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Im Rahmen der Diskussion um die finanzielle Förderung von Familien in Deutschland spielen zurzeit auch Vorschläge zur Reform der Familienbesteuerung eine Rolle. Dabei zeigt sich thematisch ein breites Spektrum. Es reicht von Erhöhungen des Kindergelds und Anpassungen des Kinderfreibetrags in der Einkommensteuer, über eine Zusammenlegung des Kinderzuschlags mit dem Kindergeld, bis hin zu erheblichen Einschränkungen beim Ehegattensplitting. Die Parteien haben im Bundestagswahlkampf teils weitreichende Reformen in diese Richtungen ins Feld geworfen und genießen dabei breite Unterstützung relevanter wirtschaftspolitischer Interessensvertreter. Wissenschaftler und Fachleute hingegen stehen den Vorhaben angesichts hoher Kosten und geringem Nutzen für wesentliche familienpolitische Ziele zumeist kritisch gegenüber.

"Die Bundesrepublik Deutschland hat seit 1949 ein personalisiertes Verhältniswahlsystem, das nicht zur Disposition steht. Gleichwohl gab es eine Reihe wichtiger Wahlrechtsänderungen: die Verschärfung der Fünfprozentklausel (1953/56), die Einführung des Zweistimmensystems (1953), der Briefwahl (1956) und die Herabsetzung des aktiven Wahlalters auf 18 Jahre (1970). Gegenwärtig werden in der Politik und der Wissenschaft weitere Wahlrechtsreformvorschläge erörtert. Zu den sinnvollen Reformen gehören die Abschaffung der Alternativklausel, der Überhangmandate und des Zweistimmensystems. Hingegen erscheinen die Einführung des Wahlrechts von Geburt an, die Senkung des Wahlrechts auf 16 Jahre und die Abschaffung der Fünfprozentklausel als wenig überzeugend. Politiker, Publizisten und Politologen werden sich wohl auf absehbare Zeit mit kleinen Wahlrechtsreformen bescheiden müssen." (Autorenreferat)