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In dem Beitrag wird die Diskussion um Rassenhygiene und Sozialhygiene in Deutschland seit den 1890er Jahren nachgezeichnet. Die "Ideenlieferanten" für die Rassenhygiene werden beschrieben. Die Organisation der an rassenhygienischen Fragen interessierten Personen wird skizziert. Die öffentliche Wirkung der neugegründeten "Gesellschaft für Rassenhygiene" wird erörtert. Parallel zur Rassenhygiene entwickelte sich die Sozialhygiene. Die Verbreitung entsprechender Forderungen und sexualreformerischer Vorstellungen wird ebenfalls beschrieben. Es wird gezeigt, wie aus der Rassen- und Sozialhygiene die eugenische Sozialtechnologie entwickelt wurde. Die politische Umsetzung der Programme durch die Gesellschaft für Rassenhygiene im Laufe der 1920er Jahre wird betrachtet. Abschließend wird der Forschungsstand zum Thema skizziert. (ICA)

Der Autor geht der Fragestellung nach, inwieweit die Militärärzte des Dritten Reiches in die nationalsozialistischen Medizinverbrechen verstrickt waren. Das Ausmaß, in dem "erbbiologisches" und "rassehygienisches" Gedankengut in den militärärztlichen Alltag eingedrungen waren, wird anhand einer Analyse der militärärztlichen Lehrgangsvorschriften deutlich gemacht. Der Aufgabenbereich der Militärärzte reichte von der "rassekundlichen" Beobachtung Dienstpflichtiger bis zur Eheberatung von Soldaten unter "erbbiologischen" Gesichtspunkten. Abschließend geht der Autor auf den noch nicht abgeschlossenen Stand der Forschung ein, der einen konkreten Nachweis über medizinische Verbrechen von Militärärzten noch nicht erlaubt. (KE)

Reporting on the results of the 1935 World Population Conference hosted in the capital of the "new Germany" for members of the nation's medical community, the renowned racial anthropologist and director of the prestigious Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWIA), Eugen Fischer (1874–1967), commented on the significance of a new type of physician, one whose duties were intricately linked with the goals of the Nazi state. Just as the house doctor of old was able to prevent and recognize when an individual patient was in imminent medical danger by having carefully watched over his charge—intervening when necessary—so, too, must the Erbarzt (genetic doctor) do the same for the entire Volk by overseeing, and, if need be, managing, the hereditary lineages of all its composite members. This not merely entailed evaluating the trajectory of genetic diseases in different segments of the German population, but it also demanded something equally important. "As getreuer Ekkehardt [loyal Ekkehardt] with his hand on the pulse of the life of his Volk," Fischer commented, the genetic doctor had to supervise its racial purity. This was to ensure that its racial essence—the presupposition of all cultural and mental attributes of the Volk—was inherited unchanged.