Politische Partizipation
In: Politik im Kontext: ist alle Politik lokale Politik?: individuelle und kontextuelle Determinanten politischer Orientierungen, S. 381-411
Der Beitrag beschäftigt sich am Beispiel von 28 hessischen Städten und Gemeinden mit den Auswirkungen kommunaler Kontextmerkmale auf das Ausmaß und die Art politischer Partizipation. Mit dem Ziel der Erweiterung der vorliegenden Erkenntnisse der empirischen Partizipationsforschung soll vor allem geklärt werden, welche Rolle Kontextfaktoren bei einer Kontrolle der bekannten individuellen Bestimmungsfaktoren politischer Beteiligung (Ressourcen, Motive und Einbindung in soziale Netzwerke) spielen. Der Beitrag ist wie folgt aufgebaut: Zunächst wird das Verständnis politischer Partizipation geklärt, und es werden die angewendeten Instrumente zur Messung individueller politischer Partizipation vorgestellt. Dem schließt sich ein Überblick über die Verteilung und Struktur der betreffenden Aktivitäten in 28 Städten und Gemeinden Hessens an. Danach werden die makropolitischen Hypothesen über die Bestimmungsfaktoren politischer Partizipation eingeführt und mittels bivariater Analysen geprüft. Als mikroanalytisches Erklärungsmodell wird das "Civic Voluntarism Modell" von Verba, Schlozman und Brady (1995) erläutert und einem vorläufigen empirischen Test unterzogen. Zur Beantwortung der Kernfrage der Beitrags, was Kontextfaktoren zur Erklärung politischer Partizipation beitragen, wenn die aus der behavioralistischen Forschung bekannten individuellen Erklärungsfaktoren kontrolliert werden, werden die mikro- und makropolitischen Erklärungsansätze zusammengeführt und die Ergebnisse der Analyse des Zusammenspiels von Mikro- und Makrovariablen vorgestellt. (ICI2)