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Während die handlungsorientierte Managementforschung und -theorie von Frage nach der bestmöglichen Orga-nisation der Produktion (im weitesten Sinne: der Leistungserstellung) ausgeht, fragt die erklärungsorientierte Organisationstheorie nach der Produktion der Organisation. Verschiedene Organisationstheorien beinhalten, in den letzten Jahren verstärkt, Aussagen und Hypothesen darüber, dass die Produktion organisationaler Regeln zunehmend reflexiv erfolge. Als Chiffre dafür etablierte sich, besonders im Anschluss an Argyris und Schön (1978) das "Organisationslernen". Manches davon ist in anspruchsvollere Konzepte des Wissensmanagements mitgenommen worden. Gemeint ist damit, dass die Modifikation organisationaler Regeln erstens vom Ausnah-me- zum Regelfall wird, zweitens zunehmend selbst der Reflexion unterzogen wird, und dabei drittens immer wissensabhängiger wird (u. a., weil sich die Gestaltungsoptionen vervielfältigen). Fast alle Ansätze aber, die den Begriff der Reflexivität gebrauchen, tun dies mehr oder weniger en passant, und auf ein wissenschaftliches All-tagsverständnis von diesem Begriff vertrauend. In meinem Beitrag möchte ich zeigen, dass man die Kategorie der Reflexivität ernster nehmen sollte, und man damit – gewissermaßen als Lohn - ein Konzept Institutioneller Reflexivität begründen kann, das bei der Analyse und die Gestaltung von Organisation bzw. organisationalem Wandel gute Dienste leisten kann. Die Organisationstheorie muss dazu allerdings Anleihen bei der Modernisie-rungstheorie machen.
BASE
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4059-4078
Ein großer Teil der Organisationsforschung ist mit der Frage befasst, wie sich Organisationen verändern. Im vorliegenden Beitrag wird praktisch von der umgekehrten Frage bzw. vom Phänomen der Hysterese ausgegangen. Gemeint ist damit das Beharren auf nicht mehr adäquaten Regeln. Obwohl man allenthalben von Modernisierungsrhetorik umgeben ist, derzufolge alles 'flüssig', disponibel, begründungspflichtig und revidierbar wird, also 'reflexiv' im Sinne der Theorie reflexiver Modernisierung, macht man doch in Organisationen ständig gegenteilige Beobachtungen, auch im eigenen Alltag gegenteilige Erfahrungen. Regeln und Deutungen werden gegen 'falsifizierende' Einflüsse und Erkenntnisse aufrechterhalten, aktiv verteidigt oder geradezu immunisiert. Will man organisationale Modernisierung (Change) angemessen beschreiben und erklären, muss man das für Prozesse des Wandels und der Beharrung gleichermaßen tun. Die Ausführungen gliedern sich in drei Abschnitte: Das erste Kapitel erörtert die These der reflexiven Selbstproduktion, wonach es auch in der Organisationstheorie einen Perspektivwechsel gebe (geben müsse): von der Organisation der Produktion zur Produktion der Organisation. Der zweite Abschnitt befasst sich aus einer analytischen Perspektive mit der Institutionalisierung von Reflexivität und geht dabei der Frage nach, wie sich nun das Ausmaß institutioneller Reflexivität in Organisationen bestimmen lässt. Das dritte Kapitel betrachtet vor dem Hintergrund der Bewertung und Gestaltung von Organisationspraxis abschließend aus einer normativen Perspektive den Aspekt der Organisationsgestaltung. So liefert der Aufsatz Argumente, die begründen, dass und warum Verfahren der systematischen Selbstbeobachtung und Selbstkritik für Unternehmen heute wichtiger werden, in einem Umfeld hochgradiger zwischenbetrieblicher Arbeitsteilung, umweltpolitischer Sensibilität, vermehrten Anforderungen an die Selbstorganisation von Arbeitskräften, und beschleunigter technologischer Entwicklung. Wenn diese Verfahren, hier zusammengefasst unter dem Begriff der Institutionellen Reflexivität, demnach wichtige Beiträge zum Bestand und Erfolg von Unternehmen beitragen können (competitive advantage), so sind sie eben nicht nur relevant für kritische Beobachter einzelwirtschaftlichen Handelns und dessen Folgen, sondern auch für die Unternehmen selbst. Daraus lässt sich ein Interesse ableiten, betriebliche Praktiken auch an Kriterien ihrer Reflexivität zu messen, und nicht einfach zu unterstellen, Rationalisierung und Modernisierung würden heute per se reflexiv erfolgen. (ICG2)
World Affairs Online
In: Zeitschrift für kritische Sozialtheorie und Philosophie, Band 1, Heft 2
ISSN: 2194-5640
In: Jenseits von Zentrum und Peripherie: zur Verfassung der fragmentierten Weltgesellschaft, S. 147-167
Der Autor definiert in Anlehnung an Georg Lukßcs die Staatsbürgerschaft als erste historische Realabstraktion, welche dem modernen Individuum die Möglichkeit eines "reembedding" in der säkularisierten und posttraditionellen Gesellschaft eröffnet. Die weltweite Verbreitung des Ideals der Staatsbürgerrechte ging allerdings zeitgleich mit dem europäischen Kolonialismus einher, so dass von einer paradoxen Koexistenz von Staatsbürgerschaft als (Real- ) Abstraktion und einer kolonialen Ordnung gesprochen werden kann, in der alle Rechte den Kolonialisierten aberkannt wurden. Diese (post-) kolonialen Spannungen und Differenzen verhindern dem Autor zufolge auch heute noch die weltweite Generalisierung der Staatsbürgerschaft. Ausgehend von zentralen Aspekten soziologischer Theorien des 20. Jahrhunderts und eigener früherer Arbeiten untersucht er den Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit, globaler Ordnung und Reflexivität. Er diskutiert ferner die Frage, wie Partikularität und Universalismus in der Moderne miteinander vereinbart werden können und eine soziale Solidarität der Menschheit auf globaler Ebene geschaffen werden kann. (ICI)
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 3, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Im Gegensatz zu Kunst gilt Kitsch als aufdringlich und wenig reflexiv. Doch ist diese Entgegensetzung nicht zu einfach gedacht? Könnte es nicht zahlreiche Zwischenstufen der Reflexivität geben? Der Autor geht diesen Fragen nach und diskutiert dazu verschiedene Positionen aus Literatur, Philosophie, Film und Fernsehen, von Walter Benjamin bis André Rieu. Dabei zeigt er auf, dass Kitsch bestimmte Formen von Reflexivität braucht, um dem Publikum heile Welten, große Gefühle und kleine Fluchten bieten zu können: Wie beim Fiktionspakt im Sinne von Samuel Taylor Coleridge geht das Publikum einen Pakt mit dem Kitsch ein.
In: Edition Kulturwissenschaft
Im Gegensatz zu Kunst gilt Kitsch als aufdringlich und wenig reflexiv. Doch ist diese Entgegensetzung nicht zu einfach gedacht? Könnte es nicht zahlreiche Zwischenstufen der Reflexivität geben? Thomas Küpper geht diesen Fragen nach und diskutiert dazu verschiedene Positionen aus Literatur, Philosophie, Film und Fernsehen, von Walter Benjamin bis André Rieu. Dabei zeigt er auf, dass Kitsch bestimmte Formen von Reflexivität braucht, um dem Publikum heile Welten, große Gefühle und kleine Fluchten bieten zu können: Wie beim Fiktionspakt im Sinne von Samuel Taylor Coleridge geht das Publikum einen Pakt mit dem Kitsch ein.
In: Edition Kulturwissenschaft Band 73
Im Gegensatz zur Kunst gilt Kitsch als profan und wenig reflexiv. Doch ist diese Entgegensetzungen nicht zu einfach gedacht? Könnte es nicht zahlreiche Zwischenstufen der Reflexivität geben? Thomas Küpper geht diesen Fragen nach und diskutiert verschiedene Positionen dazu aus Literatur, Philosophie, Film und Fernsehen, von Walter Benjamin bis André Rieu. Dabei zeigt er auf, dass Kitsch bestimmte Formen von Reflexivität braucht, um dem Publikum heile Welten, große Gefühle und kleine Fluchten bieten zu können: Wie beim Fiktionspakt im Sinne von Samuel Coleridge geht das Publikum einen Pakt mit dem Kitsch ein.
In: Ansichten der Gesellschaft: Frankfurter Beiträge aus Soziologie und Politikwissenschaft, S. 59-71
Soziologie, so die These des Autors, bestimmt sich nicht aus ihrem Gegenstand, sondern aus ihrer Perspektive. Soziologie, das ist eine bestimmte Art, die Dinge der Welt und des Lebens anzusehen. Deshalb tendiert Soziologie auch dazu, aus einem Beruf zu einer Lebensweise zu werden. Wissenschaftlich produziertes Wissen über Gesellschaft steht nicht über ihr; es baut vielmehr auf dem auf, was die Teilnehmer an der Gesellschaft schon wissen, und es entsteht parallel zu (und in Wechselwirkung mit) dem Wissen, das andere Einrichtungen der Wissensproduktion hervorbringen und verbreiten. Soziologie hat es also einerseits mit dem Alltagswissen über Gesellschaft zu tun und andererseits mit dem spezialisierteren operativen Wissen verschiedener Berufsstände, besonders aus Verwaltung und Politik. Für die Soziologie, eine Wissenschaft, die sich ihrem Gegenstand nicht gegenüberstellen kann, sondern Teil von ihm ist, gilt das um so mehr: Nicht die Wissenschaft wird auf eine soziale Praxis angewendet, sondern die Praxis wird wissenschaftlich untersucht und reflektiert. Diese Reflexion macht den Kern von Soziologie als Wissenschaft aus. (pre)
In: Widersprüche: Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs Gesundheits und Sozialbereich Sozialistisches Büro, Band 34, Heft 132, S. 75-89
In: Systemzwang und Akteurswissen: Theorie und Empirie von Autonomiegewinnen, S. 117-129