Aus d. Franz. übertr., nach der 2. Aufl. Mit Anmerkungen und Zusätzen versehen von A. Wagner ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Sc.mil. 219 g
Cover -- I. Symbolische Gewalt, Politik und Staat: Grundlagen -- Pierre Bourdieu und das politische Denken -- Pierre Bourdieu und die demokratische Politik. Einige Anmerkungen -- Das Machtdreieck: Staat - Macht - Legitimität. Bourdieus Versuch, die verborgenen Mechanismen der Macht zu entschlüsseln -- Gesellschaftlich und kollektiv bindende Entscheidungen. Zum Verhältnis von Politik und Staat bei Pierre Bourdieu -- II. Soziale Felder, soziale Kämpfe, politische Projekte und theoretische Alternativen -- Symbolische Gewalt und die Aufteilung des Sinnlichen. Widersprüche und Gemeinsamkeiten in den bildungs- und wissenstheoretischen Überlegungen Pierre Bourdieus und Jacque Rancières -- Arbeit und symbolische Gewalt im Zeitalter von ,Hartz IV' und aktivierendem Sozialstaat -- Der Kampf um Arbeitszeitverkürzung als ein Kampf um symbolische Gewalt -- Transformationen männlicher Herrschaft. Symbolische Gewalt, Geschlecht und Staatlichkeit bei Pierre Bourdieu -- "Stunde des Raubtiers". Pierre Bourdieu, der Landnahme-Staat und die gefährlichen Klassen -- Symbolische Revolutionen und progressiver Etatismus. Pierre Bourdieus politisches Denken -- Autoren/Autorinnen
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Die schon im Hochmittelalter einsetzende Differenzierung von Religion und Politik, von sacerdotium und regnum, gehört zu den entscheidenden Triebkräften der europäischen Moderne. Dabei verlief diese 'Differenzierung' höchst vielschichtig und widersprüchlich. Bis weit in das 19. Jahrhundert führte sie in Deutschland nicht zu einem säkularen, sondern eher zu einem konfessionellen Staat. Erst im 20. Jahrhundert entstanden Konzepte einer religionsfreien Politik des Staates, die sich am Leitbild einer 'fördernden Neutralität' gegenüber den Religionen orientieren (Original übernommen).
Ausgehend von N. Luhmanns systemtheoretischen Annahmen zum Verhältnis von "Gesellschaftsstruktur und Semantik" wird der Zusammenhang von politischem und publizistischem System untersucht. Bezogen auf die politische Kommunikation wird der "Staat" als die Semantik des Politischen verstanden, der in unterschiedlichen Formen auftritt: (1) als Selbstbild der Politik (der "Staat der Politik"), (2) als Fremdbild in den Medien (der "Staat der Medien" bzw. des Fernsehens).(DY)
"Mit Blick auf die Genese des Staates und der Politik aus der Verantwortung gilt es zu beachten, dass die politisch wahrgenommene Verantwortung nicht allen Ansprüchen, die aus individuellen und sozialen Kontexten an sie gerichtet werden, gerecht werden kann. Der Autor macht deutlich, dass die Gerechtigkeit der Politik gerade darin besteht, ein Bewusstsein für die Unmöglichkeit einer derart umfassenden Verantwortung zu entwickeln. Politische Amtsträger und Bürger sind dabei gleichermaßen in ein Verantwortungsverhältnis eingebunden, in dem die Bedürfnisse der anderen Menschen und das Wohl der Allgemeinheit prinzipiell Vorrang vor der Sorge um sich selbst haben. Dies gilt in besonderem Maße für die politischen Amtsträger, die dazu verpflichtet sind, Verantwortung für andere zu tragen, weil sie von diesen in die politische Verantwortung eingesetzt wurden. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass der Staat sich seines Fundamentes beraubt, wenn er vorrangig an die Eigenverantwortung des einzelnen appelliert und dabei übersieht, dass diese im politischen Gemeinwesen ohne die Verantwortung für andere schlechterdings undenkbar ist. Denn erst aus der Antwort auf Ansprüche von anderen gehen politische Institutionen und Institutionen der Gerechtigkeit hervor." (Autorenreferat)