Bedürfnisforschung (BF)
In: Handwörterbuch zur Kommunalpolitik, S. 64-67
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In: Handwörterbuch zur Kommunalpolitik, S. 64-67
In: Theorien der Medien: von der Kulturkritik bis zum Konstruktivismus, S. 232-251
Der Beitrag gibt einen Überblick über das Spektrum psychoanalytischer Ansätze in der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Ausgehend von der Entwicklung eines psychoanalytischen Medienbegriffs auf der erkenntnistheoretischen Basis von Parallelen zwischen Medien und dem Unbewussten, wird ein theoretischer Rahmen formuliert, der den Grundbegriffen und Leitunterscheidungen der Medien-Psychologie (manifest/ latent, diskursiv/ prädiskursiv, Zeichen/ Symptom, Manipulation/ Verfügbarkeit) einen "relativ unkomplizierten" theoretischen Rahmen geben. Die Anwendungen im Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaft in der theoretischen Tradition von S. Freud bis J. Lacan erstrecken sich auf fünf Felder: a) das technische Apriori der Psychoanalyse und die psycho-medialen Register (F. Kittler), b) Medienpsychoanalyse als Kritische Theorie der Gesellschaft (G. Salje), c) die therapeutische Qualität des Films (E. Bronfen), d) die Mechanismen der 'kinematografischen Ideologie' (C. Metz) und e) die "Pest" der Phantasmen (S. Zizek). Mit der von G. Deleuze und F. Guattari formulierten "Theorie der Wunschmaschinen" verschiebt sich der theoretische Akzent vom Imaginären und Symbolischen hin zum Realen als reiner Bewegung, "die das Kino (in den differenten Formen des Bewegungs- und Zeit-Bildes) erfahrbar macht." (RG)
In: Politische Psychologie heute, S. 73-93
Der Autorin geht es eher um eine Annäherung an das Problem als um die Präsentation eines fertigen Konzepts. Aus der Perspektive der psychoanalytischen Theorie und Praxis wird zunächst die Bedeutung der Arbeit für die Persönlichkeitsentwicklung genauer ausgeleuchtet. Zu diesem Zweck wird nicht nur auf die metapsychologischen und kulturtheoretischen Überlegungen Freuds und seiner Nachfolger eingegangen, sondern die Autorin erörtert an einem exemplarischen Fallbeispiel auch das für die Psychoanalyse wesentliche konkret-individuelle Begreifen im therapeutischen Prozeß. Anschließend wird die Vermittlungsproblematik nicht aus der Perspektive der Sozialisation des Individuums, sondern aus der Perspektive der Arbeit beleuchtet. Nicht 'Was machen die Menschen aus ihrer Arbeit' ist hier die erkenntnisleitende Fragestellung, sondern 'Was macht die Arbeit aus den Menschen'. Hierzu wird aus den Forschungen der Autorin über das Arbeitsleben ein Fallbeispiel herangezogen, das den psychologischen Verwertungs-Prozeß von Subjektivität in den gesellschaftlichen Institutionen der Arbeit dokumentiert. Die aus den beiden verschiedenen Perspektiven gewonnenen Erkenntnisse über das Verhältnis von Sozialisation und Arbeit werden abschließend in einem theoretischen Konzept integriert. Dieses Konzept bietet der verstehenden Arbeitspsychologie und der psychoanalytischen Sozialpsychologie einen Bezugsrahmen, der dem Sachverhalt Rechnung trägt, daß die Menschen, bevor sie in die Systeme der Arbeit eingegliedert werden, immer schon in der Familie als Individuen sozialisiert sind. (RW2)
In: Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen, S. 278-281
Psychoanalyse wird gemeinhin als ein Therapieverfahren zur Heilung von psychischen Neurosen verstanden und der klinischen, medizinischen Psychologie oder als Nebengebiet der Psychiatrie zugerechnet. Weniger bekannt sind die psychoanalytischen Beiträge zur Gesellschafts-, Kultur- und Literaturanalyse, für die außerhalb des klinischen Settings spezifische Methoden entwickelt wurden. Für die psychoanalytische Kulturanalyse kommt hier Sigmund Freuds "Unbehagen in der Kultur" ein besonderer Rang zu. Psychoanalyse entzieht sich ein Stück weit dem Spartendenken in den Wissenschaften, der "Departmentalisierung des Geistes". Dies zeigt sich deutlich, wenn man die Psychoanalyse mit der Nomenklatur der Akademischen Psychologie vergleicht. Während letztere Sozial-, Persönlichkeits-, Entwicklungs- und Klinische Psychologie in einem arbeitsteiligen Nebeneinander begreift und lehrt, stehen sie in der Psychoanalyse in einer kritischen Verbindung. Die psychoanalytische Metapsychologie ist ihr zusammenhängender Unterbau, auf den die anwachsende psychoanalytische, empirische Erfahrung kritisch bezogen wird. Der vorliegende Beitrag geht zunächst auf die Methoden der Ethno-Psychoanalyse ein. Im Anschluss daran werden die Methoden psychoanalytischer Sozialpsychologie vorgestellt. (ICD2)
In: Rückreise in die Vergangenheit, S. 42-53
In: Politische Psychologie heute, S. 73-93
In: Sehnsucht Familie in der Postmoderne, S. 271-288
In: Die SEELE im Unternehmen, S. 65-144
In: Rechtsradikale Gewalt im vereinigten Deutschland: Jugend im gesellschaftlichen Umbruch, S. 166-175
In dem Beitrag wird die Frage diskutiert: Wenn die Diagnose des Zusammenhangs von Orientierungslosigkeit und Ausschreitungen zutrifft, wenn rechtsradikale Einstellungen sich nicht nach Ost und West und als Folge der Wiedervereinigung schlicht differenzieren lassen, warum sind dann Tausende anderer Jugendlicher in vergleichbaren sozialen Situationen nicht gewaltbereit bzw. gewalttätig? Es wird die These aufgestellt, daß die sozialpolitischen und jugendpolitischen Argumentationen und Begründungen einer Ergänzung durch Argumentationsfiguren bedürfen, die nicht nur die äußere Biographie (Familiensituation, Wohnsituation, Arbeitssituation) nachzeichnen und nach Einstellungen fragen, sondern auch nach den dem Bewußtsein nicht zugänglichen Motiven. Folgende psychoanalytischen Ebenen werden daraufhin kurz betrachtet: das narzißtische Selbstbild; Vorurteile und Homöostase des psychischen Haushalts; das Agieren innerer Konflikte und Über-Ich-Ansprüche; die Funktion von Gruppen; Ausländer als Bedrohung der fragilen Identität; ideologische Positionen als Über-Ich-Entlastung. (ICA)
In: Macht und Psyche in Organisationen, S. 13-56
Der Verfasser geht davon aus, dass eine umfassende, alles zugleich auf angemessene Weise erfassende Theorie nicht möglich ist. Theorie hat immer das Problem, dass sie mit ihren Bestimmungen, Hervorhebungen und Zuordnungen zugleich andere Optionen schlecht oder gar nicht mehr abbildet. Jede Festlegung muss vereinfachen und ausblenden. Dazu kommt die strukturelle Normativität, deren Sog Theorie zur Intervention und Parteilichkeit werden lässt, weil ihre Ergebnisse immer Teil des Selbststeuerungsprozesses der Realität sind. Vor diesem Hintergrund werden die Entwicklung des klassischen Diskurses über Macht sowie die relevanten Konzepte von E. Durkheim, M. Weber, G. Simmel, T. Parsons, N. Luhmann, der Phänomenologie und des Interaktionismus analysiert. Eigene Schwerpunkte der Untersuchung stellen die Kritik der Macht, die Gemeinsamkeiten und die Differenzen der sozialwissenschaftlichen Diskussion sowie die psychoanalytischen Ansätze zur Analyse der Macht dar. Abschließend wird argumentiert, dass eine allgemeine Beschreibung versuchen muss, strukturelle Affinitäten und Beeinflussungen sowohl in zeitlicher Abfolge als auch in situativer Dynamik anzugeben und deren Typologie zu erfassen. Einer reduktionistischen Sichtweise fehlt das nötige Theoriepotenzial zur Analyse von Interferenzen, die eigendynamisch, emergent und widersprüchlich sind. Stattdessen ist eine dialektische Betrachtungsweise erforderlich, die die wechselseitigen Bestimmungsverhältnisse erfassen kann. Sie muss neben der erforderlichen Festigkeit und Verlässlichkeit der allgemeinen Konstruktion hinreichend flexibel sein, um sich auf die jeweiligen Besonderheiten einstellen zu können. (ICF2)
In: Ansichten der Gesellschaft, S. 400-412
In: Macht und Psyche in Organisationen, S. 13-56
In: Psychoanalyse und Säuglingsforschung, S. 3-24
In: Psychoanalyse und Säuglingsforschung, S. 166-193
In: Repräsentationen des Holocaust im Gedächtnis der Generationen: zur Gegenwartsbedeutung des Holocaust in Israel und Deutschland, S. 28-41
"Über lange Zeit prägten Abbild- und Speichertheorien die Vorstellungen vom Gedächtnis; das Alltagsverständnis, nach dem erlebte Szenen als Erinnerungen gespeichert und unter bestimmten Bedingungen unverändert wieder abgerufen werden können, steht im Einklang mit der philosophischen Tradition von Aristoteles über den Empirismus bis hin zum logischen Positivismus. Diese 'historischen' Konzeptionen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von Wissenschaftlern unterschiedlichster Disziplinen wie dem Kulturhistoriker Aby Warburg, dem Sozialpsychologen Frederick Bartlett oder dem Soziologen Maurice Halbwachs in Frage gestellt und durch 'konstruktivistische' Konzepte ersetzt. Mit der Theorie des 'sozialen Gedächtnisses' (Warburg) oder des 'kollektiven Gedächtnisses' (Halbwachs) wurde der Einsicht Rechnung getragen, dass der Prozess des Erinnerns - analog zur Geschichtsschreibung - Ereignisse nicht einfach widerspiegelt, sondern dass Erinnern eine Konstruktionsleistung darstellt. Wenn man diesen Konstruktionsprozess der Erinnerung aus einer psychoanalytischen Perspektive darstellt, ist man zunächst auf Freuds Konzept der Umschrift und der Nachträglichkeit verwiesen. Der Metapher der Erinnerungsspur kommt in der psychoanalytischen Erinnerungstheorie zentrale Bedeutung zu. Sinnvoll erscheint diese Metapher vor allem, um die Aspekte des Bewahrens und der Kontinuität von Erinnerungen zum Ausdruck zu bringen, die den Gegenpol zur permanenten Veränderung und Flexibilisierung von Gedächtnisprozessen beschreiben. Diese beiden Pole befinden sich im Schrift-Modell einerseits sowie im Konzept der Nachträglichkeit andererseits, die komplementär erscheinen und in der Gedächtnistheorie zusammengedacht werden müssen. Diese theoretischen Konzepte werde ich in einem zweiten Schritt anhand einer Krankengeschichte Freuds exemplarisch erläutern. In einem dritten Schritt werden diese Überlegungen zu einer psychoanalytischen Erinnerungstheorie dann auf die Erinnerung des Holocaust bezogen." (Textauszug)