Protestbewegungen
In: Die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Bd. 3: Gesellschaft, S. 311-344
In seinem Beitrag beschreibt der Autor die Entwicklungen von Protestbewegungen in der BRD nach dem Kriege im wesentlichen durch zwei übergreifende "Strömungszyklen". Der erste war von den restaurativen Nachkriegsjahren bestimmt. Er fand seinen Höhepunkt und Abschluß in der Studentenrevolte. Diese bildet zugleich den Auftakt zu einem zweiten, alle späteren Einzelbewegungen umspannenden Protestzyklus, der durch einen Ökonomischen, politischen und soziokulturellen Modernisierungsaufschub eingeleitet wird. Dieser Zyklus kulminiert in den späten 70er und den frühen 80er Jahren und hat sich in den letzten Jahren deutlich abgeflacht. Folgend Phasen und Themenkomplexe werden näher dargestellt: Wider Restauration und Rüstung hauptsächlich in den 50er Jahren; Die revolutionäre Ungeduld der Studentenbewegung; Die Politisierung des Alltags durch die Frauenbewegung und Bürgerinitiativen; Anti-Atomkraft und Ökologiebewegung; Ausdifferenzierung und Stabilisierung des Bewegungssektors in den 70er und 80er Jahren; Brüche und Kontinuitätslinien im bundesrepublikanischen Protestverhalten. Der Beitrag enthält eine ausführliche Chronik von Protestaktivitäten seit 1945. (BE)