Die Europäische Union steckt in der Krise. Mit Großbritannien geht zwar nur eines von 28 Ländern von Bord, aber gemessen an der Bevölkerung ist Großbritannien größer als die 15 kleinsten EU-Länder, und gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist es größer als die 19 kleinsten Länder zusammen. Damit geht der Europäischen Union ein wirtschaftliches und politisches Schwergewicht verloren. Der »Exit« ist für EU-Mitglieder fortan nicht mehr nur ein denkbares theoretisches Konstrukt, sondern eine reale politische Option. Gleichwohl ist ein Zerfall der Europäischen Union ebenso wenig wahrscheinlich wie eine rasche Vertiefung der Union in Richtung der »Vereinigten Staaten von Europa«. Wir erwarten vielmehr ein Europa der zwei Geschwindigkeiten, in dem weitere Integrationsschritte von Ländern mit ähnlichen Interessenlagen (»Clubs der Willigen«) initiiert werden. Der Pragmatismus dürfte sich trotz der emotional aufgeladenen Stimmung durchsetzen. Mithilfe einer Cluster-Analyse haben wir fünf Gruppen von EUMitgliedsstaaten identifiziert, die wegen bestehender Gemeinsamkeiten in ihrer Interessenlage eine vertiefte Zusammenarbeit möglich machen könnten. Ein Cluster bilden beispielsweise Belgien, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien. Bei dieser Ländergruppe bestehen gute Chancen für eine proeuropäische Zusammenarbeit. Ein anderes Cluster hingegen steht eher für nationale Freiräume und für Skepsis gegenüber einer EU-Vertiefung. Neben Großbritannien gehören Dänemark, Finnland, Irland, die Niederlande sowie Schweden zu dieser Gruppe. [.]
Protektionismus, also die wirtschaftliche Abschottung gegenüber ausländischer Konkurrenz, verschärfte die große Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren maßgeblich. Auch zu Beginn der globalen Finanzkrise 2008 befürchteten viele Experten, die betroffenen Länder könnten sich abschotten und den Handel mit dem Rest der Welt deutlich einschränken. Doch die Regierungen hatten die Lektion der Weltwirtschaftskrise gelernt. Sie ließen in den Jahren 2008 und danach die Grenzen weitgehend offen und verhinderten damit einen noch stärkeren Absturz. Der befürchtete Handelskrieg blieb also aus. Dass internationaler Handel wohlstandssteigernde Wirkungen hat, ist heute sehr weit verbreitet akzeptiert. Es kann deshalb kaum überraschen, wenn viele Länder Handelsabkommen als Vehikel für mehr Wachstum nutzen. Die Europäische Union hatte in den vergangenen Jahren nicht nur die globale Finanzkrise zu überstehen, sie musste anschließend auch die systemische Eurokrise bewältigen. Für mehr Wachstum sollen künftig das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen (CETA), das kurz vor dem Abschluss steht, und das Transatlantische Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA sorgen ...
Auch nachdem die globale Finanzkrise und die Eurokrise überstanden sind, sucht die Welt nach neuen Wachstumsimpulsen. Die Liberalisierung des internationalen Handels gehört zu den Erfolg versprechenden Instrumenten. Die Kontroversen über das Transatlantische Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) zeigen allerdings: Handelsliberalisierung ist zunehmend komplex. Es geht nicht mehr nur darum, Zölle und andere Handelshemmnisse zu beseitigen, es sind auch vielfältige Wünsche der Bevölkerung hinsichtlich Sicherheits- und Qualitätsstandards der gehandelten Güter und Dienstleistungen zu berücksichtigen. Die Aussicht auf mehr Wirtschaftswachstum allein reicht nicht mehr aus, um die Bevölkerung von den Vorzügen des Freihandels zu überzeugen. Ungeachtet dessen würden die zwei größten Wirtschaftsräume der Welt - zusammen sind die USA und die EU für knapp die Hälfte des Welt-BIP verantwortlich - durch das TTIP-Abkommen noch enger miteinander verbunden. Für die EU könnte das Abkommen langfristig einen Zuwachs in Höhe von bis zu rund 0,5 % des BIP bedeuten, das entspricht rund 120 Mrd. Euro. Während die gesamtwirtschaftliche Bedeutung damit überschaubar bliebe, würden einzelne Branchen und Unternehmen deutlich profitieren. So würde durch das Handelsabkommen die weltweit größte Chemie-Handelszone entstehen. Zusammen erwirtschaften die EU und die USA gut 34 % des globalen Chemieumsatzes (China: 31,4 %). Das Aushandeln von globalen Handelsabkommen wird immer komplexer und schwieriger. So wird es in den nächsten Jahrzehnten handelspolitisch zu einer weiteren Regionalisierung kommen. Multilaterale Liberalisierung im Rahmen der WTO wird also vorerst weiter auf Eis liegen. Entsprechend erwarten wir Reformen innerhalb der WTO, die der handelspolitischen Regionalisierung Rechnung tragen. Viele der heutigen Schwellenländer werden dabei eine zentrale Rolle spielen, insbesondere in Asien. Sie werden ihren Handel am stärksten liberalisieren und ihren Anteil am Welthandel ausbauen. Dabei werden zwischen den Ländern zunehmend Güter gehandelt, die sich nicht mehr in ihrer Produktnatur, sondern vor allem durch unterschiedliche Varianten des gleichen Produkts unterscheiden. Insgesamt wird die weitere Handelsintensivierung in Kombination mit einigen anderen absehbaren Trends die Wirtschaft spürbar verändern. So erwarten wir beschleunigtes Wachstum durch einen rasanten Investitionswettlauf. Dabei dürfte die Mittelschicht in den Industrienationen weiter schrumpfen, und bei der Einkommens- und Vermögensverteilung kann es zu weiteren Konzentrationsprozessen kommen. Die global vernetzte Wirtschaft wird durch noch mehr Arbeitsteilung und Spezialisierung zwar effizienter, dafür aber auch krisenanfälliger sein. Schon kleinere Fehlentwicklungen können große wirtschaftliche Folgen haben. Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sind deshalb aufgefordert, Konzepte für mehr »Fehlerfreundlichkeit« zu entwickeln. Vorerst muss die Wirtschaftspolitik aber darauf vorbereitet sein, dass sie auch künftig im Falle einer Krise als Akteur benötigt wird. Auch dafür müssen finanzpolitische Reserven gebildet werden.
Nach Definition der Brundtland-Kommission ist eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie "den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil [frei] zu wählen". Diese Definition fordert, dass es künftigen Generationen nicht schlechter gehen soll als den heute lebenden Menschen. Gleichzeitig sagt sie aber auch aus, dass die Bedürfnisse der heutigen Armen berücksichtigt werden müssen, da diese Teil der gegenwärtigen Generation sind. Ökonomisch kann Nachhaltigkeit dann als eine im Zeitverlauf nicht abnehmende Wohlfahrt interpretiert werden. Diese liegt vor, sofern das Gesamtkapital pro Kopf - die Summe aus physischem, natürlichem und intangiblem Kapital - im Zeitverlauf nicht abnimmt. Die Betrachtung des Gesamtkapitals erzwingt die Analyse von Wasser, Land und anderen natürlichen Ressourcen wie der Tier- und Pflanzenwelt. Deren Einsatz ermöglicht die derzeitige Form des Wirtschaftens und ist damit essenziell für den heutigen Wohlstand und Lebensstandard. Folglich sind die Entwicklung des Verbrauchs dieser Ressourcen und die entsprechende Prognose von großem Interesse. Dabei müssen zwei unterschiedliche Aspekte betrachtet werden: Einerseits ist eine Analyse der Entwicklung von Gesamtverfügbarkeiten unerlässlich, andererseits sind Zugangs- und Verteilungsaspekte von großer Bedeutung. Konkret werden in der Studie die Bereiche Landwirtschaft und Nahrungsmittel, Fisch- und Waldbestände sowie Wasser und Biodiversität betrachtet.
Zeitenwende, wohin man auch schaut. Ob Außenpolitik, Verteidigungspolitik, Energie- oder Klimapolitik. Die Bürger müssen sich auf härtere Zeiten einstellen. Eine andere Zeitenwende hat in den vergangenen Jahren längst stattgefunden: In der Wirtschaftspolitik ist nicht mehr viel, wie es mal war. Vielfach wurden Dinge von den Füßen auf den Kopf gestellt – schleichend, Stück für Stück und ohne vorausgegangenes Machtwort des Kanzlers oder der Kanzlerin. Deshalb hat die Öffentlichkeit die Veränderungen wohl gar nicht als Zeitenwende wahrgenommen. Und doch handelt es sich um einen wirtschaftspolitischen Paradigmenwechsel. Dieser Band möchte Wege für eine bessere Wirtschaftspolitik aufzeigen. Dabei geht es Ökonomen naturgemäß um ökonomisch sinnvolles Handeln. Es geht um die effiziente Nutzung knapper Ressourcen, es geht darum, die Verschwendung zu vermeiden und aus den knappen Ressourcen das Bestmögliche herauszuholen. Und schließlich geht es darum, den Wohlstand und die Freiheit der Bürger zu erhalten. 27 ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis analysieren die drängenden wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Probleme unserer Zeit und machen Lösungsvorschläge.
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Gesundheit wird oft als das "höchste Gut" im Leben eines Menschen bezeichnet. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedeutet Gesundheit nicht allein "die Abwesenheit von Krankheit", sondern bezeichnet "einen Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens". Physische und psychische Gesundheit ist ferner die Voraussetzung dafür, viele Aktivitäten des Lebens überhaupt ausüben zu können. Der Gesundheitszustand beeinflusst dabei nicht nur das individuelle Wohlbefinden und die Lebensqualität, sondern wirkt sich über höhere Produktivität und geringere Ausfallzeiten auch volkswirtschaftlich positiv auf Einkommen und Wohlfahrt aus. Insbesondere in ärmeren Ländern stellt Gesundheit eine der zentralen Determinanten der wirtschaftlichen Entwicklung dar.
Die mit dem Begriff "demografischer Wandel" bezeichneten Entwicklungsprozesse in Bevölkerungszahl und Bevölkerungsstruktur werden Deutschland nachhaltig und weitreichend verändern. Deutschland wird schrumpfen, altern und aufgrund des zunehmenden Anteils der Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund "bunter" werden. Im Zentrum dieser Studie steht die Alterung unserer Gesellschaft. Die Studie gibt einen Überblick über die vergangene und zu erwartende demografische Entwicklung in Deutschland insgesamt und bettet diese in den internationalen Kontext ein. Weiterhin werden ausgewählte Aspekte der Bevölkerungsalterung aufgegriffen. Dabei werden die mit dieser Alterung einhergehenden Veränderungen und Auswirkungen auf drei verschiedenen Ebenen betrachtet: der individuellen Ebene, der Generationenebene sowie der gesellschaftlichen Ebene. Daneben stehen Branchentrends einer alternden Gesellschaft im Fokus der Studie. Er werden Chancen und Anlagemöglichkeiten aufgezeigt, um am demografischen Wandel teilzuhaben. Interessante Branchen dabei sind vor allem der Gesundheitsmarkt, Teile der Freizeitwirtschaft sowie die Medizintechnik und der Pflegebereich. Dabei gibt es im Bereich der Pflegeimmobilien diverse Anlagemöglichkeiten. Die absehbar längere Lebensarbeitszeit erfordert von jedem Einzelnen, sein Humankapital zu erhalten und durch gezielte Maßnahmen möglichst zu erhöhen. Dienstleister im Bereich der Aus- und Weiterbildung werden davon profitieren.
[Einleitung] Digitalisierung ist wahrlich kein neues Phänomen. Spätestens mit der Dotcom-Euphorie der späten 1990er-Jahre war offensichtlich, dass die Wirtschaft vor einem gewaltigen Umbruch steht. Gut eineinhalb Dekaden später sind Internetkonzerne bereits etablierte Akteure der Unternehmenswelt. Wenn im Jahr 2015 das Thema Digitalisierung immer noch allgegenwärtig ist und unter dem Stichwort "Industrie 4.0" Tag für Tag Schlagzeilen in der Wirtschaftspresse macht, gibt es dafür gute Gründe. Die bisherigen Erfahrungen mit dem digitalen Umbruch - etwa in der Musikindustrie und in der Medienlandschaft - geben einen Vorgeschmack darauf, was vielen anderen Branchen noch bevorstehen mag. Big Data, Vernetzung und künstliche Intelligenz sind die Schlagworte, die für die nächste Runde des digitalen Umbruchs stehen und die den Begriff Digitalökonomie begründen. Derzeit erstaunt nicht nur die Vielzahl der Innovationen, sondern insbesondere das Tempo, mit dem Wirtschaft und Gesellschaft umgekrempelt werden. Das hohe Tempo der Veränderung kann maßgeblich damit erklärt werden, dass in der Digitalökonomie Märkte geschaffen werden, die nach dem Prinzip "The winner takes it all" funktionieren. Schnelligkeit ist also ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmer und Unternehmen, denn es besteht die Aussicht auf globale marktbeherrschende Stellungen. Dass derartige Erfolgschancen Goldgräberstimmung auslösen, ist kein Wunder. Gleichzeitig ist aber die Verunsicherung bei etablierten Unternehmen und bei Arbeitskräften, die um ihre Arbeitsplätze fürchten, zuweilen sehr groß. Mit dieser Studie möchten wir einen Beitrag zum besseren Verständnis des digitalen Umbruchs leisten und einen Ausblick auf die zu erwartenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft geben. In Kapitel 2 zeigen wir die Grundlagen und Besonderheiten der Digitalökonomie auf. An schließend fokussieren wir vier ausgewählte Themen, um die wirtschaftlichen Folgen der Digitalisierung abzuleiten: Zunächst skizzieren wir das »Geschäftsmodell Deutschland« (Kapitel 3) und widmen uns der Frage, ob der aktuelle Zuschnitt der deutschen Wirtschaft eine gute Grundlage bildet, die Herausforderungen des digitalen Umbruchs zu meistern. In Kapitel 4 zeigen wir am Beispiel des 3D-Drucks das wirtschaftliche Sprengpotenzial digitaler Technologien. Anschließend untersuchen wir in Kapitel 5 anhand des Automobilsektors, welche Folgen für eine der deutschen Schlüsselindustrien zu erwarten sind. In Kapitel 6 beleuchten wir Folgen der Digitalisierung für den Finanzsektor. Abschließend leiten wir in Kapitel 7 Implikationen für die Wirtschaftspolitik ab und untersuchen dabei die Frage, ob die Marktwirtschaft überhaupt in der Lage ist, die Besonderheiten der Digitalökonomie so zu kanalisieren, dass der neu geschaffene Wohlstand allen gesellschaftlichen Gruppen und nicht nur einer digitalen Elite zugutekommt. ; [Introduction] Digitisation is by no means a completely new phenomenon. By the time of the dotcom boom of the late 1990s at the latest, it was clear that the economy was facing a massive upheaval. A good decade and a half later, internet corporations are already established players in the corporate world. If the topic of digitisation is still omnipresent in 2015, making headlines in the business press under the catchphrase »Industry 4.0« day after day, there are good reasons for this. Previous experience with the digital revolution - as seen in the music industry and the media landscape, for instance - provides a foretaste of what many other industries might be about to undergo. Big data, connectivity and artificial intelligence are the buzzwords that stand for the next round of the digital revolution and underpin the concept of the digital economy. Today, it is not just the multitude of innovations that astounds but also the speed with which business and society are being turned inside out. The fast pace of change can largely be explained by the fact that markets are being created in the digital economy that operate in line with the »winner takes it all« principle. This means that speed is a key success factor for enterpreneuers and enterprises, as the prospect of global market domination is dangled. That such potential success is triggering something of a gold-rush mood comes as no great surprise. At the same time, though, both established companies and workers who fear for their jobs are becoming increasingly nervous. With this study, we hope to contribute to a better understanding of this digital upheaval and provide an insight into the prospective changes that can be expected in business and society. In section 2, we describe the underlying concepts and special features of the digital economy. We then focus on four selected topics with a view to pinpointing the economic consequences of digitisation. First, we outline the German business model (section 3) and consider whether the current structure of the German economy forms a good foundation for mastering the challenges of the digital revolution. In section 4, we use the example of 3D printing to examine the potential of digital technologies to disrupt economies. We then go on in section 5 to use the automotive sector to explore the possible consequences for one of Germany's key industries. In section 6, we highlight the consequences of digitisation for the financial sector. Finally, in section 7 we draw up implications for economic policy and examine whether the market economy is in any position to channel the peculiarities of the digital economy in such a way that the newly created prosperity benefits all social groups and not just a digital elite.
Due to changes in status and role of sustainability efforts in municipalities over time there is an increased pressure to adopt an interdisciplinary approach to sustainability. Research has especially emphasised the broad perspective on the cooperative challenge, while less emphasis has been put directly on the specific intra-organisational challenge of nurturing cross-departmental cooperation. The article aims to provide explorative empirical insight into sustainability coordinators' internal efforts to organise and support innovative forms of sustainability cooperation. The study sheds light on two different approaches to sustainability coordination based on two separate research studies of forerunning Scandinavian municipalities. It shows how five structural factors: capacity, scope, willingness, mandates and resources, are enacted differently in the centralised approach of Växjö (Sweden) and the decentralised approach of Aarhus (Denmark). The conclusion highlights the delicate work needed to create engagement with sustainability across differences in departmental scopings and hierarchical distribution of mandates and resources. Finally, it points to how the two approaches could be complementary, as coordination in Aarhus established a robust commitment to narrow action points, while Växjö delegated more vague action points broadly throughout the entire organisation. ; Due to changes in status and role of sustainability efforts in municipalities over time there is an increased pressure to adopt an interdisciplinary approach to sustainability. Research has especially emphasised the broad perspective on the cooperative challenge, while less emphasis has been put directly on the specific intra-organisational challenge of nurturing cross-departmental cooperation. The article aims to provide explorative empirical insight into sustainability coordinators' internal efforts to organise and support innovative forms of sustainability cooperation. The study sheds light on two different approaches to sustainability ...
Der technische Fortschritt sorgt auch im Finanzsektor für einen grundlegenden Wandel. Aufgrund der vielfältigen technischen Möglichkeiten ist inzwischen sogar eine Wirtschaft ohne Bargeld vorstellbar. Die Diskussion darüber hat längst begonnen. Trotz aller technischen Alternativen sehen wir das Bargeld aber noch nicht vor dem Aus. Die hohe Popularität des Bargeldes - zumindest in Deutschland - zeigt, dass es sich im Wettbewerb der unterschiedlichen Bezahlsysteme bisher durchgesetzt hat. Als innovatives Bezahlsystem, das sich abseits der bestehenden Geld und Währungsstrukturen entwickelt, gelten Digital- bzw. Kryptowährungen wie der Bitcoin. Dieses "neue Geld" sorgt wegen der technischen Eigenschaften für Aufsehen, unter anderem wird es nicht zentral von einer Zentralbank, sondern dezentral von einem Netzwerk geschaffen. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommt der Bitcoin aber wegen seiner beeindruckenden Wertentwicklung. Fintechs modernisieren die Finanzwirtschaft. Sie machen Banken zu schlankeren, plattformbasierten Technologieunternehmen, deren Kapital immer mehr auch aus Daten bestehen wird. Finanzwirtschaftliche Dienstleistungen werden hyperindividualisiert, d.h., sie werden immer stärker maßgeschneidert. Das wiederum wird neue regulatorische Fragen aufwerfen. Bargeld, Digitalwährungen, Fintechs - das sind die drei Schwerpunktthemen der vorliegenden Publikation. In Teil A greifen wir zu diesen Themenfeldern die tagesaktuellen Diskussionen auf, ordnen sie ein und wagen einige Prognosen. In Teil B gehen wir über den eher praktischen Ansatz hinaus, untersuchen die Themen grundsätzlicher und skizzieren die volkswirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen.
Mit Ausbruch der globalen Finanzkrise vor vier Jahren ist es an vielen Vermögensmärkten zu erheblichen Verwerfungen gekommen. Zugleich hat sich im Zuge der europäischen Staatsschuldenkrise gezeigt, dass auch die bislang als sicher geltenden Staatsanleihen einem substanziellen Ausfallrisiko ausgesetzt sind. Unkonventionelle Geldpolitik in den USA und im Euroraum hat zudem Befürchtungen über künftig steigende Inflationsraten ausgelöst. Angesichts dieser Entwicklungen stellen sich viele Anleger die Frage, wie das eigene Vermögen vor den gestiegenen Risiken geschützt werden kann. Vielfach werden in solchen Zeiten "Sachwerte" als Anlage empfohlen, weil sie vergleichsweise stabil sind, vor Inflation schützen und ihre Wertentwicklung nur gering mit anderen Anlageklassen korreliert.
[Introduction] Digitisation is by no means a completely new phenomenon. By the time of the dotcom boom of the late 1990s at the latest, it was clear that the economy was facing a massive upheaval. A good decade and a half later, internet corporations are already established players in the corporate world. If the topic of digitisation is still omnipresent in 2015, making headlines in the business press under the catchphrase »Industry 4.0« day after day, there are good reasons for this. Previous experience with the digital revolution - as seen in the music industry and the media landscape, for instance - provides a foretaste of what many other industries might be about to undergo. Big data, connectivity and artificial intelligence are the buzzwords that stand for the next round of the digital revolution and underpin the concept of the digital economy. Today, it is not just the multitude of innovations that astounds but also the speed with which business and society are being turned inside out. The fast pace of change can largely be explained by the fact that markets are being created in the digital economy that operate in line with the »winner takes it all« principle. This means that speed is a key success factor for enterpreneuers and enterprises, as the prospect of global market domination is dangled. That such potential success is triggering something of a gold-rush mood comes as no great surprise. At the same time, though, both established companies and workers who fear for their jobs are becoming increasingly nervous. With this study, we hope to contribute to a better understanding of this digital upheaval and provide an insight into the prospective changes that can be expected in business and society. In section 2, we describe the underlying concepts and special features of the digital economy. We then focus on four selected topics with a view to pinpointing the economic consequences of digitisation. First, we outline the German business model (section 3) and consider whether the current structure of the German economy forms a good foundation for mastering the challenges of the digital revolution. In section 4, we use the example of 3D printing to examine the potential of digital technologies to disrupt economies. We then go on in section 5 to use the automotive sector to explore the possible consequences for one of Germany's key industries. In section 6, we highlight the consequences of digitisation for the financial sector. Finally, in section 7 we draw up implications for economic policy and examine whether the market economy is in any position to channel the peculiarities of the digital economy in such a way that the newly created prosperity benefits all social groups and not just a digital elite. ; [Einleitung] Digitalisierung ist wahrlich kein neues Phänomen. Spätestens mit der Dotcom-Euphorie der späten 1990er-Jahre war offensichtlich, dass die Wirtschaft vor einem gewaltigen Umbruch steht. Gut eineinhalb Dekaden später sind Internetkonzerne bereits etablierte Akteure der Unternehmenswelt. Wenn im Jahr 2015 das Thema Digitalisierung immer noch allgegenwärtig ist und unter dem Stichwort "Industrie 4.0" Tag für Tag Schlagzeilen in der Wirtschaftspresse macht, gibt es dafür gute Gründe. Die bisherigen Erfahrungen mit dem digitalen Umbruch - etwa in der Musikindustrie und in der Medienlandschaft - geben einen Vorgeschmack darauf, was vielen anderen Branchen noch bevorstehen mag. Big Data, Vernetzung und künstliche Intelligenz sind die Schlagworte, die für die nächste Runde des digitalen Umbruchs stehen und die den Begriff Digitalökonomie begründen. Derzeit erstaunt nicht nur die Vielzahl der Innovationen, sondern insbesondere das Tempo, mit dem Wirtschaft und Gesellschaft umgekrempelt werden. Das hohe Tempo der Veränderung kann maßgeblich damit erklärt werden, dass in der Digitalökonomie Märkte geschaffen werden, die nach dem Prinzip "The winner takes it all" funktionieren. Schnelligkeit ist also ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmer und Unternehmen, denn es besteht die Aussicht auf globale marktbeherrschende Stellungen. Dass derartige Erfolgschancen Goldgräberstimmung auslösen, ist kein Wunder. Gleichzeitig ist aber die Verunsicherung bei etablierten Unternehmen und bei Arbeitskräften, die um ihre Arbeitsplätze fürchten, zuweilen sehr groß. Mit dieser Studie möchten wir einen Beitrag zum besseren Verständnis des digitalen Umbruchs leisten und einen Ausblick auf die zu erwartenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft geben. In Kapitel 2 zeigen wir die Grundlagen und Besonderheiten der Digitalökonomie auf. An schließend fokussieren wir vier ausgewählte Themen, um die wirtschaftlichen Folgen der Digitalisierung abzuleiten: Zunächst skizzieren wir das »Geschäftsmodell Deutschland« (Kapitel 3) und widmen uns der Frage, ob der aktuelle Zuschnitt der deutschen Wirtschaft eine gute Grundlage bildet, die Herausforderungen des digitalen Umbruchs zu meistern. In Kapitel 4 zeigen wir am Beispiel des 3D-Drucks das wirtschaftliche Sprengpotenzial digitaler Technologien. Anschließend untersuchen wir in Kapitel 5 anhand des Automobilsektors, welche Folgen für eine der deutschen Schlüsselindustrien zu erwarten sind. In Kapitel 6 beleuchten wir Folgen der Digitalisierung für den Finanzsektor. Abschließend leiten wir in Kapitel 7 Implikationen für die Wirtschaftspolitik ab und untersuchen dabei die Frage, ob die Marktwirtschaft überhaupt in der Lage ist, die Besonderheiten der Digitalökonomie so zu kanalisieren, dass der neu geschaffene Wohlstand allen gesellschaftlichen Gruppen und nicht nur einer digitalen Elite zugutekommt.
Due to changes in status and role of sustainability efforts in municipalities over time there is an increased pressure to adopt an interdisciplinary approach to sustainability. Research has especially emphasised the broad perspective on the cooperative challenge, while less emphasis has been put directly on the specific intraorganisational challenge of nurturing cross-departmental cooperation. The article aims to provide explorative empirical insight into sustainability coordinators internal efforts to organise and support innovative forms of sustainability cooperation. The study sheds light on two different approaches to sustainability coordination based on two separate research studies of forerunning Scandinavian municipalities. It shows how five structural factors: capacity, scope, willingness, mandates and resources, are enacted differently in the centralised approach of Va spacing diaeresis xjo spacing diaeresis (Sweden) and the decentralised approach of Aarhus (Denmark). The conclusion highlights the delicate work needed to create engagement with sustainability across differences in departmental scopings and hierarchical distribution of mandates and resources. Finally, it points to how the two approaches could be complementary, as coordination in Aarhus established a robust commitment to narrow action points, while Va spacing diaeresis xjo spacing diaeresis delegated more vague action points broadly throughout the entire organisation. ; Funding Agencies|Formas [2017-01099]; strategic innovation network "Water in Urban Areas"