Seit den frühen 1970er Jahren beobachten die Standard & Spezial Eurobarometer der Europäischen Kommission regelmäßig die öffentliche Meinung in den Mitgliedsländern der Europäischen Union. Primärforscher sind die Generaldirektion Kommunikation und bei Spezialthemen weitere Direktionen sowie das Europäische Parlament. Im Laufe der Zeit wurden Kandidaten- und Beitrittsländer in die Standard Eurobarometer-Reihe aufgenommen. Ausgewählte Fragen oder Module können in einigen Samples nicht erhoben worden sein. Bitte ziehen Sie für weitere Informationen bezüglich Länderfilter oder anderer Filterführungen den Basisfragebogen heran. In dieser Studie beziehen sich alle Fragemodule auf den Standard Eurobarometer Kontext: 1. Standard EU- und Trendfragen, 2. Die EU und die COVID-19-Pandemie, 3. Prioritäten der Europäer, 4. Unionsbürgerschaft, 5. Mediennutzung und politische Information.
Seit den frühen 1970er Jahren beobachten die Standard & Spezial Eurobarometer der Europäischen Kommission regelmäßig die öffentliche Meinung in den Mitgliedsländern der Europäischen Union. Primärforscher sind die Generaldirektion Kommunikation und bei Spezialthemen weitere Direktionen sowie das Europäische Parlament. Im Laufe der Zeit wurden Kandidaten- und Beitrittsländer in die Standard Eurobarometer-Reihe aufgenommen. Ausgewählte Fragen oder Module können in einigen Samples nicht erhoben worden sein. Bitte ziehen Sie für weitere Informationen bezüglich Länderfilter oder anderer Filterführungen den Basisfragebogen heran. In dieser Studie beziehen sich alle Fragemodule auf den Standard Eurobarometer Kontext: 1. Standard EU- und Trendfragen / Die EU und die Corona-Pandemie, 2. Prioritäten der Europäer, 3. Unionsbürgerschaft.
This study explores whether the diffusion of gender-equitable attitudes towards female employment is associated with fertility. We argue that any positive effect on fertility requires not only high levels of gender-equitable attitudes overall, but also attitude convergence between men and women. We analyse 27 countries using data from the World Values Surveys and European Values Studies. We find support for a U-shaped relationship between changes in gender role attitudes and fertility: an initial drop in fertility is observed as countries move from a traditional to a more gender-symmetric model. Beyond a certain threshold, additional increases in gender egalitarianism become positively associated with fertility. This curvi-linear relationship is moderated by the difference in attitudes between men and women: when there is more agreement, changes are more rapid and the effect of gender egalitarian attitudes on fertility strengthens.
Gesundheitliche Einschränkungen im Alltagsleben durch seelische oder körperliche Erkrankungen. Gesundheitswesen. Pflegeleistungen für hilfsbedürftige Personen. Schwarzarbeit. Meinung zu Steuerhinterziehung. Europäische Nachbarschaftspolitik. Entwicklungshilfe. Kenntnisse über die europäische Währung.
Themen: 1. Gesundheitliche Einschränkungen im Alltagsleben: Einschränkungen durch seelische oder körperliche Erkrankungen; alltägliche Tätigkeiten, bei denen Probleme auftreten (durch Behinderungen); Einschätzung der Qualität, Erreichbarkeit sowie Erschwinglichkeit der Gesundheitsdienste: Krankenhäuser, Zahnärzte, Medizinische Experten, Hausärzte, Pflegedienste, Pflegeheime; Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten in den letzten 12 Monaten; Nicht-Inanspruchnahme aufgrund zu hoher Kosten; Präferenz für häusliche Pflege oder Pflege in Heimen; Meinung zur Pflege hilfsbedürftiger älterer Menschen: Möglichkeit zur Betreuung in Pflegeheimen gefördert durch den Staat, Verpflichtung zur Einzahlung in eine Pflegeversicherung, Eigenfinanzierung der Pflegeleistung bei Besitz von Eigenkapital, Finanzierung durch die Kinder, Pflege durch nahe Verwandte, Zahlung eines Einkommensanteils durch den Staat für die pflegende Person in der Familie; Finanzierung von professionellen Pflegern durch den Staat; eigene Inanspruchnahme von Pflegeleistungen oder Inanspruchnahme durch nahe stehende Personen; bei Inanspruchnahme: Zulänglichkeit dieser Pflege, eigene Beteiligung an der Pflege von Bekannten, Entfernung zur pflegebedürftigen Person; an alle: Kostenbeteiligung an den Pflegeleistungen; Anteil des Betrags am gesamten Haushaltseinkommen; Anteil der insgesamt gezahlt werden muss; Aufgabe einer Arbeitstelle aufgrund der Pflege der Eltern; Erwartung eigener Pflegebedürftigkeit sowie das Gefühl dabei; Erwartung ausreichender Pflegeleistungen und präferierte Art der Betreuung (bezogen auf die eigene Person); Kostenträger der eigenen zu erwartenden Pflege; Gründe für unzureichende Pflegeleistungen; ideale Häufigkeit selbst praktizierter Kontrollbesuche beim Arzt; Selbsteinschätzung von gesundheitlichen Risikofaktoren; erwartete Erhöhung der eigenen Lebenserwartung bei Umstellung des Verhaltens; Einschätzung der eigenen Lebenserwartung; Gesprächspartner über die Ausgestaltung der Pflege im Pflegefall; ideale Maßnahmen zur Vorbereitung auf eine Pflegebedürftigkeit: Sparen, Anpassen des Heims auf veränderte Bedürfnisse, Besuch von Pflegeeinrichtungen, die für die Pflege in Frage kämen, Diskussion der zukünftigen Bedürfnisse mit Ärzten, Pflegediensten sowie der Familie; Meinung über Pflegeleistungen: Verlassen auf Angehörige, professionelle Pflege zuhause ist erschwinglich, ausreichende Pflegestandards in Pflegeheimen, Pflegeheime sind engagiert und leisten hervorragende Arbeit, pflegebedürftige ältere Personen werden Opfer von Missbrauch durch Pflegekräfte; vermuteter Umfang des Missbrauchs und der Vernachlässigung von Pflegebedürftigen im Lande; Einschätzung des Missbrauchsrisikos: bei schlechten Lebensbedingungen, bei ungenügender Versorgung, Verschlechterung des Gesundheitszustands durch unzureichende Pflege, psychologischer Missbrauch, Missbrauch des Eigentums der pflegebedürftigen Person, körperlicher Missbrauch, sexuelle Nötigung; Personen, die ältere Menschen am ehesten schlecht behandeln; geeignetste Maßnahmen zur Vorbeugung von Misshandlungen; Anzahl eigener Kinder; Entfernung des Kindes, das am nächsten zum eigenen Wohnort wohnt; Alter der Mutter sowie des Vaters; Beschreibung der Wohnsituation der Mutter sowie des Vaters.
2. Schwarzarbeit (EU27): vermuteter Anteil der Bevölkerung, der Schwarzarbeit betreibt; Kenntnis von Personen, die schwarzarbeiten; Einschätzung des Risikos, bei Schwarzarbeit erwischt zu werden; erwartete Strafe bei Schwarzarbeit; Frauen oder Männer sowie Berufsgruppe, die vermutlich am ehesten schwarzarbeitet; Gründe für Schwarzarbeit; Inanspruchnahme von Dienstleistungen sowie Kauf von Produkten, bei denen zu vermuten war, dass sie Schwarzarbeit beinhalten; Art der Produkte oder Dienstleistungen sowie teuerste schwarz erworbene Ware oder Dienstleistung; Höhe der Ausgaben für dieses Produkt; Einkaufsquelle des Produkts; Motive für den Schwarzkauf; Kaufverhalten für den Fall, dass das Produkt nur auf dem regulären Markt erwerbbar gewesen wäre; Gehaltszahlungen durch den Arbeitsgeber ohne Tätigung von Steuerabgaben; Abrechnung regulärer Arbeitszeit oder von Überstunden an der Steuer vorbei; Anteil des jährlichen Brutto-Gehalts, der schwarz ausgezahlt wurde; Zufriedenheit mit steuerfreien Auszahlungen; Betroffenheit von versicherungsrechtlichen Auswirkungen einer Schwarzarbeit; Art der Auswirkung; eigene Ausführung von Schwarzarbeit; Art der Tätigkeiten; Regelmäßigkeit von Schwarzarbeit; Umfang von Schwarzarbeit: Anzahl der Wochen sowie Stunden; Bezahlung durch Sachleistungen; Beweggründe der Akzeptanz von Sachleistungen; Vorgehensweise im Falle der Erwerbbarkeit der als Gegenleistung erhaltenen Ware oder Dienstleistung auf dem regulären Markt; Arbeitgeber und Veranlassung zur eigenen Schwarzarbeit; Betroffenheit von versicherungsrechtlichen Auswirkungen durch getätigte Schwarzarbeit; Meinung zu unberechtigtem Bezug von Sozialleistungen, zum Schwarzfahren und zur Steuerhinterziehung; Tätigkeitsbereich (Branche) des Befragten; Betriebsgröße; Bruttoeinkommen; Wochenarbeitszeit in regulärer beruflicher Tätigkeit.
3. Europäische Nachbarschaftspolitik: Kenntnis der EU-Beitrittsländer; Kenntnis der Nachbarländer der EU; Kenntnis der Europäischen Nachbarschaftspolitik; Einschätzung der Wichtigkeit besonderer Beziehungen zu den Nachbarländern des eigenen Landes in Hinblick auf: Einwanderung, Umwelt und Energie, Demokratie, Terrorismus, wirtschaftliche Entwicklung, Aus- und Fortbildung; europäische Nachbarländer teilen Werte der EU-Länder; Einschätzung der Wertegemeinschaft mit diesen Ländern; Konfliktreduzierung durch Kontakt zu diesen Ländern; Meinung zur Vorgehensweise mit europäischen Nachbarländern: Förderung der Demokratie in Nachbarländern, Verringerung der Beziehungsintensität bei mangelndem Fortschrittswillen, Verringerung der Einwanderung durch Zusammenarbeit, Reformwille der Länder, Erleichterung des Zugangs zum europäischen Markt; erwartete Konsequenzen aus Unterstützungsleistungen des eigenen Landes an die direkten Nachbarländer (Skala); Zugangserleichterung für neue Länder; Einstellung zur finanziellen Unterstützung der Nachbarländer; Interesse am Geschehen in Nachbarländern; Einschätzung der Beziehung des eigenen Landes zu Nachbarländern.
4. Entwicklungshilfe (nur in den 12 neuen Mitgliedsstaaten): Kenntnis über Entwicklungshilfe der EU; geschätzter Betrag für Entwicklungshilfe im Jahr 2006 pro EU-Einwohner; effizientere Entwicklungshilfe durch Bereitstellung durch die einzelnen Mitgliedsstaaten versus durch die EU bzw. die Europäische Kommission; Länder mit dem größten Etat für Entwicklungshilfe (USA, EU, Japan, China bzw. Russland); präferierte vorrangige Ziele der EU-Entwicklungshilfe (z.B. Aufbau der Infrastruktur, Förderung von Wirtschaftswachstum u.a.); Kenntnis über Werbekampagnen bezüglich Entwicklungshilfe der EU; genutzte Informationsquellen zum Thema Entwicklungshilfe und Entwicklungsländer (TV, Radio, Tageszeitungen, NGOs, Internet, Informationsbroschüren, mündlich durch Verwandte und Freunde); vertrauenswürdigste Informationsquellen zum Thema Entwicklungshilfe und Entwicklungsländer (NGOs, Journalisten, Landesregierung, Regierungen der Entwicklungsländer, Europäische Kommission, Vereinte Nationen, Freunde und Familie).
5. Gestalt des Euro (EU EUROZONE 13): Kenntnistest der Gestalt der Euro-Münzen; Kontakt mit Falschgeld in Münzenform oder einer Münze, die der Euro-Münze ähnelt; Schwierigkeiten bei der Werterkennung der Münzen; Art der Münzen, bei denen Schwierigkeiten bestehen; Meinung zur länderspezifischen Gestaltung der Münzen; Meinungsbegründung; Präferenz für eine länderspezifische oder zu einer europaweit einheitlichen Gestaltung der Münzen.
Demographie: Staatsangehörigkeit (Mehrfachnennung möglich); Berufstätigkeit; berufliche Position; Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Familienstand; Alter bei Ende der Schulausbildung; Geschlecht; Alter; Urbanisierungsgrad; Anzahl der Personen im Haushalt ab 15 Jahren; Anzahl der Kinder im Haushalt unter 10 Jahren sowie im Alter von 10 bis 14 Jahren; Migrationshintergrund und Herkunftsregion; Festnetz-Telefonanschluss im Haushalt, Mobiltelefonbesitz; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter: Unterhaltungselektronik, Internetverbindung, Auto, bezahltes bzw. noch abzuzahlendes Wohneigentum.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum; Interviewbeginn; Interviewdauer; Anzahl anwesender Personen während des Interviews; Kooperationsbereitschaft des Befragten; Ortsgröße; Region; Gewichtungsfaktor.
In: Integration: Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Band 28, Heft 2, S. 162-172
In: Integration: Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Band 10, Heft 3, S. 100-106
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Deutschlands Wissenschaftsfinanzierung ist eine föderale Erfolgsgeschichte – und beruht auf einem Wertekonsens, der politisch bislang nie in Frage gestellt wurde. Was wäre, wenn sich das änderte? Ein Gastbeitrag von Hans-Gerhard Husung.
Hans-Gerhard Husung (SPD) war Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung in Berlin und von 2011 bis 2016 Generalsekretär der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK). Foto: privat.
EIN BLICK IN DIE WELT genügt, um zu erkennen, dass das Gedeihen der Wissenschaft von den politischen Rahmenbedingungen abhängt. Die Niederlande und Skandinavien sind aktuelle Beispiele dafür, dass populistische Regierungen und Parlamentsmehrheiten für das Wissenschaftssystem, insbesondere die Hochschulen, spürbar negative Auswirkungen haben. Ein erstes Opfer ist regelmäßig die Internationalisierung, indem beispielsweise englischsprachige Studienangebote gestrichen, Visabestimmungen geändert oder Kapazitäten zurückgefahren werden. Wenn in Großbritannien die Tories und ihr Premierminister das Ziel "50 per cent of 18 to 30-year-olds being able to enter higher education" für "one of great mistakes of the last 30 years" halten, ist es höchste Zeit für eine kurze Besinnung über die eigene Lage.
75 Jahre Grundgesetz bedeuten auch eine Erfolgsgeschichte für die Wissenschaft und ihre Finanzierung in Deutschland. Die Pflicht des Staates, die Wissenschaftsfreiheit nach Artikel 5, Absatz 3 materiell zu gewährleisten, gehörte ebenso zum breiten politischen Grundkonsens aller Parteien und Regierungen wie die freie Wahl des Berufs und die Gewährleistung entsprechender Studienmöglichkeiten, zuletzt umgesetzt im Hochschulpakt und im Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken. In diesen Grundkonsens haben sich die im Laufe der Jahrzehnte neu entstehenden Parteien regelmäßig eingebracht, zunächst die Grünen und nach 1990 auch die PDS bzw. die Linkspartei. Ihre Integration in den kooperativen Föderalismus für die Wissenschaft ist überall gelungen, wo sie in den Ländern politische Verantwortung übernommen haben.
Wie Bund und Länder gemeinsam die Wissenschaft finanzieren
Dieser politische Grundkonsens über die Bedeutung einer den Werten der Aufklärung verpflichteten, rationalen Wissenschaft war und ist die Voraussetzung für ihre gemeinschaftliche Finanzierung zunächst nur durch die Ländergemeinschaft, mit der Verfassungsreform von 1969 durch die Länder und den Bund. Zweimalige Änderungen des Grundgesetzes 2006 und 2015 haben die gemeinsamen Handlungsmöglichkeiten jeweils noch erweitert. Rund 18 Milliarden Euro fließen jährlich auf dieser Basis ins Wissenschaftssystem, ein großer Teil davon über den Pakt für Forschung und Innovation an die außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und über den "Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken" in die Hochschullehre.
Geht das Grundgesetz in der deutschen Verfassungstradition von der Trennung der Aufgabenbereiche zwischen Bund und Ländern aus, so wird mit den Gemeinschaftsaufgaben, zu denen die Wissenschaftsfinanzierung gehört, ein gesetzlich nicht geregelter Zwischenraum eröffnet, der von den Regierungen durch Verwaltungsvereinbarungen exekutiv ausgestaltet werden kann. Die damit verbundene finanzielle Selbstbindung der Beteiligten unterliegt dem Einstimmigkeitserfordernis, entweder der Wissenschaftsminister und Finanzminister oder der Regierungschefs von Bund und Ländern. Die Arena für die Aushandlung ist in der Wissenschaft die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern. Das Risiko der damit 17 potenziellen Veto-Spieler wurde bislang durch den wissenschaftspolitischen Grundkonsens unter allen Beteiligten wirkungsvoll eingehegt. Äußerst seltene Veto-Situationen etwa bei Haushaltsnotlagen ließen sich auf der Ebene der Ministerpräsidenten pragmatisch auflösen.
Ob das auch bei einer populistischen Landesregierung gelingen würde, deren sie tragende Partei mit ihren "verfassungsfeindlichen Strömungen" eher auf alternative Fakten und Verschwörungstheorien als auf Aufklärung und Rationalität setzt, ist mehr als fraglich. Und was würde ein solches Szenario für die bestehenden Verwaltungsvereinbarungen bedeuten?
Mit den Vereinbarungen verpflichten sich zunächst die Regierungen von Bund und Ländern, in ihren jeweiligen Haushaltsentwürfen die entsprechenden Summen vorzusehen. Alle Vereinbarungen stehen mit Blick auf die finanzielle Ausstattung dann jedoch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der 17 Parlamente von Bund und Ländern. Nicht zuletzt wegen der konkreten finanziellen Vorteile für die Wissenschaftseinrichtungen im eigenen Land hat allerdings noch nie ein Parlament die Bereitstellung der notwendigen Mittel verweigert. Was bislang deshalb eher formelhaften Charakter hatte, könnte ein Landesparlament bei entsprechenden wissenschaftsaversen Mehrheiten scharf schalten – mit dramatischen Folgen nicht nur für die Wissenschaft im Land, sondern darüber hinaus für die Gemeinschaftsfinanzierung der Wissenschaft in Deutschland.
Zwei Programmgruppen, zwei Szenarien
Was könnte konkret passieren? Die laufenden Programme lassen sich unter dem Risikoaspekt in zwei Gruppen unterteilen: Erstens geförderte Maßnahmen, bei denen eine bilaterale Finanzierung von Bund und jeweiligem Sitzland vorgesehen ist ("Forschung an Fachhochschulen", "Innovative Hochschule", das Professorinnenprogramm,) oder der Bund allein die Mittel bereitstellt ("Wissenschaftlicher Nachwuchs", "Qualitätsoffensive Lehrerbildung"). Alle diese Programme haben den Charakter eines Projekts, sind deshalb zeitlich befristet und laufen automatisch aus, wenn sie nicht durch einen entsprechenden Beschluss in der GWK verlängert werden. Aus ihnen könnte jedes Land durch eigene Entscheidung faktisch ausscheiden, zum Beispiel indem es keine Anträge weiterreichte, mit entsprechenden Konsequenzen für die eigenen Einrichtungen, jedoch ohne unmittelbare Folgen für das Gesamtprogramm während seiner Laufzeit.
Die zweite Gruppe betrifft Verwaltungsvereinbarungen, die auf unbestimmte Zeit geschlossen wurden und die von einem einzigen Land, das den wissenschaftspolitischen Grundkonsenses nicht mehr mitträgt, nicht einseitig gekündigt werden könnten. Das gilt für die Exzellenzstrategie, den "Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken" und die Innovative Hochschullehre, die für die Hochschulen von ganz besonderer Bedeutung sind. Für eine Kündigung wären im Ernstfall zwischen drei und acht Länder notwendig, allerdings mit einer gewichtigen Ausnahme: Beim Zukunftsvertrag besteht für jedes Land die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung, also eine individuelle Ausstiegsoption.
Eine wissenschaftsaverse Landesregierung beispielsweise in einem ostdeutschen Land hätte demnach die Möglichkeit, für ihre Hochschulen aus dem Zukunftsvertrag auszusteigen: mit erheblichen Nachteilen für die betroffenen Hochschulen des Landes, jedoch ohne unmittelbare Auswirkungen auf das gesamte Hochschulsystem – zumindest so lange, wie der bestehende Zukunftsvertrag keine Änderung erfahren soll.
Der hypothetisch durchgespielte Fall verweist jedoch auf ein Defizit der bestehenden Regelungen: Es ist in der Verwaltungsvereinbarung keine Wiedereinstiegsmöglichkeit vorgesehen. Im hypothetischen Fall bliebe das Land auch bei einem Wechsel zu einer wissenschaftsfreundlichen Landesregierung dauerhaft ausgeschlossen. Die Austrittsoption sollte deshalb durch eine entsprechende Wiedereintrittsoption ergänzt werden.
Sollte der Zukunftsvertrag inhaltliche Änderungen erfahren, würde wieder nach Grundgesetz-Artikel 91 b das verfassungsrechtliche Erfordernis der Einstimmigkeit greifen. Ähnliches gilt für den Pakt für Forschung und Innovation, der zwar keine Kündigungsklauseln enthält, wohl aber eine zeitliche Befristung, aktuell bis zum Jahre 2030. Für seine Verlängerung wäre ein einstimmiger Bund-Länderbeschluss notwendig.
Weil keiner es sich vorstellen konnte
Die grundsätzliche gemeinsame Bund-Länder-Finanzierung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der DFG sieht dagegen keine Kündigungsmöglichkeit vor. Die entsprechenden Vereinbarungen unterliegen lediglich dem Risiko, dass das Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern über die Errichtung der GWK außer Kraft tritt. Als diese Vereinbarung 2007 geschlossen wurde, wurden die Konditionen einer möglichen Kündigung relativ dilatorisch behandelt, weil der wissenschaftspolitische Grundkonsens weitergehende Überlegungen als vollkommen abwegig erscheinen ließ. Während eine Kündigungsfrist von zwei Jahren genannt wird, ist nicht einmal ein Länderquorum vorgesehen. Gleichwohl ist die politische Kündigungshürde außerordentlich hoch. Ob sie zur Abwehr eines destruktiven politischen Willens ausreicht, wird hoffentlich keinem Praxistest unterzogen.
Wie könnte das System der gemeinsamen Wissenschaftsfinanzierung von Bund und Ländern wetterfester gemacht werden? Im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung könnte der Bund zum Beispiel ein Gesetz zur Forschungsförderung beschließen, das seine Rolle im System der Forschungsförderung gesetzlich festschriebe. Eine Option, die historisch lediglich in den 1950er Jahren der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer als Drohpotenzial ins Spiel brachte – gegenüber der Weigerung der Länder, den Bund in das Königsteiner Abkommen aufzunehmen. Der gesetzgeberische Aufwand wäre vermutlich erheblich, die Wirkung im Vergleich mit dem Status quo begrenzt, denn die Vorhaben an Hochschulen und vor allem der Zukunftsvertrag blieben außen vor.
Im Zusammenhang mit der Verfassungsreform 2006 wurden unterschiedliche Modelle einer konsequenten Entflechtung diskutiert, die dem Gedanken einer Aufgabentrennung zwischen Bund und Ländern folgten. Sie sind damals vor allem wegen der Pfadabhängigkeit im erfolgreichen kooperativen Föderalismus nicht zum Tragen gekommen. Auch eine solche konsequente Zuständigkeitstrennung wäre sehr aufwändig und mit großen Unsicherheiten verbunden, da verfassungsändernde Mehrheiten im Bundestag und Bundesrat notwendig wären. Der begrenzte Vorteil bestünde in der entkoppelten Risikoverteilung für das Wissenschaftssystem auf 17 unabhängige Akteure; dem würde als Nachteil die Abhängigkeit der betroffenen Einrichtungen von einem einzigen Akteur – Land oder Bund - entgegenstehen. Ein mit Blick vor allem auf die Länderhaushalte wenig attraktives Szenario.
Von der Wirkung her durchaus vergleichbar wäre, den grundsätzlichen Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern und der Länder untereinander zu verändern. Überlegungen, das unterschiedliche finanzielle Engagement der einzelnen Länder für ihre Hochschulen als "Hochschullast" in den vertikalen und horizontalen Länderfinanzausgleich einzubeziehen, gab es bereits in den 1950er Jahren. Die Verlagerung zusätzlicher Umsatzsteuerpunkte vom Bund auf die Länder wäre eine weitere theoretisch denkbare Möglichkeit, die jedoch nur bei einer Entflechtung Sinn machen würde. Alle haushaltssystematischen Varianten hätten zudem den großen Nachteil, dass die Finanzflüsse in den Finanzministerien der Länder ankämen und in Konkurrenz mit anderen Politikfeldern im Kabinett und im Parlament für die Wissenschaft erkämpft werden müssten. Demgegenüber weist die Gemeinschaftsfinanzierung den großen Vorteil auf, dass sie ohne politische Umwegrisiken in den Wissenschaftsministerien der Länder und damit zielgenau etwa bei den Hochschulen ankommt.
Eine "Koalition der Willigen"? mithilfe des Grundgesetz-Artikels 91b?
Schließlich sei im Zusammenhang mit der Ausstiegsoption beim Zukunftsvertrag der naheliegende Gedanke einer "Koalition der Willigen" weitergeführt: Der Bund legt ein Förderprogramm beispielsweise für eine größere hochschulpolitische Zielsetzung auf, verbunden mit einem Opt-in-Angebot an die Länder, die sich beteiligen möchten. Aber auch dafür bräuchte der Bund die Zustimmung aller Länder.
Eine Zwei-Drittel-Mehrheit von Bundestag und Bundesrat wäre nötig für eine Änderung des Artikels 91b, um eine Mitfinanzierungsverpflichtung des Bundes im Bereich der Hochschulen gesetzlich zu verankern, wie es sie beispielsweise im föderalen System der Schweiz gibt. Eine solche Änderung könnte sich für den Hochschulbereich insofern auf den Artikel 91a stützen: "(1) Der Bund wirkt auf folgenden Gebieten bei der Erfüllung von Aufgaben der Länder mit, wenn diese Aufgaben für die Gesamtheit bedeutsam sind und die Mitwirkung des Bundes zur Verbesserung der Lebensverhältnisse erforderlich ist (Gemeinschaftsaufgaben)", und hier den Spiegelstrich "Stärkung der Hochschulen (durch die Förderung eines angemessenen Studienangebots und eines qualitativ hochwertigen Hochschulstudiums)" hinzufügen. Durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates würden die Gemeinschaftsaufgabe sowie Einzelheiten der Koordinierung näher bestimmt. Der Bund trüge einen definierten Anteil der Ausgaben für die Hochschulen in jedem Land.
Es bleibt am Ende dieser Betrachtung nur eine Erkenntnis: Eine auf geteilten Werten und gegenseitigem Grundvertrauen aufgebaute institutionalisierte Kooperation zwischen Bund und Ländern, wie sie die Gemeinschaftsfinanzierung im Bereich der Wissenschaft darstellt, muss sich ihrer Risiken bewusst sein und sie künftig verstärkt mitdenken. Ein einfacher gesetzgeberischer oder verwaltungstechnischer Weg zu ihrer Vermeidung ist aus heutiger Sicht jedoch nicht erkennbar. Deshalb sind wir alle und unsere Institutionen aufgerufen, aktiv darauf hinzuwirken, dass wissenschaftsaverse politische Parteien bei den bevorstehenden Wahlen zum Europaparlament und zu den drei ostdeutschen Länderparlamenten keine Chance bekommen.
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TIES Germany ist Teil einer internationalen Studie, die in acht europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Schweden, Schweiz, Niederlande, Frankreich, Frankreich, Spanien und Österreich) durchgeführt wurde und sich mit den Nachkommen von MigrantInnen aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien und Marokko befasst.
Persönliche Angaben. Bildungsbiographie. Erwerbsbiographie. Partnerbiographie. Elternbiographie. Wohnen und Nachbarschaft. Soziale Beziehungen und politische Teilnahme. Geschlechterrollen und Kinderbetreuung. Identität, Sprache und Transnationalismus. Religion und Religiosität. Einkommen.
Themen: 1. Persönliche Angaben: Aus dem Elternhaus ausgezogen; Alter beim Auszug aus dem Elternhaus; Gründe für den Auszug aus dem Elternhaus; Anzahl ältere und jüngere Geschwister; Kinder außerhalb des Haushalts und Anzahl der Kinder; deutsche Staatsangehörigkeit; deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt; Jahr des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit; andere Nationalität bzw. Zugehörigkeitsgefühl zu anderen Nationalitäten; Absicht zum Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft in den nächsten zwei Jahren; Gründe für fehlende Absicht; zweite Staatsbürgerschaft neben der deutschen; Erwerb dieser Staatsbürgerschaft durch Abstammung, Heirat oder Einbürgerung.
2. Bildungsbiographie: Alter beim ersten Besuch einer schulischen Einrichtung; Kindergarten oder Vorschule besucht und Dauer; Art der Grundschule; wichtigste Gründe für den Besuch dieser Grundschule; Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Grundschule; Schulwechsel während der Grundschulzeit; Überstellung in eine Sonderschule; Klasse wiederholt während der Grundschulzeit; Unterbrechung der Grundschulzeit von mehr als drei Monaten für Auslandsaufenthalt; Alter bei Abschluss bzw. Verlassen der Grundschule; Empfehlung für weiterführende Schule; empfohlene und tatsächlich besuchte Schulform nach der Grundschule; derzeitiger Besuch der weiterführenden Schule; weiterführende Schule mit Zeugnis abgeschlossen; Gründe für Schulabbruch; Alter bei Abschluss bzw. Verlassen der weiterführenden Schule; weitere Bildungsempfehlung nach der neunten oder zehnten Klasse; Art der Bildungsempfehlung und besuchte Schulform oder Schule; weiterer Schulbesuch und derzeitiger Besuch dieser Schule; Schulabschluss mit Zeugnis oder Diplom; Gründe für Schulabbruch ohne Zeugnis oder Diplom; Alter beim Schulabschluss bzw. Verlassen dieser weiteren Schule; entsprechende Abfragen für alle zusätzlichen Aus- und Weiterbildungen; höchste mit einem Zeugnis oder Diplom abgeschlossene Schulform; Gründe für fehlende weitere Ausbildung; Fachgebiet der höchsten Qualifikation; Anzahl der Schulwechsel in der 5. bis 9. Klasse; Klasse wiederholt; Schule länger als drei Monate unterbrochen für Auslandsaufenthalt und Schulstufe; besuchte Schulform im Alter zwischen 13 und 15 Jahren; Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule; Gründe für den Besuch dieser Schule; Förderunterricht besucht und jeweilige Klassenstufe; Nachhilfestunden erhalten und jeweilige Klassenstufe; Verhältnis zu Lehrern und Mitschülern während der 5. bis 9. Klasse (gut ausgekommen mit Lehrern und Mitschülern, Lehrer hörten auf Gesagtes, zusätzliche Hilfe von Lehrern bei Bedarf); Rolle von Eltern und Familie für die Schullaufbahn: ruhiger Ort für Hausaufgaben im Elternhaus; Anzahl der Bücher im Haushalt; ältere Geschwister mit Schulabschluss oder Diplom; höchstes Diplom bzw. höchste Qualifikation unter den älteren Geschwistern; ältere bzw. jüngere Geschwister ohne Schulabschluss oder Qualifikation; für die Kindheit des Befragten (10 bis 15 Jahre) wurde erfragt: enge Freunde ohne Schulabschluss oder Qualifikation; wichtige Unterstützungspersonen bei den Hausaufgaben; Elternverhalten während der Schulzeit (Kontrolle des Zeitaufwands für Hausaufgaben, Hilfe bei den Hausaufgaben, Auftrag zur Hausarbeit oder Geschwisterbetreuung, Gespräche über Schule oder Studium sowie Gespräche mit Lehrern); Hilfe bei den Hausaufgaben durch ältere Geschwister und Gespräche über Schule; wahrgenommene Akzeptanz im Vergleich zu Mitschülern deutscher Herkunft; erfahrene feindselige oder ungerechte Behandlung in der Schule und Akteure; Zufriedenheit mit dem erreichten Ausbildungsniveau; Bewertung der Chancengleichheit im deutschen Schulsystem.
3. Arbeitsmarkt, Erwerbsbiographie: Derzeitige berufliche Situation; konkreter Name oder Bezeichnung der Hauptarbeitsstelle; berufliche Tätigkeit (ISCO); Dauer der Firmenzugehörigkeit; Bereich des Unternehmens bzw. der Organisation; Unternehmensart; Firmensitz in Frankfurt bzw. Berlin oder andernorts; Wochenarbeitszeit; berufliche Stellung; Vorgesetztenfunktion; Unternehmensgröße (Angestelltenzahl); Arbeitsstelle gefunden durch Bewerbung usw.; Arbeitsstelle entspricht dem Ausbildungsniveau; innerbetriebliche Weiterbildungen; Beförderung; derzeitige ist erste Arbeitsstelle; Anzahl der Arbeitsstellen vor der derzeitigen und Anzahl der Vollzeitstellen; Gründe für die Aufgabe der ersten Arbeitsstelle; Charakteristika der ersten Arbeitsstelle wie vor; Einschätzung der Schwierigkeiten eine gute Arbeitsstelle zu finden für Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien im Vergleich zu Personen deutscher Herkunft; erfahrene feindselige oder ungerechte Behandlung bei der Arbeitssuche bzw. am Arbeitsplatz und jeweilige Akteure; Anzahl der Monate zwischen Bildungsabschluss und erster Arbeitsstelle und persönliche Situation in dieser Zwischenzeit; arbeitslos seit dem Schulabgang; längster Zeitraum der Arbeitslosigkeit; berufliche Laufbahn entspricht den Erwartungen; berufliche Zukunftspläne; derzeit arbeitssuchend; Art der Arbeitssuche; jemals erwerbstätig; Dauer der Arbeitslosigkeit seit der letzten Arbeitsstelle; Charakteristika der letzten Arbeitsstelle wie vor; Anzahl der Arbeitsstellen vor der letzten Stelle.
4. Lebenspartner, Partnerbiographie: Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem Lebenspartner; Kennenlernsituation; Geburtsland des Lebenspartners; Alter des Lebenspartners beim Zuzug nach Deutschland; Geburtsland der Eltern des Lebenspartners; Mutter bzw. Vater haben in Deutschland gelebt; Nationalitäten des Lebenspartners; Nation bzw. Nationalität, der der Lebenspartner sich zugehörig fühlt; Land der Schulausbildung (Ausbildungstyp) bzw. des Erwerbs des höchsten Bildungsabschlusses (Deutschland, Türkei, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Kosovo oder Mazedonien); Ausbildungstyp und Alter bei Schulabgang falls höchster Bildungsabschlusses in einem anderen Land erworben wurde; Erwerbstätigkeit des Lebenspartners; Religionszugehörigkeit des Lebenspartners und Konfession; standesamtliche Heirat des Lebenspartners und Heiratsjahr; Lebenspartner ist mit dem Befragten verwandt; Druckausübung durch die eigene Familie bzw. die Familie des Lebenspartners im Hinblick auf Eheverzicht bzw. Eheschließung; nicht Verheiratete: Heiratsabsicht; Druckausübung durch die eigene Familie bzw. die Familie des Lebenspartners, hinsichtlich Eheverzicht bzw. Eheschließung; frühere Ehe oder als Paar zusammengelebt; Angaben zum letzten Lebenspartner: Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem letzten Lebenspartner und dessen Alter zu diesem Zeitpunkt; Beziehung dauert an bzw. Jahr des Beziehungsendes; Geburtsland des letzten Lebenspartners und seiner Eltern; standesamtliche Heirat des letzten Lebenspartners; Druckausübung der Familie im Hinblick auf Eheverzicht bzw. Eheschließung; weitere Ehe vor der letzten Ehe bzw. als Paar zusammengelebt; Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem ersten Lebenspartner und dessen Alter zu diesem Zeitpunkt; Jahr des Beziehungsendes; Geburtsland des ersten Lebenspartners und seiner Eltern; standesamtliche Heirat des ersten Lebenspartners.
5. Elternbiographie: Geburtsland von Vater und Mutter; Geburtsjahr des Vaters und der Mutter; Bundesland (bzw. türkische Provinz oder Provinz im ehemaligen Jugoslawien) von Vater und Mutter bis zu deren 15. Lebensjahr; Urbanisierungsgrad des Wohnortes von Vater und Mutter bis zu deren 15. Lebensjahr; Vater und Mutter leben noch bzw. Todesjahr; räumliche Entfernung zum Wohnort des Vaters und der Mutter; derzeitige Lebenssituation bzw. Arbeitssituation von Vater und Mutter sowie in der Kindheit des Befragten; Berufsbezeichnung bzw. berufliche Position der Eltern in der Kindheit des Befragten; berufliche Tätigkeit (ISCO) von Vater und Mutter vor dem Zuzug nach Deutschland; Alter von Vater und Mutter bei Zuzug nach Deutschland und Hauptgrund für die Zuwanderung; Eltern sind oder waren verheiratet; Ehejahre; Eltern zusammen lebend bzw. Jahr der Scheidung bzw. Trennung; Bildungsbiographie von Vater und Mutter: Land der höchsten Schulausbildung (Deutschland, Türkei, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Kosovo oder Mazedonien bzw. anderes Land) und Ausbildungstyp; Alter beim höchsten Bildungsabschluss; Lese- und Schreibfähigkeit; Sprache, mit denen die Eltern aufgewachsen sind (Muttersprache); Beurteilung der Deutschkenntnisse der Eltern im Hinblick auf Sprechen, Lesen und Schreiben; Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft bzw. beantragte deutsche Staatsbürgerschaft; Nationalität des Herkunftslandes.
6. Wohnen und Nachbarschaft: Wohnstatus; Anzahl der Stockwerke des Wohngebäudes; Jahr des Einzugs in die Wohnung; Besitzer des Hauses bzw. der Wohnung; Baujahr des Wohngebäudes; Zimmerzahl; Land und Wohnort, in dem der Befragte im Alter zwischen 12 und 16 Jahren gelebt hat sowie regionale Nachbarschaft des Wohnortes; Einstufung des Wohnviertels als Arbeiterviertel, Mittelschichtviertel oder Oberschichtviertel; tatsächlicher und präferierter Anteil der Bewohner deutscher Herkunft im Wohnviertel; Verbundenheit mit dem Wohnviertel; Wohlfühlen im Wohnviertel; Charakterisierung des Wohnviertels im Hinblick auf Vandalismus, gute Schulen, Nachbarschaftskontakte, Müll auf den Straßen, Kriminalität, tatsächliche bzw. erwartete Verschlechterung der Lebensqualität, Anonymität, Verantwortungsgefühl für die Lebensqualität in der Wohngegend.
7. Soziale Beziehungen und politische Teilnahme: Ethnische Herkunft der drei besten Freunde auf der weiterführenden Schule sowie damaliger Anteil deutscher Freunde; Anteil deutscher Freunde derzeit; ethnische Herkunft und höchstes Bildungsniveau der drei derzeit besten Freunde; Verwandte außerhalb des Haushalts in der Stadt, in Deutschland und in anderen europäischen Ländern; Kontakthäufigkeit; Teilnahme an Aktivitäten oder Veranstaltungen ausgewählter Organisationen und Vereinigungen bzw. fehlende Teilnahme; hauptsächliche Ausrichtung dieser Organisation und Vereinigungen auf das Herkunftsland der Eltern; Häufigkeit erfahrener Feindseligkeiten oder Ungleichbehandlungen aufgrund der ethnischen Herkunft allgemein und in der Nachbarschaft, beim Ausgehen, in Diskotheken, Cafés oder Restaurants sowie im Kontakt mit der Polizei; vermutete Gründe für diese Diskriminierungen; Häufigkeit verbaler Angriffe wegen der eigenen Herkunft; verbaler Angreifer war deutscher Herkunft, türkischer Herkunft, aus dem ehemaligen Jugoslawien oder anderer Herkunft; Einschätzung der Häufigkeit von Diskriminierung ausgewählter Gruppen in Deutschland (Deutsche, Türken, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Muslime, Dunkelhäutige); Einschätzung der Häufigkeit von Diskriminierung von Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien in der Schule, am Arbeitsplatz, bei der Arbeitssuche, beim Ausgehen, in Diskotheken, Cafés oder Restaurants, in der Nachbarschaft sowie im Kontakt mit der Polizei; Beteiligung an der letzten Kommunalwahl; Selbsteinstufung Links-rechts.
8. Geschlechterrollen und Kinderbetreuung: Betreuungsperson eigener Vorschulkinder; tatsächliche Hauptverantwortlichkeit in den Bereichen Kinderbetreuung, Arbeiten im Haushalt, Kochen, Finanzen und Erwerbstätigkeit sowie präferierte Aufgabenverteilung; Zufriedenheit mit der Aufgabenverteilung; Geschlechterrollenverständnis: Meinung zur Berufstätigkeit von Frauen mit kleinen Kindern, zu Frauen in Führungspositionen und zum Stellenwert von Studium und Ausbildung für Frauen und Männer; Erwerbstätigkeit des Befragten und des Lebenspartners bis zur Geburt des ersten Kindes; jeweilige Entscheidung hinsichtlich des Arbeitsumfangs nach der Geburt.
9. Identität, Sprache und Transnationalismus: Zugehörigkeitsgefühl zu ausgewählten gesellschaftlichen Gruppen (Deutsche, Berliner bzw. Frankfurter, Europäer, Christ, Muslim, Jude, Orthodoxe, Albaner, Bosnier, u.a.); Beurteilung des Verhältnisses zwischen Menschen deutscher und türkischer Herkunft sowie zwischen Deutschen und Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien in Berlin bzw. Frankfurt; Veränderung der Verhältnisse in den letzten Jahren; Bewertung des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft als Bedrohung oder Bereicherung für die eigene Kultur bzw. gut oder schlecht für die Wirtschaft in der Stadt; Meinung zur Aussage vielfältige Religionen sind gut für die Stadt; Einstellung zu Integration (Skala); Sprachkenntnisse: Sprache, mit der der Befragte aufgewachsen ist (Muttersprache); Verstehen von Türkisch, Kurdisch, Aramäisch, Serbokroatisch u.a.; Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse in Deutsch sowie der Muttersprache (Sprechen, Lesen und Schreiben); jeweils mit Geschwistern, Mutter und Vater, Freunden und Partner gesprochene Sprache; Befragter sieht fern; Sprache der präferierten Sender; Internetnutzung und Nutzungszwecke; Besuch des Heimatlandes der Eltern in den letzten fünf Jahren, Besuchshäufigkeit und Gründe für den Besuch; Geldüberweisungen in das Heimatland der Eltern in den letzten fünf Jahren; überwiesener Betrag pro Jahr; Investitionen in Unternehmen oder Immobilien und investierter Betrag; Auswanderungsabsicht in das Heimatland der Eltern.
10. Religion und Religiosität: Religiöse Erziehung und Konfession; je nach Konfession: Koranunterricht, religiöser Unterricht außerhalb der Schule, Thoraunterricht in der Kindheit; Häufigkeit von Moscheebesuchen des Vaters bzw. Kirchgangshäufigkeit der Eltern bzw. Synagogenbesuche der Eltern in der Kindheit des Befragten; derzeitige Religionszugehörigkeit und Konfession; Häufigkeit des Fastens während des letzten Ramadans; Häufigkeit der Ernährung nach Halal-Geboten, von täglichen Gebete (Namaz), von Moscheebesuchen, des Befolgens der Fastengebote; Gebetshäufigkeit; Kirchgangshäufigkeit bzw. Häufigkeit von Moscheebesuchen oder Synagogenbesuchen; alle religiösen Interviewpartner wurden gefragt: religiöse Identität (Skala: eigene Konfession als wichtiger Teil der eigenen Identität, häufiges Nachdenken über eigene Religion, Identität als echter Muslim/Christ/Jude usw., in vieler Hinsicht wie andere Muslime/Christen/Juden usw., persönlich verletzt bei kritischen Äußerungen über eigene Religion); Einstellung zur Rolle von Religion in der Gesellschaft (Skala); Meinung zum Verbannen religiöser Symbole und Zeichen von Schulen; Meinung zum Kopftuchgebot für islamische Frauen; Befragte selbst bzw. derzeitige oder frühere Partnerin des Befragten trägt Kopftuch; Partnerin soll Kopftuch tragen (muslimische männliche Singles); wichtigste Gründe für bzw. gegen das Tragen eines Kopftuchs.
11. Einkommen: Erwerbsstatus; für den Befragten und dessen Lebenspartner wurde erfragt: persönliches Nettoeinkommen; Bezug von Transferleistungen und Art der Unterstützungsleistung; Nettobetrag der Transferleistungen; abzuzahlender Kredit oder Hypothek für Wohnung, Haus oder Einrichtung, Auto bzw. Konsumgüter; finanzielle Situation.
12. Schriftlicher Fragebogen: Psychologische Selbstcharakterisierung, Zielorientierung und Problemlösungskompetenz; Konflikthäufigkeit im Alter von 17 Jahren jeweils mit dem Vater und der Mutter in ausgewählten Bereichen; Sympathie-Thermometer für ausgewählte Gruppen (Deutsche, Türken, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Muslime, Christen, Dunkelhäutige); Akzeptanz von vorehelichen sexuellen Beziehungen von Frauen und von Männern sowie von Abtreibungen aus medizinischen und aus nicht-medizinischen Gründen; Einstellung zu ausgewählten politischen Maßnahmen (strengere Anwendung der Gesetze gegen ausländerfeindliche Taten, Bevorzugung von Migranten mit gleicher Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt, Unterrichtsfach Toleranz und staatsbürgerlicher Moral, Verbessern der Deutschkenntnisse von Einwanderern und deren Kindern, Unterrichten von Migranten in Deutschland in der Sprache und Kultur ihres Herkunftslandes, doppelte Staatsbürgerschaft für im Land geborene Migranten); Bereitschaft, eigene Kinder an eine Schule mit hälftigem Migrantenanteil zu schicken; Besuch von Veranstaltungen mit Personen türkischer Herkunft oder aus dem ehemaligen Jugoslawien; derzeitiger bzw. früherer fester Freund oder Lebenspartner; Ort bzw. Umstände des Kennenlernens und Alter des Befragten und des Partners zu diesem Zeitpunkt; Land, in dem der derzeitige bzw. frühere Partner lebt, dessen Herkunftsland und Nationalitäten; Nationalität, der der Partner sich zugehörig fühlt; Einverständnis der Eltern mit dieser Beziehung; Hauptgrund für fehlendes Einverständnis der Eltern; Geschlechtsverkehr und Alter des Befragten und des Partners beim ersten Geschlechtsverkehr; Meinung zum ersten Geschlechtsverkehr; derzeitige Verwendung eines Kontrazeptivums zur Empfängnisverhütung.
Demographie: Alter (Geburtstag, Geburtsmonat und Geburtsjahr), Geschlecht und Geburtsland des Befragten und sämtlicher Haushaltsmitglieder; Beziehung dieser Personen zum Befragten; Position des Befragten und sämtlicher Haushaltsmitglieder innerhalb des Haushalts; Haushaltsgröße.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft des Befragten; Anwesenheit weiterer Personen während des Interviews und Verwandtschaftsverhältnis zum Befragten; Person, die Fragen zum Partner beantwortet; Beurteilung der Kooperation, des Frageverständnisses, der Atmosphäre während des Interviews; Beeinträchtigung des Interviews durch Ereignisse oder Personen; Lebensumstände mit möglichem Einfluss auf die Antworten; religiöse Symbole im Haus; Befragter trägt religiöse Symbole während des Interviews; Bewertung des Wohnungszustands; Anmerkungen des Interviewers zum Interview.
Zusätzlich verkodet wurde: Land (ISO-Code DE); Befragten ID und Befragten-ID verknüpft mit dem ethnischen Gruppen-Code; Studiengruppe; Stadt (Berlin, Frankfurt); Anmerkungen und Kommentare des Befragten zum Interview; Berufsvercodung gemäß ISCO (International Standard Classification of Occupations) 1988; ISEI-Code der derzeitigen, letzten und ersten beruflichen Tätigkeit; Bildungscodes gemäß ISCED 97, EduCodes TIES; Flaggenvariable (problematische oder nicht plausible Werte bei den Angaben zum Bildungsabschluss); korrigierter Bildungsabschluss (korrigierte Werte bei den Angaben zum Bildungsabschluss.
Weitere Ergänzungen und abgeleitete Variablen: Auswahl des Befragten für Folgeinterview.
TIES Germany ist Teil einer internationalen Studie, die in acht europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Schweden, Schweiz, Niederlande, Frankreich, Frankreich, Spanien und Österreich) durchgeführt wurde und sich mit den Nachkommen von MigrantInnen aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien und Marokko befasst.
Persönliche Angaben. Bildungsbiographie. Erwerbsbiographie. Partnerbiographie. Elternbiographie. Wohnen und Nachbarschaft. Soziale Beziehungen und politische Teilnahme. Geschlechterrollen und Kinderbetreuung. Identität, Sprache und Transnationalismus. Religion und Religiosität. Einkommen.
Themen: 1. Persönliche Angaben: Aus dem Elternhaus ausgezogen; Alter beim Auszug aus dem Elternhaus; Gründe für den Auszug aus dem Elternhaus; Anzahl ältere und jüngere Geschwister; Kinder außerhalb des Haushalts und Anzahl der Kinder; deutsche Staatsangehörigkeit; deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt; Jahr des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit; andere Nationalität bzw. Zugehörigkeitsgefühl zu anderen Nationalitäten; Absicht zum Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft in den nächsten zwei Jahren; Gründe für fehlende Absicht; zweite Staatsbürgerschaft neben der deutschen; Erwerb dieser Staatsbürgerschaft durch Abstammung, Heirat oder Einbürgerung.
2. Bildungsbiographie: Alter beim ersten Besuch einer schulischen Einrichtung; Kindergarten oder Vorschule besucht und Dauer; Art der Grundschule; wichtigste Gründe für den Besuch dieser Grundschule; Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Grundschule; Schulwechsel während der Grundschulzeit; Überstellung in eine Sonderschule; Klasse wiederholt während der Grundschulzeit; Unterbrechung der Grundschulzeit von mehr als drei Monaten für Auslandsaufenthalt; Alter bei Abschluss bzw. Verlassen der Grundschule; Empfehlung für weiterführende Schule; empfohlene und tatsächlich besuchte Schulform nach der Grundschule; derzeitiger Besuch der weiterführenden Schule; weiterführende Schule mit Zeugnis abgeschlossen; Gründe für Schulabbruch; Alter bei Abschluss bzw. Verlassen der weiterführenden Schule; weitere Bildungsempfehlung nach der neunten oder zehnten Klasse; Art der Bildungsempfehlung und besuchte Schulform oder Schule; weiterer Schulbesuch und derzeitiger Besuch dieser Schule; Schulabschluss mit Zeugnis oder Diplom; Gründe für Schulabbruch ohne Zeugnis oder Diplom; Alter beim Schulabschluss bzw. Verlassen dieser weiteren Schule; entsprechende Abfragen für alle zusätzlichen Aus- und Weiterbildungen; höchste mit einem Zeugnis oder Diplom abgeschlossene Schulform; Gründe für fehlende weitere Ausbildung; Fachgebiet der höchsten Qualifikation; Anzahl der Schulwechsel in der 5. bis 9. Klasse; Klasse wiederholt; Schule länger als drei Monate unterbrochen für Auslandsaufenthalt und Schulstufe; besuchte Schulform im Alter zwischen 13 und 15 Jahren; Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule; Gründe für den Besuch dieser Schule; Förderunterricht besucht und jeweilige Klassenstufe; Nachhilfestunden erhalten und jeweilige Klassenstufe; Verhältnis zu Lehrern und Mitschülern während der 5. bis 9. Klasse (gut ausgekommen mit Lehrern und Mitschülern, Lehrer hörten auf Gesagtes, zusätzliche Hilfe von Lehrern bei Bedarf); Rolle von Eltern und Familie für die Schullaufbahn: ruhiger Ort für Hausaufgaben im Elternhaus; Anzahl der Bücher im Haushalt; ältere Geschwister mit Schulabschluss oder Diplom; höchstes Diplom bzw. höchste Qualifikation unter den älteren Geschwistern; ältere bzw. jüngere Geschwister ohne Schulabschluss oder Qualifikation; für die Kindheit des Befragten (10 bis 15 Jahre) wurde erfragt: enge Freunde ohne Schulabschluss oder Qualifikation; wichtige Unterstützungspersonen bei den Hausaufgaben; Elternverhalten während der Schulzeit (Kontrolle des Zeitaufwands für Hausaufgaben, Hilfe bei den Hausaufgaben, Auftrag zur Hausarbeit oder Geschwisterbetreuung, Gespräche über Schule oder Studium sowie Gespräche mit Lehrern); Hilfe bei den Hausaufgaben durch ältere Geschwister und Gespräche über Schule; wahrgenommene Akzeptanz im Vergleich zu Mitschülern deutscher Herkunft; erfahrene feindselige oder ungerechte Behandlung in der Schule und Akteure; Zufriedenheit mit dem erreichten Ausbildungsniveau; Bewertung der Chancengleichheit im deutschen Schulsystem.
3. Arbeitsmarkt, Erwerbsbiographie: Derzeitige berufliche Situation; berufliche Tätigkeit (ISCO); Dauer der Firmenzugehörigkeit; Bereich des Unternehmens bzw. der Organisation; Unternehmensart; Firmensitz in Frankfurt bzw. Berlin oder andernorts; Wochenarbeitszeit; berufliche Stellung; Vorgesetztenfunktion; Unternehmensgröße (Angestelltenzahl); Arbeitsstelle gefunden durch Bewerbung usw.; Arbeitsstelle entspricht dem Ausbildungsniveau; innerbetriebliche Weiterbildungen; Beförderung; derzeitige ist erste Arbeitsstelle; Anzahl der Arbeitsstellen vor der derzeitigen und Anzahl der Vollzeitstellen; Gründe für die Aufgabe der ersten Arbeitsstelle; Charakteristika der ersten Arbeitsstelle wie vor; Einschätzung der Schwierigkeiten eine gute Arbeitsstelle zu finden für Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien im Vergleich zu Personen deutscher Herkunft; erfahrene feindselige oder ungerechte Behandlung bei der Arbeitssuche bzw. am Arbeitsplatz und jeweilige Akteure; Anzahl der Monate zwischen Bildungsabschluss und erster Arbeitsstelle und persönliche Situation in dieser Zwischenzeit; arbeitslos seit dem Schulabgang; längster Zeitraum der Arbeitslosigkeit; berufliche Laufbahn entspricht den Erwartungen; berufliche Zukunftspläne; derzeit arbeitssuchend; Art der Arbeitssuche; jemals erwerbstätig; Dauer der Arbeitslosigkeit seit der letzten Arbeitsstelle; Charakteristika der letzten Arbeitsstelle wie vor; Anzahl der Arbeitsstellen vor der letzten Stelle.
4. Lebenspartner, Partnerbiographie: Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem Lebenspartner; Kennenlernsituation; Geburtsland des Lebenspartners; Alter des Lebenspartners beim Zuzug nach Deutschland; Geburtsland der Eltern des Lebenspartners; Mutter bzw. Vater haben in Deutschland gelebt; Nationalitäten des Lebenspartners; Nation bzw. Nationalität, der der Lebenspartner sich zugehörig fühlt; Land der Schulausbildung (Ausbildungstyp) bzw. des Erwerbs des höchsten Bildungsabschlusses (Deutschland, Türkei, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Kosovo oder Mazedonien); Ausbildungstyp und Alter bei Schulabgang falls höchster Bildungsabschlusses in einem anderen Land erworben wurde; Erwerbstätigkeit des Lebenspartners; Religionszugehörigkeit des Lebenspartners und Konfession; standesamtliche Heirat des Lebenspartners und Heiratsjahr; Lebenspartner ist mit dem Befragten verwandt; Druckausübung durch die eigene Familie bzw. die Familie des Lebenspartners im Hinblick auf Eheverzicht bzw. Eheschließung; nicht Verheiratete: Heiratsabsicht; Druckausübung durch die eigene Familie bzw. die Familie des Lebenspartners, hinsichtlich Eheverzicht bzw. Eheschließung; frühere Ehe oder als Paar zusammengelebt; Angaben zum letzten Lebenspartner: Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem letzten Lebenspartner und dessen Alter zu diesem Zeitpunkt; Beziehung dauert an bzw. Jahr des Beziehungsendes; Geburtsland des letzten Lebenspartners und seiner Eltern; standesamtliche Heirat des letzten Lebenspartners; Druckausübung der Familie im Hinblick auf Eheverzicht bzw. Eheschließung; weitere Ehe vor der letzten Ehe bzw. als Paar zusammengelebt; Jahr des gemeinsamen Haushalts mit dem ersten Lebenspartner und dessen Alter zu diesem Zeitpunkt; Jahr des Beziehungsendes; Geburtsland des ersten Lebenspartners und seiner Eltern; standesamtliche Heirat des ersten Lebenspartners.
5. Elternbiographie: Geburtsland von Vater und Mutter; Geburtsjahr des Vaters und der Mutter; Bundesland (bzw. türkische Provinz oder Provinz im ehemaligen Jugoslawien) von Vater und Mutter bis zu deren 15. Lebensjahr; Urbanisierungsgrad des Wohnortes von Vater und Mutter bis zu deren 15. Lebensjahr; Vater und Mutter leben noch bzw. Todesjahr; räumliche Entfernung zum Wohnort des Vaters und der Mutter; derzeitige Lebenssituation bzw. Arbeitssituation von Vater und Mutter sowie in der Kindheit des Befragten; berufliche Tätigkeit (ISCO) von Vater und Mutter vor dem Zuzug nach Deutschland; Alter von Vater und Mutter bei Zuzug nach Deutschland und Hauptgrund für die Zuwanderung; Eltern sind oder waren verheiratet; Ehejahre; Eltern zusammen lebend bzw. Jahr der Scheidung bzw. Trennung; Bildungsbiographie von Vater und Mutter: Land der höchsten Schulausbildung (Deutschland, Türkei, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Kosovo oder Mazedonien bzw. anderes Land) und Ausbildungstyp; Alter beim höchsten Bildungsabschluss; Lese- und Schreibfähigkeit; Sprache, mit denen die Eltern aufgewachsen sind (Muttersprache); Beurteilung der Deutschkenntnisse der Eltern im Hinblick auf Sprechen, Lesen und Schreiben; Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft bzw. beantragte deutsche Staatsbürgerschaft; Nationalität des Herkunftslandes.
6. Wohnen und Nachbarschaft: Wohnstatus; Anzahl der Stockwerke des Wohngebäudes; Jahr des Einzugs in die Wohnung; Besitzer des Hauses bzw. der Wohnung; Baujahr des Wohngebäudes; Zimmerzahl; Land und Wohnort, in dem der Befragte im Alter zwischen 12 und 16 Jahren gelebt hat sowie regionale Nachbarschaft des Wohnortes; Einstufung des Wohnviertels als Arbeiterviertel, Mittelschichtviertel oder Oberschichtviertel; tatsächlicher und präferierter Anteil der Bewohner deutscher Herkunft im Wohnviertel; Verbundenheit mit dem Wohnviertel; Wohlfühlen im Wohnviertel; Charakterisierung des Wohnviertels im Hinblick auf Vandalismus, gute Schulen, Nachbarschaftskontakte, Müll auf den Straßen, Kriminalität, tatsächliche bzw. erwartete Verschlechterung der Lebensqualität, Anonymität, Verantwortungsgefühl für die Lebensqualität in der Wohngegend.
7. Soziale Beziehungen und politische Teilnahme: Ethnische Herkunft der drei besten Freunde auf der weiterführenden Schule sowie damaliger Anteil deutscher Freunde; Anteil deutscher Freunde derzeit; ethnische Herkunft und höchstes Bildungsniveau der drei derzeit besten Freunde; Verwandte außerhalb des Haushalts in der Stadt, in Deutschland und in anderen europäischen Ländern; Kontakthäufigkeit; Teilnahme an Aktivitäten oder Veranstaltungen ausgewählter Organisationen und Vereinigungen bzw. fehlende Teilnahme; hauptsächliche Ausrichtung dieser Organisation und Vereinigungen auf das Herkunftsland der Eltern; Häufigkeit erfahrener Feindseligkeiten oder Ungleichbehandlungen aufgrund der ethnischen Herkunft allgemein und in der Nachbarschaft, beim Ausgehen, in Diskotheken, Cafés oder Restaurants sowie im Kontakt mit der Polizei; vermutete Gründe für diese Diskriminierungen; Häufigkeit verbaler Angriffe wegen der eigenen Herkunft; verbaler Angreifer war deutscher Herkunft, türkischer Herkunft, aus dem ehemaligen Jugoslawien oder anderer Herkunft; Einschätzung der Häufigkeit von Diskriminierung ausgewählter Gruppen in Deutschland (Deutsche, Türken, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Muslime, Dunkelhäutige); Einschätzung der Häufigkeit von Diskriminierung von Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien in der Schule, am Arbeitsplatz, bei der Arbeitssuche, beim Ausgehen, in Diskotheken, Cafés oder Restaurants, in der Nachbarschaft sowie im Kontakt mit der Polizei; Beteiligung an der letzten Kommunalwahl; Selbsteinstufung Links-rechts.
8. Geschlechterrollen und Kinderbetreuung: Betreuungsperson eigener Vorschulkinder; tatsächliche Hauptverantwortlichkeit in den Bereichen Kinderbetreuung, Arbeiten im Haushalt, Kochen, Finanzen und Erwerbstätigkeit sowie präferierte Aufgabenverteilung; Zufriedenheit mit der Aufgabenverteilung; Geschlechterrollenverständnis: Meinung zur Berufstätigkeit von Frauen mit kleinen Kindern, zu Frauen in Führungspositionen und zum Stellenwert von Studium und Ausbildung für Frauen und Männer; Erwerbstätigkeit des Befragten und des Lebenspartners bis zur Geburt des ersten Kindes; jeweilige Entscheidung hinsichtlich des Arbeitsumfangs nach der Geburt.
9. Identität, Sprache und Transnationalismus: Zugehörigkeitsgefühl zu ausgewählten gesellschaftlichen Gruppen (Deutsche, Berliner bzw. Frankfurter, Europäer, Christ, Muslim, Jude, Orthodoxe, Albaner, Bosnier, u.a.); Beurteilung des Verhältnisses zwischen Menschen deutscher und türkischer Herkunft sowie zwischen Deutschen und Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien in Berlin bzw. Frankfurt; Veränderung der Verhältnisse in den letzten Jahren; Bewertung des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft als Bedrohung oder Bereicherung für die eigene Kultur bzw. gut oder schlecht für die Wirtschaft in der Stadt; Meinung zur Aussage vielfältige Religionen sind gut für die Stadt; Einstellung zu Integration (Skala); Sprachkenntnisse: Sprache, mit der der Befragte aufgewachsen ist (Muttersprache); Verstehen von Türkisch, Kurdisch, Aramäisch, Serbokroatisch u.a.; Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse in Deutsch sowie der Muttersprache (Sprechen, Lesen und Schreiben); jeweils mit Geschwistern, Mutter und Vater, Freunden und Partner gesprochene Sprache; Befragter sieht fern; Sprache der präferierten Sender; Internetnutzung und Nutzungszwecke; Besuch des Heimatlandes der Eltern in den letzten fünf Jahren, Besuchshäufigkeit und Gründe für den Besuch; Geldüberweisungen in das Heimatland der Eltern in den letzten fünf Jahren; überwiesener Betrag pro Jahr; Investitionen in Unternehmen oder Immobilien und investierter Betrag; Auswanderungsabsicht in das Heimatland der Eltern.
10. Religion und Religiosität: Religiöse Erziehung und Konfession; je nach Konfession: Koranunterricht, religiöser Unterricht außerhalb der Schule, Thoraunterricht in der Kindheit; Häufigkeit von Moscheebesuchen des Vaters bzw. Kirchgangshäufigkeit der Eltern bzw. Synagogenbesuche der Eltern in der Kindheit des Befragten; derzeitige Religionszugehörigkeit und Konfession; Häufigkeit des Fastens während des letzten Ramadans; Häufigkeit der Ernährung nach Halal-Geboten, von täglichen Gebete (Namaz), von Moscheebesuchen, des Befolgens der Fastengebote; Gebetshäufigkeit; Kirchgangshäufigkeit bzw. Häufigkeit von Moscheebesuchen oder Synagogenbesuchen; alle religiösen Interviewpartner wurden gefragt: religiöse Identität (Skala: eigene Konfession als wichtiger Teil der eigenen Identität, häufiges Nachdenken über eigene Religion, Identität als echter Muslim/Christ/Jude usw., in vieler Hinsicht wie andere Muslime/Christen/Juden usw., persönlich verletzt bei kritischen Äußerungen über eigene Religion); Einstellung zur Rolle von Religion in der Gesellschaft (Skala); Meinung zum Verbannen religiöser Symbole und Zeichen von Schulen; Meinung zum Kopftuchgebot für islamische Frauen; Befragte selbst bzw. derzeitige oder frühere Partnerin des Befragten trägt Kopftuch; Partnerin soll Kopftuch tragen (muslimische männliche Singles); wichtigste Gründe für bzw. gegen das Tragen eines Kopftuchs.
11. Einkommen: Erwerbsstatus; für den Befragten und dessen Lebenspartner wurde erfragt: persönliches Nettoeinkommen; Bezug von Transferleistungen und Art der Unterstützungsleistung; Nettobetrag der Transferleistungen; abzuzahlender Kredit oder Hypothek für Wohnung, Haus oder Einrichtung, Auto bzw. Konsumgüter; finanzielle Situation.
12. Schriftlicher Fragebogen: Psychologische Selbstcharakterisierung, Zielorientierung und Problemlösungskompetenz; Konflikthäufigkeit im Alter von 17 Jahren jeweils mit dem Vater und der Mutter in ausgewählten Bereichen; Sympathie-Thermometer für ausgewählte Gruppen (Deutsche, Türken, Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Muslime, Christen, Dunkelhäutige); Akzeptanz von vorehelichen sexuellen Beziehungen von Frauen und von Männern sowie von Abtreibungen aus medizinischen und aus nicht-medizinischen Gründen; Einstellung zu ausgewählten politischen Maßnahmen (strengere Anwendung der Gesetze gegen ausländerfeindliche Taten, Bevorzugung von Migranten mit gleicher Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt, Unterrichtsfach Toleranz und staatsbürgerlicher Moral, Verbessern der Deutschkenntnisse von Einwanderern und deren Kindern, Unterrichten von Migranten in Deutschland in der Sprache und Kultur ihres Herkunftslandes, doppelte Staatsbürgerschaft für im Land geborene Migranten); Bereitschaft, eigene Kinder an eine Schule mit hälftigem Migrantenanteil zu schicken; Besuch von Veranstaltungen mit Personen türkischer Herkunft oder aus dem ehemaligen Jugoslawien; derzeitiger bzw. früherer fester Freund oder Lebenspartner; Ort bzw. Umstände des Kennenlernens und Alter des Befragten und des Partners zu diesem Zeitpunkt; Land, in dem der derzeitige bzw. frühere Partner lebt, dessen Herkunftsland und Nationalitäten; Nationalität, der der Partner sich zugehörig fühlt; Einverständnis der Eltern mit dieser Beziehung; Hauptgrund für fehlendes Einverständnis der Eltern; Geschlechtsverkehr und Alter des Befragten und des Partners beim ersten Geschlechtsverkehr; Meinung zum ersten Geschlechtsverkehr; derzeitige Verwendung eines Kontrazeptivums zur Empfängnisverhütung.
Demographie: Alter (Geburtstag, Geburtsmonat und Geburtsjahr), Geschlecht und Geburtsland des Befragten und sämtlicher Haushaltsmitglieder; Beziehung dieser Personen zum Befragten; Position des Befragten und sämtlicher Haushaltsmitglieder innerhalb des Haushalts; Haushaltsgröße.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft des Befragten; Anwesenheit weiterer Personen während des Interviews und Verwandtschaftsverhältnis zum Befragten; Person, die Fragen zum Partner beantwortet; Beurteilung der Kooperation, des Frageverständnisses, der Atmosphäre während des Interviews; Beeinträchtigung des Interviews durch Ereignisse oder Personen; Lebensumstände mit möglichem Einfluss auf die Antworten; religiöse Symbole im Haus; Befragter trägt religiöse Symbole während des Interviews; Bewertung des Wohnungszustands; Anmerkungen des Interviewers zum Interview.
Zusätzlich verkodet wurde: Land (ISO-Code DE); Befragten ID und Befragten-ID verknüpft mit dem ethnischen Gruppen-Code; Studiengruppe; Stadt (Berlin, Frankfurt); Anmerkungen und Kommentare des Befragten zum Interview; Berufsvercodung gemäß ISCO (International Standard Classification of Occupations) 1988; ISEI-Code der derzeitigen, letzten und ersten beruflichen Tätigkeit; Bildungscodes gemäß ISCED 97, EduCodes TIES; Flaggenvariable (problematische oder nicht plausible Werte bei den Angaben zum Bildungsabschluss); korrigierter Bildungsabschluss (korrigierte Werte bei den Angaben zum Bildungsabschluss.
Weitere Ergänzungen und abgeleitete Variablen: Auswahl des Befragten für Folgeinterview.
Diese Dissertation bietet einen Überblick über mehrere ökonometrische Modellklassen, die sich zur Analyse von Dynamiken und Wechselwirkungen von Preiszeitreihen eignen. Sie behandelt Modelle zur Analyse von Preisbeziehungen im vertikalen Handel, d.h. entlang der Verarbeitungskette, als auch im horizontalen Handel, d.h. zwischen räumlich getrennten Märkten eines Gutes. Diese Arbeit stellt die Charakteristika von vier ausgewählten Modellklassen ausführlich vor. Drei angewandte Untersuchungen, die in den Anhängen der Arbeit zu finden sind, ergänzen die Arbeit. Die Dissertation enthält drei Beiträge zur bestehenden Literatur. Sie bietet einen Überblick zu den aktuellen methodischen Entwicklungen in der Analyse von Preisbeziehungen. Weiterhin arbeitet sie Beziehungen der Methoden zueinander heraus, vergleicht sie und stellt sie gegenüber. Ein vertieftes Verständnis der Mechanismen, die den behandelten Modellen zu Grunde liegen, kann die Auswahl einer geeigneten Modellklasse unter Berücksichtigung des empirischen Zusammenhangs und der ökonomischen Theorie unterstützen. Deshalb konzentriert sich diese Dissertation auf die den Modellen zugrundeliegende Intuition, um die Verbindung zwischen ökonometrischer Theorie und der Analyse empirischer Fragen in der angewandten agrarökonomischen Forschung zu stärken. Als dritten Aspekt beinhaltet die Arbeit drei empirische Untersuchungen zum Einfluss von sich verändernden Politikrahmen auf die Übertragungen von Preissignalen ausgewählter Agrargüter in der Europäischen Union als auch in der Ostafrikanischen Gemeinschaft.Das erste Kapitel stellt die Grundlagen der ökonometrischen Modelle vor und geht dabei v.a. auf Eigenschaften ein, die ökonomische Zeitreihen kennzeichnen, da sie den Datentyp darstellen, der im Mittelpunkt dieser Arbeit steht. Es entwickelt das Grundmodell des Fehlerkorrekturmodells, d.h. eines autoregressiven Zeitreihenmodells, das sich zur Analyse kointegrierter Variablen eignet. Unter anderem bietet eine Reihe von Grafiken eine leichtverständliche schematische Zusammenfassung von zentralen Eigenschaften der Modellklasse. Anschließend werden Schlüsselbegriffe hinsichtlich der Interpretation des Modells im Kontext der räumlichen Preisanalyse definiert. Formen von Nichtlinearitäten in der Preistransmission werden diskutiert, um das Interesse dieser Arbeit, das in Nichtlinearitäten in der kurzfristigen Preistransmission liegt, klar abzugrenzen. Weiterhin werden Modellierungsansätze für nichtkonstante Parameter in der Form von regime-abhängigen Modellen oder nichtparametrischen Funktionen aufgezeigt.Das zweite Kapitel stellt die vier Modellklassen eingehend vor. Die Klassen des Schwellenvektorfehlerkorrekturmodells (threshold), des Markow-Sprung-Vektorfehlerkorrekturmodells (Markov-Switching) und des semiparametrischen Vektorfehlerkorrekturmodells werden als Mitglieder der Familie der Kointegrationsmodelle vorgestellt. Das Paritätsschrankenmodell (parity bounds) repräsentiert eine Klasse aus der Familie der Mischverteilungsmodelle. Das Kapitel stellt die grundlegende Idee, die formale Struktur, die Schätzung, Interpretation und Anwendung jeder Klasse ausführlich dar.Eine kritische Zusammenfassung der behandelten Modelle findet sich in Kapitel 3. Es thematisiert zuerst eine Reihe von Problemen der genannten Klassen der Kointegrationsmodelle. Danach wird auf notwendige Eigenschaften geeigneter Regime-Generationsmechanismen eingegangen, woran sich eine Kritik des Paritätsschrankenmodells anschließt. Schließlich werden die Vor- und Nachteile der Modellklassen beider Familien im Rahmen eines kritischen Vergleiches herausgearbeitet, der auch die Diskussion von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen dem Schwellenvektorfehlerkorrekturmodell und dem Paritätsschrankenmodell beinhaltet. Als letzter Aspekt werden die Verteilungen, die durch ausgewählte Versionen der Kointegrationsmodelle impliziert werden, den Verteilungsannahmen der Paritätsschrankenmodelle gegenübergestellt. Kapitel 4 schießt die Dissertation.Die empirischen Studien in den Anhängen der Dissertation untersuchen den Einfluss struktureller Veränderungen auf die Transmission europäischer Kälberpreise und das regime-abhängige Verhalten räumlicher Maispreisbeziehungen in Ostafrika. Außerdem werden die Struktur und die Determinanten der Transmission von Maispreisen im inländischen als auch im grenzüberschreitenden Handel analysiert.Die räumliche Preistransmission zwischen europäischen Kälbermärkten nach den Fischlerreformen von 2003 steht im Mittelpunkt von Anhang A. Er analysiert die Auswirkungen variierender nationaler Umsetzungsstrategien hinsichtlich der Entkopplung landwirtschaftlicher Subventionszahlungen von Produktionsentscheidungen und die Effekte von Transportbeschränkungen, die in Folge des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit in Mitteleuropa erlassen wurden. Es wird festgestellt, dass die Kälbermärkte Deutschlands, Frankreichs, der Niederlande und Spaniens zu einem sehr gut funktionierenden gemeinsamen Markt gehören. Die Hypothesen, dass die Entkopplung zu sinkenden Preisniveaus führt als auch dass der Ausbruch der Blauzungenkrankheit einen Strukturbruch in einem Teil der europäischen Kälbermärkte zur Folge hatte, können statistisch untermauert werden.Der Anhang B bietet einen Überblick über Markow-Sprung-Zeitreihenmodelle. Die Beschreibung der Modelleigenschaften wird durch das Fallbeispiel der räumlichen Analyse von Maispreisen zwischen Kenia und Tansania veranschaulicht. Ein Markow-Sprung-Vektorautoregressives Modell wird verwendet, um Regime der Maispreismargen zwischen einem von vier tansanischen Märkten und Nairobi zwischen 2000 und 2008 zu identifizieren. Es werden fünf Perioden deutlich erhöhter Margen gefunden, die zwischen vier und siebzehn Monaten andauerten und teilweise mit den in der Literatur angeführten Zeiträumen tansanischer Ausfuhrverbote entsprechen.Der Anhang C untersucht Einflussfaktoren auf das Ausmaß der Preistransmission, wie z.B. Entfernung und die Existenz einer Grenze, im inländischen als auch im grenzüberschreitenden Handel zwischen Kenia, Tansania und Uganda zwischen 2000 und 2008. Es wird festgestellt, dass das Ausmaß der Preistransmission von der Entfernung und der Gegenwart einer Grenze abhängt. Der Einfluss der Entfernung erscheint nichtlinear, so dass ein semiparametrisches lineares Regressionsmodell zur Modellierung herangezogen wird. Tansania stellt sich als isolierte und intern fragmentierte Insel innerhalb des ostafrikanischen Maismarktes dar. Die Preistransmission zwischen Nairobi und den anderen Märkten ist überdurchschnittlich stark, was die zentrale Rolle der Stadt im ostafrikanischen Handelssystem bestätigt.Anhang D vergleicht die beiden regime-anhängigen ökonometrischen Ansätze des Schwellen- und des Markow-Sprung-Vektorfehlerkorrekturmodells. Zuerst wird jedes Modell ausführlich charakterisiert, woran sich ein umfangreicher Vergleich anschließt. Die Annahmen hinsichtlich des Mechanismus der Regimewechsel unterscheiden sich grundlegend. Ein Monte-Carlo-Experiment untersucht Schätzmethoden beider Modelle für simulierte Daten. Jeder Ansatz stellt sich als angemessene Modellierung einer speziellen Form nichtlinearer Preistransmission dar. Ihre Eigenschaften entsprechen der zugrundeliegenden ökonomischen Theorie und ermöglichen eine plausible Interpretation. Jedoch weisen die verwendeten Schätzmethoden Schwächen auf, da sie u.a. nicht robust gegen Störparameter sind. Eine Literaturübersicht zu empirischen Untersuchungen mittels des Schwellenvektorfehlerkorrekturmodells schließt den Anhang ab. ; This dissertation aims at providing an overview of various econometric model classes which are suitable for the analysis of dynamics and interrelationships of price time series. It discusses a number of models which are suitable for the analysis of price relationships both in the vertical, i.e., of markets along the processing chain, and the horizontal domain, i.e., of markets of one commodity in space. The dissertation provides an in-depth discussion of four model classes and, in the appendices, three empirical applications of selected models. It is a contribution to the literature in three respects. First, it provides an overview of recent developments of the methodology used to analyze price relationships. Second, it serves to relate, to compare and to contrast these classes. A well developed intuition of the fundamental mechanisms governing such models can help the selection of an adequate model class based on the empirical context and economic theory. Therefore, the thesis focuses on the intuition of the model classes in order to improve the link between econometric theory and the study of empirical questions in applied research in agricultural economics. Third, the dissertation provides three analyses of the impacts of changing policy environments on the transmission of prices of selected agricultural commodities within the European Union as well as within the East African Community.Chapter 1 presents the background, that is, properties which characterize the type of data this thesis is focused on, i.e., time series of economic variables. It introduces the basic model class of autoregressive time series models which is useful for cointegrated variables (vector error-correction model). It presents a number of graphs which provide a schematic summary of key model characteristics. Afterwards, it defines core concepts with regard to the interpretation in the context of spatial price analysis. Forms of nonlinearities in price transmission are discussed. This serves to confine the focus of the thesis which lies in nonlinearities in short-run price transmission. Such nonlinearities are caused by nonconstant parameters, and can be modeled by regime-dependent constants or nonparametric functions.Chapter 2 presents the four model classes in detail. The classes of the threshold vector error-correction model, the Markov-switching vector error-correction model and the semiparametric vector error-correction model belong to the cointegration family of models. The parity bounds model represents a class of the family of mixture distribution models. The chapter addresses the underlying idea, the formal structure, estimation, interpretation, and applications of each class.Chapter 3 provides a critical summary of the presented models. It first discusses a number of problems of the three presented classes of the family of cointegration models. Afterwards, it elaborates on properties of suitable regime-generating processes. This is followed by a critical discussion of the parity bounds model. The chapter closes with a critical comparison of the model classes highlighting the advantages and drawbacks of each. Furthermore, similarities and differences between the thresholds and the parity bounds models are addressed. The distributions of the underlying data which are implied by selected versions of cointegration models are contrasted to the distributional assumptions of the parity bounds model. Chapter 4 concludes the dissertation.The empirical studies in the appendices of the dissertation analyze the impact of structural changes on the transmission of European calf prices, and regime-dependent behavior of spatial maize price relationships in Eastern Africa. Furthermore, the structure and determinants of the transmission of maize prices in domestic as well as cross-border trade are assessed.Appendix A studies spatial price transmission between European calf markets after the Fischler reforms of 2003. It focuses on the effects of different national strategies in decoupling agricultural support from production and of movement restrictions, which resulted from the outbreak of the Blue Tongue disease in central Europe. The calf markets in Germany, France, the Netherlands and Spain are found to belong to a well-functioning common market. We find strong statistical support for the hypothesis that decoupling reduced calf price levels. Additionally, the results indicate that the outbreak of the Blue Tongue disease induced a structural break in parts of the EU calf market.Appendix B gives an overview of the class of Markov-switching time series models. We first provide an overview of the model framework. It then presents an illustrative application to the analysis of spatial maize prices between Tanzania and Kenya. A Markov-switching vector autoregressive model is employed to assess regimes in maize price margins between each of four regions in Tanzania and Nairobi, the Kenyan capital, between 2000 and 2008. Five periods of increased price margins are identified which last from four to seventeen months and partly correspond to the timings of Tanzanian export restrictions reported in the literature.Appendix C analyzes factors which influence the magnitude of price transmission, e.g., distance and the existence of a border, in domestic and cross-border trade between Kenya, Tanzania and Uganda between 2000 and 2008. The magnitude of price transmission is found to vary systematically with distance and the presence or lack of a national border. The impact of distance is shown to be nonlinear, and is thus modeled using a semi-parametric partially linear regression model. Tanzania appears to be an isolated and internally fragmented island within the East African maize market. Price transmission between Nairobi and other markets is strong, which confirms the central role which Nairobi plays in East African trade.Appendix D compares two regime-dependent econometric models for price transmission analysis, namely the threshold vector error-correction model and Markov-switching vector error-correction model. It first provides a detailed characterization of each, which is followed by a comprehensive comparison. The assumptions regarding the nature of the regime-switching mechanisms differ fundamentally. A Monte Carlo experiment studies the performance of the estimation techniques of both models for simulated data. Each approach is found to be adequate for modeling a certain type of nonlinear price transmission. Their characteristics match the underlying economic theory and allow for an easy interpretation. Nevertheless, the results of the corresponding estimation techniques do not reproduce the true parameters and are not robust against nuisance parameters. A review of empirical studies of the class of threshold vector error-correction models completes the appendix.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist für die Gestaltung von Frieden, Sicherheit und Stabilität in Europa unverzichtbar. Auch im OSZE-Jahrbuch 2004 nehmen daher die Langzeitmissionen der OSZE u.a. in Mazedonien, Serbien und Montenegro sowie im Kosovo breiten Raum ein.Themenschwerpunkt des Bandes ist der Kaukasus, Schauplatz zahlreicher blutiger Kriege und Konflikte: Russlands Krieg gegen Tschetschenien, die Sezessionskriege in Georgien, der Konflikt um Berg-Karabach - in neun Beiträgen analysieren internationale Regionalexperten Ursachen, Verlauf, historische und politische Hintergründe, stellen neueste politische Entwicklungen dar, fragen nach der Rolle der Religion und erörtern überregionale wirtschaftliche und politische Zusammenhänge. Wichtige Themen der Gegenwart wie z.B. Antisemitismus, Geldwäsche und organisierte Kriminalität, die Zusammenarbeit der OSZE mit Transparency International bei der Bekämpfung der Korruption sind nur einige der Themen, die außerdem im vorliegenden zehnten Band der Reihe behandelt werden. (Nomos / Pll)
Seit den frühen 1970er Jahren beobachten die Standard & Spezial Eurobarometer der Europäischen Kommission regelmäßig die öffentliche Meinung in den Mitgliedsländern der Europäischen Union. Primärforscher sind die Generaldirektion Kommunikation und bei Spezialthemen weitere Direktionen sowie das Europäische Parlament. Im Laufe der Zeit wurden Kandidaten- und Beitrittsländer in die Standard Eurobarometer-Reihe aufgenommen. Ausgewählte Fragen oder Module können in einigen Samples nicht erhoben worden sein. Bitte ziehen Sie für weitere Informationen bezüglich Länderfilter oder anderer Filterführungen den Basisfragebogen heran. In dieser Studie beziehen sich alle Fragemodule auf den Standard Eurobarometer Kontext: 1. Standard EU- und Trendfragen, 2. Prioritäten der Europäer, 3. Die EU und die Corona-Pandemie, 4. Unionsbürgerschaft, 5. Antwort der EU auf den Krieg in der Ukraine.