The internet offers citizens new possibilities to participate in political communication by setting topics on the agenda of public discussion that are neglected by the conventional media. The article examines if & how the topics of the new emerging political public on the web differ from the topics generated by traditional media. The empirical analysis reveals that the topics are mostly the same. However, the analysis also shows that a clear separate public sphere exists that deals with topics outside the political mainstream. Tables, Figures, References. Adapted from the source document.
Using the data from the EU research project Europub Ann Zimmermann analyzes, if the web offers better opportunities than conventional media for civil society organizations to spread information. Offering directly information on the web they can bypass the conventional media. The visibility of this information depends on the user's strategies of search. Looking at certain policy fields it is found that mainly state actors offer information on the web. So the balance of power on the web is similar to the one in the real world. Tables, References. Adapted from the source document.
ZusammenfassungDas Internet hat die Möglichkeiten zur Konfliktaustragung radikal verändert. Insbesondere soziale Medien eröffnen agonistische Arenen, in denen konträre Positionen aufeinanderprallen. Obgleich die theoretische Konzeption des Internets als agonistische Sphäre nicht neu ist, liegen bisher kaum inhaltsanalytische Instrumente vor, die eine ganzheitliche Betrachtung agonistischer Diskursstrukturen ermöglichen. Der Beitrag will diese Lücke schließen, indem er einen Vorschlag zur Operationalisierung von Agonismus unterbreitet. Er wirbt damit gleichsam für einen Perspektivenwechsel bei der Analyse politischer Online-Kommunikation vor dem Hintergrund aktueller Debatten zu digitalen Öffentlichkeiten. Während deliberative Theorien von einem verständigungsorientierten Kommunikationsmodus ausgehen, an dessen Ende prinzipiell eine Form von Konsens möglich ist, stehen im Agonismus Konflikt, Gegnerschaft, Hegemonie, kollektive Identitäten und Leidenschaften im Vordergrund. Vor dem Hintergrund der Arbeiten von Chantal Mouffe arbeitet der Beitrag diese theoretischen Dimensionen heraus. Mit Blick auf bisherige Online-Kommunikationsforschung wird argumentiert, dass das Internet vielerorts agonistische Kommunikationsräume eröffnet, die es weiter zu analysieren gilt. Daran anschließend wird eine inhaltsanalytische Operationalisierung vorgeschlagen und im Rahmen einer Fallstudie illustriert. Die Ergebnisse einer Inhaltanalyse von 945 Nutzerkommentaren auf den Facebook-Seiten der im Bundestag vertretenen Parteien zeigen, dass das vorgeschlagene Instrument geeignet ist, um agonistische Diskursstrukturen zu identifizieren und zu analysieren. Der Beitrag diskutiert abschließend das vorgestellte Instrument und skizziert eine agonistische Forschungsagenda, wobei die Deliberationsforschung als Inspiration genutzt wird.
Veränderungen politischer Öffentlichkeit gehören zu den in der Literatur intensiv diskutierten Folgen des Internets und der Online-Kommunikation. Ein Grund hierfür sind die besonderen Strukturmerkmale von Online-Kommunikation, die die Realisierung direktdemokratischer Bürgerbeteiligung, die unter den Rahmenbedingungen klassischer Massenmedien in repräsentativen Demokratien nur unvollkommen möglich ist, plötzlich greifbar erscheinen lassen. Während die theoretische Debatte bisher die grundsätzlichen Chancen und Risiken der Online-Kommunikation für den öffentlichen Diskurs und die politische Kommunikation herausgearbeitet hat, liegen bislang nur begrenzt verlässliche empirische Ergebnisse zu den möglichen Folgen des Netzes in diesem Bereich vor. Insgesamt lassen sich bestimmte Verschiebungen in der politischen Mediennutzung, in der Themenwahrnehmung und im öffentlichen Diskurs beobachten. Diese Veränderungen folgen dabei eher einem evolutionären als einem revolutionären Schema. Es überwiegen Befunde, die aus normativer Perspektive 'positive' Folgen konstatieren, wobei hinsichtlich der langfristigen Entwicklung politischer Öffentlichkeit auf Basis der bisherigen Forschung noch kaum Aussagen getroffen werden können.
Veränderungen politischer Öffentlichkeit gehören zu den in der Literatur intensiv diskutierten Folgen des Internets und der Online-Kommunikation. Ein Grund hierfür sind die besonderen Strukturmerkmale von Online-Kommunikation, die die Realisierung direktdemokratischer Bürgerbeteiligung, die unter den Rahmenbedingungen klassischer Massenmedien in repräsentativen Demokratien nur unvollkommen möglich ist, plötzlich greifbar erscheinen lassen. Während die theoretische Debatte bisher die grundsätzlichen Chancen und Risiken der Online-Kommunikation für den öffentlichen Diskurs und die politische Kommunikation herausgearbeitet hat, liegen bislang nur begrenzt verlässliche empirische Ergebnisse zu den möglichen Folgen des Netzes in diesem Bereich vor. Insgesamt lassen sich bestimmte Verschiebungen in der politischen Mediennutzung, in der Themenwahrnehmung und im öffentlichen Diskurs beobachten. Diese Veränderungen folgen dabei eher einem evolutionären als einem revolutionären Schema. Es überwiegen Befunde, die aus normativer Perspektive 'positive' Folgen konstatieren, wobei hinsichtlich der langfristigen Entwicklung politischer Öffentlichkeit auf Basis der bisherigen Forschung noch kaum Aussagen getroffen werden können.
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis Einleitung 1.Das Konzept Öffentlichkeit 2.Die Eigenschaften und Bedingungen medialer Öffentlichkeiten 3.Europäische Öffentlichkeit 4.Das Internet als eine neue Informations- und Kommunikationstechnologie 5.Online-Öffentlichkeiten 6.Online-Öffentlichkeit durch Suchmaschinen 7.Online-Öffentlichkeit durch Hyperlinks 8.Demokratisierung und Europäisierung online? Anhang Literatur Erklärung ; In modernen demokratischen Gesellschaften ist massenmediale Öffentlichkeit die zent-rale Vermittlungsinstanz zwischen politischem System und Bürgern. Damit erlangen die Medien im Hinblick auf das vielfach konstatierte Öffentlichkeitsdefizit der EU eine besondere Bedeutung. Den nationalen Medien wird in diesem Zusammenhang jedoch häufig vorgeworfen, hauptsächlich über nationale Themen und Akteure zu berichten und dabei die europäische Ebene zu vernachlässigen. Auch wird kritisiert, dass die Medien bevorzugt über ressourcenstarke, prominente oder politisch einflussreiche Ak-teure berichten würden, was dem demokratietheoretisch elementaren Anspruch eines gleichberechtigten Zugangs zu Öffentlichkeit entgegenstehe. Vor diesem Hintergrund erscheint das Internet als ein von seiner genuinen Struktur her transnationales Medium geradezu prädestiniert, die Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit zu befördern. Zusätzlich könnte der inhärente nicht-hierarchische Charakter der Internettechnologie die Entwicklung zu demokratischeren Formen von massenmedialer Öffentlichkeit ein-leiten und somit zu einer stärkeren Legitimation des politischen Prozesses auf nationa-ler als insbesondere auch auf europäischer Ebene führen. Auf empirischer Ebene wur-de das Internet bisher meist nur als eine Ansammlung einzelner, unvermittelt neben-einander stehender Webseiten untersucht. Diese eingeschränkte Betrachtungsweise kann das Potential des Internet, wirklich neue Formen von Öffentlichkeit herauszubil-den, jedoch nur sehr begrenzt erfassen. In dieser Arbeit wird spezifiziert, welche neuen Formen von Öffentlichkeit im ...