Philostratos (der zweite dieses Namens in einer großen Familie der römischen Kaiserzeit), lebte etwa von 160- 244 n. Chr. und war ein glänzender Redner und Stilist. Er schrieb u.a. Werke über Gymna-stik und Heroenverehrung und die große Biographie des Wundertäters und Philosophen Apollonios von Tyana. In seinen Bildbeschreibungen (Eikones) führt er vor, wie kunstvoll er Gemälde, die er in einer Neapler Galerie sah, zu interpretieren und mit hinreißender Sprachkraft zu neuem, eigenem Leben im Wort zu erwecken vermag. Kaum eine Kunstbeschreibung aus älterer und neuerer Zeit kommt diesen von Leben, Gefühl und Geist überquellenden Nach-Bildungen gleich, und Goethe wußte wohl, weshalb er diesem Werk über lange Zeit hin Aufmerksamkeit und Mühe zuwandte. Philostrats Bildbeschreibungen können auch dazu dienen, die verlorenen antiken Gemälde wenigstens im Umriß wieder zu gewinnen oder Züge der beschriebenen Bilder mit Neufunden bei Ausgrabungen zu verbinden. Da die erste Auflage dieser Ausgabe schon lang vergriffen war, wird nun eine Neuausgabe (mit bibliographischen Nachträgen) vorgelegt
Konstantinos Kavoulakos, Oeffentlicher Gebrauch der Geschichtsschreibungund kollektive Identitaet. Ideologische und politische Aspekte des «HistorikerStreits)) in DeutschlandIn diesem Essay werden zunaechst die verschiedenen Straenge der Argumentationrekonstruiert, die waehrend des «Historikerstreits» um dieEinzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung entwickeltwurde. Der Historikerstreit wurde durch Habermas' polemische Kritikan den apologetischen Tendenzen der deutschen Geschichtsschreibungausgebest. Die sogenannten Revisionisten haben vom Anfang an versucht,den wissenschaftlichen Charakter ihrer Versuche die nationalsozialistischeVergangenheit Deutschlands unter ein neues Licht zustellen, zu verteidigen. Habermas arbeitete dagegen die politische Motivedes Revisionismus heraus. Die Historisierung der nationalsozialistischenVergangenheit ist kein blosses wissenschaftliches Anliegen. Sie moechtevielmehr der Stiftung eines vereinheitlichen Geschichtsbildes und daherder Staerkung einer konventionellen nationalen Identitaet dienen, dienach Auschwitz fuer die Deutschen nicht mehr moeglich zu sein schien. Der Geschichtsrevisionismus richtet sich gegen das kritische Geschichtsbewusstsein,das Hand in Hand mit einer postkonventionellen kollektivenIdentitaet geht. Zentraler Kern dieser Identitaet koennen nun nur nochdie universalistischen Prinzipien eines ((Verfassungspatriotismus» sein.In seinen Beitraegen machte uns Habermas darauf aufmerksam, dassunsere Einstellung gegenueber einer ambivalenten nationalen Vergangenheitund unsere Entscheidungen fuer die Zukunft zusammenhaengen. ; Konstantinos Kavoulakos, Oeffentlicher Gebrauch der Geschichtsschreibungund kollektive Identitaet. Ideologische und politische Aspekte des «HistorikerStreits)) in DeutschlandIn diesem Essay werden zunaechst die verschiedenen Straenge der Argumentationrekonstruiert, die waehrend des «Historikerstreits» um dieEinzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung entwickeltwurde. Der Historikerstreit wurde durch Habermas' polemische Kritikan den apologetischen Tendenzen der deutschen Geschichtsschreibungausgebest. Die sogenannten Revisionisten haben vom Anfang an versucht,den wissenschaftlichen Charakter ihrer Versuche die nationalsozialistischeVergangenheit Deutschlands unter ein neues Licht zustellen, zu verteidigen. Habermas arbeitete dagegen die politische Motivedes Revisionismus heraus. Die Historisierung der nationalsozialistischenVergangenheit ist kein blosses wissenschaftliches Anliegen. Sie moechtevielmehr der Stiftung eines vereinheitlichen Geschichtsbildes und daherder Staerkung einer konventionellen nationalen Identitaet dienen, dienach Auschwitz fuer die Deutschen nicht mehr moeglich zu sein schien. Der Geschichtsrevisionismus richtet sich gegen das kritische Geschichtsbewusstsein,das Hand in Hand mit einer postkonventionellen kollektivenIdentitaet geht. Zentraler Kern dieser Identitaet koennen nun nur nochdie universalistischen Prinzipien eines ((Verfassungspatriotismus» sein.In seinen Beitraegen machte uns Habermas darauf aufmerksam, dassunsere Einstellung gegenueber einer ambivalenten nationalen Vergangenheitund unsere Entscheidungen fuer die Zukunft zusammenhaengen.