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Das Muster westlicher Interventionspolitik ist von Bosnien über Kosovo, nach Afghanistan bis in den Irak immer dasselbe: Nach erfolgreicher militärischer Intervention werden die "eroberten" Gebiete in Protektorate umgewandelt und die westliche Staatenbildung setzt sich zum Ziel, liberale politische Systeme, Rechtsstaatlichkeit und freie Marktwirtschaft in diesen Gebieten einzuführen. Zur Rechtfertigung der Unterhaltung von Protektoraten wird ferner oftmals auf die erfolgreichen externen Staatenbildungsprozesse in Deutschland, Japan und Italien verwiesen. Angesichts der unbestreitbaren Erfolge, die die USA und ihre Alliierten in diesen drei Ländern unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erzielten, stellt sich nach Ansicht des Autors die Frage, warum einige externe Staatenbildungsprozesse erfolgreich sind, während andere scheitern oder im Begriff sind zu scheitern. Um diese Frage zu beantworten, nimmt der Autor zunächst eine nähere Begriffsbestimmung des Protektorats vor und beschreibt anschließend drei Bedingungen für ein erfolgreiches Management von Protektoraten: die Akzeptanz des Protektorats durch die Bevölkerung, eine gute Nachbarschaft der Nachkriegsgesellschaften und ein temporärer Protektoratszustand. Er skizziert abschließend zukünftige Strategien der westlichen Staatengemeinschaft vor dem Hintergrund der Tatsache, dass in Bosnien, Kosovo, Afghanistan und im Irak keine der drei Bedingungen gegeben sind. (ICI2)