Der Aufsatz fragt nach den strukturellen Bedingungen und Möglichkeiten der Innovationsfähigkeit militärischer Organisationen vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Umwelt. Diese Frage wird exemplarisch am Übergang von der Stab-Linien-Organisation zur Projekt-Matrix-Organisation im Bereich komplexer Großprojekte (z.B. Starfighter) dargestellt und diskutiert. Bei dieser Organisationsform sind zwei oder mehr überlappende Kompetenzbereiche vorhanden, so daß eine ausführende Stelle zwei oder mehr vorgesetzte Instanzen haben kann. Ziel ist eine optimale Allokation begrenzter Mittel durch Dezentralisation der Entscheidungsbefugnisse. Der Autor analysiert Effizienz, Innovationswirkung, Aufgabenverteilung, Kommunikationsstruktur, Führungsverhalten und Motivationswirkung dieser Organisationsform und kommt zu dem Schluß, daß sie Wandlungsvermögen und rationale, leistungssteigernde Konfliktverarbeitung erlaubt, sofern die in ihr arbeitenden Menschen fähig und bereit sind, sich ihr anzupassen. (MH)
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 224-246
Es wird das Theorem der Korrespondenz von gesellschaftlicher und organisatorischer Kultur durch einen Vergleich der Unternehmensverbände und der Gewerkschaften Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland überprat. Der Ländervergleich ermöglicht den Blick auf den Einfluß landesspezifischer bzw. gesamtgesellschaftlicher Kulturbestände. Der Vergleich von Unternehmensverbänden und Gewerkschaften ermöglichgt die systematische Betrachtung gruppen- bzw. klassenspezifischer Kulturmuster. Der Darstellung dieser Kulturmuster folgt jene der Verbandsstrukturen unter makro- und mesoanalytischer Perspektive: es werden das Verbändesystem der Arbeitnehmer und Unternehmer sowie die Struktur ausgewählter Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften betrachtet. Davon ausgehend wird die Leistungskraft des kulturalistischen Paradigmas daran überprüft, inwieweit die je spezifischen Kulturmuster ihre Entsprechung in den vorgefundenen Verbandsstrukturen finden. (GF)
Der Beitrag untersucht die Organisationsstrukturen und interministeriellen Interaktionsbeziehungen, die sich bei der zivil-militärischen Zusammenarbeit in den deutschen "Provincial Reconstruction Teams" (PRTs) in Afghanistan etabliert haben. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Vorbereitung sowie die Interaktionsbeziehungen zwischen den Ministerien in Deutschland und Afghanistan gelegt. Auf der Basis qualitativer Leitfadeninterviews entwickelt die Verfasserin Empfehlungen, um die interministerielle Zusammenarbeit effizienter und erfolgreicher zu gestalten. (ICE2)
Der Verfasser zeichnet den Wandlungsprozess der neonationalsozialistischen Szene nach. Diese hat sich nach den umfassenden Verbotsmaßnahmen der 1990er Jahre eine neue organisatorische Struktur gegeben. Die "autonomen" oder "freien Kameradschaften" sind wesentlich loser organisiert als die hierarchisch gegliederten und nach außen abgeschotteten neonationalsozialistischen Vereine, die bis Mitte der 1990er Jahre bestanden. Die mit dem organisatorischen Wandel verbundene Modernisierung bescherte der Neonazi-Szene erheblichen Zulauf. Die Kameradschaften gewannen durch den geringen Formalisierungsgrad, die stärker regionale Ausrichtung und die Nähe zu jugendlichen Subkulturen ein höheres Rekrutierungspotenzial als die alten Strukturen. Auf diese Weise ist ein Unterstützermilieu entstanden, auf das die NPD bei Bedarf zurückgreifen kann. (ICE2)
Der Beitrag zeichnet den Entstehungsprozess von Governance-Strukturen in der "Metropolregion Mitteldeutschland" in den Jahren 2013 und 2014 nach, die entscheidend waren für die noch heute tragenden Strukturen. Rahmenbedingungen für diesen Prozess waren der Anspruch länderübergreifender Strukturen, die starke Überlagerung bereits bestehender institutioneller Arrangements sowie deren schwache institutionelle Koppelung. Bestimmend waren weiterhin die räumliche Konsolidierung und institutionelle Neustrukturierung der Metropolregion im Zuge der Fusionierung mit der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH im Jahr 2014. Zunächst werden die bestehenden Governance-Strukturen zu Beginn dieses Prozesses dargelegt und bewertet sowie drei Szenarien zur Institutionalisierung der Metropolregion aus dem Jahr 2013 beschrieben. Anschließend wird die Einbindung stadtregionaler Kooperationen in die Struktur der Metropolregion am Beispiel des regionalen Gewerbeflächenmanagements diskutiert.
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 841-845
In dem Beitrag werden einige Einsichten in die Binnenstrukturen und Außenbeziehungen von Arbeitgeberverbandsorganisationen der metallverarbeitenden Industrie in Großbritannien und der BRD dargestellt. Ziel der Überlegungen ist es, die jeweiligen Strukturbesonderheiten auf die unterschiedlichen Organisationsumwelten hin zu interpretieren. Zunächst werden die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede in der Organisationsstruktur skizziert. Anschließend werden die Grundzüge industrieller Beziehungen in beiden Ländern verglichen. Abschließend werden Organisationsstrukturen und Verhandlungsstrukturen aufeinander bezogen, um damit Ansätze zur Interpretation von Interdependenzen zu gewinnen. Der Beitrag schließt mit der Feststellung, daß nicht nur Organisation und Gegenorganisation einander entsprechende Strukturen aufweisen, sondern daß sich die Organisationsstrukturen auf Verhandlungsstrukturen beziehen lassen, welche entsprechend den unterschiedlichen Steuerungs- und Integrationskonzeptionen der politischen Systeme variieren. (RW)
In dem Beitrag werden einige Einsichten in die Binnenstrukturen und Außenbeziehungen von Arbeitgeberverbandsorganisationen der metallverarbeitenden Industrie in Großbritannien und der BRD dargestellt. Ziel der Überlegungen ist es, die jeweiligen Strukturbesonderheiten auf die unterschiedlichen Organisationsumwelten hin zu interpretieren. Zunächst werden die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede in der Organisationsstruktur skizziert. Anschließend werden die Grundzüge industrieller Beziehungen in beiden Ländern verglichen. Abschließend werden Organisationsstrukturen und Verhandlungsstrukturen aufeinander bezogen, um damit Ansätze zur Interpretation von Interdependenzen zu gewinnen. Der Beitrag schließt mit der Feststellung, daß nicht nur Organisation und Gegenorganisation einander entsprechende Strukturen aufweisen, sondern daß sich die Organisationsstrukturen auf Verhandlungsstrukturen beziehen lassen, welche entsprechend den unterschiedlichen Steuerungs- und Integrationskonzeptionen der politischen Systeme variieren. (RW)
Die Verfasser geben zunächst einen kurzen Überblick über die historische Genese des deutschen Sportvereins und den einschlägigen Forschungsstand. Dann wird vor allem die eigentümliche Organisationsstruktur des Sportvereins in den Mittelpunkt gerückt. Hier geht es um Kommunikationswege, Entscheidungsprogramme, Personal und Organisationskultur. Die Verfasser zeigen, dass sich dieser Organisationsstruktur offenbar nicht nur eine erhebliche Veränderungsresistenz verdankt. Das bewahrt den deutschen Sportverein zugleich auch davor, in naher Zukunft seine führende Stellung an konkurrierende Organisationsformen des Sports abtreten zu müssen. (ICE2)
Mit dem Beitrag soll zum einen die geschichtliche Entwicklung der dänischen Gewerkschaftsbewegung, deren Organisationsstrukturen und Mitgliedschaft sowie deren Beziehungen zur sozialdemokratischen Partei geschildert werden und zum anderen die Struktur der heutigen Gewerkschaftsbewegung dargestellt werden. Bei der geschichtlichen Entwicklung wurde der Schwerpunkt auf das 19. Jahrhundert gelegt, wobei festgestellt wird, daß die dänischen Gewerkschaften und die sozialdemokratische Partei sich als "eine Bewegung" verstanden. In der folgenden Zeit bestand die enge Zusammenarbeit trotz einiger Konflikte mit von der Sozialdemokratie geführten Regierungen fort. Diese enge Zusammenarbeit wurde jedoch Ende der 60er Jahre abgeschwächt, als sich ein Teil der Mitgliedschaft der linkssozialistischen Sozialistischen Volkspartei zuwandte. Der zweite Teil der Studie befaßt sich mit der heutigen Organisationsstruktur der Gewerkschaften, wobei einleitend auf die derzeitge Debatte um die Umbildung der bisherigen Berufsgewerkschaften in Industriegewerkschaften eingegangen wird. (AR)
Die Massenmedien - so die Ausgangsthese - sind heute zu einem festen Bestandteil des politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Bundesrepublik geworden. Aufgezeigt werden soll in diesem Beitrag, auf welche Weise die Rechtsordnung geeignete Organisationsstrukturen sicherstellt, die garantieren, daß die Medien nicht der einseitigen Einflußnahme des Staates oder einzelner gesellschaftlicher Interessengruppen ausgeliefert sind. Die Autorin stellt deshalb in einem ersten Abschnitt dar, wie das Medienrecht in Deutschland aufgebaut ist, wie dies im Grundgesetz beschrieben wird und welche Rechte die Medien im einzelnen haben. Beschrieben werden auch die Organisationsstrukturen der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten und des privaten Rundfunks. Im Anschluß werden im Überblick die Rechte skizziert, die der Einzelne gegenüber den Medien hat. (rk)