Internationale Verwaltung von Postkonfliktgesellschaften: Probleme der Legitimität und Effektivität
In: Aus fachzeitschriften / Zentrum für Internationale Friedenseinsätze
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In: Aus fachzeitschriften / Zentrum für Internationale Friedenseinsätze
World Affairs Online
In: Zeitschrift für Menschenrechte: Zfmr = Journal for human rights, Band 2, Heft 1, S. 45-63
ISSN: 1864-6492
Die Verfasserin untersucht die Demokratisierungschancen "von außen" für Postkonfliktgesellschaften und gelangt zu einer Typologie erfolgreicher und weniger erfolgreicher "Interventionen", die sich an der völkerrechtlichen Legitimität und der Berücksichtigung lokaler Bedingungen orientiert. Eine externe Einmischung mit dem Ziel einer politischen Neuordnung ist stets problematisch, so die Autorin, weil sie tief in die internen Belange einer politischen Gemeinschaft eingreift. Trotz eines hohen Einsatzes von Ressourcen und Zeit durch die internationale Staatengemeinschaft gibt es jedoch bisher nur wenige Fälle, in denen eine "Intervention" mit anschließender politischer Neuordnung zu einer erfolgreichen Demokratisierung geführt hat. Auf der Basis ihrer empirischen Untersuchung gelangt die Verfasserin zu dem Ergebnis, dass adäquate Strategien der Friedenskonsolidierung immer auch die Verpflichtung beinhalten sollten, nach einer Intervention zu einer umfassenden politischen Neuordnung der Postkonfliktgesellschaft beizutragen. Hybride Regime sind kaum in der Lage, die Menschenrechte nach innen zu schützen. Sie räumen bestimmten Gruppen Privilegien ein und missachten die Rechte von Minderheiten. Hybride Regime stellen ein Sicherheitsrisiko nach außen dar. Sie sind im Vergleich zu Demokratien und Autokratien viel anfälliger dafür, zu kriegerischen Mitteln zu greifen oder durch Flüchtlingsströme die regionale Stabilität zu gefährden. Nur wenn die Verpflichtung nach dem Krieg vom Interventionsstaat ernst genommen wird, nur wenn humanitäre Interventionen durch eine rechtsstaatlich-demokratische Neuordnung ergänzt werden, können bewaffnete Interventionen legitimiert und Menschenrechte nachhaltig geschützt werden. (ICG2)
In: Lateinamerika: ein (un)sicherer Kontinent?, S. 77-97
Der Beitrag zeigt, dass Nachkriegsgewalt nicht zwangsläufig ein Übergangsphänomen ist, das sich mit zeitlichem Abstand vom Krieg immer weiter einhegen lässt. Notwendig ist eine gesellschaftliche Perspektive, die Kontinuität und Wandel von Gewalt sowie die Wechselwirkungen zwischen Krieg und Kriegsbeendigung identifizieren und in ihrer Qualität erfassen kann. Hierfür wird zunächst ein konzeptioneller Rahmen entwickelt, der es erlaubt, die Frage von Gewalt und Gewaltkontrolle in ihrer gesellschaftlichen Einbettung zu analysieren. Dann werden die entsprechenden Entwicklungen in lateinamerikanischen Nachkriegs- und Postkonfliktgesellschaften betrachtet (externe Einflüsse, Veränderungen durch Krieg und Gewalt, zivile Formen der Konfliktregulierung). Abschließend werden spezielle soziale Defizite als Ursachen für Nachkriegs- und Postkonfliktgewalt herausgearbeitet. (ICE2)
In: Politik und Geschlecht Band 32
Was können feministische Perspektiven für die kritische Erforschung von Sicherheit(spolitiken) leisten? Die AutorInnen zeigen mit theoretischen und empirischen Beiträgen die Stärke und Wichtigkeit einer geschlechtssensiblen Perspektive auf das Thema der Sicherheit, welche auch über die politikwissenschaftliche Debatte hinausreicht. Dabei hinterfragen die Autorinnen tradierte Sicherheitskonzeptionen und erweitern das Verständnis von Krieg, Gewalt und Sicherheit, indem sie die Geschlechterverhältnisse einbeziehen. Besonders die Bedeutung von Ökonomie, Recht und Flucht wird im Zusammenhang von Geschlecht und Sicherheit berücksichtigt. Ferner ergänzen sie die bislang verhaltene deutschsprachige Diskussion um internationale Perspektiven. Der Sammelband besteht aus einem einleitenden Teil und drei inhaltlich gegliederten Teilen: Die beiden einführenden Beiträge fächern die Themengebiete und Fragestellungen auf, die aus der Verknüpfung von Sicherheitsstudien und Geschlechterstudien hervorgehen. Im ersten inhaltlichen Teil des Bandes werden die Herausforderungen einer feministischen Perspektive auf Sicherheitsfragen aufgrund struktureller, vor allem politisch-ökonomischer Analysen deutlich. Unter dem Titel 'Sicherheit, Recht und Advocacy' widmet sich der zweite Teil des Bandes der Rolle des Rechts in der Umsetzung von Sicherheit in Konflikt- und Postkonfliktgesellschaften. Die Beiträge im dritten Teil beschäftigen sich mit Flucht, Migration und sexualisierter Gewalt.
World Affairs Online
In: Die Friedens-Warte: Journal of International Peace and Organization, Band 86, Heft 1/2, S. 131-154
ISSN: 0340-0255
"Juristische Prozesse und politische Entschuldigungen stellen unterschiedliche Wege der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen dar. Während Kriegsverbrechertribunale individuelle Täter bestrafen und so stereotype Schuldzuweisungen zwischen den Konfliktparteien durchbrechen, wirken politische Entschuldigungen gerade durch die symbolische Annahme kollektiver Verantwortung für Verbrechen. Doch wie sehen diese theoretischen Annahmen in der Realität aus? Der Artikel analysiert die politische Versöhnungsleistung beider Ansätze anhand der öffentlichen Rezeption der Aufarbeitung zu den serbischen Kriegsverbrechen in Vukovar und Srebrenica. Dabei wird aufgezeigt, dass (1) mithilfe beider Instrumente die kollektive Verantwortung für Verbrechen auf einzelne Personen abgeschoben wird. Zudem (2) werden Unterschiede in der Versöhnungsleistung deutlich: Während die juristische Aufarbeitung die faktische Aufklärung der rechtlich verhandelten Verbrechen fördert, sind serbische Entschuldigungen trotz ihres scheinbar strategischen Einsatzes und ihrer relativierenden sprachlichen Muster dann erfolgreich, wenn die Adressaten der Entschuldigung ein pragmatisches Interesse an einer Annäherung besitzen. Somit zeigt der Artikel sowohl die komplementären als auch die unterschiedlichen Versöhnungseffekte beider Ansätze in ihrer praktischen Umsetzung auf." (Autorenreferat)
In: Verfassung und Recht in Übersee: VRÜ = World comparative law : WCL, Band 44, Heft 1, S. 7-31
ISSN: 0506-7286
World Affairs Online
In: Die Friedens-Warte: Journal of International Peace and Organization, Band 86, Heft 1/2, S. 101-130
ISSN: 0340-0255
World Affairs Online
In: Die Friedens-Warte: Journal of International Peace and Organization, Band 86, Heft 1/2, S. 219-243
ISSN: 0340-0255
"Die vorliegende Studie gibt Antworten auf die Frage, welche politischen Faktoren zu einer Verzögerung der Aufarbeitungsprozesse in Form von Wahrheitskommissionen in Uruguay, Panama und Ghana führten. Dazu werden aus der Literatur zu Transitional Justice Hypothesen zur Machtverteilung und dem Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen gebildet, welche zur Erklärung der Phänomene beitragen. Im empirisch-analytischen Teil wird im Vergleich zu transitionsnahen Wahrheitskommissionen deutlich, dass die alten Machthaber die Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen unmittelbar nach der Transition blockieren, bis es zu einem 'shift of balance' zugunsten der Oppositionsparteien kommt. Zudem wird argumentiert, dass ein niedrigeres Niveau an Menschenrechtsverletzungen vor dem Regimewechsel einen Einfluss auf das geringere Interesse an der Wahrheitsfindung in den Bevölkerungen der post-autoritären Regime hat." (Autorenreferat)