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World Affairs Online
In: Referateblatt zur Raumentwicklung
In: Sonderheft 1
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 35, Heft 1, S. 38-42
ISSN: 0342-300X
Die Globalisierung ist ein raumwirtschaftlicher Prozeß. Ursache für diesen Prozeß ist das Sinken räumlicher Transaktionskosten in einem umfassenden Sinne. Dadurch geraten regionale Produzenten einerseits unter Wettbewerbsdruck durch Anbieter aus anderen (Welt-) Regionen, andererseits vergrößert sich aber auch prinzipiell ihr Marktgebiet. Globalisierung führt zu einem verstärkten Wettbewerb der Standorte. Der zunehmende Standortwettbewerb impliziert für räumliche Entwicklungsmuster einerseits, daß bestehende Konvergenz- oder Divergenzprozesse an Persistenz gewinnen. Andererseits können unter den Bedingungen der Globalisierung gute oder schlechte Standortpolitik und technische Neuerungen die Wachstumspfade einzelner Regionen nachhaltig ändern. Innerhalb Deutschlands sind Bayern und Baden-Württemberg, aber auch Nordrhein- Westfalen durch den zunehmenden internationalen Güterhandel überdurchschnittlich stark in den Globalisierungsprozeß eingebunden. Die Globalisierung der Finanzmärkte hat sich insbesondere in Hessen mit dem Bankenzentrum Frankfurt ausgewirkt. Norddeutschland ist durch seine überdurchschnittliche Ausrichtung auf die Sektoren Handel und Verkehr, die Dienstleistungen für den Außenhandel erbringen, vom Globalisierungsprozeß tangiert. Deutlich geringer sind die unmittelbaren Auswirkungen der Globalisierung in den neuen Bundesländern. Die Internationalisierung von Unternehmen hat sich insbesondere über Direktinvestitionen vollzogen. Die deutschen Direktinvestitionen im Ausland stammen vor allem aus Süddeutschland. Norddeutsche und vor allem ostdeutsche Unternehmen engagieren sich demgegenüber deutlich weniger über Direktinvestitionen im Ausland. Die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland konzentrieren sich auf Hessen, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Bremen. Abgesehen von Hessen treten damit die süddeutschen Länder als Zielregionen ausländischer Direktinvestitionen vergleichsweise wenig in Erscheinung. Die deutschen Unternehmen, die im Ausland mit Direktinvestitionen präsent sind, stammen zumeist aus großen Städten. Große westdeutsche Städte sind auch bevorzugte Investitionsstandorte ausländischer Unternehmen. Große Städte stellen räumlich gesehen die Schnittstellen der Globalisierung dar. Die adäquate Reaktion auf die Globalisierung ist gute Standortpolitik auf der nationalen, regionalen und lokalen Ebene. Eine Regionalpolitik, die die negativen Folgen der Globalisierung für bestimmte Regionen gezielt zu kompensieren sucht, ist nicht angezeigt. Um ausgleichspolitischen Gesichtspunkten Rechnung zu tragen, sind automatische Stabilisatoren (Finanzausgleich, soziale Sicherungssysteme) gegenüber einer diskretionären Politik von Vorteil. In einem verschärften Standortwettbewerb muß die Politik jede Möglichkeit nutzen, um Vorteile für den eigenen Standort zu erschließen, und dazu gehört auch, eine optimale Raumstruktur zu schaffen. Die Raumstruktur in Deutschland ist durch eine größere Anzahl von Verdichtungsgebieten gekennzeichnet und gilt im internationalen Vergleich als relativ ausgewogen. Diese Raumstruktur ist vermutlich ein Vorteil im Standortwettbewerb. Von einer Stärkung föderaler Elemente sind weitere Impulse für eine wettbewerbsfähige Raumstruktur zu erwarten. Die Bundesebene kann zu einer effizienten Raumstruktur beitragen, indem sie die Infrastruktur in solchen Regionen bereitstellt, wo sie im Verhältnis zum privaten Sach- und Humankapital am knappsten ist. In der Technologiepolitik sollte sich die Förderung auf solche Regionen konzentrieren, in denen Ansatzpunkte für einen selbsttragenden Wachstumsprozeß vorhanden sind, der aber des Anstoßes von außen bedarf. ; Globalisation is a spatial economic process which is caused by falling spatial transaction costs in a comprehensive sense. As a result, regional producers come under competitive pressure from suppliers from other world regions, but at the same time their market area is principally increased. Globalisation leads to increased locational competition. On the one hand, increased competition among locations implies for spatial development patterns that the persistence of existing convergence or divergence processes increases. On the other hand, good or bad locational policies and technical innovations can change the growth paths of individual regions profoundly under conditions of globalisation. In Germany, Bavaria and Baden-Württemberg but also North Rhine-Westphalia are integrated more than average into the globalisation process through increasing international goods traffic. The globalisation of financial markets has had particular impacts on Hesse with its banking centre Frankfurt. Northern Germany is affected by the globalisation process through its special orientation towards the trade and transportation sectors which provide services for foreign trade. The direct impacts of globalisation in the new Federal states (Länder) are much more limited. The internationalisation of firms has taken place particularly through direct investment. German direct investment in foreign countries mainly comes from southern Germany. In contrast, firms from northern and especially from eastern Germany are engaged considerably less in foreign direct investment. Foreign direct investment in Germany is concentrated in Hesse, Hamburg, Saxony-Anhalt, North Rhine-Westphalia and Bremen. Apart from Hesse, the Länder of southern Germany appear less as destinations of foreign direct investment. Most of the German firms investing directly in other countries come from large cities. Large cities in western Germany are also the preferred investment locations of foreign firms. In spatial terms, large cities constitute the focuses of globalisation. An adequate reaction to globalisation is a good location policy at national, regional and local level. Regional policy which seeks to compensate the negative impacts of globalisation directly is not advisable. In order to take account of the aspects of equalisation policy, automatic stabilisers (financial transfers, social security systems) should be preferred against a discretionary policy. Under conditions of increased locational competition, policies must use all opportunities to develop the advantages of individual locations. This also includes the creation of an optimal spatial structure. The spatial structure in Germany is characterised by a larger number of urban agglomerations and is considered relatively balanced in international comparison. In locational competition, this spatial structure is probably an advantage. Further impulses for a competitive spatial structure can be expected from the strengthening of federal elements. The Federal level can contribute to an efficient spatial structure by providing infrastructure in regions where it is scarcest in relation to private real or human capital. Technology policy should concentrate on supporting regions in which there are starting-points for an autonomous growth process, but which require an external impulse.
BASE
In: HWWA-Diskussionspapier 74
In: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht: ZfU ; Beiträge zur rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung = Journal of environmental law and policy = Revue de la politique et du droit d'environnement, Band 30, Heft 1, S. 97-130
ISSN: 0931-0983
"Der Beitrag beschreibt die Funktionsweise des europäischen Emissionshandelssystems und gibt eine Einschätzung zu erwartender Wirkungen des Emissionshandels auf Branchen und Regionen in Deutschland. Hierzu werden die Determinanten der Preisbildung und die Akteure auf dem Markt für CO2-Zertifikate skizziert und ein mikroökonomisches Reaktionsmuster entwickelt. Aufbauend auf der räumlichen Primärverteilung der Emissionsberechtigungen können über die Auswertung vorliegender Brancheneinschätzungen zu umwelttechnischem Fortschritt und Produktionsentwicklung Aussagen über potentielle Käufer- und Verkäuferpositionen CO2-intensiver Branchen gemacht werden. Der Preis für CO2 stellt eine neue Kalkulationskomponente für den Kraftwerkseinsatz und die Investitionsrechnung der Energieversorgungsunternehmen dar. Es wird nach möglichen Substitutionsprozessen bei den eingesetzten Energieträgern und Auswirkungen auf die regionale Standortverteilung der Energiewirtschaft gefragt. Auf Basis vorliegender Modellrechnungen zu möglichen Strompreiserhöhungen werden zudem Auswirkungen und Anpassungsreaktionen stromintensiver Branchen in ihrer regionalen Verteilung erörtert." (Autorenreferat)
In: Veröffentlichungen der Akademie für Raumforschung und Landesplanung
In: Forschungs- und Sitzungsberichte 98
In: Raum und Finanzen 4
Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- Autoren -- 1 Einleitung -- Literatur -- 1.1 Die räumliche Wirkung der Landschaftsplanung: Evaluation, Indikatoren, Trends - eine Einführung -- I Evaluation -- 2 Zur Steuerungswirkung der kommunalen Landschaftsplanung - Wirkungsmechanismen mit online-Unterstützung und GIS -- 2.1 Einführung und Gegenstand der Diskussion -- 2.2 Wirkungsbereiche der Landschaftsplanung -- 2.2.1 Fachplanung Naturschutz -- 2.2.2 Stadtplanung, Bauleitplanung -- 2.2.3 Eingriffe in Natur und Landschaft -- 2.3 Nutzung landschaftsplanerischer Fachinhalte
In: Die dreiteilige Großstadt als Heimat, S. 32-63
In: Die industrielle Entwicklung
In: Abt. A, Untersuchungen zur Volkswirtschaftspolitik 9
In: Werkstattbericht 26
In: Marburger geographische Schriften 132
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 30, Heft 11, S. 679-688
ISSN: 0342-300X
In: Das foederative System in Deutschland., S. 231-239
In: Das föderative System in Deutschland: Bestandsaufnahme, Reformbedarf und Handlungsempfehlungen aus raumwissenschaftlicher Sicht, S. 231-239
Unter dem Leitbild des interuniversitären Wettbewerbs geht es in allen Bundesländern der
Bundesrepublik Deutschland gegenwärtig darum, eine wissenschaftliche Profilbildung in
fachlich und wirtschaftlich weitgehend eigenverantwortlich handelnden öffentlichen Universitäten
zu fördern und so insgesamt die Produktivität von Forschung und Lehre zu steigern.
Gleichwohl bleiben die Bundesländer durch fachliche Rahmensetzung und Festlegung
des Finanzproblems und seines "Verteilungsmodus" verantwortlich für die Entwicklung
der Hochschullandschaft. Insofern müssten hier im politischen Raum Vorstellungen von anzustrebenden
Entwicklungszielen bestehen. Da der interuniversitäre Wettbewerb auch Einfluss
auf die Raumstrukturen nimmt, müssten auch in räumlicher Hinsicht unter sozialpolitischen
Vorzeichen Entwicklungsziele definiert werden. Es lassen sich eine Reihe von Argumenten
dafür anführen, dass die in den 60er und 70er Jahren gegründeten Universitäten -
seinerzeit i.d.R. explizit mit einem regionalpolitischen Förderauftrag versehen - tendenziell zu den Verlierern im Wettbewerbsprozess gehören könnten. Die Regionalpolitik ist hier aufgerufen, diesen Prozess genau zu beobachten und geeignete Modelle zur Gegensteuerung
bereitzustellen. Denkbar wäre dabei u.a. eine wettbewerbsunabhängige finanzielle
Basisausstattung in Universitäten mit einem ausdrücklichen Förderauftrag zur Überwindung
struktureller Schwächen in Förderregionen.