Politische Kultur
In: Demokratien des 21. Jahrhunderts im Vergleich, S. 175-202
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In: Demokratien des 21. Jahrhunderts im Vergleich, S. 175-202
In: Politische Wissenschaft und politische Ordnung, S. 279-291
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 28, Heft Sh. 18, S. 49-60
ISSN: 0032-3470
In dem Beitrag geht es um die theoretische Neubesinnung der politischen Kulturforschung. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit den herrschenden Konzeptionen von Politischer Kultur werden Begriffe wie Zivilreligion und andere verwandte Begriffe in das Paradigma der politischen Kultur integriert. Um die Probleme der Politischen Kulturforschung besser einordnen zu können, wird zunächst ein Blick auf die ursprüngliche Fragestellung der politischen Kulturforschung geworfen. Der theoretische Status des Konzepts "Politische Kultur" wird erörtert. Das systemanalytische Konzept der politischen Kultur wird kritisiert, weil es die entscheidenden Kristallisationspunkte der Gemeinsamkeit im soziokulturellen Ordnungsgefüge einer Gesellschaft nicht erfaßt. Deshalb wird ein Konzept der Politischen Kultur vorgestellt, das aus dem für eine Gesellschaft konstitutiven Selbstverständnis ihrer Ordnung erwächst. Als zentrale Variable im politischen Kultursystem wird der politische Symbolismus herausgearbeitet. Auf dieser Grundlage wird Politische Kultur als das ordnende Strukturprinzip der gemeinsamen Welt einschließlich der ökonomischen, sozialen und herrschaftlichen Aspekte verstanden. Das führt zu der Frage nach den Konstitutionsprinzipien einer politischen Kultur als sozialem Sinngebilde. (KW)
In: Politikwissenschaft: Begriffe - Analysen - Theorien ; ein Grundkurs, S. 111-154
In diesem Beitrag wird am Beispiel der deutschen Politikgeschichte politische Kultur als historisch-politisches Problem dargestellt. Zunächst wird der Begriff "politische Kultur" erörtert. Es wird dargelegt, daß in Deutschland traditionell ein antagonistisches Verhältnis zwischen Politik und Kultur, Macht und Geist besteht. Ebenso grenzt sich "Kultur" in Deutschland traditionell von Zivilisation ab. Anschließend werden grundlegende Konfliktthemen und Strukturmerkmale behandelt. Dabei werden die Konfessionalisierung, die Bürokratisierung, die Ideologisierung, die Demokratisierung und die Faschisierung der Politik diskutiert. Zum Verständnis unserer heutigen politischen Kultur werden die politische Kultur im deutschen Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im Faschismus untersucht. Für die Bundesrepublik wird ein Wandel in der politischen Kultur festgestellt. Die Ansätze gesellschaftlicher Demokratisierung sind unverkennbar, aber die Demokratie hat ihre Bewährung wahrscheinlich noch vor sich. (GF)
Sofern die schwache Datenbasis überhaupt Verallgemeinerungen zuläßt, entspricht die lokale Politische Kultur der Bundesrepublik weitgehend den Anforderungen an eine demokratische Staatsbürgerkultur: Die Mehrheit der Bevölkerung vertraut der Exekutive, und sie hält sich selbst für fähig, das Handeln der lokalen politischen Führung zu beeinflussen. Den politischen Parteien bringt sie mehr positive als negative Gefühle entgegen. Mit zunehmender Gemeindegröße schwächt sich das Vertrauen zur Exekutive graduell ab, die Einschätzung der politischen Parteien wird positiver und das Kompetenzbewußtsein der Bürgerinnen und Bürger steigt. Die Balance verschiebt sich also von einer traditionellen Untertanenorientierung zu einer partizipativen, konfliktorientierten Politischen Kultur.
BASE
In: Experiment: Politische Kultur: Berichte aus einem neuen gesellschaftlichen Alltag, S. 26-43
In dem Beitrag werden Sozialisation, Kultur und Politik als wesentliche Erfahrungsfelder der gesellschaftlichen Wirklichkeit in einer Weise betrachtet, die es ermöglicht, nicht nur deren aktuelles So-Sein strukturell nachzuvollziehen, sondern vor allem die hinter Wesen und Erscheinung des real Gegebenen verborgenen Potenzen für eine Entwicklung zum Besseren hin umrißhaft freizulegen. Im Gegensatz zu taditionalistischen Denkansätzen mit ihrer Abgrenzung der Kultur gegenüber der Gesellschaft wird ein emanzipatorischer Kulturbegriff entwickelt, der Kultur als historisch-gesellschaftlich gewordene Lebensweise betrachtet. Die Komplexität der politischen Kultur, die im Zusammenhang von Kultur, Politik und Sozialisation ausgedrückt wird, wird deutlich. Vor diesem Hintergrund wird politische Sozialisation als Bedingungsvariable für eine gelingende politische Kultur analysiert, politische Kultivierung als Sozialisationsprozeß. Abschließend wird auf die Bedeutung einer kritischen Theorie für die politische Kultur hingewiesen. (KW)
In: Identität und politische Kultur, S. 110-126
Der Autor plädiert für ein breites Verständnis des Forschungskonzeptes über politische Kultur, worunter er in einer ersten Annäherung die für eine soziale Gruppe maßgebenden Grundannahmen über die politische Welt und damit verknüpfte operative Ideen versteht, soweit sie sich mental und/oder habituell herauskristallisiert haben. Politische Kultur manifestiert sich demnach einerseits als "Weltbild", welches das politische Denken bestimmt, und andererseits als "ungeschriebene Verfassung", die das öffentliche Reden und Handeln der Gruppenmitglieder konditioniert. Politische Kultur stellt sich insgesamt als ein mit Sinnbezügen gefüllter politischer Denk-, Handlungs- und Diskursrahmen dar, innerhalb dessen sich das Denken, Handeln und öffentliche Reden politischer Akteure vollzieht. Der Autor diskutiert einige Grundannahmen über das Wesen und die Aufgaben von Politik, er skizziert Forschungsansätze der politischen Kulturforschung und die verschiedenen Arten politisch-kultureller Orientierung, er reflektiert die Bedeutung von politischer Kultur als Praxis und Prozess und umreißt abschließend Perspektiven der Forschung. (ICI2)
In: Experiment: Politische Kultur: Berichte aus einem neuen gesellschaftlichen Alltag, S. 93-104
Unter politischer Kultur im Betrieb werden die alternativen Ideen und Aktivitäten der abhängig Beschäftigten bei der Organisierung ihrer sozialen Beziehungen verstanden. D.h. der Betrieb wird als Lern- und Erfahrungsort untersucht, an dem sich politische Kultur bildet und von dem Veränderungen der politischen Kultur ausgehen. Vor diesem Hintergrund wird mit einem Blick in die Geschichte an die umfassenden und immer noch aktuellen Formen und Inhalte politischer Kultur erinnert, die die Arbeitenden unmittelbar nach Kriegsende 1945 beim Wiederaufbau ihrer Betriebe, Wohnungen und Stadtteile entwickelt haben. Dann werden die Versuche des Forschungs- und Aktionsprogramms "Humanisierung des Arbeitslebens" der 70er Jahre betrachtet, menschengerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen durch betriebliche Maßnahmen der Qualifizierung und der Beteiligung. Dieses Programm wird als wichtige Voraussetzung für eine politische Kultur im Betrieb angesehen. Als mutmachendes Beispiel der kooperativen Selbsthilfe aus den 80er Jahren wird die Besetzung und Übernahme der Kölln Zucker GmbH in Euskirchen durch ihre Belegschaft - unterstützt von ihren Familien, den bäuerlichen Rohstofflieferanten sowie solidarischen Gewerkschaftern und Umweltschützern - vorgestellt. Die Schritte für das Gelingen einer politischen Kultur des Betriebes werden aufgezeigt. (KW)
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 35, Heft 3, S. 225-235
"Der Beitrag geht von einem Verständnis von Politischer Kultur aus, das im Wesentlichen von Almond, Verba und Powell bestimmt wird. Dabei wird die Existenz von Subkulturen territorialer und nicht-territorialer Art ebenso hervorgekehrt wie die Bedeutung von Konfliktlinien ('cleavages') für die Entwicklung politischer Identitäten. Die Aspekte des Fehlens einer umfassenden Politischen Kultur Europas (bzw. der Europäischen Union) werden beschrieben. Auf Österreich eingehend, arbeitet der Artikel die Elemente des Wandels der Merkmale heraus, die lange Zeit hindurch als spezifische Eigenschaften der Politischen Kultur Österreichs gegolten haben. Die abnehmende Bedeutung der Subkulturen steht für eine Transformation der politischen Sozialisation und für einen Rückgang traditioneller politischer Loyalitäten. Dabei wird auch die Rolle der österreichischen Kulturpolitik und der kulturellen Hegemonie diskutiert." (Autorenreferat)
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 10, Heft 1, S. 28-31
ISSN: 0340-2304
Unter politische Kultur werden die spezifischen Muster von Orientierungen und Einstellungen sowie von mehr oder weniger bewußt akzeptierten Werten und Normen gegenüber dem politischen System und den politischen Aktivitäten verstanden. Im allgemeinen geht die Literatur von einem Stadt-Land-Kontinuum aus: Danach gibt es weder eine ländliche noch eine städtische politische Kultur, sondern lediglich leicht differenzierte Kulturinhalte. Demgegenüber werden Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen im Wählerverhalten, in den Identifikationsmustern und in institutionellen Gegebenheiten betont. In kleinen Gemeinden werden öffentliche und private Angelegenheiten nicht als prinzipiell voneinander getrennt verstanden. Nicht zuletzt deshalb wird Lokalpolitik noch immer als unpolitisch empfunden. Dazu kommt das Streben nach Identifikation mit dem eigenen Ort, der als engere Heimat empfunden wird. Es wird die These vertreten, derzufolge die Städte einen dauernden Entwicklungsvorsprung haben und die ländliche Bevölkerung entsprechend benachteiligt ist. (GB)
In: Politik: eine Einführung, S. 201-252
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung bilden die Eigenschaften der lokalen politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland und ihre Bedeutung für die Analyse kommunalpolitischer Strukturen und Prozesse. Mittels eines politikwissenschaftlichen Analysekonzeptes (das der politischen Kultur) wird die kommunale Wirklichkeit widergespiegelt. Als politische Kultur werden die Summe der Wertorientierungen und Einstellungen der Bevölkerung zum politischen System sowie bestimmte Muster, wie diese erworben (durch politische Sozialisation) und in politisches Handeln umgesetzt werden, verstanden. Thematisiert wird die lokale Politik als Kristallisationspunkt von Einstellungen des Individuums zur Politik. Aus der Untersuchung lassen sich folgende Aussagen über die Eigenschaften der lokalen politischen Kultur der Bundesrepublik ableiten: (1) Die einschneidenden gesellschaftlichen Veränderungen und die weitreichende Neuordnung des kommunalen Gebietsbestandes haben die Integrationsfunktion der Kommunen deutlich geschwächt. (2) Die kommunale Selbstverwaltung zeichnet sich im Vergleich mit der staatlichen Politik durch eine besondere Bürgernähe aus. (3) Das für die deutsche Selbstverwaltungstradition typische Spannungsverhältnis zwischen Parteipolitik und angeblicher Verwaltungsrationalität besteht in den Gemeinden tendenziell fort. (4) Es ergeben sich keine Hinweise auf besondere demokratisch-partizipative Defizite der lokalen politischen Kultur. (5) Die Vorstellungen der Bürger kleiner Gemeinden von Kommunalpolitik sind stark traditionsverhaftet. Die lokale politische Kultur der Bundesrepublik erweist sich als ein integrierter Bestandteil der nationalen politischen Kultur. Die Einbindung der Kommunen in den demokratischen Staatsaufbau blieb nicht auf die formal-institutionelle Ebene beschränkt, sondern sie wurde offenkundig von der Bevölkerung angenommen. In dem Aufsatz sind fünf Übungsaufgaben integriert. (psz)