Realismus
In: Theorien der Internationalen Beziehungen, S. 39-64
Der Verfasser stellt zunächst die wissenschaftshistorische Tradition und den historisch-politischen Kontext der Entstehung der realistischen Strömung dar. Es schließt sich eine Rekonstruktion der Theorie des Realismus nach Hans J. Morgenthau an, die das Menschenbild des Realismus erläutert und den Realismus als Kritik des ideologischen Denkens darstellt. Der Realismus Morgenthaus basiert auf drei zentralen Grundannahmen: der Annahme von einer grundsätzlichen wissenschaftlichen Erklärbarkeit von Politik, der Annahme von der zentralen Bedeutung der Kategorien Macht und Interesse für das politische Geschehen und der Annahme von der herausragenden Rolle der Moral bei der Suche nach einer friedlicheren und gerechteren Welt. Im Folgenden werden theorieinterne Differenzierungen, konzeptionelle Querverbindungen, Weiterentwicklungen und interne Kritik des Realismus behandelt. Externe Kritik am Realismus bezieht sich auf das Menschenbild, den Machtbegriff, das Theorieverständnis und die Methode. Ein didaktisch aufbereitetes Literaturverzeichnis schließt den Beitrag ab. (ICE2)