Korporatismus und das deutsche Rentensystem
In: Reformkorridore des deutschen Rentensystems, S. 22-56
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In: Reformkorridore des deutschen Rentensystems, S. 22-56
In: Der Markt als Mitte(l), S. 55-116
In: Der Markt als Mitte(l), S. 117-169
In: Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland: Exklusive Teilhabe - ungenutzte Chancen; dritter Bericht
Teilhabe durch Erwerbsarbeit und sozialstaatliche Leistungen sind eng miteinander verwoben: Die Höhe gesetzlicher Renten hängen von der gesamten vorgelagerten Erwerbskarriere und deren Anerkennung für Rentensprüche ab. Auf Basis von Informationen aus den individuellen Rentenkonten bei der gesetzlichen Rentenversicherung wird in diesem Kapitel die gesamte rentenrechtlich relevante Erwerbsbiografie vom Alter 17 bis in das Einmünden in eine Alters- oder Erwerbminderungsrente rekonstruiert, unterschiedliche Erwerbsverlaufsmuster identifiziert und diese bezogen auf die Rentenhöhe und soziale Merkmale differenziert ausgewertet.
In: Reformkorridore des deutschen Rentensystems, S. 93-265
In: Sozialpolitik und Sozialstaat: Festschrift für Gerhard Bäcker, S. 427-449
Der Beitrag fragt nach dem Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise auf das deutsche Rentensystem sowie auf die daran anschließende wissenschaftliche Alterssicherungsdiskussion in Deutschland. Die Analyse beruht auf einer Literaturstudie zu den Effekten der Krise auf die deutsche Alterssicherung und auf einem Vergleich ausgewählter, aus den Reihen der Wissenschaft entwickelter rentenpolitischer Reformkonzepte, die parallel zur oder im Anschluss an die Krise veröffentlicht wurden. Abschnitt zwei gibt zunächst einen knappen Überblick über die Kritiken am deutschen Rentensystem der Nach-Riester-Ära, die bereits vor der Krise in der Diskussion waren. Abschnitt drei fragt danach, was über die Auswirkungen der Krise auf die gesetzliche, private und betriebliche Rentenversicherung bekannt ist, und vergleicht die "Krisenfestigkeit" der drei Säulen. Abschnitt vier blickt auf die rentenpolitischen Reformmodelle im Anschluss an die Krise und analysiert, inwiefern wissenschaftliche Konzepte auf die Krise reagiert haben. Abschnitt fünf kontrastiert die Befunde der Abschnitte 3 und 4 miteinander und diskutiert Wege in ein zukunfts- und armutsfestes Alterssicherungssystem. (ICI2)
In: Bevölkerung und Wirtschaft, S. 389-404
"In diesem Beitrag haben wir gezeigt, daß die Nozicksche Anspruchstheorie als normative Begründung für das versicherungstechnische Äquivalenzprinzip in der Alterssicherung dienen kann. Es wurden Regeln dafür angegeben, wie ein staatliches Rentensystem ausgestaltet werden müßte, damit eine nach diesem Konzept gerechte intergenerationelle Verteilung resultiert." (Autorenreferat)
In: Soziales Europa?: Perspektiven des Wohlfahrtsstaates im Kontext von Europäisierung und Globalisierung ; Festschrift für Klaus Busch, S. 78-94
Eine vergleichende Analyse der Entscheidungen um den "Umbau" der Sozialsysteme muss den jeweiligen nationalstaatlichen Prozess im Kontext der Europäisierung begreifen. In den zentralen Feldern der sozialstaatlichen Sicherung - Arbeitsmarkt, Rentensystem, Gesundheitssystem - hat es in Europa einen von heftigen sozialpolitischen Auseinandersetzungen begleiteten Wandel gegeben. Auf nationalstaatlicher Ebene haben die Gewerkschaften an Macht und Einfluss verloren, ohne dass sie dieses durch einen "Euro-Korporatismus" oder den sozialen Dialog auf EU-Ebene hätten kompensieren können. Auf nationaler wie auf europäischer Ebene müssen die Gewerkschaften im Kampf um den Sozialstaat eine aktivere Rolle übernehmen. (ICE2)
In: Sozialstaat wohin?: Umbau, Abbau oder Ausbau der sozialen Sicherung, S. 36-55
In dem Beitrag wird der These nachgegangen, daß die Figur des Standardrentners bei der Ausgestaltung der gesetzlichen Rentenversicherung in ihrer heutigen Form ganz bewußt an das Leitbild des lebenslang erwerbstätigen Mannes angelehnt worden ist, denn das Rentensystem geht von einer relativ strikten Trennung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung aus. Es wird gezeigt, daß dies insbesondere eine Benachteiligung von Frauen zur Folge hat, die ihre Erwerbstätigkeit für die Kindererziehung unterbrechen. Vor diesem Hintergrund wird der Reformansatz der "flexiblen Leistungsrente" vorgestellt. Die Ziele und grundlegenden Elemente dieses Modells werden beschrieben. Es wird deutlich, daß ein Wandel des "Geschlechtervertrages" in der sozialen Alterssicherung erfolgen muß. (ICA)
In: Der deutsche Sozialstaat: Bilanzen - Reformen - Perspektiven, S. 381-417
Der Verfasser stellt das 3-Schichten-Konzept der Alterssicherung in der Bundesrepublik mit seinen Elementen gesetzliche Rentenversicherung, betriebliche Alterssicherung und private Vorsorge dar. Er plädiert für eine Begrenzung der gesetzlichen Rentenversicherung auf ihre Kernaufgaben und diskutiert Alternativszenarios mit unterschiedlichen Rentenniveaus. In diesem Kontext werden auch die für das Leistungsniveau wichtigen Rentenanpassungsverfahren und die Entwicklung des "Rentenalters" erörtert, wobei sich der Verfasser gegen das Modell einer "Rente mit 60" ausspricht. Ergänzend zu Entwicklungen im umlagefinanzierten Rentensystem werden abschließend Perspektiven einer vermehrten Kapitalfundierung in der deutschen Alterssicherung skizziert, wie sie gegenwärtig etwa in Gestalt eines obligatorischen Zusatzbeitrags diskutiert werden. (ICE)
In: Fhw-Forschung, S. 161-180
"In dem Bemühen um eine Weiterentwicklung der geschlechtsspezifischen Strukturanalyse im Bereich der feministischen Wohlfahrtsstaatskritik der feministischen Theoriebildung auf den Bereich der Wohlfahrtsstaatsanalyse übertragen werden. In der darauf folgenden Kritik des deutschen Rentensystems und seiner jüngsten Reform konzentriert sich die Autorin vor allem auf zwei analytische Dimensionen: die Aufteilung von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit sowie die soziale Organisation von Reproduktionsarbeit. Sie zeigt, dass die Differenzierung zwischen 'weiblichem' und 'männlichem' Arbeitsübernahmeverhalten sowie zwischen moralisch 'richtigen' und 'falschen' Reproduktionsarrangements strukturell in sozialpolitischen Regelungen verankert ist. Diese strukturellen Mechanismen der Geschlechterdifferenzierung finden sich auch im deutschen Rentensystem und führen zu geschlechtsspezifischen Diskriminierungen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Gender Matters: feministische Analysen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik, S. 161-180
In dem Bemühen um eine Weiterentwicklung der geschlechtsspezifischen Strukturanalyse im Bereich der feministischen Wohlfahrtsstaatskritik überträgt die Autorin zunächst die neueren Entwicklungen in der feministischen Theoriebildung auf den Bereich der Wohlfahrtsstaatsanalyse. In ihrer anschließenden Kritik des deutschen Rentensystems und seiner jüngsten Reform konzentriert sie sich vor allem auf zwei analytische Dimensionen: die Aufteilung von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit sowie die soziale Organisation von Reproduktionsarbeit. Sie möchte mit ihren Ausführungen zeigen, dass die Differenzierung zwischen "weiblichem" und "männlichem" Arbeitsübernahmeverhalten sowie zwischen moralisch "richtigen" und "falschen" Reproduktionsarrangements strukturell in sozialpolitischen Regelungen verankert ist. Diese strukturellen Mechanismen der Geschlechterdifferenzierung finden sich auch im deutschen Rentensystem und führen zu geschlechtsspezifischen Diskriminierungen. (ICI2)
In: Brüchiger Generationenkitt?: Generationenbeziehungen im Umbau, S. 23-35
Spannungen zwischen den Generationen sind bedingt durch unterschiedliches politisches Erleben, durch wirtschaftliche Veränderungen, durch die zunehmende Individualisierung und den demografischen Wandel. Der Verfasser fragt nach dem Zustandekommen von Ungleichheiten zwischen den Generationen: Wie groß sind die Konflikte und gesellschaftlichen Spannungslinien heute? Welche Mechanismen verstärken oder mildern sie? Mit welchen Entwicklungen müssen wir in Zukunft rechnen? Für die Gegenwart macht er kaum Bruchlinien aus. Zwar gibt es Interessenkonflikte, sowohl gesellschaftliche als auch individuelle. Doch ist die Wahrnehmung unseres Wohlfahrtsstaates über alle Altersgruppen hinweg grundsätzlich positiv und der finanzielle Transfer durch das Rentensystem wird durch familieninterne, immaterielle Unterstützung aufgewogen. Unsicher ist, ob dies auch in Zukunft so bleiben wird. Durch eine sich abzeichnende Verschärfung der sozialen Schichtung, insbesondere im Alter, droht eine zunehmende Generationenspaltung. (ICE2)
In: Verteilungsprobleme und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften, S. 97-112
Die Autoren unternehmen den Versuch, die möglichen Bedingungsfaktoren genauer zu identifizieren, die für die Gerechtigkeitsvorstellungen in der Alterssicherung verantwortlich gemacht werden können. Sie untersuchen anhand von Umfragedaten aus dem "International Social Justice Project" von 2000 in Ost- und Westdeutschland, welche Faktoren das Ausmaß an wahrgenommener Ungerechtigkeit der Rentenversicherung prägen und wovon die Zustimmung zu den institutionalisierten Modellen der Alterssicherung abhängig ist. Im Mittelpunkt ihrer Analysen stehen folgende Gerechtigkeitsurteile, die anhand von logistischen Regressionen in Bezug auf die Faktoren Gerechtigkeitsorientierungen, Kohortenzugehörigkeit und Institutionenvertrauen näher beleuchtet werden: (1) die Bewertung des derzeitigen Rentensystems unter dem Aspekt der Generationengerechtigkeit, (2) die Zustimmung zum Äquivalenzprinzip, wie es dem derzeitigen Rentensystem und der Idee einer einkommensäquivalenten Rente zugrunde liegt und (3) die Zustimmung zum Konzept einer dem Betrag nach für alle gleichen Grundrente. (ICI2)
In: Wohlfahrtsstaat - Transformation und Perspektiven, S. 349-372
Die Einführung der privaten Altersvorsorge durch die Schröder-Regierung war eine institutionelle Weichenstellung für den deutschen Sozialstaat. Sie bricht das bisherige Monopol der gesetzlichen Rentenversicherung bei der Sicherung des Lebensstandards der Rentner, weist dem Markt erstmals eine integrale Rolle in der Alterssicherung zu und eröffnet die Möglichkeit, die Gewichte zwischen Staat und Markt in der sozialen Sicherung weiter zu Gunsten des Marktes zu verschieben. These des vorliegenden Beitrags ist es, dass der wichtigste Grund für die Serie von Rentenreformen in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre ein anderer ist als die demografischen Veränderung. Die Rentenkürzungen stehen vielmehr in sehr engem Zusammenhang mit der europäischen Währungsunion und sind auf die Entstehung und Weiterentwicklung von finanzpolitischen Institutionen auf der europäischen Ebene zurückzuführen, von denen ein enormer Anpassungsdruck auf die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland ausgeht. Die Sparanstrengungen, welche die Regierungen Kohl und Schröder seit Mitte der 1990er Jahre unternommen haben, um die haushaltspolitischen Kriterien zum Start der Währungsunion zu erreichen und die Vorschriften des Stabilitätspaktes zu erfüllen, sind der mit Abstand bedeutendste Erklärungsfaktor für die Rentenreformen der vergangenen Jahre. Zudem ist die institutionelle Weichenstellung der Schröder-Regierung durch die europäische Währungsunion erst möglich geworden. Insgesamt konnten die Widerstände gegen grundlegende Veränderungen des Rentensystem, besonders innerhalb der beiden großen Volksparteien, erfolgreich gebrochen werden. (ICA2)