"Die inhaltlichen Informationsleistungen des Fernsehens werden in zunehmendem Maß durch den formalen Zuschnitt der Programme und die in diesen Zuschnitt eingepaßten Sendungsformate determiniert; dies gilt auch für die Art und Weise, wie in deutschen Femsehprogrammen über das Aufbrechen rechtsextremistischer Tendenzen nach der Wiedervereinigung Deutschlands berichtet wird. Dieser - auf ökonomische Rahmenfaktoren zurückzuführende - Sachverhalt wird in der aktuellen Debatte der Rechtsextremismus-Berichterstattung des Fernsehens übersehen, die sich in der Regel auf individuelle Fehlleistungen von Journalisten konzentriert. Auf der Grundlage von Programmanalysen kann gezeigt werden, daß die Rechtsextremismus-Berichterstattung den Normalfall der Informationsleistung des Fernsehens unter den Konkurrenzbedingungen der in Deutschland geltenden dualen Rundfunkordnung darstellt." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5578-5592
"Die Debatte um einen 'neuen Antisemitismus' kann exemplarisch für die aktuellen Diskussionen in der gegenwärtigen Antisemitismusforschung gelten. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Nahostkonflikt und die damit verbundenen Zuschreibungen an und Bewertungen von Israel. Auf der einen Seite der Diskussion steht die Behauptung eines 'neuen Antisemitismus', der die 'neue Qualität' des Antisemitismus in einer neuen verbalen Radikalität gegenüber Israel und den Juden verortet. Auf der anderen Seite stehen die Kritiker des Begriffs, welche sich in zwei Lager spalten: die einen, welche Immunisierungsstrategien gegen eine Kritik israelischer Regierungspolitik befürchten; die anderen, welche keine Veränderung der Struktur des Antisemitismus, sondern höchstens Allianzen zwischen verschiedenen Trägergruppen (islamistische, links- und rechtsradikale Gruppierungen) konstatieren. Die Entscheidung, ob der gegenwärtige Antisemitismus eine neue Qualität erreicht habe, erfordert eine Bestimmung der Struktur des Antisemitismus und einen Vergleich mit bzw. eine Unterscheidung von einem 'alten Antisemitismus'. Da offener Antisemitismus strafrechtlich verfolgt wird und seit 1945 keinen Platz mehr im öffentlichen Diskurs hat, Antisemiten sich auch nicht mehr selbst als Antisemiten bezeichnen, beruht der Antisemitismusvorwurf vorerst immer auf einer Hermeneutik des Verdachts. In der aktuellen Debatte gründet dieser Verdacht vor allem auf der Vermutung, dass die Kritik an Israel nur ein Vorwand sei, um antisemitische Positionen 'salonfähig' zu machen. Die Unterscheidung zwischen legitimer Kritik der Politik der israelischen Regierung, Israelfeindschaft und Antisemitismus bleibt dabei begrifflich meist unterbestimmt. Eine präzise Bestimmung kann nur eine detaillierte hermeneutische Analyse leisten, welche die Struktur des zeitgenössischen Antisemitismus an jedem Fall neu rekonstruiert. In diesem Beitrag möchte die Verfasserin an einigen Textbeispielen aus links- und rechtsradikalen Zeitschriften zeigen, wie es mit Hilfe der Methode der Sequenzanalyse möglich ist, die Struktur des zeitgenössischen Antisemitismus in beiden Spektren zu bestimmen und damit zu einer Begriffsschärfung beizutragen, um eine Unterscheidung zwischen nicht-antisemitischer Kritik der israelischen Regierungspolitik, Israelfeindschaft und Antisemitismus zu ermöglichen und zu entscheiden, ob die Rede von einem 'neuen Antisemitismus' in diesen beiden Spektren gerechtfertigt." (Autorenreferat)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 31-33
"Der Beitrag greift Ansätze der amerikanischen Soziologie zu sog. 'subterranean traditions', unterschwelligen Traditionen (David Matza) auf. Diese Ansätze gehen davon aus, daß Hauptkultur und Subkultur - auch und besonders in Deutschland (Everett Hughes) - gleichartige 'dunkle' Traditionen haben, die die Hauptkultur aber in der Regel durch die Ausübung sozialer Kontrolle (Travis Hirschi) und die Bereitstellung von sozialem Kapital (James Coleman) beherrschen kann. Nur bei Wegfall von sozialer Kontrolle und sozialem Kapital in anomieauslösenden gesellschaftlichen Krisensituationen werden, so die im Beitrag vertretene These, Traditionen der Gewalt und des Rechtsextremismus in Subkulturen ausgelebt. Der Wegfall von sozialer Kontrolle und verstärkte Anomiegefühle finden dabei jedoch keinen unmittelbaren Niederschlag in Gewalttätigkeit und Rechtsextremismus, sondern führen insbesondere Jugendliche zunächst in deviante Freizeitgewohnheiten. Erst die Teilhabe an einer auf 'delinquent drift' ausgerichteten Freizeitkultur bewirkt den Durchbruch der vorhandenen unterschwelligen Traditionen unserer Gesellschaft. Die aufgestellten Thesen werden anhand einer längsschnittlich befragten Jugendstichprobe aus Ost- und Westberlin überprüft. Es zeigt sich, daß ein Zusammenhang von Anomie mit Gewalttätigkeit und Rechtsextremismus in der Regel tatsächlich nur vermittelt über die Teilhabe an delinquenten Freizeitaktivitäten zu belegen ist und daß Schule und Familie (stärker noch in Ost- als in Westberlin) bedeutende Quellen sozialen Kapitals sind, die die Teilhabe an solchen Freizeitaktivitäten reduzieren und so dem Ausleben unterschwelliger rechtsextremer und gewalttätiger Traditionen entgegenwirken." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5551-5566
"Die öffentliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus ist ein sehr diskontinuierliches Phänomen und entzündet sich in der Regel an wenigen resonanzstarken Skandalereignissen. Der Beitrag hat zum Ziel, Ursachen für diese diskontinuierliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus zu erfassen und mögliche Folgen zu reflektieren. Die empirische Basis für die Analyse der Ursachen, Dynamiken und Regularitäten solcher Thematisierungswellen des Rechtsextremismus bilden Daten zur öffentlichen Kommunikation, die durch eine umfassende Inhaltsanalyse aller für die gesellschaftliche Bewertung des Rechtsextremismus relevanten massenmedialen und parlamentarischen Diskussionen seit 1998 in der Schweiz gewonnen wurden. Auf der Basis dieser Daten werden drei Fragen diskutiert. Erstens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen Ausdruck einer gesellschaftlichen Sensibilisierung für das Phänomen Rechtsextremismus? Als Indikatoren für die Diskussion dieser These dienen den Verfassern einerseits die Nachhaltigkeit der öffentlichen Kommunikation über Rechtsextremismus und andererseits ihr Differenzierungsgrad. Zweitens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen getrieben durch eine befürchtete resp. bereits beobachtete Diffusion rechtsextremer Deutungsmuster in die Mitte der Gesellschaft? Als wichtigster Indikator hierfür ist die Verwendung rigider Differenzsemantiken durch definitionsmächtige etablierte Akteure zu nennen, die rechtsextreme Deutungsmuster erst anschlussfähig machen. Drittens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen zurückzuführen auf Veränderungen der Strukturen und Bedingungen der öffentlichen Kommunikation selbst, die als Effekte des neuen Strukturwandels der Öffentlichkeit beschrieben werden? Im Licht der Strukturwandelsthese sind die Skandalisierungswellen und der 'medienplebiszitäre' Druck auf das politische System vor allem durch die Ökonomie der Aufmerksamkeitsgenerierung zu erklären - ein Prozess, der zu Aktionismus verführt und die Nachhaltigkeit der politischen Moral zu entwerten droht." (Autorenreferat)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3990-3999
"Viktimisierungsprozesse sind für viele Opfer mit nachhaltigen Veränderungen in Bezug auf ihr soziales Leben verbunden. Die Situation des Opfer-Werdens bedeutet nicht selten, dass die Lebenswelt der Betroffenen mit ihren bis dahin handlungsleitenden Strukturen aus den Angeln gehoben wird. Was bisher Sicherheit versprochen hat, ist nicht mehr gültig und hinterlässt unter Umständen Gefühle von Hass oder Angst. Besonders bei sogenannten Hate-Crime-Verbrechen sind nicht nur die physischen, sondern auch die psychischen Folgen für die Opfer oft sehr gravierend. Der Sozialphilosoph Axel Honneth geht davon aus, dass der Mensch, um in einer Gesellschaft als solcher existieren zu können, in wesentlichen Aspekten des sozialen Miteinanders einer auf Respekt basierenden Anerkennung bedarf. Mitunter wird die Situation der von einer Viktimisierung Betroffenen aber zusätzlich dadurch erschwert, dass sie auch von dritter Seite nur wenig Anerkennung und Solidarität erfahren, was durch das empirische Material des Projekts 'Opfer rechtsextremerGewalt' bestätigt wird. Kommt es zu einer Anzeige oder sogar zu einem Gerichtsverfahren, gilt die Aufmerksamkeit der Verfahrensbeteiligten zumeist vorrangig den Tätern. Finden Opfer, die nachhaltig unter den Folgen eines Übergriffs leiden, darüber hinaus auch bei sozialen Kontrollinstanzen, in anderen gesellschaftlichen Institutionen und sogar im privaten sozialen Umfeld keine Hilfe oder Unterstützung, so kann es langfristig zu einem Verlust des Vertrauens in die Gesellschaft generell und damit verbunden zu Prozessen gesellschaftlicher Desintegration kommen. Welche Integrationspotentiale kann eine moderne Gesellschaft wie die Bundesrepublik Deutschland den Betroffenen in derartigen Fällen bieten und wie werden diese gegebenenfalls genutzt? Das empirisches Material der Beabeiter kann hier verschiedene Wege dokumentieren, die von Betroffenen erfolgreich beschritten wurden. Andere Fälle jedoch verweisen auf die dringende Notwendigkeit, hier die gesellschaftlichen Hilfsmöglichkeiten im Sinne einer Reintegration der Betroffenen zu stärken bzw. zu ergänzen." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5537-5550
"In der sozialwissenschaftlichen und historiographischen Forschung zur extremen Rechten in der Bundesrepublik Deutschland haben Fragen nach deren Periodisierung bisher nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Während weitgehend anerkannt wird, dass dieses politische Spektrum verschiedene Phasen durchlaufen hat, bleibt die Charakterisierung des Gesamtphänomens oder einzelner Strömungen (sog. 'Neue Rechte') mit Attributen wie 'neu', 'modern' oder 'modernisiert' umstritten. Während einige Autoren eher die Kontinuitäten in Ideologie und Auftreten der extremen Rechten betonen (z.B. Knorr), verweisen andere auf die Dimension der Modernisierung als Wechsel der Anknüpfungspunkte an veränderte cleavages (Leggewie), auf Modernisierung als allgemeine Abwendung vom Nationalsozialismus (Brodkorb) oder sehen diese in der Aufnahme neoliberaler Ideologieelemente vollzogen. Der Beitrag diskutiert die verschiedenen Perspektiven, unter denen in der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Rechtsextremismus der Frage seiner 'Modernität' Aufmerksamkeit geschenkt wurde, plädiert auf der Grundlage einer kritischen Diskussion der bisherigen Ergebnisse für eine synchron und diachron angelegte komparative Analyse der verschiedenen Entwicklungsphasen und Strömungen der extremen Rechten unter Verwendung eines systematisierten Kriterienkataloges (Programmatik, Ideologie, Praxeologie, Propagandatechniken, Struktur der Mitgliedschaft und des Elektorats) und schlägt eine alternative Begriffsverwendung vor." (Autorenreferat)
"Vor dem Hintergrund einer Reihe ernst zu nehmender rechtsextremistischer und antisemitischer Übergriffe in Deutschland während des Jahres 2000 entwickelten wir ein neues heuristisches Drei-Komponenten-Modell zur Beschreibung von Antisemitismus: Ein Aspekt a. beruht auf traditionellen antisemitischen Vorurteilen, ein weiterer b. auf der Kommunikationslatenz des Antisemitismus und c. auf der Zurückweisung oder der Akzeptanz von Verantwortung gegenüber den Juden. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurde das Modell in unterschiedlichen Feldstudien (N=2130 Jugendliche in Deutschland) getestet. Die 3-dimensionale Struktur des Antisemitismus (manifester AS, latenter AS und 'keine Verantwortung gegenüber den Juden') wurde in Pfadanalysen gezeigt und die Daten entsprachen dem theoretischen Modell. Neue Aspekte antisemitischer Einstellungen spiegeln die öffentliche Vermeidung antisemitischer Statements und eine Ablehnung früherer Diskussionen über deutsche Schuld, Verhalten und Verantwortung gegenüber den Juden wider. Diese neuen Aspekte antisemitischer Einstellungen sind ebenfalls mit einer generellen Feindseligkeit gegenüber Fremden verbunden. Weiterhin ist es möglich, zwischen Gruppen von Individuen mit unterschiedlichen antisemitischen Einstellungen zu differenzieren. Die neuen Aspekte antisemitischer Einstellungen haben auch mit derzeitigen Debatten über deutschen Nationalstolz innerhalb deutscher Subpopulationen und mit der 'Schlussstrichdebatte' zu tun. Der 'neue' Antisemitismus in Deutschland besteht möglicherweise innerhalb deutscher Subpopulationen als soziales Konstrukt, um ihre eigenen Vorstellungen von 'deutschen' Problemen zu unterdrücken." (Autorenreferat). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1998 bis 2000.;;;"Against the background of a series of serious right-wing extremist and anti-Semitic incidences in Germany in the year 2000, we constructed a new heuristic model with three components of anti-Semitism to describe new aspects of anti-Semitism: a. one is based upon traditional anti-Semitic prejudices, b. the communicative latency of anti-Semitism and c. the refusal or the acceptance of responsibility for the Jewish people. The model was tested in some field studies (N=2130 adolescents in Germany) using a standardized questionnaire. Path analyses show a 3-dimensional structure of anti-Semitism (manifest AS, latent AS and 'no responsibility toward Jews') and the data fit the theoretical model. New aspects of anti-Semitic attitudes reflect the public avoidance of anti-Semitic statements and a refusal to further discuss German fault, behavior and responsibility for the Jewish people. These new aspects of anti-Semitic attitudes are also linked to a general hostility toward foreigners. It is possible to differentiate between groups of individuals with various anti-Semitic attitudes. The new aspects of anti-Semitic attitudes are concerned with present debates about German national pride among German subpopulations and about the end of 'getting over history'. The 'new' anti-Semitism in Germany may be considered as a social construction of German subpopulations designed to repress their own conceptions of 'German' problems." (author's abstract).
Es gibt keine allgemeingültige Strategie, die eine optimale Bekämpfung der radikalen Rechten garantiert. Strategien können nur dann erfolgreich sein, wenn sie dem spezifischen politischen und sozialen Kontext gerecht werden und sich möglichst viele Akteure auf sie verständigen. Dennoch gibt es erprobte Einzelmaßnahmen und Beispiele erfolgreicher Praxis, die als exakte und situationsspezifische Werkzeuge im passenden Fall angewandt werden können. Auf der Grundlage zweier Studien ("Combating Right-Wing Extremism in Europe", 2009 und "Strategien gegen Rechtsextremismus", 2005) beschreibt der Beitrag zunächst allgemeine Erfordernisse, die notwendig sind, um Einzelmaßnahmen effektiv umzusetzen, und diskutiert anschließend die spezifischen Handlungsempfehlungen und Strategien gegen die radikalen Rechten. (ICB2)
Der Erfolg rechter Parteien wird häufig mit ökonomischen Krisen in Verbindung gebracht, wie auch mit der Inszenierung der sozialen Frage durch diese. Der Artikel widerspricht der Annahme, dass rechte Parteien tatsächlich eine soziale Agenda hätten, und argumentiert dafür, das rechte Angebot als spezifische Strategie in der Krise der Demokratie zu verstehen. Rechte Parteien und Bewegungen arbeiten an einer weitergehenden autoritären Transformation mit einem spezifischen Partizipationsversprechen: der unmittelbaren Teilhabe an gesellschaftlicher Gewalt. Die Strategie besteht im Umdeuten des Demokratiebegriffs und der Behauptung eines mythischen Verhältnisses des "Volkswillens" zur Macht. Rechte Parteien inszenieren sich als soziale Parteien, als einzig wahre Antwort auf ökonomische Krisen. Ihr Erfolg ist aber nicht allein auf ökonomische Krisenprozesse zurückzuführen. Sie machen stattdessen ein spezielles Partizipationsangebot: Sie versprechen die Teilhabe an gesellschaftlicher Gewaltausübung gegen die erklärten Feinde.
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Umgang von Ermittlungsbehörden, Staatsanwaltschaften und Gerichten mit extrem rechten und rassistischen Gewalttaten. Aus Ermittlungsakten und einer Medienanalyse wurden zehn Fälle (schwerer) Brandstiftung gegen Asylunterkünfte aus den Jahren 2015 und 2016 ausgewählt, die strafrechtlich abgeschlossen sind und aus sozialwissenschaftlicher Perspektive eindeutig als rechtsterroristische Straftaten eingeordnet werden können: Allen Fällen liegt ein rassistisches Tatmotiv zugrunde, und es lässt sich eine politische Botschaft der Taten rekonstruieren. Die Opfer dieser rechten Gewalttaten waren zudem "symbolische Ziele". Die Analyse zeigt jedoch, dass es Ermittlungsbehörden und Gerichten oftmals an Sensibilität für rechtsterroristische Taten fehlt. Rechtsterroristische Akte werden als solche nur bedingt erkannt. Damit bleibt das Ausmaß des Rechtsterrorismus weiterhin eine Blackbox - trotz seiner langen Geschichte und trotz der Erfahrungen mit dem NSU-Komplex.