Psychological Aspects of Environmental Noise
In: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht, Band 4, Heft 2, S. 183-212
"In diesem Arbeit werden vor allem 5 Themen behandelt: 1. die unterschiedlichen Geräusche, die in einer Stadt vorkommen und zu öffentlichen Beschwerden führen, 2. internationale Studien über die Auswirkungen von Umweltlärm auf die Wohnbevölkerung, 3. unsere eigene letzte Studie, in der die Auswirkungen von Straßenverkehrslärm auf die Bevölkerung einer Großstadt und mit den Auswirkungen anderer Umweltlärmquellen verglichen wurden, 4. methodologische Probleme bei der Anwendung sozialwissenschaftlicher Daten auf ökologische und politische Entscheidungen, und 5. potentielle Auswirkungen von Lärmschutzmaßnahmen. Als Hauptwirkungen des Umweltlärms werden Bevölkerungsreaktionen angesehen, die systematisch mit dem Niveau der akustischen Belastung variieren: 1. Unzufriedenheit mit der Geräuschsituation in der Wohngegend, 2. Störungen intendierter Aktivitäten (z.B. Unterhaltung, Telefonieren, Fernsehen etc.), 3. Verhaltensmaßnahmen gegen Lärm (z.B. Fenster schließen), 4. Neigung, aus der Wohngegend fortzuziehen, 5. Verärgerung über Lärm und 6. wahrgenommene psychovegetative Wirkungen (z.B. Schlafstörungen und Kopfschmerzen). Im Fall des Straßenverkehrslärm sind bis zu 40 Prozent der Varianz von Bevölkerungsreaktionen systematisch mit der Varianz akustischer Belastungskennwerte verknüpft. Weitere 30 bis 40 Prozent der Varianz von Bevölkerungsreaktionen sind systematisch mit sogenannten Moderatoren verknüpft - das sind Faktoren im betroffenen Menschen, die auf eine Verarbeitung der Belastung Einfluß nehmen (z.B. die Überzeugung, man selbst oder der Staat könne etwas gegen den Lärm unternehmen). Weitere Wirkungen des Lärms, die von anderen Quellen stammen, werden besprochen. Diese stehen allgemein in weniger engem Zusammenhang mit den akustischen Kennwerten der Belastung." (Autorenreferat)