Was ist neu an den "Neuen Vätern"?
In: Verunsicherungen: das Subjekt im gesellschaftlichen Wandel ; Münchener Beiträge zur Sozialpsychologie, S. 93-102
Die Verfasserin setzt sich kritisch mit der Rolle der "Neuen Väter" auseinander. Sie arbeitet zunächst Verhaltensänderungen von Vätern hinsichtlich ihres Engagements bei der Geburt, der Vater-Kind-Beziehung, des Erziehungsstils und der Beteiligung an der Versorgung und Betreuung der Kinder heraus. Vor diesem Hintergrund wird gefragt, ob sich aus diesem gewandelten Rollenverständnis "neue Freiheitsgrade im Leben junger Mütter" ergeben. Anknüpfend an die "Brigitte-Studie" von Metz-Göckel und Müller (1986) kritisiert die Verfasserin, daß "das Engagement der Väter im häuslichen Alltag unabhängig von eventuellen beruflichen Belastungen der Partnerin gleichbleibend gering ist". Die Entstehung einer "neuen Väterlichkeit" im Zuge der "gesellschaftlichen Aufwertung der frühen Kindheit" beschränkt sich auf die "prestigeträchtige Seite des Kinderhabens", während die "Dienstmädchenseite der Hausfrauenrolle" weiter der Frau überlassen bleibt. (ICE)