Der Beitrag analysiert die Ergebnisse einer telefonischen Befragung von Professoren und Lehrstuhlmitarbeitern der Politikwissenschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Studie reiht sich in verschiedene vorangegangene Projekte der GESIS-Qualitätssicherung ein. Die Politologenbefragung soll die vollzogenen Restrukturierungsmaßnahmen der GESIS aufgreifen und abbilden. Zunächst analysiert die Arbeit die Ergebnisse der Befragung in Bezug auf die Nutzung der GESIS-Produkte. Hierbei werden Bekanntheit, Nutzungsbreite, Zufriedenheit sowie eine Gesamtbewertung der GESIS als wissenschaftlicher Dienstleister untersucht. Des weiteren wurden in der Studie auch Befragungen der Politikwissenschaftler in Bezug auf eine zukünftige Orientierung und Weiterentwicklung der GESIS-Dienstleistungen durchgeführt. Die Beteiligung der GESIS am Aufbau eines akademischen Online-Omnibus, die Fokussierung auf nationale oder internationale Programmschwerpunkte sowie Fragen über die Bedeutung des 'Social Science Citation Index' (SSCI) und der Einschätzung von dessen Nützlichkeit stehen hierbei im Mittelpunkt des zweiten Teils der Befragung. (ICG)
'Der Artikel wertet den Status der Subdisziplin 'Politische Theorie und Ideengeschichte' in den neuen Bachelor- und Masterprogrammen an bundesdeutschen Hochschulen aus. Das Ergebnis lautet, dass der Teilbereich in eine Bedrängnis geraten ist, die mit dem Qualifizierungsgrad des Studiums ansteigt. Im letzten Teil des Artikels werden Handlungsoptionen diskutiert, die der Subdisziplin wieder einen stärkeren Stellenwert zukommen lassen.' (Autorenreferat)
Die vorliegende Untersuchung setzt sich aus wissenschaftsgeschichtlicher, wirtschaftsgeschichtlicher und kulturhistorischer Sicht mit der Bedeutung großer Nationalökonomen für die Wirtschaftspolitik auseinander. Die Verfasserin vertritt die These, dass Theorien als solche keinen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik haben. Vielmehr werden die Hoffnungen und Enttäuschungen der Rezipienten auf ökonomische Theorien projiziert. Diese Projektionen entfalten ihre praktische - politökonomische - Relevanz in der Interaktion mit verschiedenen Interessen- und Wachstumskonstellationen als mythische Vergrößerungen. Hieraus resultiert ein selten beachtetes Problem für die Untersuchung der Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts: die Rezeption ökonomischer Theorien im Spannungsfeld von Glorifizierung und Verachtung. Drei von besonderer Fluktuation geprägte Rezeptionsgeschichten werden untersucht: die Rezeption von Marx, Keynes und Schumpeter. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, in wie weit eine methodologische Gewichtsverlagerung wirtschaftstheoretischen Denkens von logischen Rationalitätskriterien zu historisch variablen realen Gegebenheiten die praktische Bedeutung der Wirtschaftswissenschaften erhöhen kann. (ICEÜbers)