„Religionssoziologie“
In: 25. Deutscher Soziologentag 1990. Die Modernisierung moderner Gesellschaften, S. 831-833
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In: 25. Deutscher Soziologentag 1990. Die Modernisierung moderner Gesellschaften, S. 831-833
In: Christentum - Moderne - Politik: Studien zu Franz-Xaver Kaufmann, S. 61-93
In: Soziologie und moderne Gesellschaft: Verhandlungen des 14. Deutschen Soziologentages vom 20. bis 24. Mai 1959 in Berlin, S. 139-156
In: Der Begriff der Religion: interdisziplinäre Perspektiven, S. 113-142
Die Auseinandersetzung mit der Frage, was Religion ist und welche Funktionen sie für den Einzelnen und für die Gesellschaft erfüllt, begleitete die Religionssoziologie von Anfang an. Um 1900 finden sich die Anfänge der Religionsanthropologie und -psychologie sowie die der Religionssoziologie, zu deren Klassikern u. a. Emile Durkheim, Georg Simmel, Max Weber, und später - nach dem Zweiten Weltkrieg - Peter L. Berger sowie Thomas Luckmann zählen. Mit Emile Durkheim und Max Weber beginnt in Absetzung von der Religionskritik vorangehender Jahrhunderte - obwohl die Religionskritik den Keim moderner Religionssoziologie darstellt - das, was man heute als "Religionssoziologie im engeren Sinne" bezeichnet. Die neu entstandene Religionssoziologie, -psychologie, und -phänomenologie legen dann ihrerseits wiederum eine Reihe von Definitionen darüber vor, was unter "Religion" zu verstehen sei. Im vorliegenden Beitrag werden kaleidoskopartig die Religionsbegriffe einiger der namhaftesten Soziologen (s.o.) dargestellt. (ICA2)
In: Der Begriff der Religion, S. 113-142
In: Religionskontroversen in Frankreich und Deutschland, S. 204-236
Der Verfasser relativiert die Bedeutung der historischen und nationalen Kontexte der frühen Religionssoziologie und hebt die wissenschaftliche Eigenlogik der religionssoziologischen Arbeiten von E. Durkheim, G. Simmel und M. Weber hervor. Sie alle haben jeweils eigene Erkenntnisinteressen verfolgt und daher unterschiedliche Fragen an Religion als Gegenstand soziologischer Analyse gestellt. Teils wird Religion dabei hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Integrationsfunktion, teils hinsichtlich der psychischen Gestimmtheit und teils als Handlungsmotiv thematisiert. Insbesondere Durkheim und Weber formulierten, so der Autor, verschiedene Grundoptionen religionssoziologischer Herangehensweisen, die unterschiedliche Kernelemente des Religiösen beleuchteten und bis heute nicht an Aktualität verloren haben. Schon damals ist der soziologische Diskurs überdies transnational verfasst gewesen, wie vor allem die wechselseitige Wahrnehmung und Kommentierung von Durkheim und Simmel zeigt. Gegenüber einer allzu stark kontextuellen Interpretation der klassischen Religionssoziologie mahnt der Verfasser zur Skepsis. (ICF2)
In: Religionskontroversen in Frankreich und Deutschland, S. 97-181
Der Verfasser knüpft an die neuere Religionshistoriographie an, der zufolge die "Kulturkämpfe" des späten 19. Jahrhunderts ein spezifisch modernes, europaweites und mithin transnationales Phänomen waren, das je nach konfessionellen Konstellationen nationalspezifische Ausprägungen erfuhr. Er arbeitet vor diesem Hintergrund die Kulturkampfbezüge in Max Webers religionssoziologischen Schriften heraus. In diesen konzipiert Weber Religion ausgehend von der Handlungsperspektive des individuellen Erlösungsinteresses. Dies sensibilisiert ihn für die sich im Rationalisierungsprozess einstellende Eigengesetzlichkeit der religiösen Wertsphäre und ihre Formen der Weltablehnung, für die permanenten Wertkollisionen zwischen Religion und Politik und die Interessengegensätze zwischen "politischer" und "hierokratischer Herrschaft", wie sie im Kulturkampf des preußischen Staates gegen die sich bürokratisierende "ultramontane" Papstkirche exemplarisch zum Ausdruck kamen. Weber fasst den Begriff des Politischen nicht horizontal, sondern vertikal, bindet ihn weniger an die Kategorie der Gemeinschaft, sondern an die Kategorie der legitimen Herrschaft. Entsprechend erscheint die Gesellschaft als ein Feld der aus vielfältigen Wertsphären und ihren Rationalitäten herrührenden Interessenkämpfe. Anders als Durkheim thematisiert Weber die Nation nicht als quasireligiöses Phänomen, sondern als eine Vergemeinschaftung eigener Art. Es wird argumentiert, dass gerade das Scheitern des preußischen Kulturkampfs unter bikonfessionellen Bedingungen die Autonomie des Religiösen vor Augen geführt hat, wohingegen der Erfolg des französischen Kulturkampfs in einer mehrheitlich katholischen Gesellschaft eher zur Suche nach Substituten für die verlorene religiöse Einheit motivierte, dafür aber den Blick für Religionsgemeinschaften als eigenen Gegenstand der Soziologie verlor. (ICF2)
In: Religion - Wirtschaft - Politik: Forschungszugänge zu einem aktuellen transdisziplinären Feld, S. 61-81
Der Verfasser zeigt im Rückgriff auf eine verstehende Soziologie in der Tradition Max Webers, dass der Ausgangspunkt des methodischen Individualismus im Sinne der wirtschaftswissenschaftlichen, aber auch soziologischen Theoriebildung grundsätzlich fruchtbar ist. Er plädiert jedoch dafür, das Instrumentarium dieses Ansatzes deutlich zu verfeinern. Nimmt man eine begrenzte statt einer perfekten Rationalität des handelnden Individuums an, kombiniert mit einem Set sozialer Mechanismen, so lassen sich religiöse Phänomene und ihre Verbreitung in einer gegebenen Gesellschaft besser beschreiben und erklären. Ziel des Aufsatzes ist es, nicht nur den "rational choice"-Ansatz darzustellen und einige seiner Probleme zu benennen, sondern auch zu zeigen, wie eine Soziologie sozialer Mechanismen diese Probleme mit neuen Ideen lösen kann. (ICE2)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 888-890
In: Religion, Politik und Gewalt: Kongressband des XII. Europäischen Kongresses für Theologie, 18.-22. September 2005 in Berlin, S. 759-775
Im Rahmen der Thematik des Zusammenhangs von Religion und Gewalt als reines Gruppenphänomen versucht der Beitrag zu prüfen, welche Bedeutung gruppensoziologische Theorien für die Erforschung des Themas besitzen. Zunächst werden in zwei Exkursionen die "Leerstellen" der Religionssoziologie und der Praktischen Theologie für diese Fragestellung genauer beschrieben. Danach geht es mithilfe der Gruppensoziologie und deren Rezeption der Sozialpsychologie um die Frage, welches die Gruppenmechanismen sind, die in religiösen Gruppen dazu führen, das religiöse Gewalt ausgeübt wird. In einem abschließenden Fazit wird betont, dass es nicht allein problematische Ideologien sind, sondern die Extremisierungsprozesse und der totale Charakter in Gruppen, die für die Gewalt verantwortlich sind. Bei der Frage, wann sich Extremisierung in bestimmten Gruppen verstärkt und wann nicht, werden zum Abschluss als Skizze einige Vermutungen über Praktiken zusammen getragen, die eine antiextremisierende Wirkung in religiösen Gruppen entfalten können. (ICH)
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 663-664
In: Pilger und Konvertiten: Religion in Bewegung
Der Beitrag zeichnet im Rahmen der in Deutsch erschienen Übersetzung des Buches "Pilger und Konvertiten" von Danièle Hervieu-Léger die Institutionalisierung der Religionssoziologie und die Rolle der Religion in der französischen Soziologie in den 60er bis 80er Jahren nach. Obwohl die Religionssoziologie eine nicht zu vernachlässigende institutionelle Anerkennung genießt, gibt es doch die Tendenz, dass sie als ein "Spezialfall" innerhalb der Soziologie an den Rand gedrängt wird. In die 80er Jahre fällt jedoch der Auftakt zu einer Neupositionierung der Religionssoziologie innerhalb der französischen Soziologie. Es wird zu zeigen sein, wie diese Repositionierung als Teil allgemeiner Entwicklungen der französischen Soziologie sich nicht unerheblich durch die angebliche "Wiederkehr des Religiösen" oder, um es mit Durkheim zu sagen, durch neue "Efferveszenzen" in der religiösen Landschaft Frankreichs erklärt. Da die Gesamtheit dieser Verschiebungen, die auf eine grundlegende Revision des Säkularisierungsparadigmas hinauslief, in die Ausarbeitung neuer Interpretationsmuster der Beziehungen zwischen Religion und Moderne mündete, hat sie damit nichts Geringeres als eine bestimmte Unsicherheit, was den Gegenstand "Religion" selbst betrifft, verbreitet. Die daraus resultierenden Debatten haben das Fach aber weniger belastet als vielmehr bereichert.(Textauszug)
In: Max Weber und die Soziologie heute: Verhandlungen des 15. Deutschen Soziologentages in Heidelberg 1964, S. 221-246
In: Weltbekehrungen
In: Autoritäres Erbe und Demokratisierung der politischen Kultur: Festschrift für Hajo Funke, S. 77-95
Die Verwendung von Begrifflichkeiten wie "politische Religion", "politisierte Religion" oder "religionisierte Politik" traten gleichzeitig mit den Phänomenen des Kommunismus, Faschismus und Nationalsozialismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Erscheinung. Die Begrifflichkeiten sind Ausgangspunkte unterschiedlicher Konzepte, die mehr oder weniger übereinstimmend verwendet werden, um totalitäre Regime zu konzeptionalisieren. Dem Vergleich dieser Konzepte von Verknüpfungen politischer und religiöser Phänomene durch die Verwendung von ebenso unterschiedlichen Religions- und Politikbegriffen liegt daher das Fehlen von Vergleichsmaßstäben als inhärentes Merkmal zu Grunde. Im vorliegenden Beitrag werden die verschiedenen Ansätze dargestellt und die damit einhergehenden Probleme des Vergleichs erörtert. Mit der Erstellung eines Modells zur Erfassung religiöser Phänomene wird ein Vorschlag zum Vergleich und zur Konzeptionalisierung unterbreitet. Der Beitrag entstand auf der Grundlage eines Seminars, das im Sommersemester 2009 am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin am Lehrstuhl von Hajo Funke durchgeführt wurde. In diesem Seminar wurden zunächst das Verständnis von Religion hinterfragt, Theorien zum Zusammenspiel von Politik und Religion untersucht und am Fallbeispiel Nordirland angewandt. (ICI2)