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Erscheinungsformen, Ziele, sozialökonomische Grundlagen und historische Aspekte des Populismus in der Politik werden diskutiert. Dazu werden acht klassische historische Fälle von Populismus bzw. populistischen Phänomenen dargestellt und es wird eine allgemeine Einschätzung der Bedingungen, Funktionen und Entwicklungsperspektiven populistischer Politik vorgenommen. Anhand eines historischen und gegenwartsbezogenen Vergleichs populistischer Strukturen, Bewegungen und Faktoren in den USA, der UdSSR, dem Faschismus, der Tradition der indirekten Demokratie, dem Maoismus, in Entwicklungsländern und insbesondere in Lateinamerika wird eine für Westeuropa spezifische Form des Populismus, der demokratische Populismus, herauskristallisiert. Dabei wird verdeutlicht, daß dieser einmal als populistische Technik in den klassenübergreifenden Volksparteien auftritt, zum anderen in den Protest- und Verweigerungsbewegungen von unten. (HA)

Populismus gilt als Anomalie im Transformationsprozess von traditionellen zu modernen Gesellschaften oder auch als möglicher alternativer Modernisierungspfad. Die Ursachen für das Auftreten populistischer Politikformen werden in Krisensituationen vermutet. Populismus ist eine spezifische Form politischer Repräsentation, die eine gewissen Skepsis gegenüber liberalen Formen der repräsentativen Demokratie verkörpert. Der Populismus besitzt einen Doppelcharakter, der sowohl emanzipatorisches als auch autoritäres oder totalitäres Potenzial in sich birgt. (ICE2)

"Populismus und Massenmedien haben ein enges Verhältnis: Personalisierung, Komplexitätsreduktion, Dramatisierung und Emotionalisierung prägen die massenmediale Kommunikation wie auch die Logik des Populismus." (Autorenreferat)

"Populismus ist kein Substanz-, sondern ein Relationsbegriff. Er zeichnet sich aus durch Anti-Elitarismus, Anti-Intellektualismus, Antipolitik, Institutionenfeindlichkeit sowie Moralisierung, Polarisierung und Personalisierung der Politik." (Autorenreferat)

Der Verfasser zeigt, in wie weit eine populistische Ideologie fassbar wird, die die Typologisierung einer entsprechenden Parteienfamilie erlaubt, und welche Folgen populistische Bewegungen für das politische System und die politische Kultur liberal-demokratischer Verfassungsstaaten zeitigen können. Hierzu werden Kernelemente populistischer Ideologien rekonstruiert, die entsprechenden Agenden und Stilmittel dargestellt und Grenzen wie Schnittmengen im Vergleich zu extremistischen Ideologien herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund wird eine nach ideologischen Kriterien differenzierende Typologie populistischer Parteien und Bewegungen entwickelt und nach der Möglichkeit eines "Populismus der Mitte" gefragt. Ausgehend von den normativen Spannungen zwischen demokratischen und liberal-konstitutionellen Geltungsansprüchen in den westlichen Verfassungsstaaten werden schließlich Konsequenzen des Populismus für die Demokratie erörtert. Der Populismus, so wird deutlich, stellt eine spezifische Reaktion auf gegenwärtige demokratische Legitimationskrisen in der post-nationalen Konstellation dar. (ICE2)