Literatur in Namen der Umwelt?
In: Neue soziale Bewegungen - und ihre gesellschaftlichen Wirkungen, S. 217-235
Manfred Gsteiger beschäftigt sich in dem Beitrag mit den Merkmalen einer ökologischen Aspekte berücksichtigenden Literatur. Seine Überlegungen weisen zwei Schwerpunktthemen auf. Themengebiet eins beinhaltet einen ausführlichen Überblick zur Frage des Verhältnisses von "Mensch und Natur" in der Literatur des Aufklärungszeitalters. In diesem Zusammenhang kommt der Verfasser zu dem Ergebnis, daß in der Literatur dieser Zeit - bspw. bei Goethe, Rousseau oder Kant - das Thema "Mensch und Natur" hinreichend berücksichtigt wurde, diese sprachlich und stilistisch jedoch keine Besonderheiten aufweise, die die Anwendung des Begriffs "Umweltliteratur" rechtfertige. Die Frage des Verhältnisses von moderner Literatur der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zur Ökologie bildet das zweite Hauptthema. Vornehmlich auf der Grundlage zeitgenössischer schweizerischer Literatur, so den Werken Remo Fasanis, Gustave Raud, Maurice Chappaz u. a., verdeutlicht Gsteiger die relevanten inhaltlich-thematischen und stilistischen Merkmale einer im Dienste der Ökologie stehenden Literatur. Der Beitrag endet mit der abschließenden Zusammenfassung dieser Merkmale sowie mit einer Stellungnahme zum Verhältnis von "Umweltliteratur" und "neuen" sozialen Bewegungen. (TR)