In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 2357-2369
"Die Evangelische Kirche Deutschland führt seit 1972 im Abstand von zehn Jahren regelmäßig empirische Untersuchungen zur Kirchenmitgliedschaft durch. Zielsetzung dieser Studien ist es, sowohl aus der Perspektive der Organisation nach der Art und Weise der Beteiligung der Kirchenmitglieder am kirchengemeindlichen Leben zu fragen als auch zu untersuchen, was die Kirchenmitglieder selbst von ihrer Kirche erwarten und wie sie ihre Mitgliedschaft verstehen. Bereits in der 1992 durchgeführten dritten Kirchenmitgliedschaftsstudie hatte sich gezeigt, dass Unterschiede in der Wahrnehmung der Institution Kirche und der persönlichen Bedeutung von Kirchlichkeit und Religiosität milieuspezifische Ausprägungen erkennen lassen (Engelhard u.a. 1997; Hauschildt 1998; Benthaus-Apel 2000). Um diesen Sachverhalt einer milieuspezifischen Differenzierung der Kirchenmitgliedschaft angemessen zu verstehen und mögliche Konsequenzen daraus für die kirchliche Praxis ziehen zu können, wurde in der aktuellen vierten Kirchenmitgliedschaftsstudie dem Zusammenhang von Lebensstilen, sozialen Milieus und Kirchenmitgliedschaft explizit nachgegangen. Zentrales Anliegen der Integration eines soziologischen Konzeptes der Lebensstilanalyse in dieser Studie war es, ergänzend zu den klassischen sozialstrukturellen und organisationsbezogenen Konzepten eine sozialkulturelle Perspektive in die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung einzubringen. Denn die Frage, 'ob man sich beispielsweise von den Angeboten einer Kirchengemeinde angesprochen fühlt oder nicht, ob man sich in ihr beteiligen will oder nicht, hat letztlich damit zu tun, inwiefern man sich in der Kirche, die einem begegnet, 'kulturell' zu Hause fühlt' (Benthaus-Apel 2003: 55). In diesem Beitrag werden sechs Lebensstiltypen vorgestellt, die sich empirisch unter evangelischen Kirchenmitgliedern herausarbeiten ließen. Anhand dieser sechs Lebensstiltypen wird die Frage erörtert, ob und wenn ja, welche sozialkulturellen 'Wahlverwandtschaften' es zwischen diesen sechs Lebensstiltypen einerseits und ausgewählten Aspekten der kirchlichen und religiösen Praxis andererseits gibt." (Textauszug)
Einstellung zur evangelischen Kirche und Beteiligung am kirchlichen Leben.
Themen: Evangelische Konfessionsangehörige wurden gefragt: konstitutive Merkmale eines evangelischen Christen und nicht notwendige Merkmale (Taufe, Mitgliedschaft, als Christ leben, Gebote befolgen usw.); Einstellung zur Kindertaufe (Skala); persönliche Entscheidung für oder gegen die Kindertaufe und Gründe für diese Entscheidung; eigene Konfirmation; Bedeutung der Konfirmation für den Konfirmanden und die Familie; Erfahrungen im Konfirmandenunterricht (Skala); Beteiligung an einer kirchlichen Jugendgruppe; Erfahrungen im Religionsunterricht bzw. in der Christenlehre; Bezugspersonen, die das persönliche Verhältnis zu Religion, Glauben und Kirche beeinflusst haben; Verbundenheit mit der evangelischen Kirche; Veränderungen in diesem Verbundenheitsgefühl; Verbundenheit der Eltern mit der evangelischen Kirche; Religionszugehörigkeit der Eltern; Gründe Kirchenmitglied zu sein und Einstellung zur Kirche (Skala); Häufigkeit und Art der Begegnungen mit der Kirche in den letzten vier Wochen; Einstellung zu einem Besuch des Pastors beim Befragten; Bekanntheit mit dem Pastor der Gemeinde; Eindruck vom Pastor; Zeitpunkt und Anlass für den letzten Besuch des Pastors im Haus des Befragten; Kirchgangshäufigkeit; Anlass für Kirchenbesuch in den letzten zwölf Monaten; Beteiligung am Gemeindeleben; Übernahme von Aufgaben in der Gemeinde; Erfahrungen mit Pastorinnen; Beschreibung des Unterschiedes zwischen männlichen und weiblichen Pastoren bei der Ausübung ihres Berufes; Präferenz für einen Pfarrer oder eine Pfarrerin; Geschlecht des zuständigen Pfarrers der Gemeinde; Einstellung zu Frauen in Führungspositionen der Kirche; gewünschte und tatsächliche Leistungen der evangelischen Kirche (Skalometer); Bekanntheitsgrad, Inanspruchnahme und Bewertung ausgewählter evangelischer Einrichtungen (Sozialstation, Krankenhausseelsorge, Familienberatung, Jugendarbeit, Studentengemeinde, Bildungsstätten, Erwachsenenbildung, Kirchentag, Evangelisation, Telefonseelsorge und Sozialarbeit); Einstellung zum Kirchenaustritt; Kenntnis des Kirchensteuersatzes; Zahlung von Kirchensteuer; Beurteilung der Höhe der persönlich bezahlten Kirchensteuer; Einstellung zur Kirchensteuer (Skala); Landeskirchenzugehörigkeit.
Konfessionslose Befragte wurden gefragt: Zeitpunkt des Austritts aus der Kirche; Gründe für den Austritt aus der Kirche (Skala); Begegnungen mit der Kirche in der letzten Zeit (Skala); Sympathie für die Kirche; Getauftsein und Konfirmation; Bedeutung der Konfirmation für den Befragten; Erfahrungen im Konfirmandenunterricht, im Religionsunterricht und in der Christenlehre; Beteiligung an einer kirchlichen Jugendgruppe; Entscheidung für eine Kindertaufe bei einem eigenen Kind; Einstellung zur Kindertaufe (Skala); Konfessionszugehörigkeit der Eltern; Verbundenheit der Eltern mit der Kirche; Sympathie der Eltern für die Kirche; Bezugspersonen, die auf das persönliche Verhältnis zu Religion, Glauben und Kirche Einfluss hatten; Einstellung zum Besuch eines Pastors beim Befragten; Anlass für einen Kirchenbesuch in den letzten zwölf Monaten; gewünschte und tatsächliche Leistungen der evangelischen Kirche(Skalometer); Bekanntheitsgrad, Inanspruchnahme und Bewertung ausgewählter evangelischer Einrichtungen; Prägung des eigenen Gewissens durch christliche Werte; Einstellung zu einem neuerlichen Kircheneintritt.
Evangelische und konfessionslose Befragten wurden gefragt: Bedeutung religiöser Überzeugungen und Glaubenssätze (Skala); Zusammenhang von Religion und ausgewählten Gefühlslagen (Skala); Häufigkeit von Gebeten; Sinn des Lebens und Gottesglauben (Skala); Glaube an die Existenz Gottes; Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche und Lebensziele (Skalometer); religiöse und übersinnliche Erfahrungen und Praktiken; Bewertung der Erfahrungen mit New Age, Zen, Anthroposophie, Mystik, Magie, Pendeln, Astrologie, Tarot-Karten, Wunderheilern und Edelsteinmedizin; Einstellung zu Kritik an der evangelischen Kirche (Skala); Einstellung zur Rolle der Kirche in der DDR; Einstellung zu Ehe bzw. Zusammenleben von Unverheirateten; Einstellung zur Rolle der Frau in der Familie und bei der Kindererziehung; Informationsquellen über kirchliches Geschehen; Hören von kirchlichen Sendungen in Fernsehen und Radio; Konfession des sozialen Umfelds; verheiratet; Zusammenleben mit dem Ehepartner; kirchliche Trauung; geschieden; Zusammenleben mit dem derzeitigen Partner; Religionszugehörigkeit des Partners; Sympathie des Partners für die Kirche; Kirchenzugehörigkeit innerhalb der evangelischen Kirche; Kinder; Taufe der Kinder; Alter der Kinder; Familienstand.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr und Geburtsmonat); höchster Schulabschluss; angestrebter Schulabschluss; Alter bei Verlassen der Schule; Berufsbildung; Erwerbsstatus; letzte oder derzeitige berufliche Stellung; Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Religionszugehörigkeit; Kirchenbindung; Kirchgangshäufigkeit; Wahlbeteiligung und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl; Parteipräferenz (Sonntagsfrage); Nettoeinkommen; Haushaltsgröße; Anzahl der Kinder unter 18 Jahren und deren Alter; Anzahl der Erwachsenen mit deutscher Staatsangehörigkeit; Anzahl der Einkommensbezieher im Haushalt; Haushaltseinkommen; Lohn- bzw. Einkommenssteuerzahlung; Einschätzung der eigenen Steuerbelastung; Einstellung zu Ausländern (Skala: soziale Distanz); Telefonbesitz; Anrufbeantworterbesitz; PKW-Besitz; Bundesland; Ortsgröße; Urbanisierungsgrad.
Einstellung evangelischer Christen zu ihrer Kirche.
Themen: Konstituierendes Merkmal für das evangelische Bekenntnis; ausgewählte Gründe für die Kindertaufe; Einstellung zur Taufe; Präferenz für Kindertaufe oder Erwachsenentaufe sowie für staatlichen oder kirchlichen Kindergarten; Sinn der Konfirmation; Konfirmation des Befragten; Erinnerung an den Konfirmationspfarrer und den Konfirmationsspruch; regelmäßiger Besuch des Kindergottesdienstes; Einstellung zum derzeitigen Kindergottesdienst; Erfahrungen und Erinnerungen an den eigenen Konfirmandenunterricht; Verbundenheit von Vater und Mutter sowie des Befragten mit der Kirche; empfundene Veränderung und Veränderungsrichtung der Kirchenverbundenheit; Übereinstimmung mit der Kirche in religiösen Fragen; wichtigste Gründe und Einstellung zur Kirchenmitgliedschaft (Skala); Präferenz für kirchliches oder staatliches Krankenhaus im Krankheitsfall; perzipierte Unterschiede zwischen staatlichen und kirchlichen Krankenhäusern bezüglich der medizinischen Ausstattung, des medizinischen Personals und der Krankenbetreuung; Anlaß für das letzte Gespräch mit einem evangelischen Pfarrer oder Pastor; Zeitpunkt des Gesprächs; allgemeiner Eindruck von diesem Gespräch; Kenntnis des Pfarrers in der eigenen Gemeinde und Kontakthäufigkeit; Anlaß für den letzten Hausbesuch des Pfarrers; Einstellung zu einem Hausbesuch durch den Pfarrer; präferierte Hilfsorganisation für eine Spende; Gründe für die Präferenz der ausgewählten Hilfsorganisation; Kenntnis der evangelischen Hilfsorganisation; Spendenbereitschaft bei Haus- und Straßensammlungen für ausgewählte Zwecke und Projekte; allgemeine Einstellung zu Haus- und Straßensammlungen; gewünschtes und tatsächliches Engagement der evangelischen Kirche in ausgewählten religiösen und sozialen Bereichen; Präferenz für staatliches oder kirchliches Engagement in ausgewählten Bereichen; Präferenz für staatliches oder kirchliches Altersheim; Häufigkeit von Gesprächen über Religion, Kirche und Glauben; eigene Meinungsführerschaft oder Meinungsgefolgschaft; Interesse an einer kirchlichen Beratung im Falle von Eheproblemen; Neigung zum Kirchenaustritt; Kenntnis der zuständigen Stelle für den Kirchenaustritt; geschätzte persönliche Folgen eines Kirchenaustritts; Kirchenaustritte im Verwandten- und Bekanntenkreis; Kenntnis des Kirchensteuersatzes; Zahlen von Kirchensteuer und Beurteilung der Höhe des Betrags; Einstellung zur Kirchensteuer (Skala); Präferenz für freiwillige Zahlungen oder staatlichen Steuereinzug; Umfang der eigenen Zahlungen im Falle eines Wegfalls der Kirchensteuer; Dauer der Ortsansässigkeit; Parteipräferenz; Gewerkschaftsmitgliedschaft; Parteimitgliedschaft; Vereinsmitgliedschaft; Beschäftigung in einer kirchlichen Einrichtung; Interesse an der Mitwirkung in einer kirchlichen Einrichtung; Zufriedenheit mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in der Bundesrepublik; Fernsehkonsum; Interesse an kirchlichen Sendungen und Gottesdiensten im Rundfunk; räumliche Nähe zu den Eltern und Besuchshäufigkeit; Häufigkeit von Kontakten mit Freunden in der eigenen Wohnung sowie bei den Bekannten; Zeitschriftenkonsum; Kirchgangshäufigkeit; Religiosität (Kaufmann-Skala); Identifikation als Mitglied der Gemeinde, der Landeskirche oder Mitglied der evangelischen Kirche Deutschlands; Kenntnis der eigenen Landeskirche; Landeskirchenzugehörigkeit.
Demographie: Alter (klassiert); Geschlecht; Befragter wurde konfirmiert; Schulbildung; Beruf; berufliche Position; Berufstätigkeit; Einkommen; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Beruf des Haushaltsvorstands; Konfession des Ehepartners und der Eltern; Hauptkonfessionszugehörigkeit der Bewohner am Befragungsort; Ortsgröße; Flüchtlings- oder Vertriebenenstatus; Flucht vor 1948; Beurteilung der vom Befragten getragenen Einkommensteuerlast.
Einstellung evangelischer Christen zu ihrer Kirche.
Themen: Konstituierende Merkmale für das evangelische Bekenntnis; ausgewählte Gründe für die Kindertaufe; Einstellung zur Taufe; Präferenz für Kindertaufe oder Erwachsenentaufe sowie für staatlichen oder kirchlichen Kindergarten sowie Begründung dieser Entscheidung; Sinn der Konfirmation; Konfirmation des Befragten; regelmäßiger Besuch des Kindergottesdienstes; Einstellung zum derzeitigen Kindergottesdienst; Erfahrungen und Erinnerungen an den eigenen Konfirmandenunterricht; Verbundenheit von Vater und Mutter sowie des Befragten mit der Kirche; empfundene Veränderung und Veränderungsrichtung der Kirchenverbundenheit; Enttäuschung oder fehlendes Interesse als Grund für verminderte Verbundenheit; Einstellung zur Kirchenmitgliedschaft (Skala); Anlaß für das letzte Gespräch mit einem evangelischen Pfarrer oder Pastor bzw. Pfarrerin oder Postorin; Zeitpunkt des Gesprächs; allgemeiner Eindruck vom Gesprächspartner; Kenntnis des Pfarrers in der eigenen Gemeinde und Kontakthäufigkeit; Anlaß für den letzten Hausbesuch des Pfarrers; Einstellung zu einem Hausbesuch durch den Pfarrer; Kenntnis weiterer Mitarbeiter der Kirchengemeinde und Identifizierung der wichtigsten Kirchenmitarbeiter; aktive Beteiligung am kirchlichen Leben und Art der Beteiligung; Kirchgangshäufigkeit; letzter Kirchgang an einem Feiertag; Teilnahme an Familien-, politischen -, Ökumene- oder Jugendgottesdiensten; Teilnahme am Abendmalgottesdienst in neuer Form; Informiertheit über Kirchentage; Informationsquellen über Kirchentage; allgemeine Beurteilung und Einstellung zu Kirchentagen (Skala); präferierte Hilfsorganisation für eine Spende; Kenntnis der evangelischen Hilfsorganisation; Spendenbereitschaft bei Haus- und Straßensammlungen für ausgewählte Zwecke und Projekte; allgemeine Einstellung zu Haus- und Straßensammlungen; gewünschtes und tatsächliches Engagement der evangelischen Kirche in ausgewählten religiösen und sozialen Bereichen; Häufigkeit von Gesprächen über Religion, Kirche und Glauben; Sinn des Lebens; Leben nach dem Tod; Sinn des Leidens; Beurteilung des Ausmaßes der internen Auseinandersetzungen in der evangelischen Kirche; Neigung zum Kirchenaustritt; Kenntnis der zuständigen Stelle für den Kirchenaustritt; geschätzte persönliche Folgen eines Kirchenaustritts und erwartete Wirkung auf die Kirche; Kenntnis des Kirchensteuersatzes; Zahlen von Kirchensteuer und Beurteilung der Höhe des Betrags; Einstellung zur Kirchensteuer (Skala); Umfang der eigenen Zahlungen im Falle eines Wegfalls der Kirchensteuer; Präferenz für gleichen Beitrag oder gestaffelte Beitragssätze im Falle einer freiwilligen Zahlung; Dauer der Ortsansässigkeit; Parteipräferenz; Beteiligung an Bürgerinitiativen; Gewerkschaftsmitgliedschaft; Parteimitgliedschaft; Mitgliedschaft in einem Berufsverband; Vereinsmitgliedschaft; Einschätzung der zukünftigen gesellschaftlichen, technischen und religiösen Entwicklung; Einstellung zur Ehe und zum Zusammenleben von Unverheirateten; Häufigkeit des Sehens von Gottesdienstübertragungen, religiöser oder kirchlicher Sendungen sowie des "Worts zum Sonntag"; Andachten und Gottesdienstübertragungen im Radio; Landeskirchenzugehörigkeit.
Demographie: Alter (klassiert); Geschlecht; Familienstand; Befragter wurde konfirmiert; Schulbildung; Lehre; Beruf; berufliche Position; Berufstätigkeit; frühere Arbeitslosigkeit; Einkommen; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Beruf des Haushaltsvorstands; Konfession des Ehepartners und der Eltern; Hauptkonfessionszugehörigkeit der Bewohner am Befragungsort; Ortsgröße; Flüchtlings- oder Vertriebenenstatus; Flucht vor 1948; Beurteilung der vom Befragten getragenen Einkommensteuerlast.
Bei Verheirateten/Verwitweten/Geschiedenen wurde zusätzlich gefragt: kirchliche Trauung.
Der Rat der EKD sehe in diesem Text einen "Beitrag zur weiteren, auch kontroversen Diskussion innerhalb und außerhalb der Kirche", schreibt die Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischöfin Margot Käßmann, in ihrem Vorwort. Gleichzeitig soll er Kirchengemeinden und Gläubige dazu ermutigen, sich in ihrer Praxis am biblischen Blick auf die Fremden zu orientieren. Dabei werde das Gottesvolk an die eigene Fremdheitserfahrung erinnert. Nicht zuletzt dadurch könne es gelingen, dem Auftrag Jesu entsprechend "die Begegnung mit ihm in jedem und jeder Fremden zu suchen", so Käßmann weiter. Neben einem Einblick in die neueren Entwicklungen in Migrationsfragen werden in der 50-seitigen Schrift zentrale Positionen der evangelischen Kirche in diesem Handlungsfeld dargestellt. Dabei fordert die Kommission u.a. eine Neuregelung des Bleiberechts und das Ende von Kettenduldungen. Sie plädiert für einen selbstverständlicheren Umgang mit dem Phänomen der Migrationsbewegungen und zeigt Ansätze auf für einen Integrationsprozess, der die Partizipation aller Menschen an den gesellschaftlichen Rechten und Pflichten ermöglicht. Schließlich werden als gesellschaftspolitische Aufgaben eine europäische Harmonisierung des Asylrechts, Erleichterungen bei der Einbürgerung und eine Verbesserung der Situation von Menschen ohne Aufenthaltspapiere genannt. Der Kommission für Migration und Integration, die von 2004 bis 2009 bestand, gehörten Expertinnen und Experten aus Politik und Gesellschaft an. Den Vorsitz hatte seit 2004 der westfälische Präses Alfred Buß. inne.
Einstellung zur evangelischen Kirche und Beteiligung am kirchlichen Leben.
Themen: Assoziationen zum Begriff ´evangelische Kirche´ (offene Nennungen); Personen und Orte, die mit der evangelischen Kirche in Verbindung gebracht werden (offene Nennungen); Bezugspersonen, Gruppen und Einrichtungen sowie Medien, die das Verhältnis zu Religion, Glauben und Kirche beeinflusst haben sowie Bewertung dieses Einflusses; Informationsmedien über kirchliche Themen (Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Magazinen, Illustrierten, Informationssendungen im Radio oder Fernsehen, Internetseiten von Kirche oder Gemeinde, Internet, Gemeindebrief und regionale Kirchenzeitung) und Nutzungshäufigkeit; Institutionenvertrauen (evangelische Kirche, katholische Kirche, politische Parteien, Diakonie, Justiz, Medien und Nichtregierungsorganisationen (NGOs); konstitutive Merkmale eines evangelischen Christen; Einstellung zur Taufe eines Kindes (Skala); persönliche Entscheidung für oder gegen die Taufe eines Kindes; Konfirmation; Verbundenheit mit der evangelischen Kirche; Veränderung des Verbundenheitsgefühls; Verbundenheit mit ausgewählten Bereichen kirchlicher Arbeit (Landeskirche, Ortsgemeinde, evangelische Schulen und Kindertageseinrichtungen sowie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen u.ä.); Konfession von Mutter und Vater in der Kindheit des Befragten; Verbundenheit der Eltern mit der evangelischen Kirche; Religiosität (religiös erzogen, religiöse Erziehung für Kinder wichtig, selbst religiöser Mensch, religiöse Erziehung von Mutter und Vater); Lösungskompetenz der evangelischen Kirche bei moralischen Problemen, familiären Lebensproblemen, Sinnfragen, sozialen Problemen und religiösen Fragen); persönliche Motive für die Kirchenmitgliedschaft; präferierte Bereiche für ein Engagement der evangelischen Kirche; Meinung zur Aktualität der Kirche (passt sehr gut in die heutige Zeit, 10-stufiges Skalometer); Bekanntheit mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer der Kirchengemeinde; Kontakt zu einem Pfarrer bzw. einer Pfarrerin im letzten Jahr und Anlass für den Kontakt; Wichtigkeit des persönlichen Kontakts mit der Pfarrerin bzw. dem Pfarrer; Kontakt mit weiteren kirchlichen Mitarbeitern; Kirchgangshäufigkeit; Wunsch nach häufigeren Gottesdienstbesuchen; Wichtigkeit ausgewählter Aspekte der Gestaltung des Sonntagsgottesdienstes; Gottesdienstbesuch alleine oder mit Begleitperson; persönliche Bedeutung des Gottesdienstbesuchs und Begleitpersonen; Anlässe für Gottesdienstbesuche; gelegentlicher Besuch von Gottesdiensten mit besonderen Themen oder Formen; Besuchshäufigkeit von Kindergottesdiensten, kirchlichem Kindergarten und kirchlichen Kindergruppen in der Kindheit des Befragten; Motive für bzw. gegen den Gottesdienstbesuch an Heiligabend; Art der Beteiligung am Gemeindeleben; Gefühl, in der Gemeinde gebraucht zu werden; Wichtigkeit von Gemeinschaft und Zusammensein mit anderen in der Gemeinde; Wertschätzung der eigenen Tätigkeit in der Gemeinde; Einbringen eigener Fähigkeiten in die Tätigkeit; Motivation für das eigene Engagement am Gemeindeleben (verbindet mit der christlichen Tradition, Ort, den Glauben auszudrücken, Ort intensiver religiöser Erfahrung, wichtige Art, Menschen für den Glauben und die Kirche zu begeistern); Wunsch nach persönlichem Engagement in der Kirche; Meinung zum Kirchenaustritt; Gründe für den beabsichtigten Kirchenaustritt; Meinung zu ausgewählten Tätigkeitsbereichen der evangelischen Kirche; finanzielle Unterstützung der Kirche oder kirchlicher Organisationen; aktive und passive Mitgliedschaften; persönliche religiöse Themen; Häufigkeit des Austauschs über den Sinn des Lebens; Gesprächspartner, genutztes Medium und Gelegenheiten für diesen Austausch über den Sinn des Lebens; religiöser Austausch über den Sinn des Lebens; Gebetshäufigkeit; Rahmen für persönliche Gebete: Morgen- oder Abendgebet; Häufigkeit von Abend- oder Morgengebet mit ausgewählten Personen; Lesehäufigkeit in der Bibel; persönliche Bedeutung der Bibel; Einstellung zu Religion und religiösen Gruppen (Skala: alle religiösen Gruppen sollten die gleichen Rechte haben, Christentum als einzig akzeptable Religion, feste Glaubensüberzeugungen führen zu Intoleranz, religiöse Überzeugung wichtig für eigene Identität und Selbstverständnis, jede Religion hat Stärken und Schwächen aus der man sich das jeweils Beste herausholen sollte, Vielfalt religiöser Gruppen als Ursache für gesellschaftliche Konflikte, Religion des Einzelnen ist egal, sofern er sich an Gesetze hält); Selbsteinschätzung der Kenntnisse über die Bibel, das Christentum, mindestens eine andere Religion, Kirchenlieder sowie den eigenen Glauben anhand von Gegensatzpaaren; Häufigkeit von meditieren, fasten, Kerze anzünden und pilgern; persönliche Glaubenserfahrungen; Gottesglauben (Gefühl mit Gott oder einer spirituellen Macht in Kontakt gewesen zu sein, Gott greift in das eigene Leben ein, Glaube gibt Geborgenheit, Glaube an ein Leben nach dem Tod, Gott als Richter, Glaube an Gott trotz häufiger Zweifel und Unsicherheit, religiöse Suche, eins sein mit der Welt); Häufigkeit des Austauschs über religiöse Themen und persönliche Bedeutung dieses Austauschs; Austauschpartner über religiöse Themen (offene Nennungen); Geschlecht, Alter, Konfession dieser Personen, Bekanntheit der Personen untereinander sowie deren Beziehung zum Befragten und Verbundenheit mit diesen Personen; genutztes Medium für den Austausch über religiöse Themen; Konflikthäufigkeit bei religiösen Themen; Wunsch nach einem Austausch über religiöse Themen; Gesprächspartner vorhanden; Bewertung von Erfahrungen mit Amuletten, Steinen oder Kristallen, Sternen und ihren Konstellationen sowie mit Engeln und guten Geistern; allgemeine Lebenszufriedenheit; Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Lage und Veränderung in den letzten Jahren; Einstellung bezüglich Glauben und Krankheit (Gebete Dritter für die Gesundheit als Hilfe für den Befragten, Bereitschaft zur Teilnahme an Heilungsgottesdiensten, Bedeutung eines christlichen Krankenhauses im Krankheitsfall naher Angehöriger, Krankheit und Gesundheit als Fügung Gottes); Lebenszuversicht; häufiges Zurückdenken an die Vergangenheit; eigenes Leben war früher besser; häufiges Nachdenken über Endlichkeit des eigenen Lebens; Bereitschaft, im Leben Neues zu beginnen; Wertorientierung (Leben genießen, für andere da sein, Unabhängigkeit, hohes gesellschaftliches Ansehen, politisches bzw. gesellschaftliches Engagement, Leben in gleichmäßigen Bahnen); Häufigkeit ausgewählter Freizeitaktivitäten; präferierte Musikrichtungen; Nutzungshäufigkeit ausgewählter Medien; Nutzungshäufigkeit von E-Mails, Online-Computerspielen, SMS/MMS und Kontakten in Online-Communities; überwiegende Konfession der Menschen in der Wohngegend; Familienstand; kirchliche Trauung bzw. Segnen der Partnerschaft; Zusammenleben mit einem Partner; Religionsgemeinschaft des (Ehe)Partners; eine oder mehrere Ehen bzw. eingetragene Lebenspartnerschaften; Absicht zu kirchlicher Trauung; Wunsch nach kirchlicher Bestattung; Teilnahme an der Jugendweihe; generalisiertes Personenvertrauen; Vertrauen zu Mitgliedern ausgewählter Gruppen (persönlich bekannte Menschen, Personen, die man zum ersten Mal trifft, Personen mit anderer Religionszugehörigkeit sowie Personen, die der eigenen Religion angehören).
Konfessionslose wurden zusätzlich gefragt: schon immer konfessionslos oder früher evangelisch und aus der Kirche ausgetreten; Jahr des Kirchenaustritts und Austrittsgründe; Überlegungen zu einem Eintritt bzw. Wiedereintritt in die evangelische Kirche; Motivation für diese Überlegungen; Veränderung der Weltanschauung in Bezug auf religiöse Dinge seit dem Umzug von den neuen in die alten Bundesländer oder umgekehrt.
Demographie: Geschlecht; Alter; höchster Bildungsabschluss; angestrebter Schulabschluss; Erwerbsstatus; Dauer von Erwerbslosigkeit; berufliche Stellung des aktuellen bzw. früheren Berufs; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Haushaltsgröße; Anzahl eigener Kinder; Kinder sind getauft; Anzahl der Kinder im Haushalt; Befragter hat eigenes Einkommen; Haushaltsnettoeinkommen; Wohndauer am Wohnort; Umzugshäufigkeit; aufgewachsen in den alten oder den neuen Bundesländern; Umzug von den neuen in die alten Bundesländer oder umgekehrt nach dem 15. Lebensjahr; Jahre seit dem Umzug; Veränderung der Religiosität seit dem Umzug; Selbsteinschätzung des Wohnortes (Urbanisierungsgrad); Bundesland des Wohnortes; Zusammenschluss der Kirchengemeinde mit einer anderen Gemeinde; Veränderung der Verbundenheit mit der Kirchengemeinde; Teilnahme an der letzten Bundestagswahl und Wahlverhalten (Zweitstimme); Teilnahmehäufigkeit an ausgewählten Wahlen (Kommunalwahl, Landtagswahl, Bundestagswahl, Europawahl, Kirchenvorstandswahl).
Interviewerrating: Ausgewählte Testgruppe (Konfessionslose, Evangelische); Anwesenheit weiterer Personen während des Interviews; Kooperationsbereitschaft des Befragten; Interviewdauer; Interviewdatum; Status der Wohnumgebung des Befragungshaushalts; Geschlecht und Alter des Interviewers.
Zusätzlich verkodet wurde: Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) Nummer, Fallnummer innerhalb KMU V, Fallnummer; Ortsgröße (BIK); Gewichtungsvariablen; Bundesland des Wohnortes mit Berlin nach Ost und West; Konfession Ost West.
Einstellung zur evangelischen Kirche und Beteiligung am kirchlichen Leben.
Themen: 1. An alle Personen in der Stichprobe wurden folgende Fragen gestellt: Werbeerfolgskontrolle zu einer aktuellen Werbekampagne der Evangelischen Kirche; Bewertung der Kampagne; Konfession bzw. frühere Konfession (als Filterfrage für die Applikation des Fragebogens für evangelische oder konfessionslose Befragte).
2. Evangelische Konfessionsangehörige wurden gefragt: konstitutive Merkmale eines evangelischen Christen und nicht notwendige Merkmale (Taufe, Konfirmation, Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche, Kirchenbesuch, Gebote befolgen usw.); Einstellung zur Kindtaufe; persönliche Entscheidung für oder gegen die Kindtaufe; präferierter Zeitpunkt im Lebensverlauf für die Taufe (Baby, Kind oder Erwachsener); eigene Konfirmation; Bedeutung der Konfirmation für den Befragten; Erhalt der Jugendweihe; Bezugspersonen und Medien, die das Verhältnis zu Religion, Glauben und Kirche beeinflusst haben und Bewertung dieses Einflusses; Verbundenheit mit der evangelischen Kirche; Veränderungen in diesem Verbundenheitsgefühl; Verbundenheit der Eltern mit der evangelischen Kirche; Motive für die persönliche Kirchenmitgliedschaft und Einstellung zur Kirche (Skala); Wichtigkeit des persönlichen Kontakts mit der Pfarrerin bzw. dem Pfarrer; Bekanntheit mit der Pfarrerin bzw. dem Pfarrer der Gemeinde; persönlicher Eindruck vom Pfarrer; Zeitpunkt und Anlass für den letzten Besuch des Pfarrers im Haus des Befragten, Wichtigkeit seelsorgerischer Aufgabenbereiche einer Pfarrerin bzw. eines Pfarrers (Skala); Kirchgangshäufigkeit; Anlässe für Gottesdienstbesuch; Wichtigkeit ausgewählter Aspekte der Gottesdienstgestaltung (Skala); Gründe gegen einen Gottesdienstbesuch; Art der Beteiligung am Gemeindeleben; Einstellung zum Kirchenaustritt; präferierte Bereiche für ein Engagement der evangelischen Kirche (Verkündigung, Erziehung, Entwicklungshilfe, politische Grundsatzfragen, christliche Werte, Soziales, Gespräche zwischen den Religionen, Berufsleben, Kultur, gegen Ausländerfeindlichkeit, Segnung homosexueller Partnerschaften, Gottesdienst bei Scheidungen, Kirchenasyl, evangelische Privatschulen, Altenheime und Sozialstationen, Schwangerenkonfliktberatung sowie Religionsunterricht an öffentlichen Schulen in kirchlicher Verantwortung); Kenntnis des Kirchensteuersatzes; Zahlung von Kirchensteuer; Beurteilung der Höhe der persönlich zu zahlenden Kirchensteuer; Einstellung zur Kirchensteuer (Skala); Häufigkeit von Gesprächen über religiöse Themen und Gesprächspartner für diese Gespräche; Rahmen für persönliche Gebete (in der Kirche, allein, mit Kindern, Angehörigen oder Freunden); regelmäßiges Beten; Inhalt der Gebete; Gottesglauben; persönliche Glaubenserfahrungen; Informationsmedien für kirchliche Themen und Nutzungshäufigkeit dieser Medien; Kenntnis des evangelischen Magazins ´Chrismon´; Mitarbeit in einer Partei, einer Vereinigung bzw. einem Verein, einer Selbsthilfegruppe usw.; Motive für ehrenamtliches Engagement (Skala); religiöse und übersinnliche Erfahrungen und Praktiken; Bewertung von Erfahrungen mit Zen-Meditation, Reinkarnation, Spiritismus bzw. Okkultismus, Pendeln, Wünschelruten gehen, Astrologie und Horoskopen, Wunderheilern, Handauflegen, Schamanismus sowie Körpererfahrung wie Reiki, Yoga oder Aikido; gemeinnützige Spende im letzten Jahr; Sinn des Lebens (Skala); Einstellung zur Ehe bzw. zum Zusammenleben von Unverheirateten; Einstellung zur Rolle der Frau in der Familie und bei der Kindererziehung; Einstellung zum verkaufsoffenen Sonntag und Gründe dafür; Einstellung zu einem angenommenen Moscheebau in einer deutschen Großstadt; Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche und Lebensziele (Skala); Einstellung zu Gesundheit, zu aktiver Sterbehilfe, zu einer Zuwanderung von Ausländern, zu Muslimen sowie zu den Gründen von Arbeitslosigkeit (Skalen); Häufigkeit ausgewählter Freizeitaktivitäten; präferierte Musikrichtungen (Skalometer); Wohndauer am Wohnort; Beurteilung des Kontakts zu den Nachbarn; Religionszugehörigkeit der meisten Menschen in der Wohngegend; Präferenz für unterschiedliche oder gleiche Religionszugehörigkeit in der Wohngegend.
3. Konfessionslose wurden gefragt: Frühere Konfession bzw. schon immer konfessionslos; Jahr des Kirchenaustritts; Motive für den Kirchenaustritt (Skala); Getauftsein und Konfirmation; Präferenz für die Kindtaufe bei einem eigenen Kind; ausgewählte Gründe für die Kindtaufe; präferierter Zeitpunkt für die Taufe (als Kind oder später); Bedeutung der Taufe (Skala) und der Konfirmation für den Befragten; Erhalt der Jugendweihe; Konfessionszugehörigkeit der Eltern; Verbundenheit der Eltern mit der evangelischen Kirche; Bezugspersonen und Medien, die das Verhältnis zu Religion, Glauben und Kirche beeinflusst haben und Bewertung dieses Einflusses; Kirchgangshäufigkeit; Anlässe für Gottesdienstbesuch; präferierte Bereiche für ein Engagement der evangelischen Kirche (Verkündigung, Erziehung, Entwicklungshilfe, politische Grundsatzfragen, christliche Werte, Soziales, Gespräche zwischen den Religionen, Berufsleben, Kultur, gegen Ausländerfeindlichkeit, Segnung homosexueller Partnerschaften, Gottesdienst bei Scheidungen, Kirchenasyl, evangelische Privatschulen, Altenheime und Sozialstationen, Schwangerenkonfliktberatung sowie Religionsunterricht an öffentlichen Schulen in kirchlicher Verantwortung); Kenntnis des Kirchensteuersatzes; Häufigkeit von Gesprächen über religiöse Themen und Gesprächspartner für diese Gespräche; Rahmen für persönliche Gebete (in der Kirche, allein, mit anderen); regelmäßiges Beten; Inhalt der Gebete; Gottesglauben; Informationsmedien für kirchliche Themen und Nutzungshäufigkeit dieser Medien; Kenntnis des evangelischen Magazins ´Chrismon´; Mitarbeit in einer Partei, einer Vereinigung bzw. einem Verein, einer Selbsthilfegruppe usw.; Motive für ehrenamtliches Engagement (Skala); religiöse und übersinnliche Erfahrungen und Praktiken; Bewertung von Erfahrungen mit Zen-Meditation, Reinkarnation, Spiritismus bzw. Okkultismus, Pendeln, Wünschelruten gehen, Astrologie und Horoskopen, Wunderheilern, Handauflegen, Schamanismus sowie Körpererfahrung wie Reiki, Yoga oder Aikido; gemeinnützige Spende im letzten Jahr; Sinn des Lebens (Skala); Einstellung zur Ehe bzw. zum Zusammenleben von Unverheirateten; Einstellung zur Rolle der Frau in der Familie und bei der Kindererziehung; Einstellung zum verkaufsoffenen Sonntag und Gründe dafür; Einstellung zu einem angenommenen Moscheebau in einer deutschen Großstadt; Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche und Lebensziele (Skala); Einstellung zu Gesundheit, zu aktiver Sterbehilfe, zu einer Zuwanderung von Ausländern, zu Muslimen sowie zu den Gründen für Arbeitslosigkeit (Skalen); Häufigkeit ausgewählter Freizeitaktivitäten; präferierte Musikrichtungen (Skalometer); Wohndauer am Wohnort; Beurteilung des Kontakts zu den Nachbarn; Religionszugehörigkeit der meisten Menschen in der Wohngegend; Präferenz für unterschiedliche oder gleiche Religionszugehörigkeit in der Wohngegend.
Demographie: Geschlecht; Alter; Familienstand; kirchliche Trauung; höchster Schulabschluss; Berufsausbildung; Berufstätigkeit; berufliche Stellung; Haushaltsgröße; Kinder im Haushalt; Anzahl der Kinder unter 6 Jahren und von 6 bis 18 Jahren; Anzahl der Einkommensbezieher im Haushalt; Haushaltsnettoeinkommen; Kindheit und Jugend in den alten oder neuen Bundesländern verbracht; Ortsgröße; Bundesland; Religionsgemeinschaft; Wahlbeteiligung und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl; Wohnhaustyp.
Religiosität und persönliches soziales Netzwerk innerhalb der evangelischen Kirchengemeinde.
Themen: Verbundenheit mit der Kirchengemeinde vor Ort; Religiosität (selbst religiös erzogen, religiöse Erziehung für Kinder wichtig, selbst religiöser Mensch, religiöse Erziehung von Mutter und Vater); Einstellung zur Rolle der Frau; persönliche Motive für die Kirchenmitgliedschaft; Besuchshäufigkeit von Andachten oder Gottesdiensten; Besuch von Sonntagsgottesdienst in der Stadtkirche, Wochenschlussgottesdienst in der Hospitalkirche und Heilig-Abend-Gottesdienst allein oder mit weiteren Personen und konkrete Nennung dieser Personen; Art des besuchten Heilig-Abend-Gottesdienstes bzw. Besuch anderer Gottesdienste oder Andachten in der Stadt; Häufigkeit und Wichtigkeit der Gottesdienstbesuche mit den jeweils genannten Personen; Personen für Gespräche über den Sinn des Lebens; Gelegenheiten für diese Gespräche (zu Hause, Arbeitsstelle bzw. Schule, in der Kirche, bei kirchlichen Diensten, in Vereinen und Gruppen, in der Freizeit, online oder andere Gelegenheiten); Gesprächshäufigkeit über den Sinn des Lebens mit den jeweils genannten Personen; Einschätzung der Religiosität dieser Gespräche; regelmäßiger Kontakt mit ausgewählten Kindertagesstätten, evangelischen Jugendgruppen, Evangelischen Chören / Singkreis / Instrumentalgruppen, Evangelischen Kreisen / Treffs, weiteren Veranstaltungen der Kirchengemeinde und Angeboten anderer Kirchen und Religionsgemeinschaften; engere Kontaktpersonen in den vorgenannten Angeboten (evangelische Kindertagesstätte, CVJM, Kirchenchor, Bläserkreis, Seniorensingkreis, diverse Hauskreise, Frauenfrühstück, Frauenstunde, Abendkreis der Frauen, Frauenkreis für Migrantinnen, Gottesdienst im DRK-Altenheim, Kirchenkaffee und Kirchenvorstand); Aktivitäten in ausgewählten Vereinen und Gruppen; genannte Personen, die dem Befragten besonders nahe stehen; Nennung weiterhin nahe stehender Personen; für sämtliche genannten Personen wurde erfragt: Alter, Geschlecht, wohnhaft im Ort, Konfession, Beziehung des Befragten zu dieser Person und Bekanntheit der Personen untereinander; Häufigkeit ausgewählter Freizeitaktivitäten (Computer / Internet, E-Mails schreiben oder lesen, Kontaktpflege in Online-Communities, Heimwerken, Handarbeiten, Gartenarbeit, Bücher lesen, Besuch von Familie, Verwandtschaft, Nachbarn, Freunden, Bekannten).
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Geburt am Wohnort; Jahr des Zuzugs am derzeitigen Wohnort; Familienstand; feste Beziehung; Anzahl der Kinder im Haushalt unter 18 Jahren; Erwerbsstatus; höchster Bildungsabschluss bzw. angestrebter Schulabschluss.
Zusätzlich verkodet wurde: Befragten-ID; ID genannter Netzwerkpersonen; für Netzwerk ausgewählte Personen (Matrix); Interviewdauer; Interviewdatum; Befragter lebt im Altenheim; keine Antwort bei der Abfrage weiterhin nahestehender Personen.
Interviewerrating: Durchführung des Interviews mit dem Befragten allein oder Anwesenheit dritter Personen während des Interviews (Ehegatte, Partner, andere Familienangehörige, Freude oder andere Personen); Bereitschaft zur Nennung der Klarnamen; Interviewergeschlecht.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die religiöse und kirchliche Ansprechbarkeit von Konfessionslosen in Ostdeutschland zu untersuchen, um daraus Strategien für die Arbeit der evangelischen Kirche in Ostdeutschland zu entwickeln. Dies geschieht auf der Grundlage einer empirischen Studie in der Propstei Burg Stargard in der mecklenburgischen Landeskirche und in der Region Dessau in der anhaltinischen Landeskirche. Den Schwerpunkt der Analyse bildet das Verhältnis der Konfessionslosen zur christlichen Religion und zur Kirche. In der detaillierten Auswertung von acht Gruppeninterviews wird zum einen das Wissen über Kirche und Religion beleuchtet: Was ist den Menschen an Glaubensinhalten überhaupt bekannt? Die zweite Dimension beinhaltet das Verhältnis zur Kirche und zur Religion: Gab es schon einmal Auseinandersetzungen mit religiösen Themen oder wurden kirchliche Veranstaltungen besucht? Als dritte Dimension werden mögliche Erwartungen erfasst: In welchen Bereichen soll sich die Kirche vorrangig engagieren? Die Untersuchung ist so angelegt, dass ein Vergleich zwischen Kirchenmitgliedern und Konfessionslosen im Hinblick auf die dargestellten Aspekte möglich ist. Darüber hinaus kann die gegenseitige Wahrnehmung der Gruppen Aufschluss darüber geben, welche Fremd- und Selbstbilder bestehen. Ein wichtiger Aspekt bildet dabei auch die Frage nach dem Image der Kirche und ihrer Mitglieder. (ICI2). Inhaltsverzeichnis: 1 Einführung; 1.1 Ziele und Anliegen der Studie; 1.2 Vorgehensweise; 2 Die religiöse und kirchliche Situation in Ostdeutschland – Stand und Entwicklung; 2.1 Die Entwicklung der Kirchenmitgliedschaft in der evangelischen Kirche in Ostdeutschland; 2.2 Konfessionslose in Ostdeutschland; 2.3 Profil ostdeutscher Konfessionsloser; 2.4 Religiosität und Kirchlichkeit ostdeutscher Konfessionsloser; 2.5 Zusammenfassung; 3 Konzeption und Durchführung der Gruppeninterviews; 4 Lebenswelt und Weltansichten; 4.1 Lebenswelt; 4.2 Werte; 4.3 Freizeitaktivitäten; 4.4 Gemeinschaft; 4.5 Zusammenfassung; 5 Religiosität, kirchliche Praxis und Image der Kirche; 5.1 Religiosität; 5.2 Kirchlichkeit; 5.3 Zusammenfassung; 6 Anknüpfungspunkte für die kirchliche Arbeit; 6.1 Bedürfnisse und Erwartungen; 6.2 Arbeitsfelder und Themen; 7 Schluss; Literaturverzeichnis; Anhang.