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So etwas wie eine Neuauflage des Bandes von Uwe Britten: "Auf die Straße entlassen" (ID 9/97) mit wenig verändertem Vorzeichen. Die Beiträge zur Situation von wohnungslosen psychisch Kranken allgemein und Betroffenen in besonderen Lebenslagen (Kinder und Jugendliche, Frauen, Männer), immerhin ca. 200000 allein stehende Betroffene bei uns, haben zwar seither eine Debatte zwischen den 3 beteiligten Versorgungssystemen der Wohnungslosenhilfe, der psychiatrischen Versorgung und der Suchtkrankenhilfe angestoßen und auch hier und da im Band dokumentierte Reformmodelle im Gefolge gehabt. Nach wie vor fehlt es aber an der flächendeckenden und notwendigen Verknüpfung der zu stark getrennten ambulanten und stationären Hilfebereiche. Die Beiträger des Sammelbandes fordern einvernehmlich die Vernetzung und Kooperation der Hilfeeinrichtungen und den Aufbau eines durch "Case-Management" zu gewährleistenden individuellen Betreuungskonzepts für die Klientel. - Für einschlägig arbeitende Sozialarbeiter und -pädagogen. (3) (LK/HB: Obsen)
In: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit: TUP, Band 38, Heft 3, S. 111-115
ISSN: 0342-2275
Hauptbeschreibung Die psychische Erkrankung eines Elternteils stellt für Kinder ein kritisches Lebensereignis dar. Empfindliche Änderungen im Familienalltag gehen in der Regel mit erheblichen Belastungen einher. Kinder psychisch kranker Eltern werden häufig als 'vergessene' Angehörige bezeichnet, da sie kaum die Möglichkeit besitzen ihre Bedürfnisse und Probleme zu äußern. Wesentlicher Belastungsfaktor ist die häufige Übernahme der Erwachsenenrolle und die damit einhergehende Verantwortung für Geschwister und kranke Elternteile. Aber auch Schuldgefühle des Kindes aufgrund fehlender Kenntnisse über die elterliche Erkrankung und die Isolierung vom sozialen Umfeld wirken sich negativ auf die Entwicklung des Kindes aus. Kinder von psychisch kranken Eltern haben etwa ein 2- bis 10-fach (je nach Krankheit) erhöhtes Risiko, selbst eine psychische Störung zu entwickeln, da sie häufig besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Psychische Störungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen. Die Anzahl minderjähriger Kinder psychisch kranker Eltern wird auf ca. 200.000 bis 500.000. geschätzt. Es ist erstaunlich, dass das Thema in der deutschsprachigen Fachöffentlichkeit lange Zeit kaum Beachtung fand. Problematisch ist, dass der Fokus der Erwachsenenpsychiatrie immer noch auf den Patienten liegt und die Angehörigenarbeit gewöhnlich nur die Arbeit mit erwachsenen Angehörigen beinhaltet. Anhand von Studien widmet sich dieses Buch den schwierigen Lebenssituationen und Auswirkungen auf die Kinder von psychisch kranken Eltern. Der Schwerpunkt liegt zum einen auf den Risikofaktoren, die sich auf kindliche Entwicklung gefährdend auswirken können und zum anderen auf der Frage, was Kinder psychisch kranker Eltern stärken kann. Biographische Informationen Jasmin Jasz, Dipl.-Päd., wurde 1986 in Eschweiler geboren. Ihr Studium der Erziehungswissenschaft (Schwerpunkte
Die neuen Erkenntnisse der Coping- und Familienforschung liefern ein differenziertes Verständnis dafür, wie Kinder psychisch kranker Eltern und ihre Familien mit den multiplen Belastungen und besonderen Anforderungen im Alltag umgehen. Das Wissen um die Bedeutung persönlicher, familiärer und sozialer Schutzfaktoren hat wesentlich zur Weiterentwicklung der Hilfen für die betroffenen Kinder und ihren Familien beigetragen, die in der Neubearbeitung des Buches ausführlich beschrieben werden. Der Band stellt Belastungen, Erkrankungsrisiken und Interventionen über die gesamte Altersspanne vom Säuglingsalter bis zum Jugendalter dar. Er spannt dabei einen Bogen von Störungen in der frühen Mutter-Kind-Interaktion und postpartalen Erkrankungen bis hin zu Parentifizierung und Trennungsschuld bei jugendlichen Kindern. Weiterhin wird auf die diagnostische Einschätzung der familiären Belastungen und Gefährdungen, bindungsbezogene Interventionen, familienorientierte Hilfen, die Förderung der Bewältigungskompetenz bei älteren Kindern und Jugendlichen sowie die Psychoedukation bei Kindern eingegangen. Schließlich nimmt das Thema Kooperation und Empowerment einen großen Raum ein. Die vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage des Buches vermittelt damit einen fundierten und anschaulichen Überblick zum Thema Kinder psychisch kranker Eltern.
In: Rat!schlag
In: Basiswissen 18
In: Jugend und Gesellschaft: Realitätsbewältigung, Krisen und Auswege, S. 183-191
Der Verfasser untersucht Ursachen und Ausdrucksformen psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen und behinderten Jugendlichen und gibt einen Einblick in Interventionsversuche. Es wird festgestellt, daß die psychiatrische Versorgung ähnlich aufwendig ist wie die Sorge für Behinderte. Mit zurückgehenden Ressourcen wird der Trend zur Professionalisierung dieser Aufgaben sich abschwächen. Laienhelfer in das soziale Netzwerk der Betroffenen miteinzubeziehen, erweist sich schon heute nicht nur unter Kostengesichtspunkten als günstig. Es ist für Erwachsene wie für Jugendliche eine auch heute schon geübte Form persönlichen Einsatzes, nicht im technischen, sondern im mitmenschlichen Bereich, die soziale Distanz zu vermindern. Krankheiten und Behinderungen gewinnen ihren Sinn unter anderem daraus, daß sich Betroffene wie Helfer als Teil eines Systems verstehen können, und Chancengleichheit bezüglich emotionaler Erlebnisse und vermittelter Wertvorstellungen erscheint wichtiger als bezüglich der beruflichen Entwicklung und im Hinblick auf die späteren materiellen Möglichkeiten. Auch in diesem Bereich tragen pädagogische Erwartungen zur Entstehung eines bestimmten Verhaltens bei, solche Erwartungen müssen geäußert werden. "Zwar wird mit Recht gesagt, daß eine Gesellschaft sich daran messen lassen müsse, was sie für ihre schwächsten Glieder tue, aber nicht allein die Quantität des Aufwandes dafür ist entscheidend, sondern auch die Art, wie dieser Aufwand zum Einsatz kommt." (TR)
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 2, Rechtswissenschaft = Droit = Law 3622
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 88, Heft 24, S. 1053-1054
ISSN: 1424-4004
In: Behindertenrecht; Recht — schnell erfasst, S. 173-186
In: Soziale Arbeit: Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Band 62, Heft 8, S. 323-328
ISSN: 2942-3406
In: Stiftung & Sponsoring: das Magazin für Non-Profit-Management und -Marketing, Heft 5
ISSN: 2366-2913
In: Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie Band 23