Die Diskussion um die Gründung der Deutschen Bundesbank im Jahr 1957 war bestimmt worden durch die Frage nach dem Grad und der Art der Abhängigkeit von dem Staat. Dabei stand die Erinnerung an die beiden großen Inflationen des 20. Jahrhunderts in Deutschland Pate, die ihre Ursache in den kreditären Verflechtungen von Notenbank und Staat hatten. Die vorliegende Arbeit will den funktionalen Zusammenhang zwischen der deutschen Notenbank und der durch die ökonomische und politische Entwicklung verursachten Verschuldung des Staates in seinen wesentlichen Erscheinungen und Entwicklungstendenzen aufzeigen. Es werden dabei jeweils die im historischen Ablauf auftretenden Aufgaben und deren Lösungen dargestellt. Da diese Lösungen selbst wieder häufig neue Probleme entstehen ließen, ergab sich eine Kette von ursächlich ineinander verflochtenen notbankpolitischen Maßnahmen, die auch durch den Zusammenbruch von 1945 nicht ihr Ende gefunden haben (z.B. durch die "Ausgleichsforderungen" der Deutschen Bundesbank). Im ersten Teil der Untersuchung wird der institutionelle Rahmen abgesteckt. Im zweiten (empirischen) Teil der Untersuchung werden die Durchführung der Staatsverschuldung und die Inanspruchnahme der Notenbank behandelt. Der dritte Teil behandelt schließlich die Aufgaben der Notenbank und ihre Kredite an den Staat. Im Hinblick auf die sachliche Abgrenzung versteht der Autor unter "Notenbank" nur die Reichsbank. Somit bleibt der Bereich der Privatnotenbanken, die bis Ende 1935 bestanden, unberücksichtigt, da diese für das Reich, dessen Verschuldung allein diskutiert wird, von untergeordneter Bedeutung war.
Themen
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT: A.01 Deckung der Verbindlichkeiten durch Gold (1914-1918) A.02 Volkseinkommen (1929-1932) A.03 Arbeitsbeschaffungswechsel (1933-1936) B.01 Die diskontierten Schatzanweisungen (1914-1923) B.02 Die fundierten Schulden des Reiches (1913-1923) B.03 Reichseinnahmen und Kriegskosten (1913-1918) B.04 Die wichtigsten Positionen der Reichsbankausweise (1913-1923) B.05 Darlehenskassenscheine (1914-1923) B.06 Arbeitslose (1929-1941) B.07 Verteilung der drei Sonderwechselprogramme auf die beteiligten Finanzierungsinstitute (1933-1936) B.08 Die Papen´schen Steuergutscheine (1932-1939) B.09 Die Steuergutscheine des Sofort-Programms (1933-1938) B.10 Die 4%-igen Arbeitsschatzanweisungen des 1. Reinhardt-Programms (1933-1938) B.11 Die unverzinslichen Schatzanweisungen für Zahlungsverpflichtungen (1933-1939) B.12 Die Verschuldung des Reiches (1933-1944) B.13 Die wichtigsten Positionen des Reichsetats (1933-1944) B.14 Die wichtigsten Positionen des Reichsbankausweise (1933-1945) B.15 Wechselbestand der deutschen Golddiskontbank und Umlauf an Solawechseln (1935-1939)
Untersuchung der saisonalen Schwankungsbreite der Metallvorräte der Reichsbank von 1876 bis 1920.
Der saisonale Einheitswurzel-Test ermöglicht es, den Charakter von deterministischen und zufälligen saisonalen Schwankungen in Zeitreihen zu bestimmen. Diese spezifische Methode der Zeitreihenanalyse wird auf monetäre Zeitreihen auf Monatsbasis der deutschen Reichsbank angewendet. Die Zeitreihen sind aus wöchentlich erhobenen Daten mit 2160 Beobachtungen gebildet worden. Die Analyse zeigte, dass eine deterministische saisonale Schwankung der Werte mit besonders starker Saisonalität zum Beginn und zum Ende des Jahres festgestellt werden kann.
Untergliederung der Studie (Tabellen ZA-Datenbank HISTAT): - Bargeldumlauf, Gold- und Devisenbestand in Millionen Reichsmark (1876-1920) - Die Metallvorräte der Reichsbank, Wochendaten (1876-1920)
Variablen: Wochendaten: - Metallvorräte sind Goldbestände, Taler und Scheidemünzen. Jahresdaten: - Bargeldumlauf - Gold- und Devisenbestand - Bargeldumlauf, insgesamt (Angaben der Dt. Bundesbank) - Bargeldumlauf, Goldmünzen - Gold- und Devisenbestand der Notenbank insgesamt - Gold- und Devisenbestand der Notenbank, Goldbestand - Metallvorrat, Jahresdurchschnitt - Durchschnittlicher Goldbestand - Durchschnittlicher Bestand an deutschen Münzen
Aus Anlass des fünfzigsten Jahrestages der Währungsreform und damit der Einführung der D-Mark am 20. Juni 1948 präsentierte im Jahr 1998 die Deutsche Bundesbank – als Währungs- und Notenbank der Bundesrepublik Deutschland - lange Zeitreihen aus dem Bereich der monetären Statistiken. In annähernd 1400 Datentabellen werden umfassende Informationen über die Entwicklung auf dem Gebiet des Geld- und Bankwesens, des Kapitalmarktes und der außenwirtschaftlichen Beziehungen. Insgesamt wurden rund 25.000 Zeitreihen zu folgenden Themenschwerpunkten erfasst: Bankstatistische Gesamtübersichten, Notenbank, Kreditinstitute, Mindestreserven, Zinssätze, Devisenkursstatistik, Kapitalmarkt, Öffentliche Finanzen, Außenwirtschaft, Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung und Jahresabschlüsse westdeutscher Unternehmen.
Sachliche Gliederung der Datentabellen in HISTAT: A. Ausgewählte Daten zur Wirtschaftsentwicklung A.1 Monetäre Entwicklung A.2 Bevölkerung und Arbeitsmarkt A.3 Gesamtwirtschaftliche Produktion und Nachfrage A.4 Preise und Löhne A.5 Verteilung des Volkseinkommens und Einkommen der privaten Haushalte
B. Außenwirtschaft (zur Zeit nicht vollständig in HISTAT; Zugang zu den Themen B2, B3, B4, B7 siehe unten) B1. Auslandsforderungen und Auslandverbindlichkeiten inländischer Unternehmen B2. Auslandsforderungen und Auslandsverbindlichkeiten der Kreditinstitute B3. Kapitalverflechtung der Unternehmen mit dem Ausland B4. Regionale Zahlungsbilanzen B5.Vermögensstatus gegenüber dem Ausland B6. Zahlungsbilanz B7. Zusatzangaben zur Zahlungsbilanz B8. Auslandsposition der Deutschen Bundesbank
C. Bankstatistische Gesamtübersichten C.1 Konsolidierte Bilanz des Banksystems, Aktiva C.2 Konsolidierte Bilanz des Banksystems, Passiva C.3 Bargeldumlauf C.4 Entwicklung der Geldbestände in Bilanzzusammenhang C.5 Zentralbankgeldbedarf
D. Devisenkursstatistik D.1 Außenwertindizes D.2 Devisenkurse an der Frankfurter Börse D.3 ECU – Werte D.4 Werte des Sonderziehungsrechts
E. Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung E1. Inländische finanzielle Sektoren E2. Inländische nichtfinanzielle Sektoren E3. Übrige Welt
F. Jahresabschlüsse westdeutscher Unternehmen F.1 Alle Unternehmen F.2 Baugewerbe F.3 Bekleidungsgewerbe F.4 Chemische Industrie F.5 Einzelhandel (einschl. Kraftfahrzeughandel, Tankstellen) F.6 Elektrotechnik F.7 Energie- und Wasserversorgung F.8 Ernährungsgewerbe F.9 Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden F.10 Großhandel und Handelsvermittlung F.11 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren F.12 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen F.13 Herstellung von Metallerzeugnissen F.14 Holzgewerbe F.15 Maschinenbau F.16 Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik F.17 Metallerzeugung und Metallbearbeitung F.18 Papiergewerbe F.19 Textilgewerbe F.20 Verarbeitendes Gewerbe F.21 Verkehr (ohne Eisenbahnen) F.22 Verlags- und Druckgewerbe
G. Kapitalmarkt (zur Zeit nicht in HISTAT; Zugang siehe unten) G1. Aktien inländischer Emittenten G2. Allgemeine Übersichten G3. Börsenumsätze, Options- und Future – Geschäfte G4. Inländische Kapitalanlagegesellschaften G5. Renten ausländischen Emittenten G6. Renten inländischer Emittenten
H. Kreditinstitute (zur Zeit nicht in HISTAT; Zugang siehe unten) H1. Aktiva H2. Passiva H3. Aktiva und Passiva der Auslandsfilialen und Auslandstöchter inländischer Kreditinstitute H4. Bausparkassen H5. Depotstatistik H6. Einlagen und aufgenommene Kredite H7. Ertragslage der Kreditinstitute H8. Forderungen und Verbindlichkeiten nach Inland und Ausland H9. Inhaberschuldverschreibungen im Umlauf nach Laufzeiten und Bankengruppen H10. Kredite H11. Spareinlagen und Sparbriefe H12. Umsätze im Sparverkehr nach Bankengruppen sowie girale Verfügungen von Nichtbanken H13. Wertpapierbestände und Beteiligungen
I. Mindestreserven (zur Zeit nicht in HISTAT; Zugang siehe unten) I.1 Gesamtübersicht I.2 Aufgliederung nach Progressionsstufen (ab März 1977) I3. Aufgliederung nach reserveklassen (bis Februar 1977 I1.1 Reservehaltung nach Bankengruppen, Reservepflichtige Verbindlichkeiten I1.2. Reservehaltung nach Bankengruppen, Reserve-Soll I.2 Reservesätze
J. Notenbank (zur Zeit nicht in HISTAT; Zugang siehe unten) J.1 Aktiva J.2 Passiva
K. Öffentliche Finanzen K.1 Finanzielle Entwicklung der öffentlichen Haushalte K1. Verschuldung der öffentlichen Haushalte
L. Zinssätze L.1 Geldmarktsätze L1. Bankzinsen (zur Zeit nicht in HISTAT; Zugang siehe unten)
Um Aufschlüsse über die wirtschaftlichen Beziehungen eines Landes mit dem Ausland zu erhalten, genügte nicht mehr die Gegenüberstellung der Ein und Ausfuhr (Warenhandel und Dienstleistungen), sondern es sind auch die Kapitalbewegungen zu berücksichtigen, die die gesamten Forderungen und Schulden an das Ausland umfassen. Daher stellte man seit Anfang des 20. Jh. eine "erweiterte" Handelbilanz unter dem Namen "Zahlungsbilanz" zusammen (zum ersten Mal für das Jahr 1924), und versteht darunter die bilanzmäßige Aufstellung aller innerhalb einer bestimmten Bilanzperiode fällig gewordenen Forderungen und Verpflichtungen eines Landes gegenüber dem Ausland. Von der amtlichen Statistik wurden Zahlungsbilanzen für das Deutsche Reich erstmalig nach dem ersten Weltkrieg im Zusammenhang mit den Problemen um den Transfer der Reparationen und um die zunehmende internationale Verschuldung aufgestellt. Das Statistische Reichsamt hat – weitgehend nach den Richtlinien des Völkerbundes – für die Jahre 1924 bis 1935 Zahlungsbilanzen veröffentlicht, für die auch regionale Unterteilungen vorgenommen wurden. Der Aufbau einer Zahlungsbilanz-Statistik geht auf Wünsche des Enquete – Ausschusses (1926) zur Untersuchung der Erzeugungs- und Absatzbedingungen der deutschen Wirtschaft und insbesondere deren Wandlungen seit der Vorkriegszeit zurück. Als Folge des ersten Weltkrieges hatten sich Ausmaß und Richtung der internationalen Kapital- und Güterströme erheblich gewandelt. Über die außenwirtschaftlichen Beziehungen und das Ergebnis des Leistungsaustauschs im Warenhandel, im Dienstleistungsverkehr, den Zins- und Devisenzahlungen, der Geld- und Devisenbewegung und im Kapitalverkehr sollte die üblicherweise als "Zahlungsbilanz" bezeichnete Statistik Rechnung legen.
Die Grundlage der Zahlungsbilanzuntersuchungen, soweit sie die deutsche Handelbilanz betreffen, bilden die Ergebnisse der Handelsstatistik für den Spezialhandel. Die in der Dienstleistungsbilanz zusammengefassten Posten beinhalten vier Komplexe: Warenverkehr, Personenverkehr, Wanderarbeiter und Dienstleistungen im Kreditverkehr. Die Zinsenbilanz umfasst die Zinslast für die deutsche Auslandsverschuldung. Die deutschen Reparationsleistungen setzen sich zusammen aus unmittelbaren Leistungen an die Reparationsgläubiger und aus dem Anleihendienst der Dawes- und Younganleihe. Die Edelmetallbilanz umfasst die Gold- und Devisenbewegungen bei den Notenbanken. Die Bilanz des Kapitalverkehrs ist in ihrer Gesamtheit das schwierigste Problem der Zahlungsbilanzstatistik. Da in Deutschland erst nach den Erfahrungen der Bankenkrise von 1931 eine umfassende Kontrolle der Auslandsschulden eingerichtet wurde, stehen für die Jahre bis 1931 nur die Angaben über die Anleihebewegung und einige den Anleihen verwandte große Kurzkredite, ferner Bruchstücke über die Bewegung der Auslandsschulden, Auslandsforderungen und Effekten bei den deutschen Banken sowie einzelne andere Teilzahlen (Devisen- und Auslandsgoldbewegung bei den Notenbanken, Bewegung des Kassenbestandes des Reparationsagenten u.ä.) zur Verfügung. Ein erheblicher Teil der kurzfristigen Kapitalbewegung entzieht sich bis 1931 jeder Erfassung, vor allem soweit sie nicht über die deutschen Banken ging. Den letzten Posten bildet der "Ungeklärte Rest" (als Saldo errechnet). Bei diesen (ungeklärten) Salden handelt es sich um Ausgleichsposten, die an sich nur reine Rechengrößen darstellen. Sie lassen einen gewissen Rückschluss auf die nicht oder nicht ausreichend erfassten Umsätze (vor allem Geld- und Kapitalmarkt) zu. Nach der Gründung des Deutschen Reiches und der durchgreifenden Industrialisierung der deutschen Volkswirtschaft setzte eine bis dahin unbekannte Expansion des deutschen Außenhandels ein. Während der ersten beiden Dekaden erhöhte sich der deutsche Export zunächst erst moderat, ab den 1890er Jahren dann explosionsartig und deutlich stärker als der ebenfalls stark wachsende Welthandel. Während des Zeitraumes 1883-1913 lagen die Importe nach Deutschland immer deutlich über den Exporten, weshalb der Saldo der Handelbilanz negativ blieb. Dies mag z.T. Ergebnis der unterschiedlichen Rechnungsstellung für Export- und Importpreise sein (Exportpreise: fob, Importpreise: cif). Einen genauen Einblick gibt die Zahlungsbilanz. Die Beachtlichen Erträge der Auslandsinvestitionen und der Export von Dienstleistungen (z.B. Schiffstransporte, Finanzdienstleistungen u.a.) waren demnach bis 1913 in der Lage, die möglicherweise leicht negative Handelbilanz Deutschlands bis 1913 auszugleichen und darüber hinaus noch einen weiteren Kapitalexport zu finanzieren. Der Erste Weltkrieg stellte einen tiefen Eingriff in die Weltwirtschaft dar. Danach, in der Zwischenkriegszeit, gelang es nicht, ein ähnlich liberales und expansives Außenwirtschaftssystem wie vor 1913 wieder zu erreichen. Ganz im Gegenteil, alle Versuche dazu scheiterten. Die deutsche Exportquote erreichte 1935/38 ihr historisches Tief (6,0%).
Die vorliegende Datenauswahl ist ein thematischer Ausschnitt aus der umfangreichen Studie "Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts" (1965) von Walter G. Hoffmann. Das Hauptanliegen der Untersuchung von Hoffmann ist, statistisches Zahlenmaterial über die langfristige Entwicklung der deutschen Gesamtwirtschaft wie der einzelnen Bereiche zu liefern. Die Zeitreihen sollen damit der Verifikation wachstumstheoretischer Hypothesen dienen. Dieses Ziel lässt sich nur dann erreichen, wenn über einen möglichst langen Zeitraum statistisch-methodisch und inhaltlich vergleichbare Zeitreihen vorgelegt werden. Es werden auf über 800 Seiten in 250 Tabellen fast alle für die wirtschaftliche Entwicklung interessanten Zeitreihen zwischen 1850 und 1960 aufgeführt und teilweise durch Schätzverfahren ergänzt. Durch die Analyse der langfristigen Tendenzen soll zugleich ein Bezugssystem geschaffen werden für die zahlreichen kurzfristigen Veränderungen, die sich im Laufe eines Jahrhunderts in einer Volkswirtschaft vollziehen. Kernstück von Hoffmanns Arbeit bilden die Darstellungen des gewonnenen statistischen Materials zur Aufbringungsrechnung, zur Verteilungsrechnung und zur Verwendungsrechnung des Volkseinkommens. Die Aufbringungsrechnung geht von den beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital aus und endet in der Darstellung der Produktion. Die Verteilungsrechnung behandelt sowohl die funktionelle Einkommensverteilung (Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen) wie die personelle Einkommensverteilung. Die Verwendungsrechnung teilt sich auf in die Sektoren privater und öffentlicher Verbrauch, Investitionen sowie die Leistungsbilanz.
Themen
Zeitreihendaten im Recherche- und Downloadsystem HISTAT
Datenausschnitt: Die Finanzierung der Investitionen, der Geldumlauf (aus der Verwendungsrechnung). Berücksichtigt werden: - die Finanzierung durch die Banken (Sparkassen, Kreditgenossenschaften, Hypothekenbanken, öffentlich-rechtliche Bodenkreditinstitute, Kreditbanken, Notenbanken, Postscheckämter, Bausparkassen, Privatbankiers); - die Nettofinanzierung durch das gesamte Bankensystem; - die Finanzierung durch die Sozialversicherung; - die Finanzierung durch die Versicherungen (ohne Sozialversicherung); - die Finanzierung durch die Industrie-Aktiengesellschaften; - die Finanzierung durch öffentliche Schulden; - die Finanzierung durch öffentliche Ersparnisse; - die Finanzierung der privaten Eisenbahnen; - die gesamte statistisch erfassbare Nettofinanzierung; - Exkurs: Der Geldumlauf.
In seinem einführenden Lehrbuch zur "Konjunkturlehre" hebt Ernst Wagemann 1929 die praktische Bedeutung der Konjunkturforschung hervor. Sie ergibt sich daraus, "dass der Wirtschaftsführung vor allem zwei Dinge obliegen: einmal die richtige Verteilung der Güter und Kräfte über den Raum, und sodann ihre richtige Verteilung über die Zeit. Die räumliche Verteilung wird durch Handel und Spedition, Post und Eisenbahn besorgt; aber auch schon die Wahl des Standortes der Betriebe und die Absatzpolitik der Unternehmungen gehören in das Gebiet der räumlichen Verteilung. Wenn man von Ort zu Ort oft sehr große Preisdifferenzen beobachten kann, so ist dies ein Zeichen dafür, dass eine zweckmäßige räumliche Verteilung der Güter und Kräfte nicht gelungen ist. Noch weniger aber hat es die Wirtschaftsführung … erreicht, die zeitliche Verteilung in genügender Weise durchzuführen. Der beste Beweis dafür sind die Schwankungen der Preise oder der Umsätze, die sich von Monat zu Monat, ja von Woche zu Woche ergeben und zeitweilig mit großer Heftigkeit auftreten. Würde die Verteilung der Güter und Kräfte über die Zeit in zweckmäßiger Weise erfolgen, dann könnten solche Schwankungen nicht auftreten. … In dem Maße, wie die Arbeitsteilung sich verfeinerte, wie die technischen Methoden sich weiterentwickeln, wie die Produktionsperioden sich ausdehnten, wie der Weg von der Erzeugung zum Verbrauch sich verlängerte und die Märkte vielgestaltiger wurden, genügte der Wirtschaft zur Orientierung nicht mehr die einfache Preisbeobachtung, die zu leicht zu falschen Schlüssen verleitete … Zur Erkundung der Lage und damit der zum richtigen geschäftlichen Disponieren bedarf es heute einer feineren und umfassenderen Methodik, der allgemeinen Markt- und überhaupt der Konjunkturbeobachtung" (Wagemann, E. 1929: Einführung in die Konjunkturlehre. Leipzig: Quelle & Meyer, S. 16f). Da nach Ernst Wagemann die Preise allein nicht mehr als Barometer der Wirtschaftlage dienen können, entwickelt er ein differenziertes Wirtschaftsbarometer mit folgenden Elementen: 1. Bewegungsrelationen: Gleichbewegung (Rohstoffeinfuhr und reagible Warenpreise); "Strahlenbündel" (Beziehungen zwischen Lebenshaltungskosten, Großhandelspreisen und reagiblen Warenpreisen); Folgebewegung (Barometer der Märkte: Effektenmarkt, Warenmarkt, Geldmarkt); Gegenbewegung, Scherenbewegung (Ausfuhrüberschuss von Fertigwaren und Einfuhr von Rohstoffen und Halbwaren). 2. Die Konstruktion des Wirtschaftsbarometers: Das Barometersystem des Instituts für Konjunkturforschung.
In einem abschließenden Kapitel diskutiert Wagemann die Diagnose und Prognose der Konjunktur, aufgeteilt in Diagnosen und Prognosen der Gesamtkonjunktur und Teilprognosen.
Themen:
Berücksichtigte Zeitreihen: (a) Jahresdaten (1820 bis 1913): Heiratsziffer für Preußen, Großhandelpreise für Roggen in Preußen, Roggenaußenhandelssaldo, Großhandelsindexziffer der Industriestoffpreise, Bergabeiterlöhne im Ruhrrevier, Diskontsatz, Roheisenverbrauch, Gesamtaußenhandel.
(b) Monatsdaten (Januar 1924 bis Juni 1929): Monatsgeld, Aktienindex (Gesamt), Indexziffer der Großhandelpreise (Gesamt), Indexziffer der Lebenshaltungskosten (Gesamt), Stundenlöhne (ungelernte Arbeiter), Indexziffer Auftrageingang, Einfuhr von Rohstoffen und Halbwaren, Indexziffer der industriellen Produktion, Roheisengewinnung, Beschäftigungsgrad, Wagengestellung der Reichsbahn, Ausfuhr von Fertigwaren, Allgemeine Umsatzentwicklung, Geldumlauf, Wechselziehungen, Wirtschaftskredite der Notenbanken.
Untergliederung der Studie in der ZA-Online-Datenbank HISTAT: 1. Zeitreihen zur deutschen Konjunktur, Jahresdaten (1820-1913) 2. Wichtige Wirtschaftsreihen: Monatsdaten Jan. 1924 bis Juni 1929 (1924-1929)
Der an der Universität Bonn lehrende Nationalökonom Arthur Spiethoff zählte zu den bedeutendsten Forschern auf dem Gebiet der Konjunkturtheorie. Umfassend dargestellt hat er seine Theorie im Artikel "Krisen", der 1923 im Handwörterbuch der Staatswissenschaften erschien (Spiethoff, A.: Artikel "Krisen", in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, 4.A., Bd. 6, Jena 1925, S. 8-91). Einer der ältesten wirtschaftstheoretischen Problemkreise befasst sich mit der Krise, jener " … Spanne Zeit, in der sich unter plötzlichen, heftigen Erscheinungen die Umwandlung eines krankhaften wirtschaftlichen Zustandes entscheidet" (Spiethoff, a.a..O., S. 8). Das Wirtschaftsleben der Krise erlahmt, Kredite werden Not leidend oder gekündigt, Bankrotte häufen sich. Es folgt eine allgemeine Stockung der Geschäfte, das Preisniveau fällt, Produktionsfaktoren werden freigesetzt, Arbeitskräfte finden keine neue Beschäftigung, die allgemeine Stimmung ist getrübt. Konkrete Erfahrungen dieser Art nahmen mit dem Übergang der nationalen Wirtschaften in West- und Mitteleuropa von der vor- zur frühkapitalistischen Produktionsweise zu und so liegt es auf der Hand, dass in Zeiten einer ohnehin knappen Versorgungsdecke, wie in den Anfängen der Industrialisierung noch typisch, schon kleine allgemeine wirtschaftliche Störungen eine schwere Beeinträchtigung der Wohlfahrt breiter Bevölkerungskreise und im Gefolge, der öffentlichen Ordnung bedeuten konnten. Aber der Gedanke, dass es sich dabei um ein besonderes Phänomen industrialisierter Produktionsprozesse handeln könnte, war erst auf dieser Basis gewachsener Erfahrungen formulierbar und tauchte deshalb als eigenständige wirtschaftstheoretische Fragestellung auch erst nach der Herausbildung der wesentlichsten klassisch-liberalen ökonomischen Grundsätze durch Adam Smith auf. In den der Veröffentlichung seines "Wealth of Nations" folgenden Jahrzehnten entstanden die verschiedensten Krisenhypothesen, herausgefordert durch das immer wiederkehrende Paradoxon allgemeinen wirtschaftlichen Aktivitätsverlustes trotz wachsenden Bedarfs. Als Höhepunkt und gleichzeitige Überwindung des auf die Krise fokussierten Theorieabschnitts kann Arthur Spiethoffs Artikel "Krisen" gelten. Dabei handelt es sich um das Konzentrat aus einem umfangreichen Werk (verwirklicht erst 30 Jahre später: Spiethoff, A., 1955: Die wirtschaftlichen Wechsellagen. Aufschwung, Krise, Stockung. Band I. Erklärende Beschreibung. Tübingen/Zürich: J.C.B. Mohr). Der Artikel beginnt mit einer Beschreibung historischer Krisen, diskutiert verschiedene Krisenerklärungen und leitet schließlich in eine Theorie der "wirtschaftlichen Wechsellagen" über, die die Krise aus der bislang vorherrschenden isolierenden Betrachtung löst, sie als Teil eines zusammenhängenden Wirtschaftsprozesses darstellt und damit der Krisenforschung eine Wende zur ganzheitlichen Analyse des zyklisch gedachten Konjunkturverlaufes gibt: "Das 'Normale' ist weder Aufschwung, noch Stockung, noch, was gar nicht in Frage kommt, Krise. Das Normale der freien, geldwirtschaftlichen Marktverfassung ist der Kreislauf der Wechsellagen" (Spiethoff, a.a.O., S. 82). In diesem häufig zitierten Artikel fanden so ziemlich alle Richtungen, die die Konjunkturtheorie Anfang dieses Jahrhunderts ausbildete, und die in der Konjunktur- und Krisendebatte zur Zeit der Deflationskrise von Bedeutung waren, Material und Hinweise zur vertiefenden Fragestellung, an kaum einer anderen Stelle wird eine solche Fülle von Beobachtungen und konjunkturrelevanten Fakten präsentiert und auf ihre Bedeutung für die Krisenerscheinung hin untersucht. In seiner Konjunkturtheorie vereinigten sich die Gedanken Juglars über die Periodizität der Konjunkturschwankungen mit der Verarbeitung bedeutender Mengen empirischen Datenmaterials. In seinem Artikel "Krisen" beschrieb er die Bewegungen der deutschen Wirtschaft im Zeitraum von 1822 bis 1913 und lieferte dabei nicht nur eine Längsschnitt-, sondern auch eine Querschnittsanalyse. Spiethoff war der Ansicht, dass allenfalls die Preise der Grundstoffe und Investitionsgüter (Güter des mittelbaren Verbrauchs) eine leidlich gute Übereinstimmung mit dem Wechsellagenrhythmus vor dem 1. Weltkrieg aufweisen, hingegen nicht die Preise der Konsumgüter. "aus der Gesamtpreisbewegung (Allgemeines Preisniveau) Deutschlands die Wechsellagen abzulesen, dürfte schwerlich möglich sein". Neben einigen Kapitalmarktindikatoren war der Konjunkturindikator Spiethoffs der Eisenverbrauch (Summe von Eisenerzeugung und Einfuhren abzüglich der Ausfuhren). Mit Hilfe des Eisenverbrauchs suchte Spiethoff die für den Konjunkturverlauf seiner Meinung nach beherrschende Größe, die Schwankungen der Investitionsaktivität, zu erfassen, die man seinerseits nicht messen konnte. (Spiethoff, a.a.O., 83) Grundgedanke von Spiethoffs Theorie der Konjunkturbewegungen (in seinem Sprachgebrauch: "Wechsellagen") ist, dass die Bewegungen der Wirtschaft durch zyklische Veränderungen im Verhältnis von Kapitalbedarf und Kapitalversorgung bestimmt werden. Dabei sind sogenannte "Ertragsgüter" – Produktionsmittel und Investitionsgüter – entscheidend für die Konjunkturbewegung (Schlüsselrolle der Investitionstätigkeit für die Erklärung des Konjunkturgeschehens). Der wichtigste Bestandteil der Spiethoffschen "Ertragsgüter" ist Eisen, weshalb sein Verbrauch zu den wichtigsten Merkmalen innerhalb des von Spiethoff konzipierten "Musterkreislaufes der wirtschaftlichen Wechsellagen" gehört. Der Aufschwung entsteht durch Verstärkung der Kapitalanlage, die Stockung wird herbeigeführt durch die Übererzeugung, die notgedrungen ausbrechen muss, wenn die Produktion der Anlagegüter das Maß der zu ihrem Ankauf verfügbaren Kapitalien überschreitet. Die Krise steht außerhalb dieses Kreislaufes, denn der Aufschwung kann auch unmittelbar in die Stockung übergehen. Mit den in den zwanziger Jahren öfters propagierten Gedanken einer "konjunkturlosen Wirtschaft" konnte Spiethoff sich nicht anfreunden. Mit der Ansicht, dass die weitgehende Ausschaltung von Konjunkturschwankungen nicht wünschenswert sei, standen er und Schumpeter weitgehend allein. Eine Sonderstellung in Spiethoffs System besaß hingegen die Wirtschaftskrise: sie war für ihn weder ein unentrinnbares Schicksal noch eigneten ihr die Vorzüge einer "normalen" Depression. Die Krise bedeutete den Ausnahmezustand. Sein Resümee: Gibt es keine Konjunkturschwankungen mehr, so ist es auch mit wirtschaftlicher Machtentfaltung und stürmischer Reichtumsvermehrung vorbei. Sollten sie einmal verschwinden, dann wäre eine neue Stufe der geschichtlichen Entwicklung erreicht (Spiethoff, Artikel "Krisen", S. 85f).
Komprimiert zeigt Spiethoffs Krisentheorie folgende Struktur: Ursächlich für die Dynamik des Wirtschaftsprozesses sind (1) das unbändige Erwerbsstreben, d.h. die seelische Grunddisposition des dynamischen, kapitalistischen Unternehmers zu wirtschaftlicher Expansion, sowie eine sich sprunghaft und unkalkulierbar entwickelnde technisch-organisatorische Produktivkraft, die gemeinsam in jedem Aufschwung dahin tendieren, die Erzeugung der mittelbaren Verbrauchsgüter über die durch die Nachfrage gesetzten Grenzen auszudehnen (Überzeugung). Jedoch muss als Voraussetzung für eine derartige, disproportionale Fehlentwicklung (2) eine freie, geldwirtschaftliche Marktverfassung gegeben sein, weil nur in einer solchen – im Unterschied zur naturalwirtschaftlichen Tauschorganisation – das Preissystem als Kommunikator der realen Marktverhältnisse auf den Märkten versagen kann. Die effektive Auslösung zur Trendwende am jeweiligen Ende einer wirtschaftlichen Entwicklungsrichtung wird dann (3) im Hochschwung durch die Aufzehrung des Sparkapitals, also vom Mangel an Kaufkraft (Erwerbskapital) erzwungen, während sie (4) in der Stockung eines willkürlichen Anstoßes (der unternehmerischen Initiative) bedarf. Als Struktureigenheit der kapitalistischen Produktionsweise tritt (5) eine ungleichmäßige Einkommensverteilung hinzu, die im Aufschwung die Anlage von Sparkapital in Erwerbsgütern über das einer gleichmäßigen Wirtschaftsentwicklung förderliche Maß hinaus begünstigt, im Aufschwung dagegen Kaufkraft in liquide Anlagen (Geldtitel) lenkt, also vom Gütermarkt zurückhält und auf diese Weise pro-zyklisch wirkt. Seine Erklärung der wirtschaftlichen Wechsellagen gilt als ein Prototyp der warenwirtschaftlichen Konjunkturtheorien, die sich durch Betonung disproportionaler Entwicklungen bestimmter quantitativer wirtschaftlicher Größen zueinander auszeichnen und damit den Konjunkturverlauf als Phasenfolge konkreter Stadien solcher Disproportionalitäten beschreiben. In der Herleitung der Ursachen erweist sich aber Spiethoffs Theorie trotz ihres mono¬kausalen Argumentationsaufbaus auf der Überproduktionsthese weder einseitig nur an quantitative Wechselbeziehungen gebunden noch ideologisch fixiert. Im Gegenteil, infolge ihrer weiten Per¬spektive, die psychologische, sozio - ökonomische und monetäre Kriterien mit erfasst, liefert sie auch anderen Erklärungsansätzen hilfreiche Stichworte als Referenz, so dass der hier besprochene, gleichermaßen faktenreiche wie theoretisch eindrucksvolle Beitrag nicht nur unter deutschsprachigen Konjunkturforschern als ein Höhepunkt in der Geschichte des Faches gilt. Dogmenhistorisch gesehen ist Spiethoffs Bedeutung damit aber noch nicht erschöpft, denn häufig erkennt man in der komplexen Struktur des konjunkturtheoretischen Ideengefüges der 20er und 30er Jahre isolierend fortgeführte Linien seines Denkens, woran sich die zentrale Position seines Konjunkturkonzepts im Schnittpunkt der methodischen, wirtschaftsphilosophischen und ideologischen Strömungen seiner Zeit erweist. Dieser vielfältigen Verbundenheit mit unterschiedlichen Sichtweisen und z. T. auch divergierenden methodischen Ansatzpunkten, bei Wahrung eines eigenständigen Standpunktes, ist wohl ebenso wie der profunden Aufbereitung wirtschaftshistorischen Materials die breite Aufnahme und Diskussion seiner Thesen zu danken.
Verzeichnis der Datentabellen (Recherche- und Downloadsystem HISTAT): A. Kapital- und Geldmarkt A.0 Leitmerkmale der deutschen wirtschaftlichen Wechsellagen (1837-1937) A.1 Gründing Deutscher Aktiengesellschaften (1871-1937) A.2 Wertpapierausgabe in Deutschland - Kurswert in Millionen Mark (1883-1938) A.3 Ausweise von 24 Deutschen Notenbanken in Mark deutscher Währung (1847-1875) A.4 Hoch- und Tiefstände der deutschen Notenbank-Ausweise in Millionen Mark (1847-1875) A.5 Hoch- und Tiefstände der deutschen Notenbank-Ausweise in Millionen Mark (1847-1937) A.6 Hoch- und Tiefstände der Ausweise der Bank von England in Millionen Pfund Sterling (1800-1937) A.7 Hoch- und Tiefständer der Ausweise der Bank von Frankreich in Millionen Francs (1800-1937) A.8 Bilanzausweise deutscher Kreditbanken am Jahresschuss in Millionen Mark (1883-1936) A.9 Hoch- und Tiefstand des Kurses der Staatsanleihen in England, Frankreich und Deutschland (1800-1937) A.10 Jährlicher Hoch- und Tiefstand der Bank und Börsen-Wechselzinssätze in England, Frankreich und Deutschland (1800-1936)
B. Güterverbrauch B.1 Verbrauch von Rohstoffen der Ertragsgüter in Deutschland (1837-1937) B.2 Ein- und Ausfuhr von Rohstoffen der Ertragsgüter und das Verhältnis von deren Verbrauch und Erzeugung in Deutschland (1837-1937) B.3 Verbrauch von Nahrungsmittel erster Bedürfnisklasse in Deutschland (1837-1937) B.4 Verbrauch von Nahrungsmitteln zweiter Bedürfnisklasse und Aufwandsnahrungsmitteln in Deutschland (1837-1937) B.5 Verbrauch von Reiz- und Genussmitteln in Deutschland (1837-1937) B.6 Verbrauch von Faserstoffwaren in Deutschland (1837-1935) B.7 Ein- und Ausfuhr von Faserstoffen/Faserstoffwaren u. das Verhältnis von deren Verbrauch u. Erzeugung (1837-1935)
C. Gütererzeugung C.1 Erzeugung von technischen Erzeugungsmitteln in Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika (1837-1937) C.2 Erzeugung von Nahrungsmitteln erster und zweiter Bedürfnisklasse in Deutschland, England, Vereinigte Staaten von Amerika (1837-1937) C.3 Erzeugung von Nahrungsmitteln erster und zweiter Bedürfnisklasse in Frankreich in Millionen Tonnen (1815-1937) C.4 Erzeugung von Genussmitteln in Deutschland (1861-1937) C.5 Erzeugung von Schafwolle, Spinn- und Webwaren aus Wolle, Baumwolle und Seide in Deutschland (1837-1935)
D. Deutsche Preise 1847 bis 1939 D.1 Preise der Rohstoffe der Ertragsgüter in Deutschland (1847-1913) D.2 Preise der Rohstoffe, die in Gebrauchsgüter verschiedener Art oder zum Teil in Ertragsgüter übergehen (1847-1913) D.3 Preise der Nahrungsmittel erster Bedürfnisklasse (1847-1913) D.4 Preise der Güter des elementaren Gebrauchs (1847-1913) D.5 Preise der Nahrungsmittel zweiter Bedürfnisklasse (1847-1913) D.6 Preise der Güter des feineren Gebrauchs in Deutschland (1847-1913) D.7 Preise der Aufwand-Esswaren (1847-1913) D.8 Preise der Reiz- und Genussmittel in Deutschland (1847-1913) D.9 Preise der Güter des Aufwandgebrauches (1847-1913) D.10 Preise der landwirtschaftlichen Futter- und Düngemittel (1847-1913) D.11 Zusammenhang der deutschen Preistafeln 1 bis 10 (1847-1913)
E. Deutscher Preisindex 1889 bis 1939 (Gehlhoff-Index) E.1 Basistabelle: Gehlhoff Index Deutsche Preise (1889-1939) E.2 Ergebnistabelle: Gehlhoff Index Deutsche Preise (1889-1939)
Zeitreihen sind online downloadbar über HISTAT (www.histat.gesis.org).
Die Frage "Warum Arbeitslosigkeit?" gehört seit der Weltwirtschaftskrise zu den zentralen Themen der Wirtschaftstheorie. Arbeitslosigkeit gehört nach wie vor zu den wichtigsten Problemen der Wirtschaftspolitik der Industrieländer. Arbeitslosigkeit hat unterschiedliche Ursachen und verlangt unterschiedliche Gegenmaßnahmen. "Arbeitslosigkeit und Inflation stehen – neben der Umweltzerstörung – im Mittelpunkt der wirtschaftspolitischen Diskussionen über gesamtwirtschaftliche Probleme und als die größten Herausforderungen an die Wirtschaftspolitik betrachtet. Je nach der Höhe der Arbeitslosigkeit geraten dabei teils stärker die Inflation, teils stärker die Arbeitslosigkeit oder – wenn beide ein bedenkliches Niveau erreicht haben – beide Problem gleichzeitig ins Blickfeld. Sie müssen jedoch in jedem Fall gemeinsam analysiert werden, weil sie nicht voneinander unabhängig sind. So zeigt u.a. die Erfahrung der letzten Jahre, dass die Bekämpfung der Inflation zumindest vorübergehend – möglicherweise aber auch auf Dauer – zu mehr Arbeitslosigkeit führt. Umgekehrt kann die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit unter Umständen die Inflationsrate erhöhen … Arbeitslosigkeit und Inflation sind gesamtwirtschaftliche Probleme. Das Niveau beider Fehlentwicklungen wird durch das Verhältnis in der gesamten Wirtschaft bestimmt. Es ist daher zwingend, sie mit Hilfe der makroökonomischen Theorie zu analysieren, die Aussagen über gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge macht. Beide Probleme werden durch strukturelle Faktoren verstärkt, die ebenfalls untersucht werden müssen. Die makroökonomische Analyse ist dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht – wie die Mikroökonomie – von den einzelnen individuellen Entscheidungsträgern ausgeht, sondern entweder diese selbst oder die Objekte ihrer Entscheidungen zu gesamtwirtschaftlichen Aggregaten zusammenfasst. Der übliche Weg besteht darin, im ersten Schritt die Entscheidungsträger zu den Aggregaten "Private Haushalte", "Unternehmen" und "Staat" zusammenzufassen und die Entscheidungen über die Einkommensverwendung zu den Aggregaten "Privater Verbrauch", "Investitionen" und "Staatsausgaben" (Kromphardt, Jürgen, 1998: Arbeitslosigkeit und Inflation. 2., neu bearbeitete A. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, S. 17-18). Die makroökonomischen Ansätze zur Erklärung von Arbeitslosigkeit und Inflation sind in der Wirtschaftswissenschaft heftig umstritten. Der Autor unternimmt daher zunächst den Versuch, unterschiedliche Erklärungen von Arbeitslosigkeit und Inflation aus den konkurrierenden makroökonomischen Positionen darzustellen. So lassen sich im Kern u.a. fünf Typen von Arbeitslosigkeit unterscheiden: klassische Arbeitslosigkeit (Ursache: zu hohe Reallöhne); Keynessche Arbeitslosigkeit (Ursache: zu geringe Güternachfrage); Arbeitslosigkeit wegen fehlender Arbeitsplätze (Ursache: zu geringer Kapitalstock). Da diese Positionen vor allem deswegen gegensätzliche Erklärungen und Handlungsempfehlungen, weil sie auf unterschiedliche Vorstellungen über die Ausgangslage basieren. Der Autor unternimmt daher den Versuch, zentrale Positionen mit empirischen Daten auf der Makroebene zu konfrontieren, mit der Beschränkung: "Die Unmöglichkeit, Hypothesen und Theorien als richtig zu beweisen (zu 'verifizieren'), ist ein Erklärungsgrund dafür, dass die makroökonomischen Kontroversen zu keinem Abschluss gelangen, sondern in veränderter Form immer weiter geführt werden. Es kommt hinzu, dass wirtschaftstheoretische und wirtschaftspolitische Aussagen stets direkt oder indirekt wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen berühren; denn sämtliche wirtschaftspolitische Maßnahmen benachteiligen oder begünstigen nicht alle Personen und Personengruppen gleichmäßig, sondern unterschiedlich, manchmal in entgegen gesetzter Richtung" (Kromphardt, a.a.O., S. 20).
Datenübersicht (Tabellen in der ZA-Datenbank HISTAT): (1) Beschäftigungsentwicklung: Dargestellt durch die Entwicklung der Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt und der Arbeitskräftebilanz des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB, Nürnberg) nach dem Inlandskonzept (Beschäftigung mit Arbeitsort in Deutschland) Zur Charakterisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werden Größen verwendet, die in der Berichterstattung der Bundesbank und der Bundesregierung eine zentrale Rolle spielen: (2) Geldwertentwicklung: Gemessen als Änderungsrate des Preisindex für die Lebenshaltung gegenüber dem Vorjahr (Inflationsrate) (3) Währungsreserven der Bank deutscher Länder bzw. Deutschen Bundesbank: Maß für die außenwirtschaftliche Lage und das Zahlungsbilanzziel der Notenbank (4 Entwicklung des Wirtschaftswachstums: Dargestellt durch die Wachstumsrate des nominalen und realen Bruttosozialprodukts (BSP) (5) Inflationsrate des Bruttoinlandprodukts (BIP), Geldmenge M(3), Wachstumsrate des Preisindex des BIP (6) Arbeitsproduktivität (= Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, Inlandskonzept) (7) Reallohn je Arbeitnehmer (brutto) (8) Wechselkurs: DM/$-Wechselkurs (Monatsdurchschnitte) (9) Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Produktivität, ökonomisch aktive Bevölkerung, Realeinkommen, Arbeitslosenquote und Bereinigte Löhnquote (10) Zeitreihen im Zusammenhang mit der Arbeitsnachfrage (11) Bruttoinlandsprodukt, Arbeitsvolumen, Erwerbstätige, Arbeitszeit und Arbeitsproduktivität (12) Arbeitnehmerentgelt, Löhne und Gehälter (Inländer), Lohnkosten, Verdienste, Lohnstückkosten und Lohnquote (13) Realverdienste in dem produzierenden Gewerbe
Einstellung zur europäischen Einigung, zum Europaparlament und zur weiteren Entwicklung der Union.
Themen: Allgemeine Lebenszufriedenheit; Postmaterialismus; erwartete Entwicklung der persönlichen Situation, der eigenen finanziellen Lage und der Arbeitssituation im kommenden Jahr; erwartete allgemeine ökonomische Entwicklung des Landes; Häufigkeit von Nachrichtenkonsum im Fernsehen, Radio und Tageszeitungen; Nationalstolz und Gründe für Nationalstolz (Split: Vertauschen der Reihenfolge von allgemeiner Festlegung und Nennung der Gründe); Einstellung zum Stolz auf die Nation; Selbsteinstufung der politischen Orientierung.
Europa: Allgemeines Politikinteresse und spezielles Interesse an europäischer Politik; Demokratiezufriedenheit auf kommunaler, nationaler und europäischer Ebene; Europabürgertum; Selbsteinstufung der allgemeinen Informiertheit über die Europäische Union; Befürwortung der europäischen Einigung; Einstellung zur Mitgliedschaft des Landes in der EU und Vorteilhaftigkeit der Mitgliedschaft für das eigene Land; Bedauern eines Scheiterns der EU; Beurteilung der Einigungsgeschwindigkeit der EU und gewünschter Fortschritt dieser Einigung; gewünschte nationale oder europäische Zuständigkeit für die politischen Ressorts und für ausgewählte politische Maßnahmen; Wunsch nach vermehrter Information über die Europäische Union; wahrgenommene Informationen über das europäische Parlament, die europäische Kommission, den Ministerrat, den europäischen Gerichtshof, den Gemeinsamen Markt und den Maastrichter Vertrag (Split: in den letzten drei Monaten versus kürzlich); persönliche Hoffnungen auf den Gemeinsamen Markt; arbeitsmarkt-, handelsmarkt-, wettbewerbs-, konjunktur- und sozialpolitische Hoffnungen an den Gemeinsamen Markt; Gründe und Art der Befürchtungen bezüglich des Gemeinsamen Marktes; Befürwortung einer zukünftigen Mitgliedschaft von Österreich, Finnland, Schweden, Norwegen, der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen, der Slowakischen Republik, Bulgarien, Rumänien und Slowenien in der EU; Bekanntheit derjenigen Länder, die ein Referendum bezüglich des EU-Beitritts durchgeführt haben; Bekanntheit des positiven oder negativen Ausgangs dieser Referenden.
Zukünftige Europapolitik: Beurteilung von ausgewählten Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung der EU; Befürwortung einzelner Teile des Maastrichter Vertrages wie zentrale Notenbank, gemeinsame Währungs-, Verteidigungs- und Außenpolitik; Kenntnis des korrekten Wahldatums der letzten europäischen Wahl; eigene Wahlbeteiligung; Wahlverhalten; Kenntnis über die vermehrte Macht des europäischen Parlaments seit dem Maastrichter Vertrag; Befürwortung dieser vermehrten Macht des Parlaments; Kenntnisse über die Beendigung des Mandats der Europäischen Kommission; Kenntnis des Namens des neuen Präsidenten der Europäischen Kommission; Beurteilung der Arbeit des bisherigen Präsidenten Jaques Delores; Kenntnis der Namen der Kommissare in der EU-Kommission, die aus dem Land des Befragten stammen; EU-Länder, zu denen man eine besondere Nähe empfindet, denen man politisch vertrauen kann, die sich der europäischen Sache verschrieben haben, die ökonomisch effizient arbeiten, die zuverlässige Geschäfte betreiben und die eine intensive Europapolitik betreiben; Kenntnis des ECHO- Logos (European Community Humanitarian Office); Kenntnis der Organisationen: ECHO, UNICEF, UNHCR, USAID und WFT; Kenntnisse über die humanitäre Hilfe der EU insgesamt sowie speziell für Rwanda sowie für das frühere Jugoslawien; Beurteilung der Informationspolitik von ECHO; Einstellung zu einer Erhöhung oder Reduktion der humanitären Hilfe der EU; Vergleich des Umfangs der humanitären Hilfe der USA, der EU und Japans; Präferenz für eine humanitäre Hilfe der EU, der Einzelstaaten, der UNO oder staatsunabhängiger Hilfsorganisationen; Beurteilung der Art der Vergabe der humanitären Mittel durch die EU.
Europaparlament: Bedeutung des europäischen Parlaments; ausreichende Machtkontrolle der Europäischen Kommission, des Ministerrats und der Administration durch das europäische Parlament; Beurteilung der Zuverlässigkeit der Entscheidung der EU-Kommission, der nationalen Regierung, des Europaparlaments, des nationalen Parlaments und des Ministerrates im Sinne der Bürger; empfundene Interessenvertretung durch das europäische Parlament; Politikbereiche, denen das europäische Parlament besondere Aufmerksamkeit schenken sollte.
Ausländerfragen: Einschätzung des Ausländeranteils im Lande; empfundene Störungen durch Menschen anderer Nationalität, anderer Rasse oder anderer Religion.
Familie: Einstellung zur Rolle der Frau bzw. des Mannes im Haushalt.
Ernährung und Krebsrisiko: Vermuteter Einfluß ausgewählter Nahrungsmittel auf das Krebsrisiko.
Die Bedeutung von Gott im eigenen Leben (Skalometer).
Demographie: Besitz langlebiger Konsumgüter; Selbsteinstufung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Parteipräferenz; Alter bei Beendigung der Schulausbildung; Religiosität.
In Dänemark, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Irland, Portugal und im Vereinigten Königreich wurde zusätzlich nach dem Image Italiens gefragt: Intensität der Beobachtung der italienischen Politik; Beurteilung der politischen sowie der ökonomischen Situation Italiens auf Skalometern.
In Frankreich wurde zusätzlich gefragt: Bekanntheitsgrad der Cola-Marken; heimischer und aushäusiger Konsum, konsumierte Marken und Häufigkeit des Konsums von Cola; Verhalten bei Nichtvorhandensein der präferierten Cola-Marke im Angebot der Gaststätte sowie des Supermarktes; Einschätzung der Unterschiedlichkeit des Cola-Getränkes von anderen Erfrischungsgetränken; wichtigster Konsumgrund für Cola; Einschätzung des unterschiedlichen Geschmacks der einzelnen Cola-Marken.
In Norwegen wurde zusätzlich gefragt: Allgemeine Beurteilung des EES-Abkommens; eigene Zustimmung oder Ablehnung beim EU- Referendum; Verhalten bei einem erneuten Referendum; Bedeutung des EU-Beitritts Norwegens für die Bereiche Umwelt, Arbeit, Gesundheit, Sicherheitspolitik, Drogenpolitik, Strukturpolitik, Wirtschaft, Kultur und bezüglich des politischen Einflusses; erwartete zukünftige EU-Mitgliedschaft des Landes.
Zusätzlich verkodet wurde: Zeitpunkt des Interviews; Interviewdauer; Anzahl der anwesenden Personen beim Interview; Kooperationsbereitschaft des Befragten; Ortsgröße; Telefonbesitz.
Die Untersuchung von Carl – Ludwig Holtfrerich knüpft an drei Standardwerke an, die den Forschungsstand zu den volkswirtschaftlichen Erscheinungen, Ursachen und Auswirkungen der deutschen Inflation zwischen 1914 und 1923 charakterisieren: Frank D. Graham: Exchange, Prices and Production in Hyper-Inflation: Germany, 1920-1923, New York (1930) 1967; Constantino Bresciani-Turroni: The Economics of Inflation. A Study of Currency Depression in Post-War Germany, London (1937) 1968; Karsten Laursen und Jorgen Pedersen: The German Inflation 1918-1923, Amsterdam 1964. Die gegensätzlichen Einschätzungen der Ursachen oder Wirkungen der deutschen Inflation nach dem Ersten Weltkrieg reflektieren nicht nur theoretische Dichotomien, sondern auch den unzureichenden Forschungsstand über wirtschaftliche und soziale Prozesse während der Inflationsjahre. Statistische Darstellungen der deutschen Wirtschaftsgeschichte enthalten für die Jahre 1914 bis 1923 zumeist Lücken. Aus diesen Feststellungen leitet sich die Zielsetzung der Arbeit ab. "Sie soll dazu beitragen, das unzureichende historiographische Bild der deutschen Inflation 1914-1923 in ausgewählten Teilbereichen zu vervollständigen, jenseits spezieller Forschungsbeiträge jedoch einen allgemeinen Überblick über Erscheinungen, Ursachen und Wirkungen der Inflation vermitteln. Um der Kritik an den oben erwähnten Standardwerken zur Inflation und den neuerdings formulierten Forschungsansprüchen Rechnung zu tragen, wird besonderer Wert darauf gelegt, die Kriegsjahre als finanzpolitische Geburtsstunde der Inflation in die Betrachtung einzubeziehen, jenseits der rein ökonomischen Erklärungen die innen- und außenpolitischen Faktoren mit zu berücksichtigen, die die Veränderungen der ökonomischen Variablen mit bestimmt haben, einen Beitrag zur Schließung der statistischen Lücken im Bild der deutschen Inflation zu leisten und nicht zuletzt die inflationäre Entwicklung in Deutschland im internationalen Zusammenhang und Vergleich zu sehen" (Holtfrerich, C.-L., 1980: Die deutsche Inflation 1914 – 1923. Ursachen und Folgen in internationaler Perspektive. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S. 4). Die Untersuchung ist in drei Kapiteln gegliedert. Im ersten Teil wird die deutsche Inflation in ihren Erscheinungsformen behandelt, als Prozess anhaltender Preissteigerungen oder eines Verlustes an äußerer und innerer Kaufkraft der Währung und als Prozess des Geldmengenwachstums. Dieser Teil ist stark von der Diskussion statistischer Probleme bei der Messung des Inflationsphänomens geprägt. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den ökonomischen und mit den politischen Ursachen, Einflussfaktoren oder Bedingungen der Inflation, insbesondere mit der Finanzpolitik des Reichs im Ersten Weltkrieg und danach, mit der Bedeutung der Reparationsprobleme für die Inflation, mit der Kreditpolitik der Reichsbank und deren politischen Handlungsspielräumen und Absichten, mit den von den realen Produktionsmöglichkeiten ausgehenden Beiträgen zur Diskrepanz zwischen realem Güterangebot und monetärer Nachfrage . Das dritte Kapitel ist den Wirkungen der Inflation gewidmet, insbesondere auf Wachstum und Beschäftigung, somit auf die auf die Größe des Sozialproduktes, und auf die Verteilung des Volkseinkommens im Inland. Darüber hinaus werden aber auch die Konjunktur belebenden Wirkungen der deutschen Inflation auf die Wirtschaft des Auslandes untersucht.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Geld und Währung):
1. Indikatoren der Inflation A. Preis- und Kaufkraftentwicklung A.01 Indices für die Entwicklung der Großhandelspreise und des Dollarwechselkurses in Deutschland, 1913=1 (1914-1923) A.02 Indices für die Entwicklung des gewogenen nominalen und realen Außenwerts der Mark, 1913=1 (1920-1923) A.03 Reichsindexziffern der Lebenshaltungskosten, 1913/14 = 1(1920-1923) A.04 Preisindex einer Eisenbahnfahrkarte 3. Klasse je km und einer Straßenbahnfahrkarte, 1913/14 = 1 (1913-1923) A.05 Wöchentliches Existenzminimum einer vierköpfigen Familie in Berlin nach R.R. Kuczynski (1914-1923) A.06 Index der Lebensmittelpreise im Durchschnitt von 200 Städten des Deutschen Reichs, nach Richard Calwer (1913-1922)
2. Faktoren der Inflation B. Geldmengen- und Liquiditätsentwicklung B.01 Jährliche Daten zur Entwicklung von Geldbasis und Geldmenge (1910-1923) B.02 Monatliche Daten zum Geldumlauf (1913-1923) B.03 Einlagen der Reichsbank nach Einlegergruppen (1900-1925) B.04 Anteil der Kontokorrenteinlagen an den Gesamteinlagen der Preußischen Sparkassen (1909-1925) B.05 Anteil der Einlagen verschiedener Fristigkeiten bei den Berliner Großbanken (1913-1925) B.06 Guthaben anderer Banken im Verhältnis zu den Kreditoren (1913-1925) B.07 Anteil der Nostroguthaben an den gesamten Aktiva der Berliner Großbanken (1913-1924) B.08 Anteil der Kreditoren der Aktienbanken bzw. Sparkassen an den Kreditoren aller Kreditinstitute (außer Notenbanken) (1913-1925) B.09 Einlagen verschiedener Bankengruppen in % der Geldbasis (1913-1922) B.10 Struktur der Geldbasis, in Prozent (1913-1922) B.11 Entwicklung der schwebenden Schuld des Reiches (1914-1923) B.12 Finanzierung der Reichsausgaben durch Steuereinnahmen und Erhöhung der schwebenden Schuld (1920-1922) B.13 Verschiedene Zinssätze am Geldmarkt , in % p.a. (1920-1923) B.14 Kleinhandelspreise und Schwarzmarktpreise in Berlin, häufigster Preis in Pfg. pro kg (1914-1922) C. Faktoren der Produktionsentwicklung C.01 Wachstum der Industrieproduktion, Index 1928=100 (1913-1931) C.02 Getreideproduktion des Deutschen Reichs, in Mio. t (1910-1931) D. Faktoren der Geldnachfrage D.01 Realwert der Geldbasis, Index 1913 = 1 (1919-1923)
3. Wirkungen der Inflation E. Konjunktur, Wachstum und Beschäftigung E.01 Arbeitslosigkeit unter den Mitgliedern der Gewerkschaften und Facharbeiterverbände (1914-1923) E.02 Index der Produktion wichtiger Industriegruppen und Industriezweige, 1913 = 100 (1913-1918) E.03 Gliederung der Industrien nach berufsgenossenschaftlich versicherten Personen, 1913 = 100 (1913-1918) E.04 Indices der Industrieproduktion Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands, 1928 = 100 (1919-1931) E.05 Einfuhr Deutschlands (im Spezialhandel), im Vergleich zu 1913 (1913-1923)
F. Inländische Verteilungswirkung F.01 Indices für die Entwicklung des realen Volkseinkommens in Deutschland, 1913 = 100 (1903-1935) F.02 Indices der durchschnittlichen Realwochenlöhne (Tariflöhne) der Eisenbahner, Buchdrucker und Ruhrbergarbeiter, 1913 = 100 (1913-1923) F.03 Lohnniveau der Facharbeiter, in Prozent des Lohnniveaus der ungelernten Arbeiter (1913-1923) F.04 Realmonatsgehälter typischer Besoldungsgruppen von Reichsbeamten in Großstädten, 1913 = 100 (1913-1923) F.05 Indices für die Entwicklung der Tarifstundenlöhne für 29 Arbeiterkategorien in Frankfurt und Umgebung, 1914 = 1 (1920-1923) F.06 Index des Pro-Kopf-Verbrauchs verschiedener Güter in Deutschland, 1913 = 100 (1920-1923) F.07 Funktionelle Einkommensverteilung des deutschen Volkseinkommens, in Prozent (1913-1931) F.08 Einkommensschichtung im Deutschen Reich, in Prozent (1913-1928) F.09 Die Schichtung der Vermögen (über 10.000 Goldmark) der natürlichen Personen im Deutschen Reich, in Prozent (1913-1923)