"Über 'Raum' und 'Räume' raunen mancher Wissenschaften VertreterInnen vielerlei. Dabei geraten ab und zu unterschiedliche Raum-Konzepte in Verwirrung. Was gesellschaftswissenschaftliche Disziplinen aus gesicherten theoretischen Konzepten der Physik und Mathematik lernen können, entwickelt Rainer Fischbach." (Autorenreferat)
Räume gibt es nicht nur im topographischen, kulturellen, ökonomischen und politischen, sondern auch im leiblichen Sinne. Atmosphärisch entfalten sie spürbare Macht über die Gefühle der Menschen; in sakralen Milieus anders als auf den kulturindustriellen Bühnen subversiver Manipulation. In den Mittelpunkt des Bandes rückt nicht der Raum der Geographen und Landvermesser, in dem die Dinge relational geordnet sind, sondern der mit Vitalqualitäten besetzte leibliche Raum. In einem Gefühlsspektrum, das sich situativ zwischen Weite und Enge differenziert, werden Umgebungen als einladend und entspannend oder als abweisend und beengend erlebt. Über die Brücken »leiblicher Kommunikation« werden solche Milieus als »umwölkende« Herumwirklichkeiten spürbar. Thema des Buches sind nicht umweltliche Konstellationen, sondern mitweltliche Situationen, die in einem »Akkord« der sinnlichen Wahrnehmung ganzheitlich erfasst werden. An Beispielen wird sich zeigen, dass die phänomenologische Sicht auf den leiblichen Raum kritische Erklärungsansätze für die Sozialwissenschaften anzubieten hat. Auf einer interdisziplinären Schnittstelle kommen nicht nur die Adressaten und Betroffenen atmosphärisch gestimmter Räume in den Blick, sondern - wo diese nach gesellschaftlichen Interessen hergestellt worden sind - auch die planenden Akteure suggestiver Inszenierungen. Der Band setzt sich in 20 Beiträgen mit dem Verhältnis von Raum und Gefühl auseinander. Im Fokus stehen Situationen der Vergesellschaftung des Menschen. Sie schlagen Brücken von der (Neuen) Phänomenologie zu Sozialwissenschaften, Stadtforschung, Architekturtheorie und anderen Disziplinen. Jürgen Hasse, geb. 1949, Dr. rer. nat. habil., war von 1993 bis 2015 Professor am Institut für Humangeographie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main; Forschungsschwerpunkte: phänomenologische Raumforschung, Stadtforschung, Mensch-Natur-Verhältnisse; Autor zahlreicher kulturwissenschaftlicher Bücher.
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Raum und Bewegung stehen zueinander in enger Beziehung. So wird Raum aus ruhender Position und aus der Bewegung in unterschiedlicher Weise erfasst und erlebt. Das Kompetenzzentrum für Raumforschung und Regionalentwicklung in der Region Hannover hat in seiner Ringvorlesung 2006 dieses Thema aufgegriffen. Dieser Band dokumentiert mit den verschiedenen Beiträgen die Blickwinkel und Antworten von Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen zu dieser Themenstellung.
Der Band dokumentiert die Statements des 2. Jungen Forums der Akademie für Raumforschung und Landesplanung. Zu den Themen Zusammenhang von sozio-ökonomischen Entwicklungen und regionalem Strukturwandel, Siedlungsstrukturelle Bedeutung von Informations- und Kommunikationsnetzen (-technologien) und Fragen der Freiraumsicherung und der Reduzierung von Flächeninanspruchnahmen zu Lasten der Freiräume werden ergänzende Berichte eingereicht. Alle Beiträge und die Diskussionen sind in diesem Ergebnisbericht zusammengefasst. Sowohl ländlich periphere Räume als auch altindustrielle Räume und Metropolregionen werden dabei behandelt.