Suchergebnisse

In 12 eigenständigen Aufsätzen werden die ethnischen, kolonialgeschichtlichen, ideologischen und politischen Hintergründe des Genozids in Ruanda erläutert und verschiedene Aspekte der Geschehnisse während der Massenmorde dargestellt. Die Autoren der ersten beiden Artikel befassen sich mit der politischen Entwicklung des Landes in den letzten Jahren und den Folgen der Kämpfe der Truppen Ruandas gegen die "Rwanda Patriotic Front". In den nachfolgenden Beiträgen kommen Augenzeugen zu Wort, deren Schilderungen die Ereignisse an verschiedenen Orten des Landes - u.a. in der Hauptstadt Kigali - zwischen April und Oktober 1994 illustrieren. Ruandas Probleme bei der notwendigen Rückkehr zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Normalität, die Rolle der Nachbarländer Uganda und Tansania und die Situation der Flüchtlingslager sind weitere Themen der Aufsätze. Schließlich befassen sich die Autoren mit den Grundzügen der französischen Afrikapolitik der letzten Jahrzehnte, der Untersuchung ideologischer Aspekte der ethnischen Spannungen zwischen Hutu und Tutsi, der Geschichte der "Rwanda Patriotic Front" sowie einer kritischen Sicht auf die Reaktionen der wissenschaftlichen Afrikaforschung auf den Völkermord in Ruanda. Übereinstimmend kommen die meisten Autoren zu dem Schluß, daß die Massaker in Ruanda keine spontanen Handlungen der Bevölkerung, sondern größtenteils gelenkte Aktionen von Militär und Miliz waren, denen nicht nur Tutsis sondern auch politisch unliebsame Hutus und ihre Familien zum Opfer fielen. (DÜI-Ply)