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Subversive Komplizenschaft: Postkolonialismus als kulturelle Kristallisation
In: Spiel ohne Grenzen?: Ambivalenzen der Globalisierung, S. 271-290
Der Begriff des Postkolonialismus verweist nicht, wie man vermuten könnte, auf eine tatsächlich stattgefundene Überwindung, auf ein Ende des Kolonialismus. Vielmehr markiert er eine Verschiebung innerhalb der kolonialistischen Formation, indem er einen weit umfassenderen und tiefer gehenden Einfluß des Westens behauptet. Der Beitrag unterscheidet zwischen einer dominanten und einer hegemonialen Phase des Kolonialismus. War die dominante Phase des Kolonialismus durch direkte politische Kontrolle und Ausübung militärischer Gewalt geprägt, so setzt mit der hegemonialen Phase des Kolonialismus eine neue, subtile Form der Unterdrückung ein. Neben der kapitalistischen Produktionsweise sind es die aus dem Westen stammenden Institutionen, Wertesysteme und Wissensformen, die die westliche Hegemonie aufrechterhalten. Der Einfluß bzw. die Übernahme der westlichen Kultur zwingt demnach die ehemals kolonisierten Länder dazu, sich selbst zu den Komplizen ihrer eigenen Unterdrückung zu machen. (pre)
Ein "Liebeslied für Bastarde"?: Anmerkungen zum Hybridisierungskonzept im Globalisierungsdiskurs
In: Spiel ohne Grenzen?: Ambivalenzen der Globalisierung, S. 255-269
Hybride Kulturen und personale "Bastardidentitäten" können nicht in derselben homogenen Weise gedacht werden wie die tradierten sozialen, kulturellen und personalen Identitäten. Vor allem die anglo-amerikanische Soziologie hat im Rahmen der Postkolonialismus-Debatte die Herausforderung tradierter Identitätskonzepte durch den Globalisierungsdiskurs angenommen und die Konturen einer "globalized theory of the person" entfaltet. Zentrales Charakteristikum des sich am Horizont abzeichnenden "homo globalis", so der Ertrag dieser Debatte, ist die "kreolisierte und hybridisierte Bastardidentität". Die im Postkolonialismus formulierte Konzeption von hybriden Identitäten, von kreolisierten Bastardidentitäten umgibt sich dabei mit dem Gestus des Revolutionären und Subversiven. Der Traum von "Ich bin viele", der in dieser Debatte auftaucht, ist aber nichts anderes als die nachträgliche Sanktionierung der Identitäszerstückelung und -auflösung, die der moderne Gesellschaftsprozeß erzwingt. (pre)
Verwurzelter Kosmopolitismus: Entwicklung eines Konzepts aus rivalisierenden Begriffsoppositionen
In: Globales Amerika?: die kulturellen Folgen der Globalisierung, S. 25-43
"Ulrich Beck vertritt die These, dass das gedankliche Konzept der Amerikanisierung auf ein nationales Verständnis von Globalisierung schließen lässt, das nicht gut zur transnationalen Welt der Zweiten Moderne passt. Stattdessen spricht er sich für einen 'verwurzelten Kosmopolitismus' aus, einen Kosmopolitismus, der sich gleichermaßen aus dem Globalen wie aus dem Lokalen speist. Auf diese Weise wird binäres Denken vermieden, das die Diskussionen über den Postkolonialismus noch immer weitgehend bestimmt. Das Anderssein der Anderen wird anerkannt, und auf diese Weise kann sich zugleich die soziologische Imagination von ihrem methodologischen Nationalismus befreien und einer kosmopolitischen Perspektive folgen - mit allen Konsequenzen, die das für dieses Forschungsgebiet nach sich zieht. Nicht nur Becks Beitrag, sondern auch die meisten anderen Beiträge dieses Bandes zielen methodologisch in die Richtung eines neuen Kosmopolitismus." (Autorenreferat)
A vanishing mediator?: the presence/absence of the Bible in postcolonialism
In: Semeia 88
Feminismus, Entwicklungszusammenarbeit und postkoloniale Kritik: eine Analyse von Grundkonzepten des Gender-and-Development-Ansatzes
In: Berliner Studien zur Politikwissenschaft 2
Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie
In: Geschlecht und Gesellschaft 35
Die Beiträge des Handbuchs behandeln zentrale Fragen der Sozial- und Kulturwissenschaften aus einer Geschlechterperspektive und liefern zugleich einen fundierten Überblick über den nationalen und internationalen Stand der Forschung. So werden die Leistungen der Frauen- und Geschlechterforschung als innovative Forschungsperspektive und Wissenschaftskritik deutlich. Das Handbuch vermittelt einen gezielten Überblick und seine einzelnen Artikel zu über 80 Stichworten sind für Lehre und Forschung zu nutzen. Es führt verschiedene Ebenen der Frauen- und Geschlechterforschung systematisch zusammen: Von den theoretischen Konzepten zum Geschlecht über Methoden hin zu zentralen empirischen Forschungs- und Arbeitsfeldern. Neben einem Sach- und Personenregister stellt es im Anhang eine zentrale Bibliographie bereit. - Aus dem Inhalt: Beiträge u.a. zu Alter, Arbeit, Armut, Behinderung, Beruf, Bildung, Dekonstruktion, Differenz, Doing Gender, Elite, Familie, Feminismus, Frauenbewegung, Gesundheit, Gewalt, Habitus, Kirche, Kommunikation, Konstruktion, Körper, Lesbenforschung, Mädchen, Männlichkeiten, Medien, Migration, Mittäterschaft, Mode, Modernisierung, Moral, Netzwerkforschung, Organisation, Patriarchat, Postkolonialismus, Poststrukturalismus, Rassismus, Raum, Religion, Schule, Sozialisation, Sport, Systemtheorie, Technikkritik, Transformation, Wissenschaftskritik
Global History als kritische Perspektive
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 12, Heft 3, S. 7-15
ISSN: 0940-3566
In den USA entfaltete sich in den 90er Jahren eine intensive Debatte um eine Erneuerung der Weltgeschichtsschreibung. Die seit den siebziger Jahren immer mehr konsolidierte Weltsysteminterpretation von Immanuel Wallerstein und seinen Kollegen versuchte auch die neuen Ereignisse von 1989 in ihren Gesamtansatz zu integrieren. Wo diese neue Weltgeschichte sich im Zeichen von Postkolonialismus und Poststrukturalismus, von den universalisierenden Perspektiven eines Hegel, Marx oder Weber und der auf sie zurückgehenden Modernisierungstheorien eurozentrischer Prägung abgrenzt, ist ihrem Innovationsanspruch - so die Auffassung des Autors - kaum zu widersprechen. Es zeigt sich aber, dass die den 90er Jahren vorangehenden Konjunkturen der Weltgeschichtsschreibung keineswegs nur auf den Pfad beschränkt blieben, den nun nordamerikanische Autoren als ihren Weg einer universalgeschichtlichen Zentrierung abwerten, sondern einen viel größeren Reichtum an Vorschlägen hervorbrachte, die heute wieder zu erinnern und zu beleben lohnt. Dies ist der Zweck der Beiträge des vorliegenden Sammelbands. Weiterhin ist auch die anfängliche Hochstimmung inzwischen verflogen. Die auf allzu simplen Schemata beruhende Prognostik eines age of globalization hat zwar ihre Spuren im öffentlichen Gedächtnis hinterlassen (siehe Samuel Huntingtons "Clash of Civilizations"). Mehr und mehr setzt sich jedoch die Erkenntnis durch, dass die Welt gegenüber der Zeit des Kalten Krieges nicht an Komplexität eingebüßt hat. (ICA)
Postkoloniale Kultur-Geschichten
In: Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit 2.2002,1
World Affairs Online
Ethnizität und Migration reloaded: kulturelle Identität, Differenz und Hybridität im postkolonialen Diskurs
Kien Nghi Ha analysiert in dieser überarbeiteten und erweiterten Neuausgabe die deutsche Migrationspolitik sowie die differenten Erfahrungen marginalisierter EinwanderInnen von einer postkolonialen Perspektive aus. Dieses Buch führt in Ansätze postkolonialer Kritik ein, indem zentrale Begriffe wie kulturelle Identität, Differenz und Hybridität zunächst im Kontext lokaler migrantischer Subjekterfahrungen entwickelt werden. Diese Ergebnisse dienen als Grundlage, um postkoloniale und postmoderne Theorieansätze kontrastiv zu diskutieren. Anschließend werden die Potentiale und Risiken widerständiger Repräsentationen durch Mimikry und Signifying in subalternen Populärkulturen kritisch untersucht
La Francafrique - postkolonialer Habitus und Klientelismus in der französischen Afrikapolitik
In: Zeitschrift für internationale Beziehungen: ZIB, Band 5, Heft 2, S. 309-343
ISSN: 0946-7165
World Affairs Online