medien bzw. des eLearnings speziell für schulisches Lernen und Lehren, der Bedeutung sowie den Faktoren und Strategien der Implementierung von eLearning-Instrumentarien im schulischen Bereich und daraus resultierenden Implikationen für Schulentwicklung und schulisches Wissensmanagement fehlen nahezu vollständig. Dieses Defizit begründet einen spezifischen Untersuchungsbedarf, da dem eLearning bereits in der Schule ein ganz besonderes Gewicht beigemessen wird. Gegenstand und Ziel der Untersuchung Das Thema wurde anhand einer vertieften systematischen Beschreibung und Analyse der technologischen, gesellschaftlichen und politischen Optionen zur Implementierung von eLearning-Instrumentarien im Kontext geeigneter zielgruppenorientierter »virtueller Schulangebote« bearbeitet. Zur besseren Einordnung und Beurteilung der gewonnenen Erkenntnisse ist beispielhaft die Situation im Ausland beleuchtet und der Situation in Deutschland gegenübergestellt worden. Ein solcher Vergleich sollte Erfahrungsvorsprünge in anderen Ländern auch im Sinne von konkreten Möglichkeiten des Transfers auf deutsche Gegebenheiten identifizieren sowie entsprechende Handlungsoptionen aufzeigen. Konkret wurden die Konzepte und der Entwicklungsstand, aber auch Erfahrungen, Stellenwert und Potenziale des eLearnings für schulisches Lernen und Lehren in Deutschland sowie die Bedeutung für schulisches Wissensmanagement und Schulentwicklung in den Blick genommen. Vorhandene Sekundäranalysen, Studien und ...
Das Anliegen des Cinema Negro ist die Darstellung und Diskussion der Ergebnisse einer der komplexesten Machtstrukturen der menschheitlichen Geschichte: Die Kolonisation. Was das Cinema Negro als Widerstandsinstrument in Brasilien versucht ; ist ; der Welt die Wahrheit über Brasiliens Geschichte offenzulegen: was es in Wirklichkeit bedeutet ; Negro in Brasilien zu sein. Ein Ausgangspunkt ist die Lüge der Rassendemokratie in Brasilien ; die auf allen fünf Kontinenten verbreitet wurde. Das Kolonialerbe in Brasilien stellt ein großes Thema dar ; das für die brasilianischen Regisseure bis heute tabu ist ; und wenn es doch vorkommt ; wurde und wird es aus dem Blick der "anderen" gezeigt und nicht aus der eigenen Erfahrungswelt eines Negros heraus. Sie ; die Negros ; konnten bis vor kurzer Zeit nicht selbst Regie führen ; weil sie nicht an die beruflichen Positionen herangelassen wurden. Das Kolonialerbe in Brasilien ; welches das Cinema Negro darstellt ; ist auf der einen Seite ein Labyrinth voll ethnischer Konflikte ; Rassenfeindlichkeit ; ungerechter Gesetze ; Armut ; institutionellem Rassismus ; medialem Rassismus u. a. Auf der anderen Seite lebt dort eine ethnische Gruppe mit einer unerschöpflichen Kultur und einem großen Reichtum an politischer Kraft ; Hoffnung und Kreativität. Mit der Hoffnung auf ein bessere Zukunft kratzt das Cinema Negro viel von der starren Maske des Landes ab. Die Negros sollen besser verstehen können ; wie die Macht gegen sie strukturiert und ausgeübt wird. Nur dann können sie darüber diskutieren und wirksam dagegen angehen. Zum Beispiel müssen sie verstehen können ; wie und warum in Brasilien die soziale Schicht gegenwärtig eine deutlich ethnische Angelegenheit ist. Der Regisseur und vielseitig gebildete Joel Zito Araújo ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Cinema Negro. Die beiden Filme von Araújo – A Negação do Brasil und Filhas do Vento – weisen ; nicht nur im Rahmen dieser Untersuchung ; das Cinema Negro als eine neue Phase des brasilianischen Films aus. Araújo ist Schriftsteller ; Regisseur ; Hochschullehrer ; Produzent und Drehbuchautor von Filmen ; Lehrvideos und TV. Araújo als Regisseur stellt mit seinem Werk einen postkolonialen Diskurs bereit und den Umriss eines weitgefächerten Projektes für zukünftige Diskussionen der Filmgeschichte. 307 Schlussfolgerung Bevor die Kriterien des Cinema Negro festgelegt wurden ; vor allem durch die oben angeführten Manifeste ; war in der Geschichte des brasilianischen Kinos eine positive Bewertung der Schönheit und Fröhlichkeit der Negros und ihrer Kultur ; frei von Ironie ; frei von Stereotypen oder Unterdrückung ; leider kaum zu sehen. Die brasilianischen Regisseure sind nicht bereit ; sich auf die gewaltigen Schauspiele aus den Wohngebieten der Negros zu konzentrieren und damit ihre Leinwand zu "beschmutzen". Diese neue Phase brasilianischer Filme des Cinema Negro zeigt aber einen Kessel voller Elemente ; Zeichen und Metaphern einer langen Geschichte ; die vom Beginn der brasilianischen Filmgeschichte an oft vertuscht oder manipuliert wurde. Das Cinema Negro vollzieht eine Auseinandersetzung mit einem Teil der Brasilianer ; jenem Teil der Landesbevölkerung ; welche mit den Schatten der Kolonisation existiert und unter sehr schlechten Bedingungen zurecht kommen muss. Die Bevölkerung ; abstammend von den Sklaven in Brasilien ; ist groß ; existiert ; kämpft noch um viele Rechte und plädiert für eine Reparation. So dient das Cinema Negro diesen Zielen ; um das tragische Bild der Kolonisation und der Neokolonisation neu zu belichten. In Bildern und Ästhetik hebt das Cinema Negro z. B. in dem Film Bróder die Realität einer Favela hervor und betont das Freundschaftsverhalten und die Gemeinschaft der Mitbewohner positiv. Allein das unterscheidet diesen Film von diversen anderen brasilianischen Filmen ; in denen die Gewalt im Zentrum steht. Das Cinema Negro zeichnet das Bild der Subalternen im Rahmen der Architektur ; der Lebensqualität der Armut ; der sozialen Not und der Prostitution ; des Drogenhandels ; veranschaulicht die Distanz zwischen Reich und Arm. Der Film Bróder legt die heißen Eisen in die Hand der weißen Elite. Immer wieder wird daran erinnert ; wo die Ursache für die Missstände liegt. Bestimmte audiovisuelle Formen wie das Fernsehen stehen im Zentrum der Thematik bei A Negação do Brasil ; Bom dia Eternidade und Filhas do Vento. Das brasilianische Fernsehen ; als ein Medium verantwortlich für eine gigantische Multiplikation des Rassismus sowie für die Verbreitung aller Kriterien der Ideologie der "idealen" weißen ethnischen Gruppe ; wird oft sowohl als Quelle der Diskussion des Cinema Negro verwendet als auch als Teil der Handlung. Das Cinema Negro erreicht bis jetzt in Brasilien kein großes Publikum. Aber die zentrale Thematik ; die Stellung der Negrobevölkerung im brasilianischen Kino und in der brasilianischen Gesellschaft ; 308 Schlussfolgerung findet zum ersten Mal in der Geschichte des brasilianischen Kinos eine feste Basis – in dem Manifest Gênese do Cinema Negro brasileiro und dem Manifest von Recife. Ein weiteres Gestaltungselement des Cinema Negro liegt in der Darstellung und Inklusion einer afrobrasilianischen Ästhetik ; welche bisher nicht zur Geschichte des Kinos in Brasilien gehörte: das Bild einer Bevölkerung und ihrer Kultur ; deren Charakteristika bis dahin oft verborgen und verboten wurden. Erst das Cinema Negro konnte in Brasilien die Schönheit der Negro SchauspielerInnen vollkommen würdigen. Die Rezeption der Bilder des Cinema Negro gilt als filmische Grundlage für den Aufbau eines Selbstbewusstseins ; eines Gewahrwerdens des eigenen Wertes dieser ethnischen Gruppe in Brasilien. Die Öffnung für die Bilder dieser Filmphase ist darin begründet ; dass sie reale und authentische Situationen darstellt ; deren Wurzeln aber in der kolonialen und neokolonialen Geschichte Brasiliens liegen. Die Unterschiede im Lebensstil und in der Lebensqualität sind meistens aufgrund der gesellschaftlichen Werturteile mit den Unterschieden im Phänotyp sehr genau gekoppelt: je dunkler die Haut ; je gelockter das Haar ; desto schlechter die gesellschaftliche Perspektive. Allein das führt zu einer dringend notwendigen Debatte ; verrät die offene Wunde und identifiziert einen gravierenden sozialen Reparationsbedarf ; im Alltagsleben ; im Kino und in anderen Medien.
Intro -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- 1 Zielgrupp enspezifisches Gesundheits-management: Ein Überblick -- Die Beiträge im Einzelnen -- Zielgruppenspezifisches Betriebliches Gesundheits-management … -- Ausblick -- Einführung und Hintergrund -- 2 Der Beschäf tigtenmarkt in Deutschland: Zahlen, Daten, Fakten -- Einleitung -- Allgemeine Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt -- Erwerbspersonen, Erwerbstätige und Erwerbslose -- Struktureller Wandel -- Ein Blick auf die Erwerbstätigen -- Beteiligung am Erwerbsleben -- Die häufigsten Berufsgruppen -- Ausgewählte Berufshauptgruppen -- Atypisch Beschäftigte -- Personen mit niedriger Qualifikation -- Belastung en am Arbeitsplatz -- Arbeitsunfälle -- Arbeitsbedingte Gesundheitsprobleme -- Körperliche und psychische Belastung en -- Fazit -- 3 Zielgruppen spezifisches Gesundheits-management: Hintergründe, Strategien und Qualitätsstandards -- Einleitung -- Theoretische Grundlagen -- Strategien eines zielgruppen-spezifischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements -- Zielgruppenspezifische Analyse -- Zielgruppenspezifische Planung und Durchführung -- Zielgruppenspezifische Evaluation -- Fazit -- 4 Betriebliches Gesund heitsmanagement aus Unternehmenssicht - Adressatengerechtes Vorgehen bei jüngeren Beschäftigten und bei Bes -- Einleitung -- Gesundheit und jüngere Beschäftigte -- Nutzung jugendtypischer Medien zur Unterstützung des Berufseinstiegs für Auszu-bildende im Gastgewerbe -- Maßnahmen für Beschäftigte auch mit Migrationshintergrund -- Erfahrungen aus dem Projekt g.o.a.l. -- 5 Ansp ruch und Wirklichkeit des Betrieb-lichen Gesundheitsmanagements in einer sich verändernden Arbeitswelt -- Was kann und soll BetrieblichesGesundheitsmanagement(BGM) 1 leisten? -- Veränderungen in der Erwerbs-arbeit und Folgen für ein Betrieb-liches Gesundheitsmanagement -- Atypisch Beschäftigte -- Frauenerwerbstätigkeit.
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Aus der Einleitung: Senioren sind eine Gruppe von Verbrauchern, die infolge der derzeitigen demographischen Alterung der Gesellschaft zunehmend Beachtung findet. Manche politische Entscheidungsträger und Mitglieder einer zu diesem Thema eingerichteten Forschungsgemeinschaft sehen darin eine Bedrohung für die Zukunftsfähigkeit der Wohlfahrtsstaaten. Trotz dieser eher düsteren Aussichten wird die steigende Anzahl an älteren Menschen keinesfalls nur negativ gesehen. Denn es ist bei weitem nicht so, dass wir in eine Zukunft mit überwiegend pflegebedürftigen Senioren steuern. Ganz im Gegenteil, es gibt eine große und steigende Anzahl an gesunden und aktiven älteren Menschen. Diese können auch nach ihrer Erwerbsphase der Gesellschaft in Form von Wissensvermittlung, sozialem Engagement, Arbeits- und Wirtschaftskraft einen erheblichen Nutzen bietet. Leider geht dieses Potential jedoch auf Grund vieler Hürden und Probleme häufig verloren. Mangelnde soziale Kontakte und geringer finanzieller Spielraum sind Teil dieser Problematik. Eine nicht unwesentliche Ursache hierfür ist, dass die meisten Senioren - oftmals alleine - in ihrer bestehenden privaten Wohnung bleiben. Dabei gibt es durchaus alternative Wohnformen, die das Leben älterer Menschen spürbar zufriedener machen könnten. Insbesondere gehören hierzu Formen Gemeinsamen Wohnens im Alter, wie etwa das Mehrgenerationenwohnen, welche durch Vorteile wie Gesellschaft, gegenseitige Hilfe und auch mögliche wirtschaftliche Vergünstigungen positiv zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Auch wenn sogenannte "Alten-WGs" über die Medien weiter an Bekanntheitsgrad gewinnen, das Interesse an Haugemeinschaften für ältere Menschen steigt und zunehmend Senioren Gemeinsames Wohnen im Alter als reizvoll bezeichnen, führt diese Wohnform weiterhin ein Nischendasein. Oftmals scheitern entsprechende Projekte schon in frühen Phasen, da Senioren mit der Umsetzung meist überfordert sind. Hier könnte Beratung für die Planung, Organisation und Abstimmung hilfreich sein. In welchem Umfang das Thema Gemeinsames Wohnen im Alter (GeWoA) bei Beratungsstellen seinen Platz findet und inwieweit angebotene Beratung auch von Senioren genutzt wird, darüber ist allerdings kaum etwas bekannt. Um herauszufinden, wie die Sicht der Verbraucherberatungsstellen hierzu ist und ob das Gemeinsame Wohnen im Alter eine neue Beratungsherausforderung darstellt, soll mit vorliegender qualitativer Studie erforscht werden. Folgende zentrale Fragestellungen stehen dabei im Vordergrund: Welchen Stellenwert hat die Beratung zum Gemeinsamen Wohnen im Alter in der Seniorenberatung heute? Welche Rolle wird Gemeinsames Wohnen im Alter nach Ansicht der Berater zukünftig haben? Inwieweit ist mit dem Gemeinsamen Wohnen im Alter ein besonderes Engagement der Verbraucherberatungsstellen (VBS) verknüpft? Im kommenden Kapitel (Kap. 2) werden hierzu die theoretischen Grundlagen für die Studie gelegt und der wissenschaftliche Standpunkt über die Verbrauchergruppe der Senioren, Gemeinsames Wohnen im Alter, Verbraucherberatung für Senioren und speziell die Verbraucherberatung über Gemeinsames Wohnen im Alter aufgezeigt. Im empirischen Teil der Arbeit werden die ausgewählte Forschungsmethodik erläutert (Kap. 3) und anschließend (Kap. 4) die Ergebnisse dargestellt. Diese werden im Folgenden (Kap. 5) interpretiert und diskutiert. Im Schlusskapitel (Kap. 6) folgt eine Zusammenfassung der vorliegenden Arbeit, in der zusätzlich die Ergebnisse der Studie kritisch reflektiert sowie mögliche weitere Forschungsthemen aufgezeigt werden.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung und Fragestellung1 2.Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen3 2.1Senioren3 2.2Gemeinsames Wohnen im Alter8 2.3Verbraucherberatung für Senioren19 2.4Verbraucherberatung über Gemeinsames Wohnen im Alter26 3.Forschungsmethodik30 4.Ergebnisdarstellung35 4.1Allgemeines zu den Verbraucherberatungsstellen36 4.2Beratung über Wohnen im Alter37 4.3Beratung über Gemeinsames Wohnen im Alter40 4.4Beschäftigung mit dem Gemeinsamen Wohnen im Alter47 4.5Meinung der Berater über Gemeinsames Wohnen im Alter49 4.6Zukünftiges vorstellbares Engagement der Verbraucherberatungsstellen zur Verbreitung des Gemeinsamen Wohnens im Alter57 5.Interpretation und Diskussion62 6.Zusammenfassung und Ausblick83 Literaturverzeichnis86Textprobe:Textprobe: Kapitel 2.2, Gemeinsames Wohnen im Alter: Relevanz Gemeinsamen Wohnens im Alter: Die Formen des "Gemeinsamen Wohnens" sind für ältere Menschen eine zunehmend interessante Wohnalternative und so gewinnen auch entsprechende Wohnangebote für Senioren an Relevanz. Nach vorherigen dargelegten Merkmalen der heutigen Senioren, wie z. B. mehr aktive Zeit, mehr Eigenständigkeit, jedoch auch häufige Vereinsamung, ist zu vermuten, dass zukünftig mehr ältere Menschen nach "Alternativen zum herkömmlichen Angebot des Eigenheims, der Wohnung und des Pflegeheims" suchen. Diese Annahme unterstützt eine Schweizer Studie des Age Reports, in der im Jahr 2003 immerhin 21% der befragten zu Hause lebenden Menschen (60 Jahre und Älter) das Zusammenleben mit anderen Menschen als wünschenswert empfanden. Genauso sagt eine repräsentative Studie der des bbw Marketing aus, dass ältere Menschen (in diesem Fall über 50 Jahre) einen starken "Wunsch nach gemeinschaftlichen Lebensformen haben, die gleichzeitig ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter ermöglichen". Von 28 % der befragten Senioren, die Veränderungspläne hinsichtlich ihrer Wohnform haben, gaben 16 % an, einen Umzug in ein Gemeinschaftliches Wohnen vorzuhaben. Ferner hatten sich bereits 14% aller befragten Senioren zum Thema Gemeinschaftliches Wohnen informiert, das somit zwar weniger Informationsnachfrage als ambulante Dienste und Betreutes Wohnen gefunden hat, jedoch mehr als eine barrierefreie Anpassung der eigenen Wohnung. Auch die Lebensweise und der bessere Gesundheitszustand heutiger und zukünftiger Senioren weißt darauf hin, dass sie in einem höheren Maße Wohnformen nachfragen werden, "die ein aktives, sozial integriertes nachberufliches Leben ermöglichen" und das nicht nur für die reichen Senioren zu finanzieren ist Da zu vermuten ist, dass es auch viele Senioren der nächsten Generation mit einem relativ geringem Einkommen geben wird, würde dies für eine zukünftige erhöhte Nachfrage von Senioren nach Formen des gemeinsamen Wohnens sprechen und dessen Bedeutung in der Gesellschaft stärken. Die Zunahme der Zahl alter Menschen und das steigende Interesse am Gemeinsamen Wohnen im Alter sind wesentliche Argumente, warum diese Nischenwohnform relevant ist und in Zukunft möglicherweise stärker gefördert wird. Ein weiterer Aspekt GeWoA ist dessen möglicher Einfluss auf eine nachhaltige Entwicklung. Nach der Definition von 1987 der "Weltkommission für Umwelt und Entwicklung" ist dies "eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen". Dabei sollen "ökonomische, soziale und ökologische Herausforderungen" miteinander vernetzt werden. Dies ist im folgenden Schaubild dargestellt (siehe Abbildung 1: Schnittmengenmodell der nachhaltigen Entwicklung) Die Befürchtung von politischen Entscheidungsträgern und Forschern, dass die Wohlfahrtsstaaten durch die Alterung der Gesellschaft nicht mehr zukunftsfähig sind, könnte durch einen möglichen nachhaltigen Aspekt des Gemeinsamen Wohnens beschwichtigt werden. Denn es gibt "kaum ein vergleichbares Beispielfeld, bei dem das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen und Aspekten so stark ausgeprägt ist wie beim Thema `Bauen und Wohnen`", wobei insbesondere das Gemeinsame Wohnen im Alter viele Potenziale zu einer nachhaltigen Entwicklung aufzuweisen scheint. Nach Sennlaub gibt es relativ viele nachhaltige Chancen des GeWoA. Demnach sind mögliche ökologische Vorteile "die Verringerung des Konsums an Gebrauchsgütern, die Reduzierung des Wohnflächenverbrauchs durch das Auslagern von Wohnfunktionen in einen gemeinschaftlichen Bereich, und (…) die urbane Alternative zum Wohnen im suburbanen Einfamilienhaus (unter anderem mit dem Vorteil der Reduzierung von täglichen Autoströmen)". Die Solidargemeinschaft einer gemeinsamen Wohnform fördert zudem das soziale Potential, welches in der heutigen Gesellschaft leider nicht mehr selbstverständlich ist und häufig vermisst wird. Denn in Formen des GeWoA existieren ein höherer Gemeinschaftssinn und weniger Eigennutz. Zuletzt gibt es auch noch den ökonomischen Anteil, der selten als nachhaltiger Effekt in der Literatur Beachtung findet, jedoch gerade beim Gemeinsamen Wohnen bedeutsam sein kann. Durch GeWoA können zum einen finanzielle Vorteile für die Bewohner entstehen, indem sie sich Wohnkosten wie Miete und Strom teilen und weniger Geld für gemeinschaftliche Gebrauchsgüter aufwenden müssen. Zum anderen muss auch der Vermieter eventuell weniger Geld für Reparaturen etc. aufwenden, wenn davon ausgegangen werden kann, dass die Bewohner auf Grund der gemeinsamen Verbundenheit einen fürsorglicheren Umgang mit der Hausanlage haben, als übliche Mieter. Ähnlich sieht es für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft aus. Wohnungsbauunternehmen, welche durch die demographischen Veränderungen über leerstehende Häuser verfügen, können in Menschen, die ein Gemeinsames Wohnen in einer Hausgemeinschaft planen, eine neue Zielgruppe finden und sich je nach Bedarf als Bauträger oder Vermieter anbieten. Vorteile für die Wohnungswirtschaft können auch hier geringere Instandsetzungs- und Betriebskosten sein, da die eigene Hausmitgestaltung der Bewohner eventuell zu einem fürsorglicheren Umgang der Bewohner mit dem Mietobjekt führt. Ferner ziehen in Projekten des GeWoA weniger Menschen aus und ein, wodurch geringere Verwaltungskosten für das Wohnungsunternehmen resultieren. Durch die Beteiligung der Bewohner an der altengerechten Wohnungsgestaltung ergibt sich zudem der Vorteil, dass automatisch der "reale Nachfragebedarf" ermittelt wird. Neben den Vorteilen für den Wohnungsmarkt kann GeWoA auch den Kommunen finanziell zu Gute kommen, wenn hierdurch wieder mehr Menschen vom Umland in die Stadt ziehen und somit mehr Steuereinnahmen vorhanden sind. "Für die Innenstadtentwicklung eröffnet sich hier eine neue Chance: Brachliegende Gelände, in einigen Fällen sogar die verlassenen Gebäude darauf, können für Wohnzwecke umgenutzt werden und Wohnqualität bieten, die sich an den veränderten Wohnansprüchen orientiert". Überdies können staatliche Stellen durch die Selbstbestimmtheit beim gemeinsamen Wohnen profitieren, indem die Kosten durch mehr Eigenverantwortung und bürgerschaftliches Engagement gesenkt werden können.
Intro -- Inhalt -- Kapitel 1 - Einleitung und Übersicht -- Schriftlichkeit - Mündlichkeit -- Einige Beobachtungen: -- Neue Medien -- Adressaten und Aufbau des Buches -- Kapitel 2 - Wie funktioniert unsere Schrift? -- Was Kinder schon können -- Vom Hinhören, Lesen und Schreiben -- Vom Hören zum Schreiben: die Hinhörschreibung und wo sie endet -- Hörbares sichtbar machen: das Oszillogramm -- Lautnahe Verschriftung mit dem phonetischen Alphabet -- Die Laut-Buchstaben-Beziehungen des Deutschen -- Vom Lesen zum Schreiben: Was sehen wir eigentlich, wenn wir genau hinsehen? -- Leerzeichen - Ein Komfort fürs Auge -- Was große und kleine Buchstaben über die Struktur von Sätzen sagen -- Die Silbe und der Rhythmus werden sichtbar gemacht -- Warum Wortbausteine im Deutschen gleich aussehen -- Das Schreiben der Wörter -- Punkt, Komma, Fragezeichen - Wie Sätze entstehen -- Das Fragezeichen ist einfach, oder? -- Das Komma ist einfacher, als man denkt -- Die Entstehung des Schriftsystems - ein Rückblick -- Kapitel 3 - Wie funktioniert der Schriftspracherwerb? -- Lernen oder erwerben? -- Wann beginnt und wann endet der Schriftspracherwerb? -- Schriftspracherwerb auf allen Ebenen -- Ebene des orthographischen Schreibens -- Ebene des Textschreibens -- Wie natürlich kann unser Schriftsystem erworben werden? -- Lesen -- Die Rolle des Unterrichts -- (Tür) - (Ofen) - (Nashorn) - (Nashorn) - (Elefant) = -- Satzinterne Großschreibung -- Getrennt-/Zusammenschreibung -- Die andere Seite der Medaille: Leseunterricht -- Kapitel 4 - Fehler und Störungen -- Jeder Fehler erzählt eine eigene Geschichte -- Fehler als Hinweise auf Lernfortschritte -- Fehler als Hinweise auf Probleme -- Lesefehler -- Wortlesen -- Satzlesen -- Fehlerkonzepte in Rechtschreib- und in Lesetests -- Rechtschreibtests -- Lesetests -- Lese- und Rechtschreibstörungen.
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Open Data befindet sich noch in den Kinderschuhen. Mit dem Europäischen Datenportal ist ein weiterer Schritt in Richtung der flächendeckenden Umsetzung von Open Data im europäischen Raum gemacht. Im Rahmen dieses Prozesses werden noch viele politische und wirtschaftliche Abstimmungen und Maßnahmen sowie technologische Verbesserungen erforderlich sein. Die Herausforderungen liegen u. a. darin, das Bewusstsein für die Chancen und den Nutzen von offenen Daten bei Datenbereitstellern und –nutzern zu schaffen, praktische Hilfestellung für beide Seiten zu bieten und gemeinsam, neue Open Databasierte Geschäftsmodelle und Anwendungen zu entwickeln. Flankiert wird das europäische Projekt deshalb von weiteren Aktivitäten, die der Unterstützung von Datenbereitstellern und Datennutzern dienen. Das reicht von der Erstellung von Trainingsunterlagen und der Durchführung von Workshops bis hin zu High-Level-Veranstaltungen, bei denen fortgeschrittene EU-Länder die "Anfänger" in Sachen Open Data an ihren Erfahrungen und Erfolgsrezepten teilhaben lassen.
Klappentext: The COVID-19 pandemic has reorganized existing methods of exchange, turning comparatively marginal technologies into the new normal. Multipoint videoconferencing in particular has become a favored means for web-based forms of remote communication and collaboration without physical copresence. Taking the recent mainstreaming of videoconferencing as its point of departure, this anthology examines the complex mediality of this new form of social interaction. Connecting theoretical reflection with material case studies, the contributors question practices, politics and aesthetics of videoconferencing and the specific meanings it acquires in different historical, cultural and social contexts.