Fritz Lenz und die Rassenhygiene
In: Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 47
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In: Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 47
In: Erfassung zur Vernichtung: von der Sozialhygiene zum "Gesetz über Sterbehilfe", S. 30-56
Grotjahn, der prominenteste Sozialhygieniker der Weimarer Zeit, wird in den letzten zwanzig Jahren von einer sozialmedizinischen Bewegung in Anspruch genommen, die keinen Ost-West-Gegensatz kennt und deren Vertreter sich sowohl reaktionären wie auch linken bzw. "progressiven" Richtungen zuordnen lassen. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche aktuellen Bedingungen für diese Erscheinung verantwortlich sind und welche gesundheitspolitischen Konzepte Grotjahn entwickelt und vertreten hat. Dazu wird der sozialgeschichtliche Hintergrund - insbesondere auch die Situation des Berliner Arbeitermilieus - beschrieben und gezeigt, wie der aus der Sozialdemokratie kommende Grotjahn in die Klassenauseinandersetzungen des Kaiserreiches und der Weimarer Republik eingriff. Sein entscheidender Beitrag lag in der Fusion des Sozialdarwinismus mit der modernen Sozialpolitik. Sein sozialpolitisches Anliegen war es, einen Zusammenhang zwischen der "Sozialhygiene" - aufgefaßt als eine Theorie der bevölkerungspolitischen "Entartung" - und den dagegen in Gang zu bringenden "eugenischen" Maßnahmen herzustellen. Er leistete einen Beitrag dazu, daß der Sozialrassismus der deutschen Mittelklasse mit der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung fusioniert wurde. Seine heutige Aktualität liegt darin, daß seine Gedanken sich dazu eignen, verschiedene sozialmedizinische Bereiche als Modelle sozialer Einwirkung auf den Menschen zu begreifen, die es zu modernisieren gilt. (NG)
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 31, Heft 4, S. 385-392
ISSN: 0044-2976
Die Zigeunerforschung im nationalsozialistischen Deutschland hatte ihr Zentrum am Rassehygieneinstitut in Berlin. Die dort betriebenen Forschungen hatten zum Ziel, Kriterien zur "rassischen Identifikation" von Zigeunern einschließlich sogenannter Viertel- und Achtelzigeuner zu erarbeiten und Genealogien zu erstellen, vermittels derer die Deportation, KZ-Einweisung und Ermordung dieser Menschen organisiert werden konnte. Nach dem Tode der in diesem Projekt maßgeblich tätigen R. Ritter und E. Justin setzte der Anthropologe H. Arnold die Arbeiten auf dem Gebiet der Rassenbiologie und Rassenhygiene anhand der Unterlagen des Rassehygieneinstituts fort und erwarb sich einen Ruf als bundesdeutscher Zigeunerfachmann, der ihn auch zum langjährigen Berater der Bundesregierung aufsteigen ließ. Die rassistische Tradition der NS-Zigeunerforschung wird außer durch Arnold ebenfalls durch S. Ehrhardt repräsentiert, die die nach dem Krieg vermißte NS-Zigeunerkartei des Rassehygieneinstituts an sich bringen konnte. Erst in jüngster Zeit gibt es auch in Kreisen deutscher Anthropologen ernsthafte Bemühungen, sich von Vertretern nationalsozialistischer Rassetheorien offen zu distanzieren. (WZ)
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 34, Heft 3, S. 289-298
ISSN: 0044-2976
World Affairs Online
In: Arbeiten zur Kirchengeschichte und Religionswissenschaft 6
In: rororo 5349
In: rororo aktuell