Europa und die Politik: (k)ein Thema für die Jugend?
In: Vom Gelingen und Scheitern politischer Bildung: Studien und Entwürfe, S. 459-467
In den politischen Orientierungen und im gesellschaftlichen Engagement von Jugendlichen haben sind in den letzten 20 Jahren deutliche Änderungen vollzogen. Erklärt werden diese zum einen als "Politikverdrossenheit", zum anderen mit der gestiegenen Bereitschaft zu sozialem und politischem Engagement. Für beide Auffassungen lassen sich empirische Belege finden. Theoretisch betrachtet legt die erstgenannte Position ein traditionelles Politikverständnis zu Grunde, das die Funktionsfähigkeit repräsentativer Demokratien in den Mittelpunkt stellt, während die zweite Position ein entgrenztes Politikverständnis aufweist. Ein Blick auf die "parteiferne" EU zeigt, dass das Interesse der Jugendlichen hier ebenso gering ist wie für den nationalen politischen Parteienbetrieb. Insgesamt muss der Rückzug der Jugend von der Politik mit Besorgnis gesehen werden. (ICE2)