Das Ende des Liberalismus?
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 45, Heft 43, S. 24-31
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 45, Heft 43, S. 24-31
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
Martin Schössler unternimmt eine Neuerschließung des Denkens des französischen Publizisten und Politikers Alexis de Tocqueville. Dessen Interpretation der modernen Demokratie, Über die Demokratie in Amerika, lieferte bereits 1835 eine hellsichtige Vorausschau auf die tief greifenden, oftmals als ambivalent empfundenen Veränderungen der Lebenswirklichkeit in einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung marktwirtschaftlicher Prägung. Dabei hat Tocqueville als erster erkannt, dass sich in der Demokratie die Grundlagen repräsentativer Herrschaft stets neu über das Grundverständnis ihrer Bürger herausbilden. Der Autor befasst sich mit der Frage, wie Tocqueville sein Theoriemodell jenseits seines analytischen Talents zu einer systematischen, von einer erkennbaren Methodik gestützten Vorausschau des "demokratischen Zeitalters" entwickeln konnte. Der Inhalt Erfahrungsräume einer demokratischen Gesellschaft Paradigma und Theoriebildung bei Tocqueville Objektivierung des Erfahrungswissens Sein und Selbst, Teilhabe und Progression Teilhabe als Modell Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Politikwissenschaft, Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Staatswissenschaften und Volkswirtschaft Wissenschaftliche Politikberatung, Stiftungen/Think Tanks, NGOs, JournalistInnen Der Autor Martin Schössler ist Managing Partner bei einer auf Wachstumsstrategien spezialisierten Beratungsfirma sowie Teilhaber an jungen Unternehmen. Zuvor war er bei "The Economist" in London und Frankfurt tätig
Saʻadeh and the concept of regional nationalism / Nassif Nassar -- Union in life : Saʻadeh's notion of the socio-economic cycle / Inʻam Raad -- Saʻadeh and Syrian nationalism / Robert D. Sethian -- Saʻadeh and the greater Syria scheme / Adel Beshara -- Saʻadeh and the recovery of antiquity : the evolution of nations in macro-history / Dennis Walker -- Saʻadeh and Lebanon : a historical perspective / Edmond Melhem -- Some distinguishing aspects of Saʻadeh's thought / Adel Daher -- Secularism in Saʻadeh's thought / Rabeeʻh Debs -- Saʻadeh's philosophical doctrine / Adnan Amshi -- Saʻadeh's conception of religion / Nasri al-Sayegh -- Saʻadeh : the expatriate critic and man of letters / Rabiʻa Abifadel -- Saʻadeh's views on literature and literary renovation / Mohamad Maatouk -- Saʻadeh and national democracy / Sofia A. Saʻadeh -- Saʻadeh and Marxism / Moueen Haddad.
Der U.S.-Publizist und -Politikberater wendet sich entschieden gegen die weit verbreitete Auffassung, "Wahrheit" sei nicht objektivierbar. Seine "Verteidigung der Wahrheit" setzt zum einen auf eine Verständigung darüber, was Wahrheit ist, insbesondere in Philosophie (u.a. Platon, Montaigne, Bacon, Locke, Peirce, Popper), Politik und Medien. Zum anderen wendet er sich gegen die Auffassung, Wahrheit werde individuell "gefunden" und könne durch eine Vielzahl gleicher Auffassungen "tribalistisch" bestimmt werden. Vielmehr sei Wahrheit stets das Ergebnis einer kollektiven Anstrengung, auf der Grundlage akzeptierter Regeln und Verfahren einen Sachverhalt und diesbezügliche Aussagen zu überprüfen. Dabei sei dieser Prozess niemals abgeschlossen. - Brillante Einführung mit vielen medien- und ideengeschichtlichen Bezügen. Seine Vorschläge zur Einhegung der sozialen Netzwerke (u.a. "Wahrheits-Button", externe Kontrollgremien) werden hingegen nicht jeden überzeugen. Der Exkurs zur "Cancel Culture" behandelt ausschliesslich die U.S.-Verhältnisse. - Nach dem Sammelband "Und woran zweifelst du?" (2019). (3)
Was ist eine Verschwörungstheorie? Wer glaubt daran und warum? Welche Folgen ergeben sich daraus für Gesellschaft, Politik, Gesundheit und Social Media? Der Band betrachtet das Phänomen des Verschwörungsglaubens aus verschiedenen psychologischen Blickwinkeln und stellt diese in einen interdisziplinären Diskurs. Leserinnen und Leser erhalten so einen Überblick über die aktuelle Forschung zu Verschwörungsnarrativen, inklusive der so wichtigen Widersprüche, Uneinigkeiten und Debatten.Der erste Teil des Bandes beleuchtet die kognitiven Grundlagen von Verschwörungstheorien und den Einfluss von kognitiven Verzerrungen. Es wird der Frage nachgegangen, wie ein verschwörungstheoretisches Weltbild im Lebensverlauf entstehen kann. Zudem wird die Rolle von Verschwörungsglauben im politischen Diskurs, den sozialen Medien und in Bezug auf das persönliche Gesundheitsverhalten diskutiert. Auch wird auf Möglichkeiten und Grenzen von Interventionen gegen Verschwörungsglauben eingegangen. Im zweiten Teil des Bandes werden diese psychologischen Perspektiven in eine produktive Reibung mit anderen Fächern gebracht. Beiträge aus Philosophie, Geschichtswissenschaft, Linguistik und Kommunikationswissenschaft beleuchten die psychologischen Überlegungen kritisch oder reflektieren die Begrenztheit der psychologischen Methoden. Den Abschluss bildet ein Beitrag zur weltanschaulichen Beratung von Verschwörungsgläubigen und ihren Angehörigen. Der Band vermeidet vorschnelle Vereinfachungen und verfolgt das Ziel, das Phänomen des Verschwörungsglaubens in all seinen Nuancen zu begreifen und weder in die Falle zu tappen, Verschwörungsglauben und seine Konsequenzen a priori zu verdammen, noch diesen zu verharmlosen
Ob Klimawandel, Flüchtlingsbewegungen, Armut, Ressourcenknappheit, Urbanisierung oder Stress am Arbeitsplatz - Resilienz ist das Modewort unserer Zeit. Der vorliegende Band skizziert Potentiale und Grenzen dieses Begriffs und reflektiert gegenwärtige Konzeptualisierungen und Anwendungen. Neu ist, dass die unterschiedlichen Resilienzverständnisse nicht nur vorgestellt, sondern interdisziplinär aufeinander bezogen werden. Ziel ist es, den Resilienzdiskurs kritisch zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Diese Auseinandersetzung regt zur Formulierung von normativen Fragen an, deren Beantwortung wichtig ist, um neue Perspektiven auf zukünftige Transformationen und Veränderungen zu erhalten. Der Inhalt • Normative Aspekte von Resilienz • Kritische Reflexion des Resilienzbegriffs und seiner Geschichte • Wandel und Transformation • Kompetenzen zur Bewältigung von Wandel • Zukunftsgestaltung • Bildung und Resilienz • Resilienz und Wandel der Arbeit • Resilienz und Medienkompetenz Die Zielgruppen • Sozial- und Geisteswissenschaftler • Praktiker aus Arbeit, Bildung, Wirtschaft • Entscheidungsträger aus Sozial-, Wirtschafts- und Umweltpolitik Die Herausgeber Dr. Maria Karidi war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU München. Dr. Martin Schneider ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Christliche Sozialethik der LMU München. Dr. Rebecca Gutwald ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Philosophie und politische Theorie der LMU München
Wir leben immer länger und bleiben lange gesund. Wir hätten also allen Grund, uns Zeit zu lassen. Aber wem gelingt das schon? Noch nie fühlten sich so viele Menschen in Deutsch-land überfordert und erschöpft Sich von zu vielen widersprüchlichen Anforderungen und Angeboten gejagt zu fühlen, ist beinahe schon ein Markenzeichen unserer Gesellschaft Gibt es einen Ausstieg aus dieser permanenten Rushhour? Der Philosoph Christian Schüfe liefert jede Menge Anstöße für eine Neuordnung des Denkens: Wie lassen sich prägende Faktoren unseres Lebens - Arbeit Familie, Freizeit - in Ein-klang bringen? Ist es planbar und gestaltbar, das gute Leben von morgen? Christian Schüles Denk-Leitfaden wendet sich an alle, die ihren Lebensplan nicht den Triebkräften der Wirtschaft und den gesellschaftlichen Routinen überlassen wollen. Sein Buch mündet in der Utopie eines neuen Humanismus: Wie könnte unsere Welt aussehen, wenn sie sich wirklich am Menschen und seinen individuellen Bedürfnissen orientierte? Christian Schüle, geboren 1970, studierte Philosophie, Soziologie und Politische Theorie an den Universitäten München und Wien. Er war Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT, wurde mehrfach ausgezeichnet und lebt heute als freier Schriftsteller, Essayist und Publizist in Hamburg. Seit 2015 hat er einen Lehrauftrag für Kulturwissenschaft an der Universität der Künste in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher.
Wie konnten die Almbauern im schweizerischen Törbel über Jahrhunderte hinweg unter widrigen Bedingungen überleben? Warum kam es nach über tausend Jahren zum plötzlichen Untergang der Hohokam-Kultur im Südwesten der heutigen USA? Gab es in der Geschichte wirklich nachhaltige Gesellschaften? Warum lohnt es sich, noch heute an Hans Carl von Carlowitz zu erinnern? War die Entdeckung Amerikas, die uns die Philosophie der Grenzenlosigkeit beschert hat, am Ende gar kein Segen, sondern ein Fluch? Diese und viele andere Fragen diskutiert Christof Mauch in seiner Spurensuche zur Geschichte der Nachhaltigkeit. Dabei zeigt sich, dass der Blick zurück auf das historische Verhältnis von Mensch und Umwelt ein Wegweiser sein kann für die zentralen politischen Debatten der Gegenwart. »Mensch und Umwelt. Nachhaltigkeit aus historischer Perspektive« ist der dritte Band in der Vorlesungsreihe des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Herausragende Wissenschaftler(innen) verschiedener Fachrichtungen tragen in dieser Reihe ihre Gedanken und Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung vor. Pate der Reihe ist Hans Carl von Carlowitz; er lebte von 1645 bis 1714 in Sachsen – einem Gebiet, in dem drastischer Raubbau an Wäldern betrieben wurde. Carlowitz empfiehlt eine »nachhaltende Nutzung« des Holzes mit dem Ziel, die Ressourcenzerstörung zu beenden – und gilt seither als Vater des Nachhaltigkeitsbegriffs.
In: Grundrisse zum Neuen Testament [N.S.], 1,1
Wie entstand das Urchristentum Überraschende Einblicke in die Entwicklung der ersten Christen.Das Christentum ist in den Städten des Römischen Reiches groß geworden. Die Adressaten der Botschaft waren in der griechisch-römischen Kultur verwurzelt. Martin Ebner stellt deshalb die Umwelt des Urchristentums fokussiert auf die gesellschaftlichen und religiösen Strukturen der Stadt vor. Einzelne Kapitel befassen sich mit der Architektur der Stadt, ihren politischen und kulturellen Institutionen, dem Tempelkult und seiner speziellen Variation im Kaiserkult, der Ordnung im Haus, den Vereinen, den Mysterienkulten, unterschiedlichen Richtungen der kaiserzeitlichen Philosophie sowie der "Religion am Rand der Stadt": Orakel, Heilkult und Magie. Ein besonderes Augenmerk legt Ebner auf die Veränderungen, die durch das Vordringen der römischen Herrschaft in den griechischen Osten, den Mutterboden des Christentums, zu beobachten sind, welche Herausforderungen dadurch zu bewältigen waren und welche neuen Konstellationen sich dadurch ergaben. In diesem Setting haben sich auch christliche Gemeinden zu positionieren. Jedes Kapitel fragt deshalb danach, inwieweit Christen sich einpassen oder verweigern, inwiefern sie vorliegende Strukturen und Deutungsmuster übernehmen oder an welchen Punkten sie bewusste Korrekturen anbringen. Genau an diesen Punkten erscheinen typische Konturen dessen, was später "Christentum" genannt wird. Die durchaus unterschiedlichen Positionen werden an exemplarischen Beispielen vorgestellt. Dabei gibt es manche Überraschung.
Der Zionismus Israels: Gründungsmythen, Staatsdoktrin und Friedenshindernis Seit der Gründung Israels 1948 ist der Nahe Osten in Konflikte verwickelt; das Palästinaproblem erscheint auf absehbare Zeit unlösbar. Wo liegen die Ursachen dieser Dauerkrise? Israels Gesellschaftsordnung beruht auf dem Zionismus, der sich im 19. Jahrhundert die Schaffung eines Judenstaats zum Ziel setzte. Die in Israel aufgewachsene Autorin legt die Bedeutung des Zionismus als Gründungsmythos und Staatsdoktrin des Landes offen. Sie zeigt, wie europäisches Überlegenheitsdenken in das Selbstverständnis Israels einging und erzählt die Geschichte des Nahostkonflikts neu. In dem jungen Staat wurde der Umgang mit den arabischen Nachbarn der politischen Debatte entzogen und den weitgehend unkontrollierten Sicherheitskräften übertragen. Wer an der Diskussion um die Lage im Nahen Osten von einem demokratisch-humanistischen Standpunkt aus teilnehmen will, sollte dieses Buch lesen. Tamar Amar-Dahl, Dr. phil., geb. 1968, israelisch-deutsche Historikerin. Militärdienst in Israel. Studium der Geschichte und Philosophie in Tel Aviv, Hamburg und München. Seit 2009 Dozentin an der Humboldt-Universität Berlin, seit 2011 an der Freien Universität Berlin. 2012/2013 Junior-Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Statistik ("Staatenkunde"), Wahrscheinlichkeitsrechnung und die Philosophie der Wahrscheinlichkeit sind auch als "siamesische Drillinge" bekannt. Das Buch analysiert den Werdegang der Statistik und zeigt Verbindungen zwischen der internalistischen Geschichte der Formalismen und Werkzeuge sowie der externalistisch orientierten Geschichte der Institutionen auf. Der Spannungsbogen erstreckt sich vom Vorabend der Französischen Revolution bis hin zum Ende des Zweiten Weltkriegs, wobei Frankreich, Deutschland, England und die USA ausführlich behandelt werden. Was haben Richter und Astronomen gemeinsam? Wer waren die "politischen Arithmetiker"? Was ist ein "Durchschnittsmensch"? Wie ändert sich im Laufe der Zeit das, was man "Realismus" nennt? Kann man vom Teil auf das Ganze schließen? Und wenn ja, warum? Welche Rolle spielt der Franziskanerorden? Wir begegnen Adolphe Quetelet, Karl Pearson, Egon Pearson, Francis Galton, Emile Durkheim und vielen anderen. Glücksspiele, Zufall, Bayesscher Ansatz, das St. Petersburger Paradoxon, der Choleravibrio, Erblichkeit, das Galtonsche Brett, Taxonomie, Wahlprognosen, Arbeitslosigkeit und Ungleichheit, die Entstehung der Arten, die Ordnung der Dinge und die Dinge des Lebens – das sind die Themen des Buches. Geschrieben für: Allgemeines akademisches Lesepublikum, Wissenschaftshistoriker, Leser mit Interesse an Statistik, z.B. im Bereich der Mathematik, Wirtschaft, Medizin, Psychologie, Soziologie, Politik Schlagworte: 20. Jahrhundert Demoskopie Empirische Sozialforschung Medizinische Statistik Statistik Wahrscheinlichkeitsrechnung
Karl Marx und Martin Heidegger haben das gemeinsame Schicksal, dass ihre Rezeption politisch überformt war. Seit dem Jahr 1989 hat sich das geändert. Ein verfehlter Sozialismus ist zusammengebrochen - Marx ist philosophisch vogelfrei. In eben diesem Jahr erschienen Heideggers "Beiträge zur Philosophie", die einen genaueren Blick auf sein Denken in den 30er Jahren erlauben. Von diesem Ausgangspunkt her werden beide gemeinsam gelesen. Die Rezeption hatte sie zunächst und zumeist in zwei verschiedene Lager auseinanderdividiert. Der hier vorgelegte Essay macht sich umgekehrt daran, ihr Denken wirklich und wahrhaftig ineinander zu montieren. Ein einleitender Teil umreißt die "Extreme des Formbegriffs" bei Marx und Dilthey. Dann wird der späte Marx in Heideggers "Kehre" implantiert. Vor diesem Hintergrund fällt neues Licht auf das "Ereignis". Der Versuchsanordnung für dieses Experiment liegt die Annahme zugrunde, dass in beiden Denkern gnostische Motive in ihre Bestandteile auseinandergefallen sind. Marx beschreibt im Kapitalbegriff den real existierenden "Demiurgen" und seine verfehlte Schöpfung - sein kommender Gott, das Proletariat, hat welthistorisch verspielt. Heidegger erdenkt das ganz Andere, den Vorbeigang des kommenden Gottes im "Ereignis". Marx beschreibt, was ist, Heidegger erdenkt, was fehlt und hält den Horizont einer geschichtstheologischen "Metaphysik" offen. So ergänzen sie sich wechselseitig. Mit Marx für Heidegger - Mit Heidegger für Marx
In: Interaktionistischer Konstruktivismus 1
Der Interaktionistische oder Kölner Konstruktivismus hat sich mittlerweile zu einem klar ab-grenzbaren Ansatz innerhalb der breit gefächerten konstruktivistischen Theoriebildung entwickelt. Er zeichnet sich insbesondere durch seine starke kulturtheoretische Begründung aus, welche bewusst die Anschlussfähigkeit an nicht explizit konstruktivistische Ansätze der Wissenschafts- und Kulturgeschichte zu wahren versucht. Aus der Reihe dieser Ansätze stellt der amerikanische Denker John Dewey, einer der zentralen Begründer des philosophischen Pragmatismus, eine der wichtigsten Quellen erkenntniskritischen Denkens dar. Umso unverständlicher muss es erscheinen, dass das umfangreiche Werk Deweys in der deutschen philosophischen Diskussion bis in die jüngste Vergangenheit hinein kaum Beachtung fand. Die Beiträge dieses Bandes sind aus einer deutsch-amerikanischen Tagung, welche im Dezember 2001 an der Universität zu Köln stattfand, entstanden. Sie sollen die vielfältigen Bezüge zwischen Deweys Pragmatismus und Konstruktivismus aufzeigen. Die Beiträge diskutieren die Relevanz und Aktualität von Deweys Schriften im Blick auf ausgewählte Grundfragen beider Denkschulen und eröffnen dabei neue Perspektiven für eine breiter angelegte Wahrnehmung des Werkes John Deweys auch im deutschsprachigen Raum. Die Aufsätze bieten zudem eine Fülle von Anknüpfungspunkten für verschiedene Disziplinen wie Philosophie, Pädagogik, Soziologie oder Politische Theorie
In: Systematische Pädagogik Bd. 4
Kant hat eine eigene Didaktik ethischer Bildung besessen, die einerseits auf wenigen elementaren Grundgedanken beruht, andererseits hochkomplex ist. Die vorliegende Arbeit sucht sie in diesem Doppelanblick zu rekonstruieren. Sie muß sich dazu auf die gesamte praktische Philosophie Kants einlassen - und nicht nur auf diese. Die Aktualität und systematische Relevanz des Unternehmens ist in zwei Behauptungen des Philosophen zu suchen, die nie recht ernst genommen wurden: Erstens sei nur eine einzige Methode moralischer Bildung möglich, eben die, die er selbst präsentiert hat; zweitens sei dieses exklusive Verfahren noch nie zum Zuge gekommen. Was Kant im einzelnen unter den Titeln einer Methodenlehre der reinen praktischen Vernunft, einer ethischen Methodenlehre, einer ethischen Didaktik, einer ethischen Asketik usf. entwickelt hat, wird auf diese Fragen hin koordiniert und interpretiert. Dabei zeigt sich, dass nicht nur sittliches Wissen (praktische Vernunft), sondern auch Gefühl (Achtung) und widerstandsfähige Energie (Tugend im engeren Sinne) als Teilaufgaben moralischer Bildung einer je eigenen didaktischen Antwort bedürfen. Kant hat die entsprechenden Antworten gegeben; sie werden im Detail nachgezeichnet. Darüber hinaus offenbart sich die enge Verflochtenheit dieser moralpädagogischen Kernthematik mit zentralen Bereichen ästhetischer, religiöser und rechtlich-politischer Bildung bis hin zu dem, was man gewöhnlich Friedenserziehung nennt und was der Sache nach die Weltpolitik betrifft.
In: Springer eBook Collection
Einleitung: Umbrüche: Weltordnung und Ordnung der Welt -- Erster Teil Von der auswärtigen zur internationalen Politik, oder: Die Modernisierung realistischen Denkens -- 1. Von der Dauerhaftigkeit der Vormoderne: die Welt des politischen Realismus -- 2. Die verspätete Blüte der Moderne in der internationalen Politik: Neorealismus -- 3. Die Mechanik der Modernisierung: Nachhaltige Theorieentwicklung und radikale Kritik -- 4. Spät in der Moderne: Theorien der internationalen Beziehungen vor der Postmoderne -- Zweiter Teil: Vom Umbruch der Weltordnung zum Umbruch der Ordnung der Welt? Konturen eines kritischen Strukturalismus für die Internationalen Beziehungen -- 1. Metatheoretisches Vorspiel: Ursprünge strukturalistischen Denkens und deren Verunsicherung -- 2. Formen sozialer Praxis in der Moderne: Räumlichkeiten -- 3. Die moderne Form der Weltordnung: Territorialität -- 4. Globalisierung und Grenze, Strukturveränderung und Territorialität -- 5. Bilanz: Das Ende der Moderne? Risse in Weltordnung und Ordnung der Welt -- Dritter Teil: Ausblick: Über die Moderne hinaus? Deterritorialisierung und neue Konturen von Weltordnung -- 1. Methatheoretisches Zwischenspiel: die Krise der Logik der Repräsentation -- 2. Deterritorialisierung der Weltordnung? -- 3. Methatheoretisches Nachspiel: Weltgesellschaft und Moralität, oder: der Umbruch in der Ordnung der Welt und das Ende der Philosophie -- Schlußbemerkung.