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Organizational Governance - Governance in Organisationen
In: Governance - Regieren in komplexen Regelsystemen: eine Einführung, S. 173-192
Ziel des Beitrags ist es, das Governance-Konzept auf der Ebene der einzelnen Organisationen anzuwenden. "Organisatorische Governance" bezieht sich dabei auf unterschiedliche Steuerungs- und Regulierungsarrangements innerhalb von Organisationen und weniger zwischen Organisationen. Diese Abgrenzung von "innerhalb" und "außerhalb" einer Organisation ist nicht leicht, insbesondere wenn es sich um sogenannte nicht-hierarchische, netzwerkartige Organisationsformen handelt, die sich in ihren binnenorganisatorischen Ausprägungen häufig nicht sehr von interorganisatorischen Arrangements unterscheiden. Die Identität einer Organisation wird dann in der Regel über ihre rechtliche Einheit definiert. Bevor die Entwicklung des Konzeptes der "Organizational Governance" auf der Basis der organisationssoziologischen Fachliteratur dargestellt wird, erfolgt eine konzeptionelle Positionierung und Einordnung, da es inzwischen eine Vielzahl von Governance-Theorien gibt, die zum Teil ganz unterschiedliche metatheoretische Grundlagen haben (z.B. Rational Choice vs. Systemtheorie). Die konzeptionelle Leitidee des vorliegenden Beitrags ist es, Kybernetik und moderne Institutionentheorie zu verknüpfen. Auf die Darstellung des "Organizational Governance"-Konzeptes folgen exemplarisch Anwendungen in den Organisationsbereichen von Unternehmen und Verbänden. (ICA2)
Große Theorie um 1980: kleine Erinnerung an Niklas Luhmann
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 59, Heft 1, S. 75-79
ISSN: 0026-0096
Der Essay zum Werk Niklas Luhmanns sieht dessen Theorie sozialer Systeme eingebettet in Theorien der Selbstorganisation, die in unterschiedlichen Bereichen seit etwa fünfzig Jahren virulent sind. Luhmann schöpfte quasi aus den Modellen, die anfänglich ohne Wissen voneinander in der Physik, der Chemie, der Biologie und der Kybernetik entworfen worden sind, und er baute sich ein eigenes Modell, das spezifisch und ausschließlich für soziale Systeme gelten soll, also für Systeme, die sich über das Medium der Kommunikation reproduzieren. Sein Grundgedanke der "Anschlussfähigkeit" war von Anfang an so zu verstehen, dass nun endlich auch die Soziologie in das neue epistemische Paradigma der Selbstorganisation eingereiht werden kann. Der kleinste gemeinsame Nenner aller Selbstorganisationstheorien des 20. Jahrhunderts wird in der nichttrivialen, operativ geschlossenen, selbstreferentiellen autopoietischen Maschine dingfest gemacht. Luhmanns Bestreben lag darin, die soziale Ausprägung dieser Maschine umfassend zu beschreiben, nachdem die biologische, die chemo-physikalische, die kybernetische und neurologische Fassung dieser Maschine schon halbwegs in diesem Modell konzipiert waren. Die knappen essayistischen Ausführungen zu den Kernpunkten der Luhmannschen Theorie geben kritisch Folgendes zu bedenken: Die Annahme von Systemen mit Grenzen, von begrenzten Systemen scheint ihre beruhigende Wirkung und Funktion langsam einzubüßen und sich als "fundamentaler Trugschluss der Systemtheorie" herauszustellen: "Systeme verschlingen Umwelt, mag deren Komplexität noch so viel größer sein als die des Systems, und wandeln sie zu einer Umwelt des Systems. Dieser Wandel ist irreversibel. Alles, was irreversibel ist, vermag nichts beizutragen zur Antwortsuche auf die Frage, was das ist und sein könnte: der gesellschaftliche Mensch in einer menschlichen Gesellschaft." (ICA2)
Controlling in der kommunalen Verwaltung: Anspruch und Realität eines rechnungswesenorientierten Controlling-Konzepts ; Diplomarbeit
In: Wirtschaft
Schon seit Anfang der 90er Jahre führt der herrschende und sich weiter verschärfende finanzielle Druck auf Städte und Gemeinden dazu, Reformprozesse einzuführen. Die Ursache hierfür kann primär im Rückgang des kommunalen Einkommensteueranteils und der Gewerbesteuereinnahmen insb. in den Jahren 2001/2002 gesehen werden, aus denen eine vorher nie dagewesene Staatsquote von über 50 Prozent resultierte. Aus der dargestellten Finanzsituation heraus leitet sich die Forderung nach einem verstärkten Kostenbewußtsein und die Frage wie öffentliche, insbesondere kommunale Sach- und Dienstleistungen betriebswirtschaftlich gesteuert werden können, ab. Gegenwärtig ist die Diskussion über die Bedeutung des Controlling in ziemlich allen Kommunen zugegen, wobei ihre grundsätzliche Berechtigung unumstritten ist. Zu Beginn des Kapitels 2 werden die Grundlagen zum Controlling in der Kommunalverwaltung behandelt. Zunächst wird der Begriff Controlling in funktionaler und institutionaler Hinsicht differenziert und die Controlling-Ziele der Kommunalverwaltung, im Vergleich zur Privatwirtschaft, abgegrenzt. In Anlehnung an den Controlling-Regelkreis aus der Privatwirtschaft, wird dieser im Anschluß auf die kommunale Verwaltung, unter besonderer Berücksichtigung der strategischen und operativen Verwaltungsebene, übertragen. Kapitel 3 beschäftigt sich mit grundlegenden Aspekten, wie das Controlling als Instrument der Verwaltungssteuerung zur Modernisierung der Verwaltung beitragen kann. Hierzu werden wesentliche controllingrelevante Reformansätze wie das "Tilburger Modell" und das "Neue Steuerungsmodell" vorgestellt und kommunale Aufgaben und Leistungen beschrieben. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Produktansatz zu, der nach einer Definition von Verwaltungsleistungen bzw. Verwaltungsprodukten eine wertmäßige Betrachtung der erstellten kommunalen Leistungen (Produkte) erlaubt und für eine outputorientierte Budgetierung und Steuerung der Verwaltung maßgeblich ist. Im 4. Kapitel werden das externe kommunale Rechnungswesen und die Unterschiede in den eingesetzten Buchführungssystemen behandelt. Ihnen kommt eine hohe Bedeutung zu, da sie entscheidungsrelevante Informationen für die Kosten- und Leistungsrechnung bereitstellen. Das 5. Kapitel legt den Schwerpunkt auf die kommunale Kostenrechnung, da die Leistungsrechnung, welche Informationen über Mengen, Erlöse, Qualität und Wirkungen liefern soll, in den Kapiteln 3.2 und 3.3 behandelt wird. Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) ist für die Gebührenkalkulation und zur Beurteilung, inwieweit die Formalziele "Wirtschaftlichkeit" und "Haushaltsausgleich" erreicht wurden, zwingend notwendig. Hierzu werden die verschiedenen Kostenrechnungssysteme auf Voll- und Teilkostenbasis behandelt, die den Ressourcenverbrauch dokumentieren. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin aufzuzeigen, inwieweit das Controlling fester Bestandteil der kommunalen Verwaltung ist und ob es gelingt, dem Verwaltungsmanagement und dem Rat entscheidungsrelevante Informationen zur Verwaltungssteuerung bereitzustellen, um dem Bürger eine wirtschaftlich angemessene und den Anforderungen entsprechende Leistung anbieten zu können. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbbildungsverzeichnisI TabellenverzeichnisII AnlagenverzeichnisIII AbkürzungsverzeichnisIV 1.Einleitung1 1.1Problemstellung1 1.2Untersuchungsgegenstand4 1.3Aufbau der Arbeit5 2.Grundlagen zum Controlling in der Kommunalverwaltung7 2.1Zum Begriff Controlling in der Kommunalverwaltung7 2.2Ziele und Bedeutung des Controlling in der Kommunalverwaltung10 2.2.1Controlling beim kommunalen Zielfindungsprozess10 2.2.2Controlling in der kommunalen Kostenplanung11 2.3Unterschiede zum privatwirtschaftlichen Controlling13 2.4Der Controlling-Regelkreis in der Kommunalverwaltung14 2.4.1Planungsfunktion16 2.4.2Steuerungs- und Regelfunktion16 2.4.3Informationsfunktion20 2.4.4Kontrollfunktion22 2.5Abgrenzung zur Rechnungsprüfung25 3.Controllingrelevante Modernisierungsaspekte in der kommunalen Verwaltung27 3.1Grundzüge der kommunalen Verwaltungsentwicklung27 3.1.1Das Tilburger Modell als Reformauslöser27 3.1.2Das Neue Steuerungsmodell29 3.2Der Erstellungsprozeß kommunaler Leistungen32 3.3Die produktorientierte Steuerung37 3.3.1Schwachstellen der traditionellen Haushaltsplanung37 3.3.2Vorteile einer produktorientierten Haushaltsplanung39 3.3.3Produktdefinition und –beschreibung42 3.3.4Produktbildung45 3.3.5Outputmessung über Kennzahlen46 3.3.6Kritische Umsetzungsanalyse des Produktkonzepts50 4.Die kommunalen Buchführungssysteme53 4.1Grundzüge der traditionellen Kameralistik53 4.2Die erweiterte Kameralistik57 4.3Die doppelte (bzw. kaufmännische) Buchhaltung59 4.4Aktuelle Tendenzen zur Schnittstelle mit der Kostenrechnung63 5.Die kommunale Kosten- und Leistungsrechnung68 5.1Grundlagen und Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung68 5.2Aufbau der traditionellen Kosten- und Leistungsrechnung69 5.3Prozeßkostenrechnung73 5.3.1Grundlagen der Prozesskostenrechnung73 5.3.2Beurteilung der Prozeßkostenrechnung für die kommunale Verwaltung76 5.4Target Costing77 5.5Teilkosten- und Deckungsbeitragsrechnungen79 5.5.1 Direct Costing80 5.5.2 Relative Einzelkostenrechnung81 5.6Plankostenrechnung84 5.6.1 Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis84 5.6.2 Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis87 5.6.3 Plankostenrechnung in der kommunalen Praxis87 5.7Verbreitung und Nutzung der kommunalen Kostenrechnung89 6.Fazit und Ausblick93 Literaturverzeichnis102