Der Russische Bürgerkrieg 1917-1922
In: Kriege der Moderne
Der "Bürgerkrieg" im ehemaligen Zarenreich nach der Oktoberrevolution 1917 war extrem grausam und forderte dort viel mehr Tote als der ganze 1. Weltkrieg. Der Osteuropa-Experte gibt einen Überblick für einen 1. Einstieg ins Thema, auch um Russland heute besser zu verstehen. Rezension: Der "Russische Bürgerkrieg" war keine Angelegenheit allein der Russen. Es waren viele Nationalitäten und Ethnien des alten Zarenimperiums und der späteren UdSSR involviert. In der Geschichtswissenschaft spricht man daher vom "russländischen" Krieg. Der Experte für Zeitgeschichte Mittel- und Osteuropas (Uni Wien) macht hier den erfolgreichen Versuch, die komplexen Ereignisse verständlich zu machen. In vielen Darstellungen werden diese auf den Konflikt zwischen Revolution und Konterrevolution reduziert - oft in der sowjetischen Interpretation. Das ist falsch. In diesen Jahren, in diesem "Bürgerkrieg", befreien sich z.B. Finnland, die Baltischen Staaten, zeitweise die Ukraine. Dazu kommt der Krieg mit dem wiederauferstandenen Polen. - Es fällt schwer, den Kriegsverlauf übersichtlich darzustellen. Aber das Konfliktgemenge, die bolschewistische Revolution als Ausgangspunkt und den 1917 beginnenden Terror stellt er geordnet dar, ebenso die extremen Grausamkeiten des Krieges und seine Folgen. Er setzt kein Vorwissen voraus. Viele Karten helfen. Ein guter Einstieg, um Russland heute zu verstehen. (2)