"Die Organisation und das Management von Wissen stellen bekanntlich eine der zentralen Herausforderungen an die Gestaltung moderner Produktionsstrukturen dar. Trotz der seit längeren sehr intensiven praktischen und wissenschaftlichen Diskussion über Wissensmanagement und damit zusammenhängender Probleme, müssen eine ganze Reihe von Fragen als offen und ungelöst angesehen werden. Insbesondere zeigen viele Unternehmensfälle der letzten Jahre, dass sich Probleme des Wissensmanagements immer nur im Kontext konkreter technisch-organisatorischer und personalwirtschaftlicher Herausforderungen stellen und in deren Kontext sinnvoller Weise anzugehen sind. Dies gilt vor allem im Zusammenhang mit der zunehmenden Entwicklungsdynamik und Innovationsgeschwindigkeit von Produkten und Produktion. Mit diesem Themenfeld befasste sich ein Workshop, der am 15. Oktober 2002 an der Universität Dortmund durchgeführt wurde. Ziel des Workshops war es, in dem genannten Themenfeld Forschungsbedarf für das BMBF-Rahmenprogramm 'Forschung für die Produktion für morgen' zu erarbeiten. Teilnehmer dieses Dortmunder Workshops waren Vertreter kleinerer und größerer Unternehmen vor allem aus dem Bereich der Metallindustrie, Wissenschaftler verschiedener Disziplinen und Vertreter von Verbänden und forschungspolitischer Einrichtungen. Die Veranstaltung knüpft an Ergebnisse eines informellen Workshops an, der im November 2001 in Dormagen stattfand und der auf Initiative von Prof.Dr.Dr.h.c. Burkart Lutz (ZSH Halle) zustande kam. Zielsetzung des damaligen Workshops war es, generell Forschungsthemen an der Schnittstelle von Ingenieur- und Sozialwissenschaften zu diskutieren. Dabei stellte sich das Thema Wissensmanagement im Kontext praktischer Anwendungsprobleme als sehr relevant heraus." (Textauszug)
Die Verknüpfung von modernen Arbeitsschutzmaßnahmen mit betrieblicher Ökologie ist in der Praxis immer noch die Ausnahme. In jenen Fällen, wo beide Vorgehensweisen auf Initiative von Interessenvertretungen synergetisch verknüpft werden konnten, ist dies meist auf das persönliche Engagement von Einzelpersonen in Betriebsratsgremien oder durch gezielte gewerkschaftliche Kampagnen entstanden. Außerdem ist eine Aufgeschlossenheit des Managements gegenüber der Thematik bedeutsam, um beide Bereiche erfolgreich betrieblich zu implementieren. Eine wesentliche Erkenntnis der Initiativen von Betriebsräten wie von gezielten gewerkschaftlichen Kampagnen liegt darin, daß die Voraussetzung einer guten Verknüpfung von aktiver betrieblicher Gesundheitspolitik, betrieblicher Ökologie und Gefahrstoffmanagement in einer langfristigen Bearbeitung des entsprechenden Themenfelds und in umfassenden Informations- und Beratungsmöglichkeiten bestehen. ; The combination of progressive health & safety measures with environmental measure in practice is still quite unusual. In those cases where both measures have been combined, it can be put down to the personal initiative of individuals within the factory committees or to a specific trade union campaign. Also, a pro-active attitude of the company management towards these issues is relevant to implement the combination of both issues within the company. One major finding regarding the initiatives of factory committees and specific trade union campaigns was that the precondition of a positive combination of active health & safety policies, environmental policies and the management of toxic substances lies in a long-term continuous activity and in extensive possibilities for information and advice.
Mit dem hier vorliegenden Text werden die Ergebnisse der ersten Phase eine Forschungsprojektes vorgelegt, das sich auf die Untersuchung von Entwicklungsprojekten in internationalen Kooperationen und strategischen Allianzen richtet. Ausgangspunkt ist die Bildung von globalen Arbeitsprozessen als Kombination von geografisch auf eine Mehrzahl von verschiedenen Partnern verteilten Subprozesse, Effizienz und Ineffizienz solcher Prozesse sind nur partiell eine Frage des erfolgreichen Managements auf strategischer Ebene - mindestens genauso wichtig ist das Gelingen der Zerteilung von Aktivitäten und deren Koordinierung in einem einheitlichen Arbeitsprozeß. Die Wiederentdeckung des Arbeitsprozesses in internationalen Entwicklungskooperationen ist damit ein zentrales Anliegen des Forschungsvorhabens. Eingebettet in eine Branchenanalyse zur Telekommunikations- und Halbleiterindustrie stehen elf Vergleichsfallstudien aus den drei Triaderegionen im Zentrum der Untersuchung. Drei Kernfallstudien werden ausführlich dargestellt und öffnen den Blick für die Aufeinanderbezogenheit von Strategie- und operativer Ebene in internationalen Kooperationen. Alle Fallstudien werden im Hinblick auf ausgewählte Querschnittsthemen ausgewertet und auf Basis der Literatur bewertet: Globalisierungstrends und Entwicklungsverbünde, Internationalisierung von Unternehmen, Strukturgenese von Kooperationsverbünden, Performanz und Integration von Entwicklungsverbünden, global better practices sowie Internationalisierung von Entwicklungskooperationen und nationalstaatliches Institutionengefüge. In Kontrast zu bisherigen Befunden der Literatur kommt das Projekt u.a. zum Ergebnis, daß horizontale Produktentwicklungskooperationen sich oft auch auf das Kerngeschäft der Unternehmen beziehen, verbunden mit hoher technologischer Komplexität und hoher strategischer Relevanz. Herausgearbeitet wird zudem, daß das graduell unterschiedliche Gewicht rationaler Wahl und beziehungsbasierter Faktoren ökonomischen Konzepten widerspricht, die strategische Allianzen als ungebrochene Umsetzung strategischer Kalküle beschreiben.
Die europäische Landwirtschaft ist durch große regionale Gegensätze gekennzeichnet, die unter anderem zu unterschiedlichen Auswirkungen politischer Eingriffe führen. Oft sind auch die agrarpolitischen Instrumente selbst regional differenziert, so dass die regionalen Unterschiede bei Analysen des europäischen Agrarsektors nicht außer acht gelassen werden dürfen. Zur Deckung des hier bestehenden Analysebedarfs, wird in dieser Arbeit in einem geschlossenen Ansatz eine regional differenzierte ex post und ex ante Analyse der Auswirkungen der Agrarpolitik auf die regionalen landwirtschaftlichen Produktionsstrukturen in der EU durchgeführt. Dazu wird auf das regionalisierte Agrarsektormodell CAPRI ( C ommon A gricultural P olicy R egional I mpact) zurückgegriffen, mit dem in internationaler Kooperation die europäische Landwirtschaft auf Ebene der NUTS II Gebiete (195 Regionen) abgebildet wird. Einen ersten Analyseschritt stellt die Spezifizierung der CAPRI-Datenbasis dar, die nach dem Prinzip des aktivitätsanalytisch differenzierten Gesamtrechnungsansatzes aufgebaut ist. Den 55 abgebildeten landwirtschaftlichen Produktionsverfahren werden die relevanten Politikinstrumente (z. B. Prämien) direkt zugeordnet. Als Ausgangspunkt und Konsistenzrahmen bei der Datenbankerstellung dient die SPEL/EU-Datenbasis. Dadurch können im top-down-Verfahren aus den wenigen verfügbaren regionalen Werten (Flächennutzung, Viehbestände und Erträge) die regionalen Datentabellen gefüllt werden. Nur bei der Bestimmung der regionalen Futterrationen und des Handelsdüngereinsatzes wird alternativ auf die Maximum Entropie Methode zurückgegriffen. Die Nachteile, die sich durch die notwendige, jedoch wenig zielgerechte Orientierung an administrativen Einheiten ergeben, werden in dieser Arbeit z.T. durch die Neugruppierung ähnlicher Regionen mit Hilfe der Clusteranalyse aufgehoben. Es werden neun klar unterscheidbare Regionstypen gebildet. Als Kriterien für die Ähnlichkeit der Regionen dienen dabei die Produktionsanteile bestimmter Produktgruppen und der Grünlandanteil an der LF. In der ex post und ex ante Analyse werden die Cluster sowohl zur Beschreibung der Agrarstruktur als auch zur Interpretation der Modellergebnisse verwendet. Die Untersuchungen konzentrieren sich dabei auf die politisch wichtigsten Produktgruppen, d. h. auf die Entwicklung der Getreide-, Ölsaaten- und Rindfleischproduktion. Am Beispiel dieser Produktionsbereiche werden die Vorteile des gewählten Ansatzes bei der Erklärung von Entwicklungen und bei der Einordnung von Modellergebnissen deutlich. Aus den Analysen bezüglich Getreide und Ölsaaten geht hervor, dass ihr Anbauverhältnis vor allem durch den Kleinerzeugeranteil, den Ölsaatenertrag und die Prämienrelation von Getreide zu Ölsaaten beeinflusst wird. Die Erlösentwicklungen haben dagegen nur einen geringen Einfluss auf die regional unterschiedlichen Veränderungen. Bei der Analyse der Rinderhaltung zeigt sich, dass ihre regionale Verteilung ex post vor allem durch die natürlichen Standortfaktoren und weniger durch politische Maßnahmen gesteuert wurde. Die politischen Instrumente in der Milchproduktion und in der Mutterkuhhaltung wirkten eher auf den Gesamtumfang der Rinderhaltung bzw. der Rindfleischproduktion. Die ex ante Analyse macht zudem deutlich, dass die neuen Quotenregelungen in der Agenda 2000 die Rinderhaltung zukünftig sehr stark steuern werden und so regionale Unterschiede in den Hintergrund treten lassen. Insgesamt gesehen, bestimmt die Ausrichtung der Politikinstrumente aber vor allem die regionale Verteilung der Direktzahlungen. Wirkungsanalysen in dieser Richtung können daher wichtige Informationen für die Weiterentwicklung der Agrarpolitik liefern. ; The impact of the Common Agricultural Policy on regional agricultural production structures in the EU - Analysis based on a regionalized agricultural sector model European agriculture is marked by huge regional contrasts, which among other things lead to the various political interventions impacting in different ways. Very often the agricultural policy instruments themselves are regionally differentiated and therefore careful consideration must be given to these differences when analysing the European agricultural sector. In order to cover the existing need for analysis in this area, this paper examines both ex post and ex ante the effects of the EU Common Agricultural Policy on regional agricultural production structures in Europe. These analyses are carried out with the help of the regionalized agricultural sector model CAPRI ( C ommon A gricultural P olicy R egional I mpact), which in international cooperation includes European agriculture at NUTS II areas level (195 regions). The first step of the analyses is the specification of the CAPRI database. This database is built on the Activity Based Accounting System and differentiates between 55 agricultural production processes, to which a large part of the relevant policy-instruments (e. g. premiums) can be directly assigned. The starting point and consistency framework for the specifying of the data base are represented by the SPEL/EU data base, with which using the top-down procedure the regional data tables can be filled from the few available regional values (land utilisation, herd sizes and yields). One exception to this is the fixing of regional feed rations and the use of commercial fertilizers, with the Maximum Entropy Method being taken as the basis. The disadvantages resulting from the necessary yet little targeted focus of administrative units are partly offset by the fact that using the cluster analysis groups of similar regions can be marked out. They are combined into nine clearly distinguishable region types. The criterion for determining the similarity of the regions is the production structure, which is described in terms of specific product-groups as part of the relevant overall regional production and the portion of grassland in the agricultural area. In the ex post and ex ante analysis the clusters are used both to describe the agricultural structure and to interpret the model results. The analyses focus on the most important product groups in terms of policy, i. e. on the development of cereal, oilseed and beef production. Taking these production areas as an example, the advantages of the approach chosen to explain the developments and to classify the model results become obvious.Investigations in the area of cereals and oilseeds show that the proportion of the land devoted to these two crop groups is determined primarily by three factors. These are the portion of small producers, the oilseed yield and the relation in premiums between cereals and oilseeds. On the other hand, developments in return have only a slight impact on the changes varying from region to region. An analysis of cattle breeding shows that its regional spread ex post was primarily controlled by natural location factors and less by political measures. The policy instruments relating to milk production and suckler cows had more of an effect on the full extent of cattle breeding and beef production respectively. The ex ante analysis also demonstrated that the quota systems contained in Agenda 2000 will have in the future a very strong effect on cattle breeding at national level and in turn push regional differences into the background. On the whole however, the regional spread of direct payments will primarily be influenced by how the political instruments are geared. It can be concluded that analyses of the effects along these lines will consequently provide important information in terms of the future development of agricultural policy.
Deutsche Unternehmen haben im Jahr 2008 potenzielle Umweltschutzgüter im Wert von knapp 75 Mrd. Euro produziert, dies sind 5,7 Prozent der gesamten Industriegüterproduktion. Von 2005 bis 2008 stieg das Produktionsvolumen um fast 37 Prozent. Besonders dynamisch entwickelten sich die Produktionsvolumina in den Bereichen Erneuerbare Energien, Luftreinhaltung und Gewässerschutz. Ein großer Teil des Wachstums geht auf die gestiegenen Umweltgüterexporte zurück.
[Woran Griechenland krankt] Griechenland leidet im Kern vor allem unter institutioneller Dysfunktionalität und einer schweren Deformation der Produktionsstrukturen. Diese sind massiv zugunsten eines überdimensionalen Konsumsektors verzerrt. Letzterer war nur solange lebensfähig, wie dem Land fortwährend neue Kaufkraft auf dem Kreditwege vom Rest der Welt zur Verfügung gestellt wurde. Der Rückfall der Wirtschaftsleistung auf den Stand vor dem Beitritt zum Euroraum liegt primär am Versiegen der privaten Kapitalzuflüsse mit der Folge, dass das Konsumniveau und damit auch die hierauf ausgerichteten Produktionsstrukturen nicht aufrechterhalten werden können. Die Wirtschaftsleistung könnte mit den bestehenden Kapazitäten nur dann wieder belebt werden, wenn dem Land dauerhaft neue Kaufkraft für konsumnahe Verwendungen von außen zugeführt würde. Da dies ausgeschlossen ist, führt an einem Umbau der Produktionsstrukturen kein Weg vorbei, wozu erhebliche Korrekturen der Güterpreise und Lohnsätze erforderlich sind. Dieser durchgreifende Strukturwandel geht mit schmerzhaften Einkommensanpassungen und Arbeitslosigkeit einher. Die als "Sparpolitik" bezeichnete Haushaltskonsolidierung ist nicht die Ursache der griechischen Misere, sondern Teil der notwendigen Umstrukturierung. Es ist falsch, den Rückgang der Wirtschaftsleistung seit dem Beginn der Krise im Wesentlichen als konjunkturelle Unterauslastung zu interpretieren. Nicht-marktfähige Produktionsstrukturen sind nicht unterausgelastet, sondern obsolet. Das vor der Krise erreichte Niveau des Bruttoinlandsproduktes ist daher kein Maßstab für das derzeitige Produktionspotenzial.
Inhaltliche Schwerpunkte: Steigende Energiekosten sowie eine zunehmende Anzahl von Initiativen auf politischer Ebene zur nachhaltigen Senkung der CO2-Emissionen rücken den effizienten Umgang mit Energie allgemein immer mehr in den Fokus von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Vision eines mobiler Energieeffizienzlabors zur Verwirklichung und Betrieb von energieminimalen Produktionsstrukturen ist geboren. Dieses umfasst angefangen von der Datenerfassung über die Bewertung bis hin zur Dimensionierung von Einzelmaßnahmen alle notwendigen Schritte hierfür. Mit Hilfe des mobilen Energieeffizienzlabors werden die Daten zum Verbrauch verschiedener Versorgungsmedien einfach und schnell erfasst (energetischer Fingerprint der Produktion), bewertet und Potenziale zur Optimierung der Erzeugung, Verteilung und Verwendung aufgezeigt. Dafür soll, sofern vorhanden, auf bestehende Datenstrukturen zu den einzelnen Versorgungsmedien zurückgegriffen werden (bspw. MES-Systeme). Da dieses nicht immer gegeben ist, wird in Verbindung mit mobiler Messtechnik ein grundlegender Datensatz zur Abbildung der Versorgungsmedien aufgenommen und im Energieleitstand zusammengeführt. Auf Basis dieser realen Daten erfolgt die Abbildung der betrachteten Produktionsstrukturen in drei Ebenen: Park - Gebäude bzw. Unternehmen - Produktionsbereich. Die in dem mobilen Energieeffizienzlabor gebündelten spezifischen Messtechniken und Softwareanwendungen für einzelne Optimierungsbereiche, ermöglichen es anhand der realen Daten, unter Einbeziehung eines zu entwickelnden Zielsystems, Maßnahmen und deren Auswirkungen sowie Synergieeffekte ganzheitlich zu betrachten und zu bewerten. Ziel ist es auf Grundlage dieser Bewertung ein "maßgeschneidertes", ganzheitliches und optimales Medienversorgungskonzept für die Summe der betrachteten Produktionsstrukturen zu erarbeiten.