"Die Folgen der Umweltzerstörung in Japan haben weltweit Aufsehen erregt - über Erfolge der Umweltpolitik, die es auch gibt, ist dagegen kaum berichtet worden. Dabei hat Japan, um den Weg ins 'ökologische Harakiri' zu vermeiden, einige bemerkenswerte umweltpolitische Kraftanstrengungen vollbracht. Die im internationalen Vergleich besonders herausragenden Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Luftreinhaltepolitik, werden dargestellt. Angesichts der in der Bundesrepublik gegenwärtig geführten Diskussion über die Gesundheitsfolgen von Luftverschmutzungen wird auch auf das japanische Kompensationssystem für Gesundheitsschäden - in dieser Art weltweit einmalig - eingegangen. Die technokratischen Elemente der japanischen Umweltpolitik werden herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer Problemverschiebungseffekte untersucht. Dabei wird gezeigt, daß das bestehende Defizit an präventiver Umweltpolitik zur Entstehung neuer Umweltprobleme oder zu Grenzen in bisher erfolgreichen Bereichen führt. Trotz dieser Schwächen wird die japanische Umweltpolitik als beispielhaft eingestuft, weil sie kurz- bis mittelfristig eine erhebliche Minderung der Umweltbelastung erreicht hat, ohne daß volkswirtschaftliche Probleme auftraten." (Autorenreferat)
Vorgelegt wird ein Bericht über ein laufendes Forschungsprojekt zur Wissenschaftspolitik in Deutschland, vor allem in Preußen, in den Jahren 1870 bis 1914. In diesem Zeitraum wurden Kooperationsmuster zwischen Regierung, scientific community und privaten Unternehmern entwickelt, die die Bedeutung der Privatwirtschaft für die Wissenschaftspolitik erheblich stärkten und das bis dahin bestehende Staatsmonopol auf diesem Gebiet beendeten. Der Verfasser skizziert die für die nächste Forschungsphase geplanten quantitativen Untersuchungen. ; The report presents the results of an on-going project on science policy in Germany, particularly in Prussia during 1870 and 1914. During these decades patterns of cooperation between government, the scientific community, and private entrepreneurs were developed which tremendously increased the importance of private industry in matters of science policy and put an end to the monopoly which so far the state had enjoyed in this field. The plans for using quantitative methods in the forthcoming research are outlined.
"In jüngerer Zeit ist verschiedentlich ein antizyklischer Einsatz von Weiterbildung der Arbeitskräfte als konjunkturpolitisches Beschäftigungsinstrument gefordert worden. Man sieht darin eine sinnvolle Alternative zu Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit und zugleich ein Mittel zur Verbesserung der zukünftigen Anpassungsfähigkeit des Arbeitsmarkts. In diesem Aufsatz werden zunächst Überlegungen darüber angestellt, welche konkrete Anforderungen und Ansprüche eine antizyklisch betriebene Weiterbildung an die Betriebe stellt und ob diese, gemessen am betrieblichen Verhalten in der jüngsten Rezession, eingelöst werden. Weiter wird dann gefragt, welche Interessen oder Hindernisse einem antizyklischen Weiterbildungsverhalten der Betriebe möglicherweise entgegenstehen und inwieweit solche Barrieren durch öffentliche Regelung oder finanzielle Untersützung abgebaut werden oder werden könnte. Der Aufsatz basiert auf einer Untersuchung im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprogramms zu betriebs- und sozialpolitischen Aspekten und Problemen betrieblicher Personalplanung, das im Auftrag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF), München, durchgeführt wird." (Autorenreferat)
Der Untersuchungsbericht gliedert sich in zwei Hauptteile: "Teil A setzt sich mit den Hintergründen sowie den engeren und weiteren Zielen des arbeitsmarktpolitischen Programms auseinander. Teil B, der empirische Untersuchungsabschnitt, analysiert Praxis und Wirkungen des Förderschwerpunkts 1 und gibt eine Einschätzung unter einer Vielzahl von Gesichtspunkten. In Teil A versuchen wir eine Klärung und Interpretation von arbeitsmarktpolitischen Zielvorstellungen und Ausgangsprämissen, die im Sonderprogramm enthalten sind. Wir meinen damit nicht nur jene engeren, in den Programmrichtlinien ausdrücklich formulierten Intentionen, sondern auch darüber hinausgehende weiterreichende Zielsetzungen und Aufgaben, die mit einem solchen Programm, wenn man es als Teil öffentlicher Arbeitsmarktpolitik versteht, ebenfalls angesprochen sind. Kapitel 1 gibt Überblickinformationen zu den Zielperspektiven des Gesamtprogramms und über die Inanspruchnahme des Schwerpunkts 1 "Berufliche Qualifizierung". Die Basis bilden Daten aus den Erhebungen der Bundesanstalt für Arbeit (1981) und von Infratest Sozialforschung (1980). In Kapitel II finden sich genauere Angaben über Anlage und Ablauf der Untersuchung (Betriebsauswahl, Vorgehen bei der Empirie usw.) und Informationen zu den in die Untersuchung einbezogenen Betrieben, den dort durchgeführten Maßnahmen und den einbezogenen Arbeitskräften. Kapitel III begründet zunächst aus einer Analyse regionalpolitischer Probleme und Aufgabenstellungen die Notwendigkeit einer regional selektiven Qualifizierungspolitik; anschließend werden Prämissen und Intentionen des Schwerpunkts 1, nämlich Vorbeugung gegen weitere Arbeitsmarktungleichgewichte bzw. Problemgruppenbildung untersucht, schließlich wird im Hinblick auf das Ziel einer langfristigen Beeinflussung der Arbeitsmarktstruktur die These entwickelt, daß Qualifizierung im Betrieb - soweit sie die Möglichkeiten innerbetrieblichen beruflichen Aufstiegs und zwischenbetrieblichen Arbeitsplatzwechsels verbessert - sowohl zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit betriebsinterner Arbeitsmärkte wie der Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarkts insgesamt beitragen kann.