Kindeswohlgefährdung durch religiös motivierte Erziehung
In: Studien zum Familienrecht 38
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In: Studien zum Familienrecht 38
In: Politik als Wissenschaft: Festschrift für Wilfried Röhrich zum 70. Geburtstag, S. 565-570
Die "Wiederkehr des Religiösen" trifft die Sozialwissenschaften allgemein und die Politikwissenschaft im Speziellen an einem heiklen Punkt. Im sozialwissenschaftlichen mainstream ist Religion durchaus ein legitimer Forschungsgegenstand. Religion als Triebfeder der Politik wurde aber lange - wie der neue Nationalismus nach der Wende - als ein Phänomen der Welt von gestern gesehen, die nur noch in Restbeständen in die Welt von morgen hineinrage. Die Politikwissenschaft kann jedoch nicht ignorieren, was real Politik bewegt. Gefordert ist eine Gratwanderung zwischen akademischer Distanz und unkritischer Nähe. Gefordert ist weiterhin, das Religiöse als einen Motor der Politik zu erkennen - und den politischen Charakter von Religion an den Maßstäben zu messen, die von der Politikwissenschaft als normative Standards weitgehend selbstverständlich akzeptiert sind: universelle Menschenrechte, liberale und soziale Grundrechte, politischer Pluralismus, interreligiöse Toleranz. Nur so kann für den Autor vermieden werden, dass religiöse Motive in der Politik auf sekundäre Phänomene des "Überbaus" reduziert werden, die sich allmählich von selbst auflösen. Es ist aber auch - vom Standpunkt der liberalen Demokratie aus - ebenso naiv, falsch und arrogant, die Grundnormen eben dieser Demokratie für völlig beliebig zu erklären und zu akzeptieren, dass sie zum Spielball religiöser Fundamentalismen werden. Die Demokratie kann und muss mit religiösen Triebkräften in der Politik leben. Das heißt aber nicht, dass die Demokratie auf ihre eigene Wertigkeit zu verzichten hätte. (ICA2)
In: Fundamentalismus und Terrorismus: zu Geschichte und Gegenwart radikalisierter Religion, S. 142-167
Ein besonderes Problem des indonesischen Islam stellt das ambivalente Verhältnis der islamischen Führungspersönlichkeiten zur Gewalt dar. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Extremismus und religiös motivierten Gewalt in Indonesien kein neues Phänomen darstellen, sondern Elemente eines Modernisierungsprozesses sind, der sich sowohl gegen autochthone Traditionen als auch gegen den als imperialistisch erlebten Westen richtet. Religiös motivierte Gewalt geht nicht nur von terroristischen Gruppen aus, sondern entzündet sich auch an Spannungen zwischen Muslimen und Christen auf den Außeninseln nach dem Sturz Suhartos. Im indonesischen Kernland ist die "Front zur Verteidigung des Islam" eine gewaltbereite islamistische Gruppe. Staat und Gesellschaft Indonesien stehen heute an einem Wendepunkt, an dem sich die Zukunft des Landes zwischen den Alternativen Islamstaat und pluraler Gesellschaft entscheidet. (ICE2)
In: Veröffentlichungen des Instituts Für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim Ser. v.36
Wie ist das Strafbarkeitsrisiko zu beurteilen, wenn ein Arzt einen Patienten behandelt, der aus religiösen Gründen medizinische Maßnahmen ablehnt? Basierend auf einer juristischen Untersuchung entwickelt die Autorin eine Leitlinie, die Ärzten in einer solchen Konfliktsituation eine Entscheidungshilfe bietet. Sie legt die strafrechtliche Problematik einschließlich der verfassungsrechtlichen Grundlagen dar und zeigt, dass kein Strafbarkeitsrisiko entsteht, wenn Ärzte das glaubensgestützte Selbstbestimmungsrecht ihrer Patienten respektieren.
In: Veröffentlichungen des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim 36
In: Journal für Rechtspolitik: JRP, Band 21, Heft 3, S. 311-321
ISSN: 1613-754X
In: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte
In: Reihe B, Darstellungen 56
Alexander Christian Widmann thematisiert die Auseinandersetzungen im deutschen Protestantismus der 1960er und 1970er Jahre um Gewalt und gesellschaftlichen Wandel. Die Debatte war ein nicht nur Theologen und Sozialethiker interessierender Gegenstand. Der Autor untersucht die im Kontext von 68, internationalem Terrorismus und ökumenischem "Antirassismusprogramm"geführten Kontroversen aus kirchen- und kulturgeschichtlicher Sicht. In der "Gewaltfrage", so seine These, konzentrierten sich all jene gesellschaftlichen Konflikte, die mit Bezug auf eine Neuregelung des Verhältnisses von Politik, Staat und Religion im damals geteilten Deutschland geführt wurden. Der Kalte Krieg und der infolge der Entkolonialisierung damit verschränkte Nord-Süd-Gegensatz bildeten einen globalen Diskursrahmen, in dem zunächst die nicht-katholische Ökumene, wenig später auch die von Linksprotestanten mitgetragene Studentenbewegung über die Berechtigung sozialrevolutionärer Gewalt diskutierten. In der Bundesrepublik gewann die Debatte um eine"Theologie der Revolution"an Brisanz, als linksterroristische Gruppen die "Gewaltfrage"zu einem innenpolitischen Thema machten. Angesichts des internationalen Terrorismus kam es aber auch in anderen Ländern zu Polarisierungen hinsichtlich einer ökumenischen Unterstützung linksgerichteter Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt. In den evangelischen Kirchen in der DDR war diese Hilfe ebenso umstritten. Der deutsch-deutsche Gedankenaustausch über das "Antirassismusprogramm"des Ökumenischen Rates der Kirchen machte dabei deutlich, dass die auf Südafrika und den Kampf gegen die Apartheid sowie auf den kirchlichen Widerstand im Nationalsozialismus projizierte Gewaltfrage den deutschen Protestantismus als Ganzes sensibilisierte dies vor dem Hintergrund seiner antirevolutionären Tradition.
In: Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte
In: Reihe B, Darstellungen 56
In: Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B: Darstellungen Band 056
Alexander Christian Widmann thematisiert die Auseinandersetzungen im deutschen Protestantismus der 1960er und 1970er Jahre um Gewalt und gesellschaftlichen Wandel. Die Debatte war ein nicht nur Theologen und Sozialethiker interessierender Gegenstand. Der Autor untersucht die im Kontext von '68, internationalem Terrorismus und ökumenischem »Antirassismusprogramm«geführten Kontroversen aus kirchen- und kulturgeschichtlicher Sicht. In der »Gewaltfrage«, so seine These, konzentrierten sich all jene gesellschaftlichen Konflikte, die mit Bezug auf eine Neuregelung des Verhältnisses von Politik, Staat und Religion im damals geteilten Deutschland geführt wurden. Der Kalte Krieg und der infolge der Entkolonialisierung damit verschränkte Nord-Süd-Gegensatz bildeten einen globalen Diskursrahmen, in dem zunächst die nicht-katholische Ökumene, wenig später auch die von Linksprotestanten mitgetragene Studentenbewegung über die Berechtigung sozialrevolutionärer Gewalt diskutierten. In der Bundesrepublik gewann die Debatte um eine»Theologie der Revolution«an Brisanz, als linksterroristische Gruppen die »Gewaltfrage«zu einem innenpolitischen Thema machten. Angesichts des internationalen Terrorismus kam es aber auch in anderen Ländern zu Polarisierungen hinsichtlich einer ökumenischen Unterstützung linksgerichteter Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt. In den evangelischen Kirchen in der DDR war diese Hilfe ebenso umstritten. Der deutsch-deutsche Gedankenaustausch über das »Antirassismusprogramm«des Ökumenischen Rates der Kirchen machte dabei deutlich, dass die auf Südafrika und den Kampf gegen die Apartheid sowie auf den kirchlichen Widerstand im Nationalsozialismus projizierte Gewaltfrage den deutschen Protestantismus als Ganzes sensibilisierte - dies vor dem Hintergrund seiner antirevolutionären Tradition.
In: Wege zum Menschen: Zeitschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln, Band 66, Heft 2, S. 202-217
ISSN: 2196-8284
In: Forum Theologie und Pädagogik
In: Beihefte Band 12
In: Schriften des Historischen Kollegs
In: Kolloquien 78
In: Deutsches Verwaltungsblatt: DVBL, Heft 19, S. 1534-1546
ISSN: 0012-1363, 0012-1363
In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 191, S. 7
ISSN: 0170-4613
In: Schriften des Historischen Kollegs 78
Frontmatter -- Inhalt -- Einführung / Schreiner, Klaus -- Sakralisierung von Kriegen / Graf, Friedrich Wilhelm -- Heilige Kriege im antiken Judentum / Oppenheimer, Aharon -- Kämpfen bis zum endgültigen Triumph / Nagel, Tilman -- Compelle intrare / Maier, Hans -- Vom See Regillus bis zum flumen Frigidus / Eck, Werner -- "Deus lo vult?" / Schmugge, Ludwig -- Heiliger Heidenkrieg? / Miethke, Jürgen -- Konfessionelle Religionskriege in politisch-militärischen Konflikten der Frühen Neuzeit / Schilling, Heinz -- Kriege im Namen Gottes, Jesu und Mariä / Schreiner, Klaus -- Freiheitskriege als heilige Kriege / Kraus, Hans-Christof -- Iudicium Dei / Schieffer, Rudolf -- Kreuzzugsrhetorik, Vorsehungsglaube, Kriegstheologie / Hockerts, Hans Günter -- Verweigerte Toleranz und geheiligte Kriegführung / Willoweit, Dietmar -- Personenregister -- Backmatter
Das Phänomen des islamistischen Terrorismus weist seit den 1990er Jahren eine erschreckende Beständigkeit auf. Spätestens seit dem 11.09.2001 beschäftigt dieses Thema die Öffentlichkeit. Der Tenor der Analysen lautet größtenteils, die Ursachen der Taten seien auf Terrororganisationen zurückzuführen und/oder in der pathologischen Verfassung der Täter zu finden. Religiöse Motive werden a priori ausgeschlossen. Der Islamismus wird vom Islam getrennt und in einer Art moralischer 'Bad Bank' isoliert betrachtet. Die vorliegende Studie entwickelt einen alternativen Blickwinkel, bei dem vom Phänomen des Selbstmordattentates ausgehend, die Täter und ihre Prägung durch ihr religiös-kulturelles Umfeld untersucht werden. Vor dem Hintergrund kriminologischer Theorieansätze wird der 11.09.2001 beispielhaft betrachtet. Die Untersuchung verlagert mit der Benutzung der Allgemeinen Evolutionstheorie bewusst den Schwerpunkt der gegenwärtigen pathogenetischen Theorieansätze auf eine alternative Perspektive, um bisher nicht zur Aufarbeitung dieser Thematik herangezogene Wissensfelder fruchtbar zu machen. Mit dieser Analyse wird der Versuch unternommen, eine kritische Diskussion anzustoßen. Daniel Zerbin wurde 1973 in Gelsenkirchen geboren. Das Studium der Berufs- und Betriebspädagogik schloss der Autor im Jahr 2002 und das Studium der Kriminologie im Jahr 2004 jeweils mit dem Diplom ab. Insgesamt diente Daniel Zerbin zwölf Jahre als Offizier in der deutschen Militärpolizei (Feldjägertruppe der Bundeswehr). In dieser Zeit sammelte der Autor Erfahrungen im Auslandseinsatz und kam mit dem islamistischen Terrorismus in Afghanistan in Berührung. Motiviert durch eine kriminalistische Verwendung in der Feldjägertruppe und einer weiteren Tätigkeit als wissenschaftlicher Angestellter bei der Polizei Hamburg, widmete er sich vertieft dem Thema des islamistischen Terrorismus im Rahmen eines Promotionsprojektes an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Das vorliegende Buch entstammt diesem Projekt und spiegelt zu einem Teil auch die Lebensgeschichte des Autors wider.