Educational policies, ideologies, politics and aims as a basis for social differentiation
In: Bildung und soziale Differenzierung in der Gesellschaft., S. 73-89
Der vorliegende Beitrag bezieht sich auf das höhere Bildungswesen und entwickelt drei Thesen: (1) Bildung ist und war schon immer ein politischer Akt. Entweder wurde Bildung als ein politischer Akt zur Erhaltung oder zur Umstrukturierung der bestehenden sozialen Gesellschaftsformen benutzt; (2) Humanismus und Liberalismus haben entsprechende Parallelen in ihren politischen Ideologien, wie Konservatismus und Neo- Konservatismus, Liberalismus und Neo-Liberalismus, Neue Rechte und Neue Linke und diese wirken sich auf die sozialen Strukturen der gesellschaftlichen Differenzierung aus; (3) Die politischen Ideologien mit den entsprechenden bildungspolitischen Zielen fördern neue Eliten und dadurch eine soziale Differenzierung. Diese Thesen werden aus der Perspektive der Umstrukturierung des Hochschulwesens in den letzten Jahrzehnten des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts unter Bezugnahme der dominierenden ideologischen und politischen Aspekte der Hochschulbildung zur Diskussion gestellt. Der Beitrag charakterisiert zugleich die Bildung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als einen politischen Akt, wobei das höhere Bildungswesen als eine private oder öffentliche Institution zur wissenschaftlichen und professionellen Wissensvermittlung zum Nutzen des Einzelnen zur Debatte gestellt wird. Daraus wird die Frage abgeleitet, welche politischen und sozialphilosophischen Ideologien als Regelungsmechanismen die höhere Bildung beeinflussen. (ICI2).