Robert Michels' und der revolutionäre Syndikalismus
In: Robert Michels' Soziologie des Parteiwesens: Oligarchien und Eliten - die Kehrseite moderner Demokratie, p. 38-55
Der Syndikalismus, wie Robert Michels ihn zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte, lässt sich nicht nur als eine Reaktion auf den zunehmenden Reformismus und Bürokratismus der sozialdemokratischen Parteien begreifen, sondern ist nicht zuletzt eine durch eine spezifische Auffassung von Politik bestimmte praktische Sozialbewegung, die zumindest in Deutschland als eine Antwort auf die zwischen Gewerkschaften und Partei ausgetragenen Auseinandersetzungen gelesen werden muss, zu verstehen. Michels hat dies nur unzureichend thematisiert. Vor allem aber blieb er die Antwort auf die Frage schuldig, worin das neue und tragfähige Politikverständnis des Syndikalismus bestand. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Position Michels zum Syndikalismus und betrachtet dabei Partei und Gewerkschaft, die theoretischen Differenzen sowie die Generalstreikdebatte. (ICB2)