Inszenierung politischer Kampagnen
In: Vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte u. Gesellschaftspolitik 34.1995,4 = H.132
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In: Vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte u. Gesellschaftspolitik 34.1995,4 = H.132
In: Zeitschrift für Politikberatung, Band 2, Heft 3, S. 560-561
In: Governance und gesellschaftliche Integration, S. 129-146
Marketing, so die These des vorliegenden Beitrags, ist über den ökonomischen Wettbewerb hinausgehend zur umfassenden Sozialtechnologie der Erzeugung kollektiver Zustimmung und der Erzeugung kollektiver Identität geworden. Die Kampagne, als zentrales Element von Marketingstrategien, ist zum dominierenden öffentlichen Kommunikationsmodus avanciert, der neben den Bereichen der Wirtschaftskommunikation und der politischen Herrschaftslegitimation auch die Sphären der öffentlichen Vermittlung und Erzeugung von sozialen und moralischen Werten und Normen durchdringt. Je mehr die traditionellen Agenturen politischer und moralischer Sozialisation und Integration, wie die politischen Parteien, Kirchen und Gewerkschaften, Mitglieder und allgemeines Vertrauen verloren haben, desto stärker sind politische und sozial-moralische Kampagnen zu Medien der Erzeugung und Mobilisierung von Gemeinschaftsgefühlen und sozialen Unterstützungsleistungen geworden. Im Beitrag werden Formen, Möglichkeiten und Grenzen einer Steuerung sozialer Integrations- und Gemeinschaftsbildungsprozesse durch kampagnenförmige Kommunikationsstrategien exemplarisch untersucht. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf orts- bzw. raumbezogenen Kampagnen sozialer Aus- und Eingrenzung. Städtische Toleranz- und regionale Imagekampagnen belegen die zunehmende Bedeutung territorial definierter kollektiver Identitäten und geben Aufschluss über die komplexen ökonomischen, politischen und sozialen Motive, die einer Gesellschaftssteuerung durch politische Kampagnen zugrunde liegen. (ICA2)
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 41, Heft 2, S. 23-31
ISSN: 0507-4150
Das sozialwissenschaftlich fundierte Theatralitätskonzept eignet sich nach Meinung der Autoren - nicht zuletzt aufgrund seiner bereits begrifflichen Ausrichtung an Inszenierungs- und Selbstdarstellungsstrategien - als heuristische Analysekategorie in sozialwissenschaftlichen Zusammenhängen allgemein und in Fragen politischer Medienkommunikation im Besonderen. Anhand der Begriffe Theatralität, Inszenierung, Korporalität, Performance und Wahrnehmung skizzieren sie einige programmatische Überlegungen zum Wahlkampf und zu politischen Kampagnen. Festgestellt wird, dass die durch die theatralische Darstellung induzierten ästhetischen Transformationen einer sachangemessenen Präsentation und Berichterstattung - trotz aller Dramatisierungs- und Verkürzungseffekte - prinzipiell nicht im Wege stehen. Es ist Aufgabe von kompetenten und verantwortungsbewussten Politikvermittlungsexperten und Journalisten, die notwendig rezeptionsfördernde Erlebnis- und Emotionsorientierung der Darstellung mit einer demokratiebildenden Transparenz von Information und Argumentation zu verknüpfen, die das Politische auch im Theater des Wahlkampfs sichtbar belässt. (ICI2)
In: Bürgerschaftliches Engagement in Parteien und Bewegungen, S. 17-155
Der Beitrag untersucht anhand der Daten aus dem Projekt "Dokumentation und Analyse von Protestereignissen in der Bundesrepublik Deutschland" (Prodat) und einer ergänzenden Vollerhebung von Protestereignissen der in Berlin erscheinenden "tageszeitung" (taz) die Entwicklung des kollektiven öffentlichen Protestes in der Bundesrepublik und unkonventionellen Formen des politischen Engagements Deutschland von 1950 bis 2000. Die Ergebnisse zeigen, dass das Protestvolumen, gemessen an der Zahl der Proteste und der daran Beteiligten seit den 1950er Jahren im Gesamttrend zugenommen hat. Protest findet dabei überwiegend im Rahmen sozialer Bewegungen und politischer Kampagnen durch informelle Gruppen und Netzwerke statt. Aber auch Parteien und Verbände treten in nennenswertem, wenn auch abnehmendem Umfang als Träger von Protest auf. Zugespitzt wird die These formuliert, dass der Protest aus den formalen Organisationen auswandert. Die deutlich überwiegende Zahl der Protestformen konzentriert sich auf das moderate und demonstrative Aktionsspektrum, wobei als Protestbereich demokratische Anliegen im weitesten Sinne des Wortes bei weitem überwiegen. Für die politischen Parteien bedeuten die Befunde keine Entwarnung. Der Autor weist darauf hin, dass geringes Vertrauen in das politische System eng mit der Neigung zu radikalen politischen Aktivitäten korreliert. Insbesondere Frauen und Jugendliche sind in Parteien und Verbänden unterrepräsentiert. Dies stellt Parteien und Verbände vor die Herausforderung, ihre Organisationsstrukturen an geänderte Engagementmotive und -erwartungen anzupassen. (ICA2)
In der vorliegenden Studie werden die datenbasierten Abbildungsverhältnisse, Regulierungsabsichten und Repräsentationsbeziehungen in der Wahlkampfberichterstattung in Deutschland, Großbritannien und den USA rekonstruiert. Die Verfügbarkeit und Auswertung großer Datensätze, das Entdecken neuer Muster und das Verfolgen sozialer Prozesse in Echtzeit kann beeinflussen, so die ambivalenten Erwartungen in diesem exponierten Anwendungs- und Forschungsfeld politischer Kampagnen, wie das Politische und das Soziale gedacht, verstanden und gesteuert werden können. Entsprechend bearbeitet die Studie Big Data-basierte politische Praktiken und diskursive Zuschreibungen in ländervergleichender Perspektive. Genutzt wird dabei ein qualitativ-verstehendes methodisches Design. Es erfasst, welche Bedeutung und welche Bedeutsamkeit Daten in Wahlkampfaktivitäten zugeschrieben werden. Im Kern erfasst die empirisch fundierte Studie die medienöffentliche Debatte um datenbasierte Wahlkämpfe – die tatsächliche Anwendungspraxis aggregierter Daten und darauf basierender Analyseverfahren für politische Strategien ist nicht Gegenstand der Studie. Untersucht wird vielmehr die gesellschaftlich zentrale Dimension der öffentlichen Verhandlung und Bewertung datenbasierter Politik, die wesentlich deren Akzeptanz, Legitimierung und Reflexion bestimmt.
BASE
In: Governance und gesellschaftliche Integration, S. 129-146
In: Bürgerschaftliches Engagement in Parteien und Bewegungen, S. 17-155
In: Aisthesis Einwürfe
In: Reihe Rezeptionsforschung Bd. 19
Ein opulenter Bildband mit einem Essay des 2-fachen Pulitzer-Preisträgers Norman Mailer über John F. Kennedys Wahlkampf sowie 300 kommentierte Aufnahmen namhafter Fotojournalisten von der Vorwahlkampagne bis zur Amtseinführung Kennedys. Rezension: Zum 100. Geburtstag von John F. Kennedy hat der Taschen Verlag diesen opulenten und jetzt deutlich preisreduzierten Bildband neu aufgelegt. In seinem Auftaktessay "Superman kommt in den Supermarkt" stilisiert der 2-fache Pulitzer-Preisträger subjektiv gefärbt Kennedy zum "existenziellen Helden" hoch. Mailer rühmte sich dafür, mit seiner Reportage Kennedys Wahlsieg geebnet zu haben. Im 2. Teil folgen 300 kommentierte Fotos namhafter Fotojournalisten von der Vorwahlkampagne bis zur Amtseinführung sowie eingestreute Zitate Kennedys. Chronologien über seinen Weg ins Weisse Haus, seinen Lebenslauf, seine Darstellung in der Presse sowie ein Text Mailers über Jackie Kennedy bilden das Schlusskapitel. Mit Biografien der Fotografen und Bibliografie im Anhang. Nach Titeln, wie z.B. von Ronald D. Gerst (2013), Allan Posener (2013) und Robert Dallek (2013). (2-3)
In: Transit: europäische Revue, Heft 13, S. 42-56
ISSN: 0938-2062
Bei zunehmendem Problemdruck der politischen Eliten reagieren die Herrschaftseliten auf das daraus resultierende politische Steuerungsdilemma mit einer von den Medien bereitwillig dokumentierten Flucht in den symbolischen "Inszenierungszauber". Politikmarketing und Kampagnenmanagement haben sich zu wesentlichen Merkmalen symbolischer Strategien in der etablierten Politik entwickelt. Doch auch ehemalige Protestakteure und Akteure der Subpolitik außerhalb der klassischen Institutionen, von Greenpeace über NGOs bis hin zu den Grünen haben Möglichkeiten zur Beeinflussung des öffentlichen Meinungsklimas entwickelt. Der Beitrag thematisiert die demokratiefeindlichen Konsequenzen einer Flucht der etablierten Politik in symbolträchtige Selbstinszenierungen und Beeinflussungsversuche der öffentlichen Meinungsbildung. Am Beispiel der Brent-Spar-Kampagnen wird verdeutlicht, wie demokratische Entscheidungen unter dem Druck einer internationalen Öffentlichkeit beeinflußt werden können und wie die kritische Gegenmacht einer globalen Protest- und Mediengemeinschaft mit erheblichen Folgekosten und Gefahren für die nationalstaatliche Demokratie verbunden sein kann. (ICH)