Philosophiegeschichte schreiben
In: Idealismus in praktischer Absicht
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In: Idealismus in praktischer Absicht
In: Technologien der Macht: zu Michel Foucaults Staatsverständnis, S. 19-37
Der Autor rekonstruiert in seinem Beitrag Foucaults Theorie der Macht, ihre Quellen und ihre Entwicklung. Bei Foucault findet eine grundsätzliche Umdeutung des Machtverständnisses statt: weg von der Verfügungsgewalt des Einzelnen und hin zu einer komplexen Selbststeuerung uns entzogener und anonymer Machtverhältnisse. Der Vorschlag Foucaults zur Reformulierung kann als einer der radikalsten in der Philosophiegeschichte gelten. Der Autor geht der Frage nach, in welchem Verhältnis diese Analyse von Macht mit einer möglichen Kritik steht und zeigt auf, von welchen anderen Machtkonzepten sich Foucault abgrenzt. Einbezogen werden auch Diskurse und Entwicklungen, die zu Lebzeiten Foucaults erst im Entstehen waren. Den Abschluss des Beitrags bilden Überlegungen zu den Wirkungen Foucaults nach der Jahrtausendwende. (ICB2)
In: Politische Identität - visuell, S. 27-42
Die Frage nach der Konstitution des Subjekts kann als eine der grundlegenden Fragen der Philosophiegeschichte und der politischen Theorie bezeichnet werden. Jürgen Habermas hat vor allem in seinem Aufsatz "Individuierung durch Vergesellschaftung" (1989) einen eigenen Subjektbegriff entwickelt, wodurch die systematische Bedeutung der Abkehr von der philosophischen Tradition der Reflexionsphilosophie und des methodischen Individualismus deutlich wird. Die Begriffe "Selbstbewusstsein", "Individualität" und "Identität" werden dort nach Ansicht von Habermas ausschließlich im Rückbezug des Subjekts auf sich selbst rekonstruiert und nicht als durch ein anderes Subjekt vermittelt gedacht. Der Autor verdeutlicht in seinen Anmerkungen zum Identitätsbegriff bei Habermas zunächst die Rolle der Visualität in der Reflexionsphilosophie. Er interpretiert anschließend Hegels Vermittlungsgedanken als einen systematischen Wendepunkt, durch den die visuelle Metapher ihrer intuitiven Kraft beraubt wird. Er stellt den hegelschen Vermittlungsbegriff ferner in den Zusammenhang von Meads behavioristischem Erklärungsmodell der Identität, um die Bedeutung dieser Synthese für Habermas' Überwindung des Subjekt- und Identitätsbegriffs der Reflexionsphilosophie zu verdeutlichen. Im letzten Teil seines Beitrags skizziert er die politischen Implikationen der Transformation von Visualität in Verbalität. (ICI2)