Über die patriarchalische Auslöschung der Geschlechterdifferenz: doch will sie lieben am eigenen Leibe
In: Frauen Zukünfte: ganzheitliche feministische Ansätze, Erfahrungen und Lebenskonzepte, S. 108-115
Der Aufsatz ist eine Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse aus feministischer Sicht. An Sigmund Freuds Theorie über die Weiblichkeit wird nachgewiesen, daß die Psychoanalyse kein wertneutraler Ort oder Diskurs ist, in dem etwas über ein mögliches produktives Verhältnis zwischen Mann und Frau ausgesagt wird, sondern materialisiertes, patriarchalisches Herrschaftswissen ist, in dem die Unterwerfung der Frau unter den ganzheitlichen Anspruch männlich konstituierter Gesellschaft theoretisch abgebildet und ideologisch verfestigt wird. Als patriarchalische Codierung von Gesellschaft und Psychoanalyse gilt der Tatbestand, daß das Männliche sich zum Ganzen erklärt hat, das Weibliche nur in bezug auf das Männliche Daseinsberechtigung hat. (MB)