Die Erkundung von Möglichkeiten der Leistungsfähigkeitssteigerung des Eisenbahnsystems an Hoch- und Oberrhein, in Abstimmung mit einer nachhaltigen Raumentwicklung, waren Ausgangslage für ein grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt, dessen Ergebnisse im Herbst 2004 von den politischen Vertretern der beteiligten Raumschaften präsentiert wurden. Hintergründe aus Sicht der einzelnen Raumschaften und Fachdiszipline werden in vorliegender Publikation ...
65 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung Indonesiens kletterte ein Mann mittleren Alters in Jakarta verbotenerweise auf das Dach des indonesischen Parlamentsgebäudes. Seine Botschaft waren drei Wörter, die sehr gut die Stimmung im Land zum Ausdruck brachten. Seine "Waffe" war eine Farbspraydose für zwei US-Dollar. Pong Harjatmos Aktion stieß auf öffentliche Resonanz, weil klar war, dass es nicht mehr ausreicht, sich von der Politik abzuwenden und diesem ruhmreichen Gebäude lediglich den Mittelfinger zu zeigen. Die zahllosen Korruptionsaffären sind nur die Spitze eines Eisbergs. Harjatmo, ein einfacher Mann, überbrachte den Volks vertreter_innen eine Botschaft, die aus der Tiefe seines Gewissens kam: "Honest, Fair, Firm". (.) Waffen und Kämpfe sind untrennbar. Ich war immer überzeugt davon, dass die Effizienz einer Waffe vor allem davon abhängt, wie sie eingesetzt wird und nicht von der Kraft der sie nutzenden Person.
Die kritischen Sicherheitsstudien befassen sich seit den neunziger Jahren mit der Frage, wie Gefahrendiskurse politische Landschaften von Inklusion und Exklusion erschaffen, wie sie die gesellschaftliche Meinungsbildung strukturieren, und wie sie die sicherheitspolitische Handhabung des öffentlichen Raumes definieren. Dieser Artikel präsentiert eine Einführung in die in der Schweiz noch immer wenig bekannten kritischen Sicherheitsstudien. Er fasst die konzeptionellen Überlegungen ihrer heutigen Denkschulen zusammen, und er illustriert sie anhand praktischer Fallbeispiele aus der jüngeren schweizerischen Sicherheitspolitik. Ziel des Artikels ist es aufzuzeigen, wie Sicherheitspolitiken verschiedene politische Räumlichkeiten erschaffen und gestalten, wodurch ein Dialog zwischen der Politischen Geographie und der Disziplin der Internationalen Beziehungen geschaffen werden soll.
Die kritischen Sicherheitsstudien befassen sich seit den neunziger Jahren mit der Frage, wie Gefahrendiskurse politische Landschaften von Inklusion und Exklusion erschaffen, wie sie die gesellschaftliche Meinungsbildung strukturieren, und wie sie die sicherheitspolitische Handhabung des öffentlichen Raumes definieren. Dieser Artikel präsentiert eine Einführung in die in der Schweiz noch immer wenig bekannten kritischen Sicherheitsstudien. Er fasst die konzeptionellen Überlegungen ihrer heutigen Denkschulen zusammen, und er illustriert sie anhand praktischer Fallbeispiele aus der jüngeren schweizerischen Sicherheitspolitik. Ziel des Artikels ist es aufzuzeigen, wie Sicherheitspolitiken verschiedene politische Räumlichkeiten erschaffen und gestalten, wodurch ein Dialog zwischen der Politischen Geographie und der Disziplin der Internationalen Beziehungen geschaffen werden soll.
Metropolregionen sind die Basis der Europäischen Integration. Doch im Gegensatz zu den tradierten demokratischen, föderalen Politiksystemen handelt es sich bei Europäischen Metropolregionen um nicht institutionalisierte, subpolitische Akteurs- und Handlungssysteme, die nach anderen Zielen operieren. Da diese Metropolregionen funktional immer stärker zusammenwachsen, allerdings keinerlei administrative Regulation besitzen, entstehen vermehrt metropolitane Initiativverbünde, die Teile regionaler Politik übernehmen ohne demokratisch dafür legitimiert zu sein. Somit sind Metropolregionen Handlungsraum der Subpolitik. Auch in der Schweiz ist am Beispiel der Europäischen Metropolregion Zürich ein solcher Entwicklungsprozess zu beobachten. Durch die Metafunktionen Technologieentwicklung und Innovation, «Gateway»- und Regulationsfunktion bildet Zürich ein «Interface» zwischen nationalen und internationalen Netzwerken. Dies wird auch in der Schweiz zu einem neuen politischen Diskurs über die föderalistischen Strukturen führen.
Metropolregionen sind die Basis der Europäischen Integration. Doch im Gegensatz zu den tradierten demokratischen, föderalen Politiksystemen handelt es sich bei Europäischen Metropolregionen um nicht institutionalisierte, subpolitische Akteurs- und Handlungssysteme, die nach anderen Zielen operieren. Da diese Metropolregionen funktional immer stärker zusammenwachsen, allerdings keinerlei administrative Regulation besitzen, entstehen vermehrt metropolitane Initiativverbünde, die Teile regionaler Politik übernehmen ohne demokratisch dafür legitimiert zu sein. Somit sind Metropolregionen Handlungsraum der Subpolitik. Auch in der Schweiz ist am Beispiel der Europäischen Metropolregion Zürich ein solcher Entwicklungsprozess zu beobachten. Durch die Metafunktionen Technologieentwicklung und Innovation, «Gateway»- und Regulationsfunktion bildet Zürich ein «Interface» zwischen nationalen und internationalen Netzwerken. Dies wird auch in der Schweiz zu einem neuen politischen Diskurs über die föderalistischen Strukturen führen.
Based on a reading of the book Was Räume mit uns machen – und wir mit ihnen. Kritische Phänomenologie des Raumes by Jürgen Hasse (2014), the article discusses the noteworthy role of phenomenology within German-speaking human geography. The phenomenological work by Hasse and his close referring to the philosophy of H. Schmitz will be discussed in the context of the sociology of knowledge and the history of the discipline. In conclusion, the article pleas for a phenomenologically grounded discussion of the spatialities of feelings against the backdrop of the current resurgence of politics of feelings.
Based on a reading of the book Was Räume mit uns machen – und wir mit ihnen. Kritische Phänomenologie des Raumes by Jürgen Hasse (2014), the article discusses the noteworthy role of phenomenology within German-speaking human geography. The phenomenological work by Hasse and his close referring to the philosophy of H. Schmitz will be discussed in the context of the sociology of knowledge and the history of the discipline. In conclusion, the article pleas for a phenomenologically grounded discussion of the spatialities of feelings against the backdrop of the current resurgence of politics of feelings.
Dieser Artikel analysiert den Gebrauch geopolitischer Diskurse zur Legitimierung politischer Machtansprüche an Raum und Territorien, wie sie in Sri Lanka seit dem Ende des ethnischen Bürgerkrieges zum Tragen kommen. Die Analogie der «Schurken»-Metapher dient als analytischer Rahmen zur Untersuchung nationalistischer Diskurse innerhalb der drei ethnischen Gruppen in Sri Lanka, den Singhalesen.Tamilen und Muslimen. In diesen Diskursen geht es um konkurrierende Territorialansprüche zwischen den ethnischen Gruppen. Diese Diskurse versuchen,die eigenen Ansprüche argumentativ zu legitimieren und diejenigen des «ethnisch Anderen» zu unterminieren. Gelingt es, die andere Verhandlungspartei als «Schurken» darzustellen, lassen sich Strategien der Stärke und Gewalt besser rechtfertigen und Konfliktlösungen auf territoriale Argumente reduzieren. Diese «Schurken»-Logik konstruiert die Fiktion ethnisch homogener Räume und verdeckt dabei die Existenz von komplexen, multi-ethnischen Siedlungsstrukturen in den umstrittenen Gebieten im Nordosten einerseits und die relative Dynamik von Minderheits- und Mehrheitsstatus einer ethnischen Gruppe im jeweiligen lokalen Kontext andererseits.
Dieser Artikel analysiert den Gebrauch geopolitischer Diskurse zur Legitimierung politischer Machtansprüche an Raum und Territorien, wie sie in Sri Lanka seit dem Ende des ethnischen Bürgerkrieges zum Tragen kommen. Die Analogie der «Schurken»-Metapher dient als analytischer Rahmen zur Untersuchung nationalistischer Diskurse innerhalb der drei ethnischen Gruppen in Sri Lanka, den Singhalesen.Tamilen und Muslimen. In diesen Diskursen geht es um konkurrierende Territorialansprüche zwischen den ethnischen Gruppen. Diese Diskurse versuchen,die eigenen Ansprüche argumentativ zu legitimieren und diejenigen des «ethnisch Anderen» zu unterminieren. Gelingt es, die andere Verhandlungspartei als «Schurken» darzustellen, lassen sich Strategien der Stärke und Gewalt besser rechtfertigen und Konfliktlösungen auf territoriale Argumente reduzieren. Diese «Schurken»-Logik konstruiert die Fiktion ethnisch homogener Räume und verdeckt dabei die Existenz von komplexen, multi-ethnischen Siedlungsstrukturen in den umstrittenen Gebieten im Nordosten einerseits und die relative Dynamik von Minderheits- und Mehrheitsstatus einer ethnischen Gruppe im jeweiligen lokalen Kontext andererseits.
Großwohnsiedlungen der Nachkriegszeit haben das Gesicht vieler Städte in ganz Europa geprägt. Ursprünglich sollten diese Planungen der 1950er bis 1980er Jahre die Stadtstruktur verbessern und teilweise auch eine neue Form von Gemeinschaftlichkeit und Urbanität schaffen. In erster Linie zur Linderung der Wohnungsnot gebaut, wurden die Siedlungen auch als buchstäbliche Heimat für eine "neue Gesellschaft" geplant, sei es unter sozialistischen Regimes oder im demokratischen Wohlfahrtsstaat. Die Umgestaltung der Gesellschaft sollte durch die Gestaltung der neuen Siedlungen unterstützt werden, wobei den gemeinschaftlich genutzten Räumen ein besonderer Stellenwert zukam. Die verschiedenen Ausformungen dieser Räume waren Gegenstand der zweiten Konferenz des 45plus-Netzwerk, die in Darmstadt im September 2012 stattfand und in diesem Band dokumentiert wird. Durch die Fokussierung auf gemeinschaftlich genutzte Räume wie Parks, Freiflächen und Sportplätze, aber auch Gemeindezentren, Schulen, Kirchen, Krankenhäuser, Einkaufsstraßen, stellen die in den Beiträgen der Konferenz angesprochen Räume wichtige Identifikationspunkte der "neue Gesellschaften" dar. Gemeinschaftliche Räume wurden geplant, um die neuen Wohnsiedlungen zusammenzuhalten – als gut gestaltete und attraktive gebaute Umwelt, als soziale Scharniere und vor allem als symbolische Anker. Oft setzten sie prominente Gestaltungsmerkmale um so als Symbole der Siedlungen und ihrer programmatischen Subtexte zu dienen. Während Planer und Politiker die gemeinschaftlichen Räume mit dem Fokus auf ihr Potenzial als Ort der Identifikation gestalteten, wurden diese Räume durch die sie nutzenden Gemeinden in unterschiedlicher Weise angeeignet und auch uminterpretiert. Kurz gesagt, Bewohner - wie auch die breite Öffentlichkeit – verstanden, interpretierten und nutzten die gemeinschaftlichen Räume und deren individuellen Eigenschaften möglicherweise auf deutlich andere Art und Weise als ursprünglich geplant. Heute können die anhaltenden Spannungen zwischen Absicht und Nutzung der gemeinschaftlichen Räume als Indikator für Identifikationsprozesse verstanden werden und stellen gleichzeitig eine der großen Herausforderungen bei der Sanierung von Großwohnsiedlungen dar, offenbaren jedoch vielleicht auch unerwartete Chancen. ; Large housing estates of the post-war era have shaped the face of many cities throughout Europe. In the original plans of the 1950s-1980s they were to amend the urban structure and in many cases they were expected to enable a superior form of communality and urbanity. The estates were built to ease the housing shortage, but were also thought to quite literally become the home for a "new society", be it under socialist regimes or the democratic welfare state. The reformation of society was expected to be supported by the environment of the newly built estates and, most crucially, their community spaces. The different manifestations of these community spaces were the subject of the second conference of the 45plus network, which took place in Darmstadt in September 2012 and which is documented in this volume. By focusing on community spaces, such as community centers, schools, churches, hospitals, shopping districts but also parks, open spaces and sport-grounds, the contributions to the conference addressed spaces that were thought to be particularly important points of identification for the "new societies" these estates were expected to foster. Community spaces were planned in order to hold the housing estates together – as well designed and attractive built environments, as social hubs and especially as symbolic anchors. Quite often, they boasted prominent design features, intended to serve as recognisable markers of the estates and their programmatic subtexts. While planners and politicians conceptualized community spaces with their potential to shape identification in view, communities tended to appropriate such spaces in different ways and to reinterpret their meanings. In short, local inhabitants – as well as the broader public – possibly identified with community spaces, their individual features and with the ideas and practices they associated with them in significantly different ways than originally intended. Today, the continuing tension between intention and appropriation of community spaces can be understood as an indicator of identification processes and appears to be one of the major challenges in the redevelopment of large housing estates, but might also provide unexpected opportunities.
The article examines the strategic role of detention in the Reception and Identification Center on Lesvos, Greece. Basing on works on detention in carceral geography, I will additionally use the theoretical framework of governmentality. It becomes clear that the detention center on Lesvos serves as a spatial configuration of localization and circulation of asylum seekers framed as belonging to countries with low recognition rate. This is mainly enhanced through confinement, forced or controlled mobilisation as well as the control of flows of assistance and information through containment. In conclusion, certain modes of circulation and mobilization through enclosure can be identified through combination and mutual fertilisation of carceral geography and governmentality.
The article examines the strategic role of detention in the Reception and Identification Center on Lesvos, Greece. Basing on works on detention in carceral geography, I will additionally use the theoretical framework of governmentality. It becomes clear that the detention center on Lesvos serves as a spatial configuration of localization and circulation of asylum seekers framed as belonging to countries with low recognition rate. This is mainly enhanced through confinement, forced or controlled mobilisation as well as the control of flows of assistance and information through containment. In conclusion, certain modes of circulation and mobilization through enclosure can be identified through combination and mutual fertilisation of carceral geography and governmentality.
"Religious spaces" can become a powerful nucleus of (geo-) political imaginations, identities, and conflicts. The paper outlines this aspect using the example of Tibet. Considering the prominent position of Buddhism in Tibet, the tense relationships between religion, space and nation come into view. In this respect the paper does however not primarily discuss the quite well known antagonistic constructions of pro-Chinese and pro-Tibetan geopolitical discourses. Rather, it addresses the far less publicized yet for the development of Tibetan Nationalism equally important fact that differences in the production of religious spaces and respective identities can also be found within Tibetan society. Tracing these discursive inventions of tradition helps to better understand, why the establishment of a national project in Tibet has been difficult and why it only started to gain traction and visibility in the face of mounting threads by an antagonistic exterior and the precarious Tibetan exile situation.
Political ecology approaches examine how the relation between society and nature has historically and geographically evolved through material and discursive practices. This grounds a perspective which explore the social production of nature as a physical foundation of society. This article develops a conceptual framework to integrate the dimension of scale into political ecology. This allows political ecology approaches to understand social processes and the transformation of nature in the context of the production of scale. Against the background of palm oil production in Indonesia this article argues that combing political ecology and scale enhances our understanding of the way in which access to and control over natural resources change over time.