Der Binnenmarkt der Rüstungsgüter
In: Europarecht, Band 56, Heft 3, S. 307-328
Angesichts einer veränderten weltpolitischen Lage sind verteidigungs- und sicherheitspolitische Fragen in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus unionsrechtlicher Auseinandersetzungen gekommen. Ein zentrales Motiv der unionalen Strategie ist der Aufbau und die Festigung eines Binnenmarktes der Rüstungsgüter, der als Voraussetzung einer leistungsfähigen Verteidigungsindustrie gesehen wird. Der vorliegende Aufsatz arbeitet den gegenwärtigen Stand in der Realisierung des Binnenmarktes der Rüstungsgüter heraus und nimmt dabei sowohl die binnenmarktsfreundliche Ausrichtung der Kommission und des EuGH, als auch aktuelle mitgliedstaatliche Gegenbewegungen in den Blick, wie sie sich in der Bundesrepublik Deutschland beispielsweise im "Gesetz zur beschleunigten Beschaffung im Bereich der Verteidigung und Sicherheit und zur Optimierung der Vergabestatistik" (2020) manifestieren.