Politische Theorie und Emotionen
In: Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft 23
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In: Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft 23
World Affairs Online
In: Zeitschrift für politische Theorie, Band 6, Heft 2, S. 189-206
ISSN: 2196-2103
Der Beitrag entwickelt eine umfassende und grundlegende Kritik des gegenwärtig dominanten Verständnisses normativer Politischer Theorie und Internationaler Politischer Theorie. Dazu wird zunächst gezeigt, dass Politische Theorie und IPT auf die Aufgabe der Begründung von Normativität fixiert sind. Gegen dieses begründungstheoretische Verständnis von Politischer Theorie und IPT wird in Auseinandersetzung mit unter anderem Foucault, Derrida und Rancière ein negativ-befragendes Modell kritischer Theorie entworfen. Abschließend wird skizziert, wie sich die Aufgaben von Politischer Theorie und IPT im Lichte dieses anderen kritischen Theoriemodells verschieben.
In: Feministische Perspektiven der Politikwissenschaft, S. 1-19
Der Beitrag gibt eine Einführung in das erste Kapitel des Sammelbandes, in welchem das vergleichsweise junge Feld der Politischen Theorie und Politischen Philosophie innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung dargestellt wird. Schwerpunkte bilden bis heute vor allem die feministische Revision der Politischen Ideengeschichte, die Diskussion um Gerechtigkeits- und Demokratietheorien sowie die Analyse konkreter politischer Institutionen wie des Staates und des Rechts. Die Auseinandersetzung mit Gerechtigkeits- und Demokratietheorien ist dabei von besonderer Bedeutung, da in diesen Feldern der Anspruch erhoben wird, Lösungsmodelle für die Frage der Legitimität von Herrschaft und Ungleichheit zu entwickeln, in denen die Kategorie Geschlecht systematisch einbezogen wird. Ein Großteil der neueren Untersuchungen setzt an der Spaltung der Gesellschaft in einen öffentlichen und einen privaten Bereich an. Sie arbeiten heraus, wie diese Spaltung in den Politischen Philosophien wiederzufinden ist und welche Folgen sie dort für den Status von Frauen hat. Die Arbeiten zeigen auf, in welche Widersprüche sich die untersuchten Theorien verwickeln, wenn sie - entgegen ihren sonstigen Legitimationskonzepten - Geschlechterungleichheit mit dem Rückgriff auf "Natur" rechtfertigen. (ICI2)
In: Zeitschrift für internationale Beziehungen: ZIB, Band 17, Heft 2, S. 355-363
ISSN: 0946-7165
International Political Theory (IPT) analyses political relations, structures and institutions beyond the state. In particular, it inquires into the justification of such relations and, reflexively speaking, into the institutions and modes of such justifications. For those purposes, it aims at a "reflexive equilibrium" between normative and empirical perspectives and presupposes a realistic account of the relations of power, rule and domination that exist in the spheres beyond the state. Such a "different kind of realism" as compared to classical realism avoids certain shortcomings of current approaches to the justification of international norms. Thus, a critical political theory becomes possible. Adapted from the source document.
In: Studienbücher Politische Theorie und Ideengeschichte
In: Schriftenreihe Band 10737
In: Bundeszentrale für politische Bildung
Kaum jemand bezeichnet sich heute noch als neoliberal, so der Befund des Politikwissenschaftlers Thomas Biebricher. Stattdessen würde der Begriff meist abwertend in Form einer Kritik an einem vermeintlich ungezügelten Kapitalismus gebraucht. Biebricher macht hingegen deutlich, dass der Neoliberalismus mehr ist als ein politischer Kampfbegriff, und liefert eine fundierte und kritische Analyse neoliberalen Denkens. Dessen Entstehung verortet er in den 1930er-Jahren als Reaktion auf die Krise des klassischen Liberalismus, den die neoliberalen Ökonomen unter anderem gerade für den Glauben an Laissez-faire und sich selbst regulierende Märkte kritisierten. Biebricher beleuchtet die Ideen und Argumente von Ökonomen wie Walter Eucken, Friedrich August von Hayek und Milton Friedman und arbeitet die Ambivalenzen und Widersprüche innerhalb der Denkrichtung heraus. Anhand aktueller Bezüge zur Europäischen Union, zum Aufstieg autoritärer Bewegungen sowie zur Corona-Pandemie wird deutlich, wie sich der Neoliberalismus auch gegenwärtig in der politischen Praxis zeigt.
Begriffe der Politikwissenschaft nehmen in Forschung und Lehre einen sehr breiten Raum ein, die genaue Kenntnis der mit bestimmten Schlagworten verbundenen Konzepte, Theorien und Methoden ist für Studierende der Politikwissenschaft unabdingbar. In diesem Buch werden wichtige, in der Politischen Theorie zusammengehörige Begriffspaare wie z. B. Gerechtigkeit und Gleichheit, Freiheit und Sicherheit, Macht und Gewalt vorgestellt, in ihren zeitgeschichtlichen Entwicklungslinien beschrieben, querschnittartig vertieft und kritisch diskutiert. Studierende und Interessierte erhalten so ein Nachschlagewerk, das in kurzen Artikeln die wesentlichen Felder der politischen Theorie beschreibt, erläutert und erklärt. Biographische Informationen Professorin Dr. Gisela Riescher ist Professorin für Politische Theorie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
In: Moral und Politik aus der Sicht des Kritischen Rationalismus, S. 225-253
Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit sich Poppers Entwurf einer "offenen Gesellschaft" im speziellen und die problemorientierte Methode im allgemeinen als Neuansatz für die politische Theorie eignen. Poppers Fallibilismus wird häufig verkürzt und vereinfacht mit empirischer Falsifikation gleichgesetzt. Weitaus wichtiger für die politische Theorie ist jedoch ein Element des Fallibilismus, die problemorientierte Methode. Im Rahmen dieser Problemstellung werden zwei Ziele verfolgt. (1) Poppers Kritik der Souveränitätstheorie und sein eigener Ansatz für die politische Theorie, insbesondere seine These, daß die institutionelle Kontrolle politischer Herrscher das grundlegende Problem der politischen Theorie darstellt, werden geprüft. (2) Es wird die Relevanz von Poppers Anti-Begründungsdenken für die politische Theorie (speziell seine problemorientierte Methode) untersucht. Die Ausführungen zeigen, daß bei Popper eine klare Fehlinterpretation der Bedeutung der Souveränitätstheorie in der Geschichte der politischen Theorie vorliegt. (ICE)
In: Politische Theorie - heute: Ansätze und Perspektiven, S. 17-40
Ausgangspunkt des Verfassers ist die These vom Bedeutungsverlust der politischen Ideengeschichte, auf den der Verfasser mit dem Versuch einer Restituierung der führenden Rolle der Ideengeschichte in der Politikwissenschaft antwortet. Den Ausgangspunkt seiner Überlegungen bilden die konträren Auffassungen über das Verhältnis zwischen politischen Ideen und sozio-politischen Strukturen bei Hobbes und Marx. Vor diesem Hintergrund wird die Beziehung von normativer Theorie und sozio-politischer Ordnung in vier Schritten erörtert, und zwar in der Auseinandersetzung mit (1) Hegel, (2) Tocqueville, (3) Donoso Cortes sowie (4) Schmitt und Skinner. Der Verfasser schließt sich in dieser Debatte am ehesten der rezeptionsanalytischen Position Tocquevilles an, der die Ursachen der faktischen Wirksamkeit von Theorien nicht in ihrer inneren Stringenz, sondern in ihrem soziopolitischen Rezeptionskontext sucht. (ICE2)
Ist die Digitalisierung zu einer Bedrohung für die Demokratie mutiert, gar zu einer Gefahr für die Freiheit? Zeitdiagnosen, die eben dies behaupten, sind derzeit en vogue. Sie haben die utopische Literatur der 1990er Jahre abgelöst, die in der Digitalisierung die Lösung für sämtliche Probleme moderner Gesellschaften erblickte. Dieser Band wirft ein neues Licht auf die Debatte und fragt, wie sich das Phänomen der Digitalisierung politiktheoretisch erfassen lässt. Aus verschiedenen theoretischen Perspektiven nehmen die Beiträge des Bandes dazu die Vorannahmen und Setzungen der Digitalisierungs-Debatte in den Blick. Zugleich untersuchen sie, welche Herausforderungen der digitale Strukturwandel für zentrale Konzepte der politischen Theorie bedeutet, von Privatheit über Öffentlichkeit bis hin zur Demokratie. Wo bedarf unser theoretisches Vokabular Anpassungen, wie sind die Entwicklungen einzuordnen und zu bewerten?Mit Beiträgen vonAndreas Antić, Carlos Becker, Daniel Kuchler, Magdalena Freudenschuß, Claudia Ritzi, Martin Schmetz, Verena Diersch, Luciano Floridi, Helen Nissenbaum, Finn Bruton, Daniel Jacob, Thorsten Thiel, Theresa Züger, Stefania Milan, Leonie Maria Tanczer
In: Zeitschrift für politische Theorie, Band 11, Heft 1, S. 121-125
ISSN: 2196-2103
In: Integration und Identität in Einwanderungsgesellschaften: Herausforderungen und transatlantische Antworten, S. 13-34
Die Integration von Neuzuwanderern ist ein wichtiges Anliegen moderner Industriestaaten. Der Verfasser zeigt, dass eine allgemeine Theorie der Immigrantenidentität zu einer Erklärung der Tatsache beitragen kann, dass Integration und Assimilation problematisch sein können. Dieses Modell beruht auf Identitäts- und Kosmopolitismuskonzepten. Das Spannungsfeld zwischen der Individualität von Immigranten und der politischen Moral aus der Immigrationserfahrung ist charakteristisch für ihre Identität. Drei Hauptfaktoren kommen hier zum Tragen: erstens ein Abhängigkeitsverhältnis gegenüber dem Staat, zweitens ein sozialer Status, der durch die Funktion der Immigranten als Arbeitskräfte gering ist, und drittens eine kulturelle Affirmation als Ergebnis und Reaktion auf ethnische Unterschiede. Dieses Modell der Immigrantenidentität stützt Huntingtons Behauptung, dass Immigranten potenziell tief liegende Krisen der nationalen Identität auslösen können. (ICE2)
In: Zeitschrift für politische Theorie, Band 11, Heft 1, S. 107-119
ISSN: 2196-2103
Der Beitrag diskutiert das Verhältnis der Politischen Theorie zu einem zentralen Begriff des gegenwärtigen Nachdenkens über Zukunft (und entsprechenden Praktiken): 'Nachhaltigkeit'. Dabei wird zunächst eine Bestandsaufnahme hinsichtlich der politiktheoretischen Beschäftigung mit Nachhaltigkeit vorgenommen. Aufbauend darauf werden zwei grundlegende Thesen entwickelt: Erstens beschäftigt sich die Politische Theorie nämlich nicht nur bereits mit einer Vielzahl zentraler Aspekte der Nachhaltigkeitsdebatte, sondern kann durch ihre spezifische Perspektive die Rolle einer Reflexionsinstanz innerhalb dieser Debatte einnehmen. Zweitens erweist sich auch für die kritische Selbstreflexion ebendieser Rolle die Auseinandersetzung mit 'Nachhaltigkeit' als fruchtbar, nämlich als Ausgangspunkt für die Idee einer Nachhaltigen Politischen Theorie.