Eine reine Ideengeschichte ohne Bezug zur aktuellen politischen Theorie ist kaum noch möglich. Zwar ist eine gewisse Vernachlässigung der außereuropäischen Ideengeschichte zu konstatieren, aber zumindest mit Blick auf Interkulturalität und Religion wurden in jüngster Zeit entsprechende Anstrengungen unternommen. Die Gefährdungen für den Bereich der Ideengeschichte ergeben sich aus dem aktuellen Siegeszug der Kulturwissenschaften sowie den weiterführenden Analysen Niklas Luhmanns zum Verhältnis von Gesellschaftsstruktur, Semantik und Ideenevolution. Erwähnt werden ferner die Ansätze zu einer interkulturellen politischen Philosophie sowie die neueren Arbeiten zur Wirtschaftsgeschichtsschreibung und zur rationalen Entscheidungstheorie. (ICE2)
Dieses Buch ist keine Geschichte der politischen Philosophie, sondern eine Geschichte der politischen Philosophiegeschichte. Das ist ein großer Unterschied: Es werden nicht Systeme vorgestellt, sondern Diskursstrategien erkundet. Untersucht wird die Art und Weise, wie die politische Wissenschaft ihre Geschichte schreibt und zu diesem Zweck die politische Ideengeschichtsschreibung ggfs. auch zu politischen Zwecken mobilisiert. Insbesondere wird dadurch der Siegeszug des Liberalismus im okzidentalen Denken diskursanalytisch dargelegt.
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Dieses Buch ist keine Geschichte der politischen Philosophie, sondern eine Geschichte der politischen Philosophiegeschichte. Das ist ein großer Unterschied: Es werden nicht Systeme vorgestellt, sondern Diskursstrategien erkundet. Untersucht wird die Art und Weise, wie die politische Wissenschaft ihre Geschichte schreibt und zu diesem Zweck die politische Ideengeschichtsschreibung ggfs. auch zu politischen Zwecken mobilisiert. Insbesondere wird dadurch der Siegeszug des Liberalismus im okzidentalen Denken diskursanalytisch dargelegt.
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In den einleitenden Vorüberlegungen wird auf Sinn und Unsinn methodologischer Diskussionen eingegangen. Dabei finden für den Bereich der 'Politischen Ideengeschichte' die folgenden Probleme Berücksichtigung: das Problem der Folgenlosigkeit, das Problem der verstellenden Zuschreibung, das Problem der Normalverteilung, das Problem Marginalitätsangst sowie das Problem der Kompetenz. Ziel des zweiten Teils ist es, zur Beschäftigung mit politischer Ideengeschichte zu ermuntern. Dies geschieht in drei Schritten: Keine Angst vor Ideen! Keine Angst vor Klassikern! Keine Angst vor Philosophie! Im letzten Teil werden Anregungen für das Forschungsfeld von politischer Ideengeschichte, Politikwissenschaft und Ideengeschichte gegeben. Dabei werden erstens systematische Überlegungen zur Verbindung von Philosophie und Politik angestellt. Zweitens werden Hinweise für eine Annäherung an das Fach der Ideengeschichte gegeben. Abschließend wird ein Forschungsfeld für deutsche Ideenhistoriker entworfen, das in einer Rekonstruktion des politischen Selbstbewußtseins der Deutschen besteht. (KW)
Ausgehend von den kritischen Überlegungen zur Ideengeschichte und Politischen Theoriengeschichte von Kramm und Bermbach in Heft 2/81 der PVS besteht das Ziel der Überlegungen darin, unter Verweis auf die Ausführungen Klaus von Beymes den unverzichtbaren Sinn der Ideengeschichte aufzuzeigen. Dies geschieht im Hinblick auf das zu Lehrende des Faches Politische Wissenschaft. Dabei konzentriert sich der Aufsatz auf die Reflexion der politischen Ideen der Vergangenheit als Voraussetzung für das Bewußtsein des Menschen von Gesellschaft und Geschichte und damit der möglichen Neubestimmung der Ideen. Zunächst wird erläutert, was im deutschen, angelsächsischen und französischen Sprachraum unter Ideengeschichte verstanden wird. Dann wird der Gegenstand der politischen Ideengeschichte bestimmt und dargestellt. Das methodische Vorgehen der Ideengeschichte wird erörtert. Auf der Grundlage dieser Überlegungen werden dann die eingangs erwähnten Aufsätze von Kramm und Bermbach kritisch analysiert. (KW)
Der Autor zieht in seiner Einleitung zum vorliegenden Sammelband eine Zwischenbilanz der politischen Ideengeschichte in der Bundesrepublik und berichtet über die gegenwärtige Forschungslage, um den vielfach konstatierten Rückstand gegenüber der internationalen Forschung zu relativieren. Er bezieht neben einigen Grundfragen auch Aspekte der Disziplingeschichte und benachbarter Forschungsgebiete, wie z.B. der politischen Philosophie und der Historiographie mit ein, um zu zeigen, dass die politische Ideengeschichte in Deutschland durchaus im Aufbruch ist. Er skizziert ferner die Konjunkturen der Ideengeschichte, das Verständnis von Ideen im Unterschied zu Begriffen und Konzepten sowie die Probleme der Ideengeschichtsschreibung. Generell lassen sich nach seiner Einschätzung drei Varianten von politischer Ideengeschichte unterscheiden: aktualisierende, historisierende bzw. kontextualisierende Ansätze sowie jene, die auf die Beantwortung ewiger Fragen und Probleme abstellen. Der vorliegende Band enthält in verschiedenen Kapiteln alle drei Varianten und ist in zwei größere Blöcke gegliedert. Der erste umfasst methodische Fragen der Begriffsgeschichte, der Ideenpolitik und der Kritik der politischen Vernunft. Darüber hinaus wird die Ideengeschichte als Wirklichkeitswissenschaft und der Anti-Traditionalismus als Programm thematisiert. Der zweite Block enthält Aufsätze zum Neoaristotelismus, Totalitarismus, Exil und dem "Battle of the Books" in den USA und wird mit einem wiederum methodischen Aufsatz beschlossen. (ICI2)
"Das Verfassungswerk der konstituierenden deutschen Nationalversammlumg, die 1848/49 in der Frankfurter Paulskirche tagte, steht in der Kontinuität der politischen Ideengeschichte Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert, obwohl ihr oft beschworenes 'Scheitern' diese Traditionslinien weitgehend verdunkelt hat. Dieses Experiment, politische Ideen in die Praxis umzusetzen, wurde getragen von Volksvertretern aller politischer Schattierungen - nicht nur der verschiedenen Strömungen des Liberalismus, sondern auch des gemäßigten Konservativismus, des demokratischen Radikalismus und des politischen Katholizismus. Die meisten Abgeordneten der Paulskirche hatten schon in der Vormärzzeit vor allem als Hochschullehrer und Schriftsteller daran mitgewirkt, politische Theorien insbesondere auf dem Gebiet der freiheitlichen Grundrechte, der nationalstaatlichen Einheit, des Föderalismus, des Parlamentarismus und einer konstitutionell-rechtsstaatlichen Ordnung zu formulieren und zu verbreiten. Die 1849 nicht in der politischen Wirklichkeit realisierbaren Ideen der Paulskirche haben nicht nur auf die Reichsverfassungen von 1871 und 1919, sondern insbesondere auf die Verfassungsdiskussionen im Parlamentarischen Rat 1948 und damit auf das Grundgesetz ausgestrahlt; selbst die DDR hat Lippenbekenntnisse zur Vollendung des Erbes von 1848/49 abgegeben. Die Bundesrepublik Deutschland konnte unter letztlich günstigeren außen- und innenpolitischen Rahmenbedingungen das ideengeschichtliche Erbe der Paulskirche im Hegelschen Sinne 'aufheben' und an unterbrochene Kontinuitäten Deutschlands als einer 'westlichen Demokratie' anknüpfen. Das doppelte Jubiläumsjahr 1998 bietet Gelegenheit, diese ideengeschichtlichen Kontinuitäten von der Frankfurter Nationalversammlung 1848 zum Beginn der Verfassungsberatungen für die Bundesrepublik Deutschland 1948 umfassender und dauerhafter als bisher wahrzunehmen." (Autorenreferat)
Wie interpretiert man einen Text der politischen Theorie? Ist es bedeutsam, von wem oder für wen er geschrieben wurde? Oder geht es vor allem um die innere Struktur und die Wirkung auf den Leser? Dieser Band stellt die wichtigsten Interpretationsansätze im Vergleich vor und wendet sie an zentralen Texten an. So entsteht echte Methodenkompetenz!
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