"Ich skizziere zunächst, freilich nur kursorisch, den Stand der deutschsprachigen Geschlechterdebatte, die sich in den vergangenen Jahrzehnten mit der Erklärung des Zusammenhangs von Kapitalismus und Patriarchat befasste. Daran anschließend werde ich geschlechtersensible Erweiterungen des Regulationsansatzes der vergangenen Dekade darstellen und seine Anschlussfähigkeit an die geschlechtertheoretische Debatte abschätzen, um dann das zeitdiagnostische Potenzial der so adaptierten Regulationstheorie für die Transformation von Geschlechterverhältnissen in Ländern des Nordens zu rekapitulieren. Schließlich soll im nächsten Schritt eine feministisch-dekonstruktivistische Zuspitzung der Regulationstheorie vorgeschlagen werden, die die funktionalistischen Verengungen - auch des geschlechtsspezifisch erweiterten Regulationsansatzes - überwinden könnte. Dies kann freilich nur als ein Forschungsprogramm angedeutet werden, das Hinweise auf eine geschlechtertheoretische Erklärung der 'Vielfachkrise' bieten kann." (Textauszug)
In der Tradition des Bielefelder Ansatzes (Subsistenztheorie) stehend versucht Mariam Irene Tazi-Preve nachzuweisen, dass das Patriarchat das Ansinnen verfolge, sich weibliche Gebärfähigkeit anzueignen und weibliche körperliche Fruchtbarkeit durch männliche geistige Schöpfungskraft zu ersetzen. Einen Ausweg aus patriarchaler Ausbeutung sieht die Autorin in der Rückkehr bzw. Hinwendung zum Matriarchat. Die Autorin argumentiert wissenschaftlich unsauber und schottet sich hermetisch gegen Kritik ab, was eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihren Thesen verunmöglicht. ; In the tradition of the Bielefeld approach (subsistence theory), Miriam Irene Tazi-Preve attempts to substantiate the claim that the Patriarchy is attempting to appropriate female parity and to exchange feminine corporeal fecundity with masculine mental creativity. She sees an escape from patriarchal exploitation in the turn towards or return to Matriarchy. The author's arguments are scientifically chaotic in her attempt to hermetically seal herself off from critique, rendering a serious engagement with her thesis impossible.
Diese Festschrift anlaesslich des 70. Geburtstags von Claudia von Werlhof enthaelt deutsch- und englischsprachige Beitraege von langjaehrigen FreundInnen, WeggefaehrtInnen, Geistesverwandten aber auch KritikerInnen der Jubilarin. Sie verdeutlichen, aus welchem internationalen Umfeld und Kontext heraus Claudia von Werlhof die Kritische Patriarchatstheorie begruendet und weiterentwickelt hat. Die enthaltenen Artikel lassen sich in einem breiten Spannungsfeld zwischen Weltsystemanalyse, Subsistenzperspektive, Technik- und Wissenschaftskritik, Patriarchatskritik sowie Matriarchatsforschung einordn
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Spezifische Heldinnen ziehen zu bestimmten Zeiten das Filmpublikum, weiblich wie männlich, an. Dieses Paper betrachtet das Heldinnenideal im zeitgenössischen Gothic-Horrorfilm. Augenmerk liegt dabei auch auf widersprüchlichen Charakteristika, Rollen, Verhaltensweisen der Heldin. Untersuchungsgegenstand sind die ersten beiden Teile der Underworld Filmreihe.
"Der Artikel verfolgt den Anspruch einen Beitrag zur Theoretisierung der Care-Arbeit im patriarchalen Kapitalismus zu leisten. Auf einer abstrakten Ebene wird versucht die permanente Abwertung der Care-Arbeit durch eine Verknüpfung marxistisch-feministischer und psychoanalytischer Perspektiven analytisch fassbar zu machen. Zunächst wird dabei das Wert-Abspaltungstheorem von Roswitha Scholz im Kontext marxistisch-feministischer Debatten, skizziert und kritisiert und in zweifacher Weise (formanalytisch und psychoanalytisch) re-konzeptualisiert Im Ergebnis wird dabei die Marx'sche Wertform als Wert-Abjektionsform konzipiert, die als soziale Form die strukturierende und konstituierende Kraft der Care-Arbeit darstellt und so deren permanente Abwertung erklärt." (Autorenreferat)
Gender Mainstreaming ist eine gleichstellungspolitische Strategie, die daraufhin ausgerichtet ist, sämtliche Entscheidungen in einer Organisation kritisch auf ihre Auswirkungen auf die von geschlechterbezogenen Ungleichheiten unterschiedlich geprägte Lebensrealität von Frauen und Männern zu überprüfen und diesbezüglich bestehende Differenzen abzubauen. Kritik wird u. a. aufgrund der voraussetzungsreichen Umsetzung und der Gefahr, stereotype Geschlechterbilder zu verfestigen, geübt.
Die vorliegende Arbeit entwickelte sich ausgehend von der archäologischen Untersuchung des Mittelpunkts einer Burgengruppe bei der Gemeinde Faedis im Osten des norditalieni-schen Friaul. Der Nukleus dieser von einer Rodungsanlage ausgehenden Burgen – mit Cuc(c)agna namentlich das quasi versteinerte Schlaraffenland – wurde über eine Spanne von 500-600 Jahren bis zur Zerstörung und Aufgabe um 1511 ausgebaut und genutzt. Die Grabungsergebnisse allein wären für ein Forschungsvorhaben angesichts der dicht belegten Burgenlandschaft Friaul unbefriedigend, obwohl sie mit der Erschließung diverser Baukörper und deren Vergangenheit inklusive des Gebäudeinventars für mitunter ziemlich genau ein-zugrenzende Zeiträume aktuellen Interessen an feudaler Wohn- und Repräsentationskultur zuarbeiten oder etwa dem Verständnis zur Nutzung des Umfeldes sowie der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung auf Burgen dienlich sind. Es musste auf das Umfeld und groß-räumige Zusammenhänge wie das Verhältnis zwischen Heiligen Römischen Reich und Italien, Kirche und Patriarchat Aquileia sowie der italienischen Städte bis hin zu Venedig und entsprechenden Konkurrenten ausgegriffen werden, um die Transformationsprozesse des Phänomens hochmittelalterlicher Landesausbau mit ihrer spezifischen Ausprägung im Friaul berücksichtigen zu können. Die verschiedenen Einflüsse spiegeln sich archäologisch in Be-zug zu ländlicher Macht- und Besitzmanifestation wider und es zeigt sich, dass der aus aku-tem Schutzbedürfnis verteidigungsfähige Wohnsitz Cucagna spezifischen Aufgaben zur Ab-sicherung der Landesherrschaft unterworfen war. Die geographisch und mitunter politisch bedingte Grenzsituation spielt dabei nur eine Rolle, da es sich bei Cucagna um das Verwal-tungszentrum einer erst kleinen, bedeutend anwachsenden territorialen Herrschaft handelt. Dabei sind die deutschstämmigen Gründer der Burg keine Siedler des Landesausbaus unter den überwiegend slawischen Bewohner des Umfeldes. Es handelt sich vielmehr um Auftrag-nehmer, die in der Umsetzung ihrer Aufgaben als nachträglich etablierte Herrschaftselite hier den funktionalen Neuansatz im Befestigungswesen des 11. Jh. vollzogen. In die Arbeit flossen mangels entsprechender Beiträge zur Erforschung der zentralen Region zudem for-schungsgeschichtliche Betrachtungen bis hin zu den aktuellen Bedingungen ein, um struktu-relle Zusammenhänge objektiv bewerten zu können. Die ergänzende Vorlage spezifischer Funde soll mit den behandelten übergeordneten Themen die Diskussion anregen, welcher Platz dem Friaul im mittelalterlichen Europa einzuräumen ist und was Archäologie auf Burgen noch zu landesgeschichtlicher Forschung und der Vervollständigung unseres Wissens zum Mittelalter beitragen kann. ; This current work was put together at the end of an archaeological examination of the centre of a castle grouping in the municipality Faedis in the east of Friuli in northern Italy. The centre point of these forts origin from a forest cleared area with Cuc(c)agna itself denoting a reified `land of plenty´ was extended and used for around 500-600 years before its destruction in 1511. Simply recording the results of the excavations alone would have be unsatisfactory given the rich castle landscape in Friuli. Although various buildings and their histories, includ-ing the inventory, were placed in particular time periods, the area remained nonetheless sig-nificant for current interest on feudal living and the representation of culture and for related interest in past use of the environment as well water and food supply in castles. In order to see the transformational processes of High Middle Age land development and its specific expression in Friul, we had to consider the relationship between the Holy Roman Empire and Italy, the church and the patriarchy Aquileia as well as the Italian cities including Venice and other waring or competing cities. These discrete influences can be archaeologically substan-tiated in respect of the rural power dynamic and objects and property possessed by the deni-zens. They further demonstrates that in order to receive much needed protection, the de-fendable residence of Cucagna had certain duties to secure sovereignty for the regional powers throughout the local area. Importantly, the geographical and political importance of the border area was only one of a number of important factors in the castle's development as Cucagna was in fact an administrative centre of an initially small but later much larger territo-rial power. Therefore, the ethnic German founders of the castle should not be considered as settlers who, along with the Slavonic majority, cultivated the region. Rather, they should be considered as contractors who worked with the subsequently installed powerful elite to fortify and secure the area according to the latest 11 century technology. Due to the lack of corre-sponding research material on the region, my work covers historical observations and con-temporary conditions in order to view the structural context objectively. The supplementary presentation of specific finds together with the primary topics mentioned above are intended to stimulate the discussion on the true position of Friuli within medieval Europe. Furthermore, this work will also look at the importance of castles for research on rural and national histories as well as their importance for broadening our knowledge of the Middle Ages.
Die vorliegende Arbeit entwickelte sich ausgehend von der archäologischen Untersuchung des Mittelpunkts einer Burgengruppe bei der Gemeinde Faedis im Osten des norditalieni-schen Friaul. Der Nukleus dieser von einer Rodungsanlage ausgehenden Burgen – mit Cuc(c)agna namentlich das quasi versteinerte Schlaraffenland – wurde über eine Spanne von 500-600 Jahren bis zur Zerstörung und Aufgabe um 1511 ausgebaut und genutzt. Die Grabungsergebnisse allein wären für ein Forschungsvorhaben angesichts der dicht belegten Burgenlandschaft Friaul unbefriedigend, obwohl sie mit der Erschließung diverser Baukörper und deren Vergangenheit inklusive des Gebäudeinventars für mitunter ziemlich genau ein-zugrenzende Zeiträume aktuellen Interessen an feudaler Wohn- und Repräsentationskultur zuarbeiten oder etwa dem Verständnis zur Nutzung des Umfeldes sowie der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung auf Burgen dienlich sind. Es musste auf das Umfeld und groß-räumige Zusammenhänge wie das Verhältnis zwischen Heiligen Römischen Reich und Italien, Kirche und Patriarchat Aquileia sowie der italienischen Städte bis hin zu Venedig und entsprechenden Konkurrenten ausgegriffen werden, um die Transformationsprozesse des Phänomens hochmittelalterlicher Landesausbau mit ihrer spezifischen Ausprägung im Friaul berücksichtigen zu können. Die verschiedenen Einflüsse spiegeln sich archäologisch in Be-zug zu ländlicher Macht- und Besitzmanifestation wider und es zeigt sich, dass der aus aku-tem Schutzbedürfnis verteidigungsfähige Wohnsitz Cucagna spezifischen Aufgaben zur Ab-sicherung der Landesherrschaft unterworfen war. Die geographisch und mitunter politisch bedingte Grenzsituation spielt dabei nur eine Rolle, da es sich bei Cucagna um das Verwal-tungszentrum einer erst kleinen, bedeutend anwachsenden territorialen Herrschaft handelt. Dabei sind die deutschstämmigen Gründer der Burg keine Siedler des Landesausbaus unter den überwiegend slawischen Bewohner des Umfeldes. Es handelt sich vielmehr um Auftrag-nehmer, die in der Umsetzung ihrer Aufgaben als nachträglich etablierte Herrschaftselite hier den funktionalen Neuansatz im Befestigungswesen des 11. Jh. vollzogen. In die Arbeit flossen mangels entsprechender Beiträge zur Erforschung der zentralen Region zudem for-schungsgeschichtliche Betrachtungen bis hin zu den aktuellen Bedingungen ein, um struktu-relle Zusammenhänge objektiv bewerten zu können. Die ergänzende Vorlage spezifischer Funde soll mit den behandelten übergeordneten Themen die Diskussion anregen, welcher Platz dem Friaul im mittelalterlichen Europa einzuräumen ist und was Archäologie auf Burgen noch zu landesgeschichtlicher Forschung und der Vervollständigung unseres Wissens zum Mittelalter beitragen kann. ; This current work was put together at the end of an archaeological examination of the centre of a castle grouping in the municipality Faedis in the east of Friuli in northern Italy. The centre point of these forts origin from a forest cleared area with Cuc(c)agna itself denoting a reified `land of plenty´ was extended and used for around 500-600 years before its destruction in 1511. Simply recording the results of the excavations alone would have be unsatisfactory given the rich castle landscape in Friuli. Although various buildings and their histories, includ-ing the inventory, were placed in particular time periods, the area remained nonetheless sig-nificant for current interest on feudal living and the representation of culture and for related interest in past use of the environment as well water and food supply in castles. In order to see the transformational processes of High Middle Age land development and its specific expression in Friul, we had to consider the relationship between the Holy Roman Empire and Italy, the church and the patriarchy Aquileia as well as the Italian cities including Venice and other waring or competing cities. These discrete influences can be archaeologically substan-tiated in respect of the rural power dynamic and objects and property possessed by the deni-zens. They further demonstrates that in order to receive much needed protection, the de-fendable residence of Cucagna had certain duties to secure sovereignty for the regional powers throughout the local area. Importantly, the geographical and political importance of the border area was only one of a number of important factors in the castle's development as Cucagna was in fact an administrative centre of an initially small but later much larger territo-rial power. Therefore, the ethnic German founders of the castle should not be considered as settlers who, along with the Slavonic majority, cultivated the region. Rather, they should be considered as contractors who worked with the subsequently installed powerful elite to fortify and secure the area according to the latest 11 century technology. Due to the lack of corre-sponding research material on the region, my work covers historical observations and con-temporary conditions in order to view the structural context objectively. The supplementary presentation of specific finds together with the primary topics mentioned above are intended to stimulate the discussion on the true position of Friuli within medieval Europe. Furthermore, this work will also look at the importance of castles for research on rural and national histories as well as their importance for broadening our knowledge of the Middle Ages.